DE172876C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 172876 ~ KLASSE 82 δ. GRUPPE

Schleudermaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. November 1904 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine ununterbrochen arbeitende Schleudermaschine, die während des Ganges nicht, nur gefüllt, sondern auch entleert werden kann. Die Entleerung geschieht dadurch, daß ohne Unterbrechung des Antriebes der Trommelzylinder vom Trommelboden getrennt und für sich gebremst wird. Das Schleudergut fällt dann auf den Trommelboden und wird von diesem durch Zentrifugalkraft heruntergeschleudert.

Es sind bereits Schleudermaschinen bekannt, bei denen der Korb mitsamt dem Boden ohne Unterbrechung des Antriebes stillgestellt werden kann; diese Schleudertrommeln müssen entweder über den Trommelrand weg oder durch besondere Öffnungen am Boden, die während des Ganges der Maschine geschlossen sind, entleert werden. ' Auf alle Fälle erfolgt aber die Entleerung nicht wie bei der Zentrifuge nach vorliegender Erfindung selbsttätig, sondern muß von Hand geschehen.

Es ist ferner bekannt, den Trommelboden zwecks Entleerung von der auf der Welle befestigten Haube der Trommel zu trennen und den Trommelboden mitsamt dem Trommelzylinder nach dem Stillstellen der Maschine abzuheben. Auch bei dieser Anordnung erfordert die völlige Entleerung Handarbeit und kann außerdem nicht ohne Unterbrechung des Antriebes geschehen.

Die Trennung des Trommelzylinders vom Boden wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch ermöglicht, daß der Zylinder nicht mit der Welle fest verbunden 'ist, sondern durch die Reibung beim Aufsitzen auf dem entsprechend ausgebildeten Trommelboden mitgenommen wird; der Zylinder kann deshalb während des Ganges von dem Boden getrennt und gebremst werden, während die Welle und der Boden weiter umlaufen. '

Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung in je einem senkrechten Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Schleudermaschine mit beweglichem Lager, das durch ein strichpunktiert angedeutetes Hebelgetriebe gehoben und gesenkt werden kann.

Fig. 2 veranschaulicht eine Schleudermaschine mit einem festen Lager, bei der die Spindel hydraulisch oder durch Öldruck auf- und abbewegt werden kann. Die vorliegende Bauart kann bei jeder Art von Schleudermaschinen Anwendung finden.

Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht die Schleudertrommel aus zwei getrennten Teilen, der Trommel oder dem Korb α und dem Boden b, von denen nur der letztere fest mit der Spindel c verbunden ist. Die Trommel a wird ihrerseits erst wieder durch den' Boden b angetrieben, der am äußeren Rand als Reibscheibe ausgebildet ist, auf die sich der. Korb der Trommel· α mit einem Reibkranz d stützt (Fig. 1), welcher sich an der Außen wandung des Korbes befindet.

Soll die Trommel nun entleert werden, so wird die Spindel c mit dem daran befestigten Boden b gesenkt, wobei sich die Trommel a mit ihrem Friktionsring d auf einen am Gehäuse festen Bremsring e aufsetzt und dadurch ihre rotierende Bewegung verlangsamt bezw. verliert (Fig. 2). Der weiter nach abwärts gesenkte Boden b dreht sich aber mit voller Geschwindigkeit weiter und wirft das aus der

'2. Auflage, ausgegeben am so. Dezember igo8.)

Trommel fallende Gut, ζ. Β. Zucker, sehr rasch zur Seite.

Außer den eingangs erwähnten Vorteilen besitzt die vorliegende Erfindung auch noch den Vorzug einer großen Einfachheit.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Schleudermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der abhebbar auf dem Trommelboden aufliegende Trommelzylinder an seiner Außenseite mit einem Friktions- und Bremsring (d) versehen ist, dessen eine Ringfläche dem mit der Spindel verbundenen Trommelboden, der an seinem Rande als Friktionsscheibe ausgebildet ist, zum Angriff dient und dessen andere Ringfläche sich beim Senken des Trommelbodens auf einen feststehenden Bremsring (e) legt, so daß der Trommelzylinder von dem rotierenden Boden getrennt und allein gebremst wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.