DE1695970C3 - Lincomycin-2-phosphat und Clindamycin-2-phosphat, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Lincomycin-2-phosphat und Clindamycin-2-phosphat, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Lincomyein-2-phosphat und Clindamyein^-phosptmtcerFormeln
CH3
CH3
und
und deren Salze, ein Verfahren zur Herstellung dieser in
Verbindungen sowie Arzneimittel, die diese Verbindungen enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben in vivo im wesentlichen das gleiche antibakterielle Spektrum
wie das antibiotische Lincomycin und können für die r> gleichen Zwecke wie Lincomycin verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind besonders brauchbar für eine orale Einnahme bei Tieren
(einschließlich Säugetieren), da ihnen der bittere Geschmack des Lincomycins fehlt. μ
In Vergleichsversuchen zwischen Lincomycin und Lincomycin-2-phosphat, wobei letzteres in Form des
Zwitterions und des Hemiammoniumsaizes vorlag und Lincomycin als Hydrochlorid eingesetzt wurde, zeigte
sich, daß die antibakterielle Wirksamkeit nach oraler Und subkutaner Verabreichung an mit Staphylococcus
aureus' infizierte Mäuse praktisch für die drei Verbindungen gleiüh war. Dabei ist auf Grund von mikrobiologischen
Versuchen mit S. luteus, die für Loncomycin-hydrochlorid eine wesentlich höhere Wirksamkeit als für
Lincomycin-2-phosphat ergaben, anzunehmen, daß die in vivo Wirksamkeit von Lincomycin-2-phosphat auf
einer raschen Hydrolyse des Esters zum Lincomycin beruht.
Ein Vergleichsversuch in geschmacklicher Hinsicht zwischen Lincomycin-hydrochlorid und Lincomycin-2-phosphat,
wobei wäßrige Lösungen, die 0,123 molar im Hinblick auf die Testverbindung waren und daneben
65% Saccharose, 0,385% Saccharin, Konservierungsmittel, künstliches Himbeefäroma und Farbstoffe
enthielten, von 36 erwachsenen Testpersonen getestet würden, ergab auf einer Skala von I (sehr bitter) bis 9
(geschmacklos) einen Durchschnittswert Von 4,68 für Lincomycin-2-phosphat und von 3,39 für Lincomycinhydrochlorid,
Das erfindungsgemäße Lincomycin^- phosphat war also wesentlich weniger bitter als das
bekannte Lincomycin.
Auch für CIindiimycin-2-phosphat (7(S)-Chlor-7-des-Qxylincomycin-2-phosphat)
wurde gezeigt, daß es antibakteriell ebenso wirksam wie Clindamycin ist, daß aber seine in vivo Wirksamkeit auf einer raschen
Hydrolyse zu Clindamycin beruht. Gegenüber Clindamycin hat aber Clindamyein-2-phosphat den Vorteil,
daß es bei intramuskulärer Verabreichung eine verbesserte Muskeltoleranz aufweist In Standardversuchen
zur Muskelreizung wurde unter Verwendung der Lenden neuseeländischer weißer Kaninchen für Clindamycin-2-phosphat
gegenüber Clindamycin-hydrochlorid eine meßbare Verminderung des Schädigungsindex
festgestellt
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden hergestellt, indem man Lincomycin oder 7(S)-Chlor-7-des-
10
oxylincomycin (Clindamycin) mit einem aromatischen Aldehyd zu dem entsprechenden 3,4 O-Arylidenlincomycin
kondensiert, im Fall von Lincomycin die 7-Hydroxylgruppe durch Tritylierung schützt, sodann
das gebildete 7-O-Trityl-3,4-O-arylidenlincomycin oder
das 3,4-0-AryIiden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin
phosphoryliert zum entsprechenden 3,4-O-Arylidenlincomycin-2-phosphat
und schließlich die Schulzgruppen durch saure Hydrolyse entfernt
Lincomycin, Methyl-6,8-didesoxy-6-(trans-1 -methyl-4-propyl-L-2-pyrrolidincarboxamido)-l-thio-D-erythroa-D-galactooctopyranosid,
ist ein Antibiotikum, das als Produkt eines lincomycinerzeugenden Actinomyceten
nach der US-PS 30 86 912 erhalten wird und die folgende Strukturformel aufweist:
SCH,
OH
7(S)-Chlor-7-desoxylincomycin kann aus Lincomycin durch Chlorierung mit Thionylchlorid oder Rydon-Reagens
(vgl. J. Chem. Soc. 2224 (1953); Ibid, 2281 (1954); tbid, 3043 (1956)) erhalten werden. Der Mechanismus,
durch weichen das Thionylchlorid oder Rydon-Reagens die Substitution der 7-Hydroxylgruppe durch Chlor
bewirkt, umfaßt einen Konfigurationswechsel, so daß die 7-Hydroxylverbindung der D-erythro-(7(R))-Konfiguration
eine 7-Chlorverbindung der L-threo-(7(S))-Konfiguration
bildet.
Die Reaktion von Lincomycin mit Rydon-Reagens wird in inerten Lösungsmitteln, wie Acetonilril oder
Dimethylformamid, bei normaler Temperatur durchgeführt. Es kann aut/i vorsichtig erhitzt werden.
Vorzugsweise hält man die Reaktionstemperatur bei 20 bis 55°C. Das Produkt wird nach bekannten Methoden,
wie Filtration oder Lösungsmittelextraktion, gewonnen, wobei überschüssiges Rydon-Reagens durch Erhitzen
mit Methanol zerstört werden kann.
Bei Verwendung von Thionylchlorid als Chlorierungsmittel
wird vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels unter mildem Erhitzen, vorzugsweise
bei Siedetemperatur und in einer inerten Atmosphäre, r. ß. in einer Stickstoffatmosphäre, gearbeitet.
Zur Herstellung der Ausgangsstoffe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Lincomycin oder 7(S)-Chlor-7-desoxylincomycin,
vorzugsweise als Hydrochloride, bei müder Wärme zuerst mit einem aromatischen Aldehyd zu den entsprechenden 3,4-O-Aryliden·
lincomycinen kondensiert. Wenn ein Hydrochlorid
verwendet wird, so isl eine saure Katalyse der Reaktion nicht notwendig, da das Hydrochlorid die Reaktion
genügend katalysiert. Durch azeotrope Entfernung des Wassers mit einem organischen Lösungsmittel, wie
Benzol, Toluol, Chloroform oder Äthylenchlorid, wird f :ne Beendigung der Reaktion erzwungen. Azeotrope
bildende Lösungsmittel braucht man nicht zu verwenden, wenn das Wasser durch andere Methoden, z. B.
