DE175671C - - Google Patents

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DE175671C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/06Ointments; Bases therefor; Other semi-solid forms, e.g. creams, sticks, gels

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  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

Durch mannigfaltige klinische Prüfungen ist es längst erwiesen, daß der therapeutische Wert der pharmazeutischen Präparate, welche regulinisches Quecksilber in fein verteilter Form enthalten (wie Unguentum Hydrargyri cinereum, Oleum Hydrargyri), von dem Grad der feinen Verteilung des Metalles abhängt. Die bisher allein für die Herstellung dieser Präparate angewendete Methode war eine
ίο rein mechanische, indem Quecksilbermetall allmählich unter das betreffende Fett gerieben wurde, event, mit Anwendung beson-
. derer Maschinen, bis die gewünschte feine Verteilung erreicht war. Die Durchführung dieser Operation erfordert viel Zeit und Arbeit.
Vorliegende Erfindung bezweckt nun, dieses Ziel auf rein chemischem Wege zu erreichen. Im Prinzip beruht das Verfahren darauf, daß
man das Quecksilber der Salbe oder dem öl in Form einer Verbindung einverleibt und aus dieser erst innerhalb dieses Substrats durch chemische Umsetzung oder Selbstzersetzung zur Ausscheidung bringt.
Besonders geeignet sind solche Quecksilberverbindungen, die sich von selbst in kürzerer oder längerer Zeit unter Abspaltung von metallischem Quecksilber zersetzen. Hierzu gehören eine Reihe organischer Verbindungen des Quecksilbers, wie Quecksilberformiat, -acetat, -oxalat. Vor allem eignet sich für den gedachten Zweck das ameisensaure Quecksilberoxydul. Dieses bildet in reinem Zustande weiße Blättchen, die sich beim Aufbewahren auffallend rasch schon bei gewöhnlicher Temperatur grau färben und sich dabei in Quecksilber, Kohlensäure und Ameisensäure zersetzen:
Hg2 H2C2O, = 2 Hg + CO2 + CH2 O2.
Läßt man diese Reaktion in einem Fett oder einer anderen Salbengrundlage vor sich gehen, indem man ameisensaures Quecksilberoxydul mit einer solchen Grundlage, wie Vaseline, Lanolin usw., verreibt und die Mischung einige Tage ruhig stehen läßt, so scheidet sich das Quecksilber in der Masse allmählich aus, und man erreicht eine dermaßen feine Verteilung des Quecksilbers in der Salbe, wie sie auf mechanischem Wege niemals erreicht werden kann. Durch die sich hierbei entwickelnde Kohlensäure wird die Masse schaumig aufgetrieben, während sie sich gleichzeitig durch das ausgeschiedene Quecksilber grau färbt. Die außerdem noch entstehende Ameisensäure kann durch Zusatz von etwas Natriumkarbonat zur Masse in unschädliches ameisensaures Natron verwandelt werden. Die Reaktion läßt sich nun durch Erwärmen so beschleunigen, daß sie in kurzer Zeit beendet ist, worauf die fertige Salbe nochmals durchgemischt werden muß, bis sie völlig homogen ist. Auf diese Weise läßt sich die Herstellung der grauen Salbe in kurzer Zeit und ohne kostspielige Maschinen ausführen, wobei schließlich ein Produkt mit äußerst feiner Verteilung des Quecksilbers erhalten wird.
Beispiel I.
Herstellung einer quecksilberhaltigen Salbe. .·
5 kg frisch hergestelltes, fein gepulvertes ameisensaures Quecksilberoxydul werden mit 5 kg einer beliebigen Salbengrundlage vermischt und in die Mischung eine Lösung von 250 g trockenem Natriumkarbonat in 75° S Wasser eingerührt.
Zweckmäßig wählt man natürlich eine solche Salbengrundlage, welche leicht Wasser aufnimmt, wie Lanolin, Resorbin usw.