Evakuierung, Verdampfen mit einem inerten Gas oder Destillation mit einem Lösungsmittel, welches einen
höheren Siedepunkt als Wasser hat, entfernt wird. Das Azeotrope bildende Lösungsmittel wird mit einem
hochpolaren Lösungsmittel, wie N.N-Dimethylformamid,
Ν,Ν-Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid oder
in N-Methylpyrrolidon gemischt, um das Lincomycinhydrochlorid
in Lösung zu bringen und auf diese Weise eine homogene Lösung zu bilden.
Die Kondensationsreaktion kann bei 70 bis 180" C
ausgeführt werden. Die bevorzugte Temperatur Siegt
υ bei 90 bis 110cC. Die optimale Tempe-atur hängt ab
vom Verhältnis des polaren zum nich'polaren Lösungsmittel und von den spezifischen Eigenschaften des
nichtpolaren Lösungsmittels, z. B. der Siedetemperatur des mit Wasser gebildeten Azeotropes sowie auch der
ho Siedetemperatur des nichtpolaren Lösungsmittels. Das
Feuchtigkeit enthaltende nichtpolare Lösungsmittel kann kontinuierlich durch Destillation entfernt und
periodisch durch frisches und trockenes Lösungsmittel ersetzt werden. Es kann auch das Wasser durch
Kondensation ur.J Abtrennung mit einer Wasserfalle oder einem Trockenmittel entfernt und sodann das
getrocknete Lösungsmittel in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet werden.
to
15
20
Die Dauer der vollständigen Kondensation von Lincomycinhydrochlorid mit dem aromatischen Aldehyd
hängt von der Lösungsmittelzusammensetzung und von der Wirksamkeit der Entfernung des Wassers ab.
Unter Verwendung Azeotrope bildender Lösungsmittel kann man den Verlauf der Reaktion durch Messung der
gebildeten Wassermengen verfolgen. Man kann auch periodisch aus dem Reaktionsgefäß Proben abnehmen
und diese chromatographieren. Wenn das Lösungsmittel aus Benzol und Dimethylformamid besteht, werden
Reaktionszeiten von 1 bis 16 Stunden, vorzugsweise 2 bis 3 Stunden, angewendet· Bei Verwendung von
wasserfreiem Lincomycin^hydrochlorid wird die benöi
(igte Reaktionszeit auf ungefähr die Hälfte reduziert, da ·— verglichen mit Lincomycinhydrochlorid-rhonohydrat
— nur die Hälfte der Wassermenge freigesetzt wird. Zur Herstellung der Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße
Verfahren können verschiedene aromatische Aldehyde k»«»»*:»* vvsrd°r^ z. B.
Furfural,
5-MethylfurfuraI.
Benzaldehyd,
Salicylaldehyd.
m-Tolualdehyd,
o-Tolualdehyd,
p-Tolualdehyd,
o-Chlorbenzaldehyd,
m-Chlorbenzaldehyd,
m-Brombenzaldehyd,
p- Brombenzaldehyd,
p-Methoxybenzaldehyd,
m-Methoxybenzaldehyd,
o-Methoxybenzaldehyd,
3,4-DimethoxybenzaIdehyd (Veratrumaldehyd),
Salicylaldehyd.
p- Hydroxybenzaldehyd,
3,4.5-Trimethoxybenzaldehyd,
Piperonal.
o-Nitrobenzaldehyd,
p-Chlorbenzaldehyd,
Phthalaldehyd.
m-Nitrobenzaldehyd,
p-Nitrobenzaldehyd,
0-Naphthaldehyd,
p- Brombenzaldehyd.
o- Brombenzaldehyd.
2,4-Dichlorbenzaldehyd,
Vanillin.
Terephthaldehyd.
Protocatechualdehyd.
Zimtaldehyd.
Aldehyde, in denen die Carbonylgruppe durch eine
oder mehrere Doppelbindungen vom aromatischen Kern getrennt ist, sind ebenfalls brauchbar.
Die durch die Kondensation mit dem aromatischen Aldehyd gebildeten Acetale werden zuerst als kristalline
Hydrochloride isoliert Mit beständigen Acetalen, z. B.
3.4-BenzylidenIinconiyan und 3,4-p-Chlorbenzylidenlincomycin,
kann die Kristallisation des Hydroch!orides in heißem Ethylenglykolmonomethyleiher, Dimethylformamid,
Chloroform und ähnlichen Lösungsmitteln ausgeführt werden. Die weniger stabilen Acetale, z. B.
3,4-p-Anisyüdenlincomycin. 3.4-Cinnamyiiden- und
3,4-Toluylideniincomycin. müssen vor der Isolierung des
Das Arylidenlincomycinhydrochlond kann in die freie
Base umgewandelt werden, indem man das Salz mit
35
50 einem basischen Stoff, z. B. wäßrigem Natriumhydroxid, einem quaternären Ammoniumhydroxid, Ammoniumhydroxid
oder einem starken Amin mischt. Auch basische Ionenaustauscherharze können verwendet
werden. Unlösliche Arylidenlincomycinbase läßt sich durch Filtrieren entfernen oder mit wasserunlöslichen
Lösungsmitteln extrahieren, z. B. mit Chloroform, Methylenchforid, Ethylendichlorid oder Ether. Es ist
auch möglich, die Arylidenlincomycinhydrochloride durch Neutralisation der in einem Lösungsmittel, wie
Chloroform, Dimethylformamid, Dimethylacetamid oder Propylenglykol gelösten Salze mit einer Base in die
freie Base überzuführen. Als Base kann ein Alkoxid, ein Amin, Ammoniak oder eine feste anorganische Base,
wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, verwendet werden. Aus den entstandenen Lösungen kann die
Arylidenlincomycinbase bei Verwendung von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln durch Verdünnen
mi* Wijcupr hie 7iim Triihunucrmnkt nnrl ancrhiipRpnrlp
..... ..___-. —.- — _— .-..^.f._..... _.._ _.._.....-__.._.
Kristallisation des Acetals und bei Verwendung von mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln durch Verdünnen
mit einem nichtpolaren Lösungsmittel, z. B. Hexan oder isomere Hexane, oder auch durch einfache
Verdampfung des Lösungsmittels gewonnen werden. Die letztere Methode zur Bildung der freien Base aus
dem Arylidenlincomycinhydrochlond ist zur Isolierung unbeständiger Acetale des Lincomycins zweckmäßig, da
dabei wassr^rei gearbeitet wird.
Die meisten Arylidenlincomycinbasen können durch Lösung der Verbindung in Aceton, Verdünnung der
Lösung mit Ether und anschließende Zugabe von Hexan bis zum Trübungspunkt, der den Krcstallisationsbeginn
anzeigt, gereinigt werden.
Triylether von 3.4-O-Arylidenlincomycin werden
durch Reaktion eines Überschusses eines Tritylhaiogenids oder substituierten Tritylhalogenids mit dem
3,4-ArylidenIincomycin in Gegenwart einer starken
Base und eines geeigneten Lösungsmittels gebildet. Das bevorzugte Molverhältms von Tritylhalogenid oder
substituiertem Tritylhalogenid zu 3,4-AryIidenlincomyein
beträgt 4:1. Es können zwar höhere Verhältnisse des Tritylierungsmittels zum 3,4-Arylidenlincomycin (bis
zu 10:1) angewendet werden, bei einem großen Überschuß des Tritylierungsmittels werden jedoch
größere Mengen an di-tritylierten Nebenprodukten gebildet. Geringere Molverhältnisse des Tritylierungsmittels
zum 3.4-Arylidenlincomycin (niedriger als 1 :1)
bewirken eine unvollständige Reaktion und auch die Bildung von bisher nicht identifizierten zusätzlichen
Nebenprodukten.
Als bevorzugtes Tritylhalogenid wird in der Trity!: rung
Tntylchlorid eingesetzt Es können jedoch auch andere Tritylhalogenide und substituierte Tritylhalogenide
verwendet werden.
Das bevorzugte Lösungsmittel für die Tritylierung ist Aceton.
Es können auch andere Lösungsmittel, wie 2-Butanon, 2-Pentanon. 3-Pentanon, Ether, Benzol, N,N-Dimethylformamid,
Ν,Ν-Dimethylaceiamid, Dimethylsulfoxid,
Methylacetat Ethylacetat oder Pyridin verwendet werden. Die Verwendung höher siedender polarer
Lösungsmittel verursacht jedoch die Bildung zusätzlicher Nebenprodukte, während die niedriger siedenden
Lösungsmittel bedingen, daß die Reaktion nicht zu Ende verläuft
andere starke basische Trialkyiamine verwendet werden,
z. B. Triethylendiamin, N-AIkylmorpnolinderivate.
Tripropylamin oder Tributylamin. Tertiäre Basen mit einem pH-Wert oberhalb 8 ermöglichen eine raschere
Reaktion, da eine bessere Löslichkeit des Arylidenlincomycins erhalten wird. Schwächere Basen, wie Pyridin,
bedingen eine längere Reaktionsdäuef, da Afylidenlincömycin
als Hydrochlorid in Gegenwart einer solchen Base ziemlich unlöslich ist
Ü*J Reaktionsdauer wird durch verschiedene Faktoren
bestimmt, z. B. durch den Siedepunkt des Lösungsmittels, die Stärke der Base, die Konzentration und das
Verhältnis von Tritylhalogenid zu 3,4-Avylidenlirtcöjnycin
und die Polarität des Lösungsmittels. Wenn z. ß. das Molverhältnis von Tritylchlorid zu Anisylidenlincomycin
zu Triethylamin zu Aceton 72 :15 :16 :34 beträgt, so
beträgt die Reaktionsdauer bei Siedetemperatur 24 Stunden. Man kann zwar auch Reaklionsdauern bis zu
48 Stunden anwenden, dabei werden jedoch steigende Mengen an 2,7-Di-0-trityl-3,4-0-anisylidenlincomycin
denlincomycin oder 3,4-O-Aryliden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin
in einem tertiären Amin, wie Pyridin, mit einem Phosphorylierungsmittel, wie Phosphofylchlorid,
unter Kühlung des Reaktionsgemisches, um Nebenreaktionen zu verhindern, ausgeführt. Die Reaktion wird
vorzugsweise in Pyridin bei niederen Temperaturen ausgeführt, insbesondere bei -38 bis —42°G.Temperaturen
zwischen —50 und + 10°C sind zulässig, obgleich
bei höheren Temperaturen manchmal nennenswerte
ίο Mengen an Nebenprodukten entstehen. Das entstandene
2-(Dichlorphosphat) wird bei einer Temperatur von — 40 bis +10°C mit Wasser zu dem entsprechenden
Phosphatester hydrolysiert. Vorzugsweise wird bei niedrigen Temperaturen gearbeitet, um die Bildung von
(5 Nebenprodukten zu verhindern. So erhält man durch Reaktion von 7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin in
Gegenwart eines tertiären Amins mit mindestens einem MoI eines Phosphorylierungsmittels 7-O-Trityl-3.4-O-
gsbiidci. Rcakiicnsdaucrri von weniger als S Suinden anisyüdenüncomycm-2-pho^phat und durch entsnre-
bedingen das Auftreten wesentlicher Mengen an unverändertem Anisylidenlincomycin. Mit anderen
Molverhältnissen kann die Reaktionsdauer 1 bis 100 Stunden betragen.
Nach Beendigung der Tritylierung wird das Produkt if-O-TritylO/t-O-arylidenlincomycin durch Zugabe
eines nichtpolaren Lösungsmittels, wie Hexan, Heptan, Pentan. Cyclohexan, Benzol und ähnliche ausgefällt. Das
rohe Reaktionsprodukt wird mehrere Male aus heißem Acetonitril und schließlich aus einem heißen Gemisch
von Aceton/Wasser (1:1) kristallisiert, um das reine 7-C Trityl-3.4-O-arylidenlincornycin zu erhalten. Für die
Kristallisation können auch andere organische Lösungsmittel verwendet werden, z. B.
2-Butanon,
3-Pentanon.
n-Propanol,
2-Propanol.
Butylacetat.
Benzol,
Butyronitril,
N.N-Dimethylformamid- Wasser,
N.N-Dimethylacetamid- Wasser,
Methanol-Wasser und/oder
Ethanol-Wasser.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden 7-O-Trityl-3,4-O-arylidenlincomycin
oder 3,4-O-Aryliden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin
nach bekannten Verfahren phosphoryliert, z. B. durch Reaktion mit einem Phosphorylierungsmittel
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. einem tertiären Amin. Geeignete
Phosphorylierungsmittel sind:
Phosphortrichlorid,
Dianilindichlorphosphat,
Anilin-dichlorphosphat,
Di-t-butyl-chlorphosphat,
Dimorpholin-bromphosphat und
Cyanoethylphosphat und
Dicyc'ohexylcarbodiimid.