Das Ganze wird darauf unter öfterem Umrühren so lange auf dem Wasserbade in einem geräumigen Gefäße erhitzt, bis das ' Aufschäumen (Kohlensäureentwickelung) aufgehört hat, wobei man darauf achtet, daß die Mischung nicht zu flüssig wird. Darauf wird die Masse schnell abgekühlt und die fertige Salbe nochmals gründlich durchgemischt, bis sie völlig homogen ist.
Beispiel II.
Herstellung eines quecksilberhaltigen Öles.
Ameisensaures Quecksilberoxydul wird in demselben Mengenverhältnis wie nach Beispiel I mit fein gepulvertem Natriumkarbonat trocken vermischt und mit wenig weißer Vaseline und flüssigem Paraffin zu einer konsistenten Salbe verrührt. Darauf wird das Ganze auf dem Wasserbade erwärmt, bis die Gasentwickelung aufgehört hat, die Mischung abgekühlt und mit der erforderlichen Menge Paraffinöl o. dgl. zu einer homogenen Emulsion vereinigt.
Man kann das Quecksilber auch durch Einwirkung anderer Substanzen, z. B. Reduktionsmittel, zur Ausscheidung bringen.
Beispiel III.
4,2 kg feinpulveriges, durch Fällung gewonnenes Quecksilberoxyd werden mit 4 kg Salbengrundlage vermischt und das Gemisch so weit erwärmt, daß es eine noch dickflüssige Masse bildet. Alsdann wird 1 kg reine Ameisensäure allmählich unter Umrühren hinzugefügt und die Masse so hoch und so lange erhitzt -, bis die Kohlensäureentwickelung aufgehört und die Mischung eine gleichmäßig dunkelgraue Farbe ange- : nommen hat. Nach dem Erkalten wird die Masse nochmals durchgerührt.
Ein Überschuß an Ameisensäure --muß natürlich vermieden werden.
Statt der Ameisensäure können anch andere Zusätze, wie beispielsweise eine schwach ammoniakalische Formaldehydlösung oder Wasserstoffsuperoxydlösung oder Hydrazin, Hydroxylamin, benutzt werden.
Das Verfahren bietet ferner den Vorteil, daß man die Anwesenheit fremder Metalle vollständig ausschließen kann, da man leicht von völlig reinen Quecksilberverbindungen ausgehen kann, während das bis jetzt ausschließlich zur Herstellung von Quecksilbersalben dienende regulinische Quecksilber häufig kleine Mengen anderer Metalle gelöst enthält.
Von dem bereits vorgeschlagenen Verfahren , Quecksilber in indifferenten Stoffen dadurch fein zu verteilen, daß es mit diesen in Form von Aluminium- oder Magnesiumamalgam verrieben wird, ist das vorliegende Verfahren wesentlich verschieden. Bei dem bekannten Verfahren ist das Quecksilber nicht als solches, sondern in gebundenem Zustande in der indifferenten Grundlage verteilt, wenn diese Bindung auch lose 1St1 so daß bei dem Gebrauche der betreffenden Präparate zu therapeutischen Zwecken die Abspaltung eintreten kann. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen handelt es sich darum, das Quecksilber als solches in der Grundlage fein zu verteilen. Außerdem wird bei dem bekannten Verfahren der Zweck nicht erreicht, die Anwesenheit anderer Metalle zu vermeiden, da solche ja durch die Amalgame gerade eingeführt werden. Auch würde bei der Anwendung von Amalgamen, wenn in diesen eine Spaltung schon in der Grundlage einträte, sofern diese Grundlage aus Fetten oder ölen besteht,, gleichzeitig eine Tonerde- oder Magnesiaseife gebildet werden können, die durch ihre Härte die Salben oder Öle unbrauchbar machen würde, so daß bei jenem Verfahren von salbenartigen Grundlagen nur solche in Frage kommen könnten, die eine derartige Spaltung ausschließen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von quecksilberhaltigen Salben und Ölen, dadurch gekennzeichnet, daß Quecksilberverbindungen mit einer Salbengrundlage oder einem öl vermischt werden und das Quecksilber alsdann zur Ausscheidung gebracht wird. no
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