Brauchbare tertiäre Amine sind: heterocyclische Amine wie Pyridin, Chinolin und Isochinolin, Trialkylamine wie
Trimethyiamin, Triethylamin oder Triisopropylamin, Ν,Ν-Dialkylaniline, wie Dimethylanilin oder Diethylamin
und N-Alkylpiperidine wie N-Ethylpiperidin oder
N-Methylpiperidin. Die bevorzugte Base ist Pyridin.
Die Phosphorylierung wird vorzugsweise durch Behandlung einer Lösung von 7-O-Trityl-3,4-O-aryIichende
Reaktion aus 3,4-O-Anisyliden-7-chlor-7-desoxylincomycin
das S^-O-Anisyliden^-chlor-desoxylincomycin-2-phosphat.
Lincomycin-2-phosphat kann aus 7-O-Trityl-3,4-arylidenlincomycin-2-phosphat
durch selektive Entfernung der Trityl- und Arylidengruppen hergestellt werden,
während man das 7(S)-Chlor-7-desoxylincomycin-2-phosphat aus 3.4-Aryliden-7(S)-chlor-7-desoxyIincomycin-2-phosphat
durch selektive Entfernung der Arylidengruppe erhält. Die Entfernung dieser Schutzgruppen
kann durch Anwendung einer milden sauren Hydrolyse ausgeführt werden. So bilden z. B. 7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin-2-phosphat
und 3.4-O-Anisyliden-7(S)-chlor-7-desoxyIincomycin-2-phosphat
Lincomycin-2-phosphat bzw. 7(S)-ChIor-7-desoxylincomycin-2-phosphat,
wenn sie mit 80%iger Essigsäure bei 100°C während einer halben bis zu einer Stunde erhitzt
werden. Säuren wie Ameisensäure, Propionsäure, verdünnte Salzsäure und verdünnte Schwefelsäure
können ebenfalls benutzt werden.
Die gewünschten 2-Phosphate können aus dem Reaktionsgemisch nach bekannten Methoden oder aucn
nach einer besonderen Methode, die hier für Lincomycin-2-phosphat beschrieben wird, isoliert werden. Ein
brauchbares Verfahren besteht darin, das Reaktionsgemisch einer Ionenaustauscherchromatographie über
quaternären Ammoniumharzen mit Stufeneluierung zu unterwerfen. Durch eine lineare Stufeneluierung von
Wasser mit einem pH-Wert von 9 bis zu Ammoniumacetat mit einem pH-Wert von 9 wird das Lincomycin-2-phosphat
von anderen Nebenprodukten getrennt. Die Lincomycin-2-phosphatfraktion wird gesammelt und
gefriergetrocknet Ammoniumacetat wird durch Wärme entfernt, und das anorganische Phosphat entfernt
man durch Sättigung der wäßrigen Lösung von Lincomycin-2-phosphat mit Ammoniakgas, wobei es als
Diammoniumphosphat ausfällt Lincomycin-2-phosphat wird durch Gefriergetrocknen der wäßrigen Lösung in
Form der gemischten Ammoniumsalze erhalten. HemiammoniumIincomycin-2-phosphat
wird durch Erhitzen des vorstehenden Salzes auf 100° C während drei
Stunden erhalten. Die Zwitterformen von Lincomycin-2-phosphat,
die frei von Ammoniak ist wird erhalten, indem man das Ammoniumsalz 8 bis 24 Stunden im
Hochvakuum auf 118 bis 120° C erhitzt und die
Zwitterionenform kristallisiert
Die anorganischen Phosphate können auch vor der Säurehydrolyse entfernt werden. Diese Art des
Vorgehens hat den Vorteil, daß das Lincomycin-2-phos-
phat manchmal direkt kristallisiert werden kann und nicht die Notwendigkeit besteht, über die Form des
Ammoniumsalzes zu gehen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind Aminosäuren und können je nach dem pH-Wert der
Umgebung in einer ^rotonierten oder nicht protonierten Form vorliegen. Bei einem niedrigen pH-Wert
liegen die Verbindungen in der Form eines Säureadditionssalzes, bei einem höheren pH-Wert in der
Zwitterionenform und bei einem noch höheren pH-Wert in der Form eines Metallsalzes vor. Das
letztere kann ein neutrales Salz (zwei Äquivalente einer
Base für jedes Mol Lincomycin-2-phosphat), ein saures oder Monosalz (ein Äquivalent der Base pro Mol
Lincomycin-2-phosphat) oder ein Hemisalz (ein halbes Äquivalent der Base pro Mol Lincomycin-2-phosphat)
sein. Durch Zugabe entsprechender Mengen der passenden Säuren und Basen können beliebige Formen
üblicherweise eingesetzten Säuren, z. B.
Chlorwasserstoff-,
Schwefel-,
Phosphor-,
Essig-, Bernstein-,
Citronen-,
Milch-,
Malein-,
Fumar-, Pamoin-,
Cholin-,
Palmitin-,
Schleim-,
Campher-, Glutar-,
Glykol-,
Phthal-,
Wein-,
Laurin-,
Stearin-,
Salicyl-,
3-PhenylsalicyI-, 5-Phenylsalicyi-,
3-Methylglutar-, Ortho-sulfobenzoe-,
Cyclohexansulfamin-, Cyclopentanpropion-,
1 ,iJ-Cyclohexandicarbon-,
4-CycIopentanpropion-, 1 ^-Cyclohexan-dicarbon-, 4-Cyclohexencarbon-,
üctadecenylbernstein-, Octenylbernstein', Methansulfon-, Benzolsulfon-,
Helianthin-,
Dimethyldithiocarbamin-, Cyclohexylsulfamin-,
Hexadecylsulfamin-, Octadecylsulfamin-, Sorbin-,
Monochloressig-, Undecylen-,
4'-Hydroxyazobenzol-4-sulfon-, Octyldecyl-schwefel-,
Picrin-,
Ben7oe- oder Zimtsäure.
Saure und neutrale Salze umfassen die Salze der Alkalimetalle (einschließlich Ammoniak) und Erdalkalimetalle
(einschließlich Magnesium).
Die verschiedenen Formen können austauschbar verwendet werden, aber für die meisten Zwecke wird
die Zwitterionenform und die Hemiammoniumsalzform bevorzugt.
CHj
Zwitterionenform von Lincomyän-2-phosphai
Die · folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Teile und Prozente werden, wenn nicht anders
angegeben, auf das Gewicht bezogen.
Lincomycin-2-phosphat
Teil A-I
S^-O-Anisylidencomyeinhydrochloridünd
3,4-O-Anisylidenlincomycinbase
3,4-O-Anisylidenlincomycinbase
Eine Lösung von 47 g (0,1 MoI) Lincomycinhydrochlofidherhihydrat
wird in einer Mischung von 125 ml Dimethylformamid, 75 ml Anisaldehyd und 160 ml
Benzol gelöst und in einem Bad auf 1400C erhitzt. Das
fcenzol-Wasserazeotrop destillierte bei 105 bis 1100C
•b, und nachdem je 50 ml des Destillats abgenommen wurden, gab man zusätzlich noch 50 ml trockenes
ienzol hinzu. Nachdem 100 ml des Destillates abgenommen
wurden, kristallisierte 3,4-O-AnisyIidenlinco-Ihycinhydrochlorid
aus und nachdem noch zusätzlich 150 ml Destillat abdestilliert waren, ließ man das
Reaktionsgefäß auf Zimmertemperatur abkühlen. Die ichwachbraujie Reaktionsmischung wurde mit 200 ml
Äther behandelt, und man isolierte die festen Körper durch Filtration und wusch mit Äther. Nach dem
Trocknen der festen Körper bei 40°C im Vakuum, fcetrug die Ausbeute an rohem weißem 3,4-O-Anisyliiencomycinhydrochlorid
43,0 g. Ein Teil dieses Hyirochlorides wurde auf folgende Weise in die freie Base
•mgewandell. Eine Suspension von 21 g 3,4-O-Anisylidenlincomycinhydrochlorid
in 150 ml Wasser wurde mit 15 ml 2 N-Natriumhydroxyd in einem Scheidetrichter
geschüttelt. Die verdickte 3,4 O-Anisylidenlincomycinfcase
wurde mit vier 400-ml-Portionen von Äther txtrahiert. Man vereinigte die Ätherextrakte, trocknete
mit Natriumsulfat und konzentrierte auf 100 ml durch
Destillation. Nachdem das Reaktionsprodukt im Eisichrank über Nacht stand, wurden weiße, nadeiförmige
Kristalle von 3,4-O-Anisylidenlincomycinbase durch Filtrieren erhalten und die Kristalle mit Äther-Hexan
1 :1 gewaschen. Man trocknete die Kristalle im Vakuum, Ausbeute 13,2 g. Zusätzliche 4,7 g an 3,4-O-Anisylidenlincomycinbase
wurden erhalten, indem man Hexan der Mutterlauge zusetzte, und die Gesamtausbeute
betrug 17,9 g.
Analyse:
Berechnet für C26H40N2O7S:
C 59,53: H 7,69; N5J4; S 6.10;
Äqu.-Gew. 524,63; H2O 0.
Gefunden:
Gefunden:
C 59.77; H 7,66; N 5.34; S 6,17;
Äqu.-Gew.524; H2O 0.
[«]? +96° (1,08% Äthanol).
λ max. 95% Äthanol 226,5 πιμ (ε 14,775).
Teil B-I
7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin
7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin
Eine Lösung von 8,0 g (15,2 mMol) 3,4-O-AnisyIiden-Hncomycin,
hergestellt nach Teil A-I, in 25 ml Aceton, wurde mit 16 g Tritäthylamin und 20 g (72 mMol)
Tritylchlorid in der angegebenen Reihenfolge behandelt Das Reaktionsgefäß wurde mit einem Kühler und
einem Kalziumchloridrohr versehen und die Mischung während 24 Stunden am Rückfluß gekocht Beim
Erhitzen bis zum Siedepunkt löste sich das Tritylchlorid und das Triäthyiaminhydroehlorid kristallisierte langsam
aus. Das kristallisierte Trnthylaminhydrochlorid
dieser Reaktion wurde durch Filtration entfernt, das zurückbleibende, braune Filtrat verdünnte man zuerst
mit 100 ml Cyclohexan und dann mit 350 ml Hexan bis zum Auftreten einer Trübung. Man ließ die Mischung
über Nacht bei Zimmertemperatur stehen. Die erhaltenen gelben Krislalle an rohem 7-0-Trityl 3,4 0-Anisylidenlincomycin
wurden durch Filtration isoliert, mit Hexan gewaschen und an Luft getrocknet; Ausbeute
9,4 g. Einen Teil dieser Verbindung, 9,3 g, löste man in
100 ml Acetonitril. Diese Lösung entfärbte man teilweise mit 1,0 g Aktivkohle. Nach Konzentrieren
dieser Lösung durch Destillation auf ein Volumen von 30 ml fand eine heftige Kristallisation von 7-O-Trityl-3,4-O-Anisylidenlincomycin
statt. Diese Kristalle wur-
tb' den durch Filtration isoliert und zweimal aus Acetonitril
umkristallisiert; Ausbeute 6,45 g schwachgelber Kristalle von 7-O-Trityl-3,4-O-Anisyliden!incomycin. Man löste
die Verbindung in 160 ml heißem Aceton, verdünnte die Lösung mit 140 ml heißem Wasser (500C) bis zu einer
Trübung. Die Kristallisation von 7-U-TrifyI-3,4-ü-Anisylidenlincomycin
fand schnell statt. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung auf 00C während einer
Stunde konnten weiße Kristalle an 7-O-Trityl-3,4-O-Anisylidenlincomycin
durch Filtration isoliert werden, diese wurden mit Aceton-Wasser (1 :2) gewaschen und
dann luftgetrocknet; Ausbeute 6,2 g. Der Schmelzpunkt dieser Kristalle betrug 203 bis 204" C.
Analyse:
*> BerechnetKJrC45HwN2O7S(Äqu.-Gew.767.01):
*> BerechnetKJrC45HwN2O7S(Äqu.-Gew.767.01):
C 70.47; H 7.10; N 3.65; S 4,18.
Gefunden:
Gefunden:
C 70,58; H 7.41; N 3.70; S 4.39.
Teil C-I
7-OTrityl-3,4-0-anisylidenlincomycin-2-phosphat
7-OTrityl-3,4-0-anisylidenlincomycin-2-phosphat
Eine Lösung von 18,4 g POCI3 in 200 ml trockenem
Pyridin wurde in einen 1-Liter-Dreihalskolben gegeben, der mit einem Propellerrührer, Thermometer, einem
Tropftrichter und einem Kalziumchloridrohr versehen war. Die Pyridinlösung wurde auf —40°C abjr ,kühlt und
eine Lösung von 76,7 g 7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin
in 200 ml trockenem Pyridin wurde während 10 Minuten zugefügt. Es wurde mit einem Trockeneis-Acetonbad
gekühlt und die Temperatur im Reaktionsgefäß betrug -38 bis -42° C. Während 25 Minuten erwärmte
sich die rosa Lösung auf — 200C, dann kühlte man auf
—45°C ab und gab eine Lösung von 36 ml Wasser in 150 ml Pyridin (vorgekühlt auf ungefähr -35"C) auf
einmal zu. Die Lösung färbte sich sofort orange, und die Temperatur stieg auf — 300C an. Man ließ während vier
Stunden bei Zimmertemperatur stehen und entfernte das Lösungsmittel im Vakuum bei 55° C fügte 100 ml
Äthanol hinzu und entfernte nochmals das Lösungsmittel. Eine neue 100-ml-Portion von Äthanol wurde
zugefügt und die Verdampfung wiederholt man erhielt 7-O-Trityl-3,4-O-anisylidenlincomycin-2-phosphat als
einen viskosen Rückstand.
Teil D-I
Lincomycin-2-phosphat (roh)
Lincomycin-2-phosphat (roh)
Der viskose Rückstand wurde unter heftigem Schütteln in 400 ml Essigsäure gelöst und dann mit 80 ml
Wasser verdünnt Die Lösung wurde auf einem
Dampfbad während einer Stunde erhitzt und das Lösungsmittel im Vakuum bei 55C C entfernt; es blieb ein
viskoser Rückstand zurück, der mit 200 ml Wasser gerühn wurde. Die Verdampfung wurde wiederholt,
und man erhielt einea gelben viskosen Rückstand. Der Rückstand wurde mit 700 ml Wasser geschüttelt, 100 ml
konzentriertes Ammoniumhydroxyd wurden zugefügt und die Suspension mit einem Liter Chloroform
extrahiert Um den Ammoniak zu entfernen, konzentrierte
man die wäßrige Schicht ziemlich stark, verdünnte mit Wasser auf ein Volumen von 500 ml und
anschließend wurde gefriergetrockneL Die Menge des schwachgelben, rohen Lincomycin-2-phosphates betrug
75 g-
Das auf diese Weise erhaltene rohe Lincomycin-2-phosphat
wurde in 750 ml Wasser gelöst und auf eine 3 χ 14 "-Kolonne mit Dowex-1-X2 (Acetat), Polystyrol-
Trimethylbenzylammoniumacetat-Kationaustauschharz. das verkreuzte Bindungen hat, mit 2% Divinylbenzol
bei einem pH von 9 gegeben. Die Probe wurde bei einer Geschwindigkeit von ?5ümi pro Stunde verwendet.
Eluierung wurde bei einer Geschwindigkeit von
1500 ml< Stunde ausgeführt mit einem zunehmenden
linearen Ammoniumaeetatgradienten bei einem pH von
9, einschließlich / I Wasser mit einem pH von 9 (0.1% konzentriertes Ammoniumhydroxyd) und 7 1 2 N-Ammoniumacetat.
pH 9. Der Kolonnenausfluß wurde automatisch mit einem Bendix-Polarimeter kontrolliert.
7 I des Vorlaufes wurden verworfen und die Hauptfraktion besonders gesammelt.
Die farblose Fraktion des Eluats wurde auf ein niedrigeres Volumen konzentriert (ungefähr 10 bis 15%
des ursprünglichen Volumens), um die Hauptmenge des Ammoniumacetates zu entfernen. Die farblose Lösung
wurde auf vier Liter mit Wasser verdünnt und gefriergetrocknet. Der gefriergetrocknete Kuchen
wurde auf 100'C erhitzt im Hochvakuum, um Spuren an
Ammoniumacetat zu entfernen.
Teil El
Diammoniumsalz des Lincomycin-2-phosphates
Diammoniumsalz des Lincomycin-2-phosphates
Das Lyophylat von Teil D-I wird in 200 ml Wasser
ge'öst und mit 200 ml Äthanol verdünnt. Die Lösung wird dann in einem Eiswasserbad gekühlt und mit
Ammoniak-Gas gesättigt. Den weißen Niederschlag an Diammoniumphosphat entfernt man durch Filtration,
und das Filtrat wurde im Hochvakuum bei 30° C getrocknet. Den Niederschlag löste man in 200 ml
Methanol und verdünnte mit 1500 ml Äther, um das Lincomycin-2-phosphat als Ammoniumsalz auszufällen.
Die Ausbeute der beiden Verbindungen betrug 18.9 g.
Filtration isoliert mit 20 ml Aceton-Wasser (95-5) gewaschen und anschließend mit 200 ml Aceton.
Die weiße kristalline Verbindung trocknete man bei 100° C während drei Stunden im Hochvakuum und dann
ϊ wurde sie mit der Laboratoriumsatmosphäre über
Nacht in Gleichgewicht gesetzt Die Verbindung (Hemiammomumsalz) besteht aus wunderschönen KristaJlen
(Nadeln) und kann leicht kristallisiert werden.
ίο Analyse:
Berechnet fürC3OH73N5Oi8P2S2(990.10):
C 43,67; H 7,43; N 7,07; P 6,26;
ÄqiL-Gew. 245,OZ
C 43,67; H 7,43; N 7,07; P 6,26;
ÄqiL-Gew. 245,OZ
,, Gefunden (korrigiert für 631 % HjO und
0,87% anorganisches Phosphat als NH4H2PO4):
C 42,22; H 730; N 7,07; P 5,77;
Äqu.-Gew. 237.
C 42,22; H 730; N 7,07; P 5,77;
Äqu.-Gew. 237.
Teil G-IJ
Lincomycm-2-p losphat
Das Hemiammoniumsalz ron Teil F-I wurde während 8 bis 24 Stunden im Hochvakuum bei 188 bis
>; 120°C erhitzt, um Lincomycin^- Dhosphat zu bilden.
Peispiel 2
7(S)-Ch!or-7-desox\lincomycin-2-phosphat
Teil A-2
Teil A-2
3.4-O-p-Acetamidobenzyliden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin
Eine Lösung von 10 g 7(S)-ChIor-7-desoxylincomycin · HCl in 20 ml N.N-Dimethylformamid und 170 ml
Benzol wurde mit 15 g p-Acetamidobenzaldehyd behandelt. Die Lösung wurde während P/2 Stunde am
Rückflußkühler zum Sieden erhitzt und das sich sammelnde Wasser wurde abgezogen. Nach dem
Abkühlen auf Raumtemperatur wurde eine kleine Menge unlöslicher Stoffe durch Filtraiion entfernt. Das
Filtrat wurde mit 400 ml Wasser verdünnt und der auftretende Niederschlag durch Filtration isoliert, mit
Äther gewaschen und in einem Stickstoffstrom getrocknet, um 7,4 g 3,4-O-p-Acetamidobenzyliden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin
■ HCI zu ergeben.
Die freie Base wurde hergestellt, indem man 7,4 g des Hydrochlorides mit einer Mischung von 50 ml Wasser
und 10 ml konzentriertem Ammoniumhydroxyd rührte. Entstehende feste Produkte wurden durch Filtration
isoliert und in einem Stickstoffstrom getrocknet, man
erhielt 5.0 g der freien Basen-Verbindungen 3.4-O-p-
AcetamidobenzyIiden-7(S)chlor- 7-desoxylincomycin
mit einem Schmelzpunkt von 109 bis 114" C.
mit einem Schmelzpunkt von 109 bis 114" C.
Teil F-I
Hemiammoniumsalz von Lincomycin 2-phosphat
Hemiammoniumsalz von Lincomycin 2-phosphat
Das Hemiammoniumsalz wurde auf folgende Weise
erhallen. Eine Lösung von 16,5 g Ammoniumiincomycin-2-phosphat
von Teil E-I wurde in 66 ml Wasser gelöst Die farblose Lösung verdünnte man mit 3,6 ml
Essigsäure und verdünnte anschließend mit 450 ml Aceton (bis zu einer auftretenden Trübung). Kristallisation
trat sehr schnell ein. Nach dem Kühlen während 8 Stunden im Eisschrank wurden die Kristalle durch
Teil B-2
7(S)-Chlor-7-desoxylincomycin-2-phosphat
3,4-O-p-Acetamidobenzyliden'7(S)-chlor-7-desoxy'
lincomycin wird mit POCI3 in Pyridin wie in Beispiel 1 phosphoryliert. Nach Entfernung der Schutzgruppe mit 80%iger Essigsäure reinigt man die Verbindung durch Eluierungsionenaustauscherchromatographie und er* hält/iSJ-Chlor^-desoxylincomycin^-phosphat,
lincomycin wird mit POCI3 in Pyridin wie in Beispiel 1 phosphoryliert. Nach Entfernung der Schutzgruppe mit 80%iger Essigsäure reinigt man die Verbindung durch Eluierungsionenaustauscherchromatographie und er* hält/iSJ-Chlor^-desoxylincomycin^-phosphat,
7(S)'Chlor*7*desoxylincomycin wird auf folgende
Weise hergestellt:
230 208/6
7(S)-ChIor-7-desoxylincomycinhydrochlorid
Ljncomycinhydrochlorid (10 g — 0,0226 Mol), 200 ml
Tetrachlorkohlenstoff und 10 ml SOCb werden gerührt und am Rückflußkühler während vier Stunden erhitzt
Die Reaktionsmischung kühlte man auf 25" C und filtrierte. Der gelbe feste Körper wurde im Vakuum
getrocknet und dann in ungefähr 10 ml kochendem Ethanol gelöst Ethylacetat wurde bis zur Trübung
zugegeben, und dann ließ man die Lösung abkühlen. Man erhielt Kristalle von 7(S)-Chlor-7-desoxylincomycinhydrochlorid
in einer Ausbeute von ungefähr 43%.
Analyse:
Berechnet für Ci8H33ClN2O5S · HCl · H2O:
C 45,18; H 7,37; Cl 14,82; N 5,86; S 6,70;
H2O 3,77.
Gefunden:
C 44,70; H 7,65; Cl 14,27; N 5,78; S 6,45;
H2O 3.85.
H2O 3.85.
Beispiel 3
Lincomycin-2-phosphat
Lincomycin-2-phosphat
Teil A-3
7-O-Trityl-3,4 O-anisyIidenlincomycin-2-phosphat
7-O-Trityl-3,4 O-anisyIidenlincomycin-2-phosphat
In ein 22-1-Reaktionsgefäß, welches mit einem Kalziumchloridrohr, einem Thermometer für niedrige
Temperaturen, einem Rührer und einem 1 -1-Tropftrichter ausgestattet war, brachte man 3,600 ml Pyridin und
300 ml Phosphorylchlorid. Die resultieiende Lösung wjroä durch Eis-Aceton auf -35°C abgekühlt. Eine
Lösung von 1200 g 7-O-TrityI-3,4-O-anisylideniincomycin
in 111 Pyridin wurde unter Stickstoff in den
Tropftrichter in 1-1-Portion gebracht, dann während 25
Minuten in das Reaktionsgefäß gebracht, bei einer Temperatur von -25 bis -30° C. Nach beendeter
Zugabe wurde die Reaktionsmischung während einer halben Stunde bei -30°C gerührt, dann bei -20 bis
— 15°C während einer halben Stunde. Die Reaktionsmischung
wurde schnell zu 12 I Pyridin gegeben, welches sich in einem 38 1 offenen Gefäß befand, das Pyridin
wurde vorher durch die Zugabe von 3 kg Eis abgekühlt und während 5 Minuten gerührt. Dann wurde die
Lösung in einem Schnellverdampfer bei 55°C auf 7 Liter eingedampft. Der Flammenverdampfer wurde mit 4 ■
Äthanol gewaschen, welches man zusammen mit dem Konzentrat in ein 114-l-Gefäß gab. Das Konzentrat
wurde dann unter gutem Rühren mit 381 Wasser
verdünnt. /-O-Tntyl-S^-O-anisylidenlincomycin^-
phosphat fiel als gelber fester Stoff aus, wurde abfiltriert und mit 19 I Wasser gewaschen.
Teil B-3
Lincomycin-2-phosphat
Lincomycin-2-phosphat
Der Filterkuchen von Teil A-3 wurde in 15 1 80%iger Essigsäure gelöst und während 45 Minuten auf 85° C
erhitzt, anschließend gab man 10 kg Eis hinzu und goß die Mischung unter Rühren um, Nach 10 Minuten führen
fiel ein Niederschlag aus, man filtrierte und wusch mit 21
Wasser; der Niederschlag wurde Verworfen. Die Vereinigten Filtrate und das Wäschwassef wurden auf
4 1 eingedampft, mit 19 1 Wasser verdünnt und wieder auf 21 eingedampft. Diese Lösung und 7,61 Wasser, die
Verwendet wurden, um das Reaktioiisgefäß auszuwa*
sehen, wurden mit 3,81 Chloroform extrahiert Die
Chloroformschicht wurde mit 2 I Wasser extrahiert welches man der wäßrigen Schicht zugab. Dann
konzentrierte man die vereinigten wäßrigen Schichten in einem Flammenverdampfer auf 3 I. Dann stellte man
das wäßrige Konzentrat auf die Seite und 4 1 50%igen Alkohols (Volumen) wurden dem Verdampfer zugesetzt
dort auf 2 1 eingedampft, weiche mit dem wäßrigen Konzentrat vereinigt wurden. Die vereinigten Konzenträte
wurden dann weiter im Vakuum auf 21 eingedampft 3,8! absolutes Äthanol wurden zugefügt
und die Lösung auf 31 konzentriert 3,8 1 absolutes Äthanol wurden hinzugefügt die Lösung mit Kristallen
der Zwitterionform des Lincomycin-2-phosphates geimpft man ließ für zwei Stunden stehen und weiße
Kristalle der Zwitterionform des Lincomycin-2-phosphates schieden sich aus. Die Kristalle wurden
abfiltriert mit 3,81 absolutem Äthanol gewaschen und
im Vakuum bei 40° C während 24 Stunden getrocknet Auf diese Weise erhielt man 310 g (32,4% Ausbeute) an
Lincomycin-2-phosphat in Form weißer Kristalle; die zuerst ausfallenden Kristalle hatten einen Schmelzpunkt
von 215-216°C,die weiter ausfallenden Kristalle einen Schmelzpunkt von 214 bis 215°C. Diese Kristalle
2-: wurden vereinigt und aus wäßrigem Äthanol umkristallisiert;
man erhielt 220 g weißer Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 216 bis 218° C (aus 71,5%igem
wäßrigem Äthanol, volumprozentig) und anschließend fielen noch 95 g weißer Kristalle mit einem Schmelzpunkt
von 216-2170C aus (aus 80%igem Äthanol). Diese Kristalle wurden auch wieder vereinigt und aus
wäßrigem Äthanol umkristallisiert man erhielt 250 g Lincomycin-2-phosphat in Form weißer Kristalle mit
einem Schmelzpunkt von 222 bis 2240C.
Analyse:
Berechnet für C18H 15OqN2SP:
C 44,43; H 7.25; N 5,76; P 6.37.
Gefunden:
Gefunden:
C 44.72; H 7.35; N 5.84; P 6.60.
(korrigiert für 4% Wasser)
Gefunden (korrigiert für 4% Wasser):
C 44,72; H 7.35; N 5,84: P 6,60.
Gefunden (korrigiert für 4% Wasser):
C 44,72; H 7.35; N 5,84: P 6,60.
Die Zwitterionform kann, wenn verlangt, in die andere Form durch Zugr.be der weiter oben angeführten
Säuren und Basen umgewandelt werden.
Durch Substituenten des 7-Trityl-3,4-ü-anisylidenlincomycin-2-phosphates
von Teil B-I durch 3.4-O-AnisyIiden-/(S)-chlor-7-desoxylincomycin
erhält man 3.4-O-Anisyliden-7(S)-chlor-7-desoxylincomycin-2-phosphat
und bei der Behandlung dieses Produktes nach dem
Ί5 Verfahren von Teil B-3 erhält man 7{S)-Chlor-7-desoxylincomycin-2-phosphat
in der Zwitterionenform.
Beispiel 4
Kalziumlincomycin- 2- phosphat
Kalziumlincomycin- 2- phosphat
Eine Lösung von 5 g Lincomycin-2-phosphat in 40 ml
Wasser wurde mit einer Lösung von 1,47 g Kalziumchlorid
und 5 ml konzentriertem Ammoniumhydroxid gemischt. Es bildete sich ein umfangreicher weißer
Niederschlag. Die Suspension wurde mit 40 ml 95%igem Ethanol verdünnt Und Während einer halben
Stunde gerührt. Das Produkt wurde durch Filtration isoliert, mit 20 ml einer Mischung von Äthanol und
Wasser (1 :!) gewaschen. Nach dem Trockenen der Probe in einem Strom von Stickstoff wurden 4,4 g an
Kalziumlincomycin^-phosphat erhalten,
Analyse:
Berechnet für CaCi8H33N2O9PS:
C 41,21; H 6,34; N 534; S 6,11;
P 5,90; Ca 7,64; H2O 10,27.
Gefunden (korrigiert für Wasser): C 40,30; H 6,25; N 5,65; S 5,78;
P 6,08; Ca 732.
Das Kalziumsalz ist unlöslich in Wasser, aber löslich in Säure. Es läßt sich in Form einer wäßrigen Suspension
oral einnehmen. Die ebenfalls wasserunlöslichen Strontium-, Magnesium- und Aluminiumsalze können auf
gleiche Weise hergestellt werden.
Claims (4)
- Patentansprüche:
U Lincomycin-2-phosphat und Clindamyein-2-phosphat der FormelnCH3CH3CH3und deren Salze. - 2. Verbindungen nach Anspruch 1 in Form der Hemiammoniumsalze.
- 3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils in an sich bekannter WeiseA) Lincomycin oder Clindamycin mit einem aromatisehen Aldehyd umsetzt,B) das gemäß Verfahrensstufe A) erhaltene 3,4*0' Arylidenlincomycin mit einem Tritylhalogenid umsetzt,60C) das gemäß Verfahrensstufe B) erhaltene Z-O-Trityl-S/i-O-arylidenüncomycin oder das gemäß Verfahrensstufe A) erhaltene 3,4-O-Aryliden-clindamycin mit einem Phosphorylierungsmittel umsetzt undD) die Schutzgruppen durch saure Hydrolyse abspaltet.
- 4. Arzneimittel, enthaltend eine der Verbindungen gemäß Anspruch ί oder 2 als Wirkstoff und übliche Träger- oder Verdünnungsstoffe.
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