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Verfahren zur Herstellung von 3-Sulfanilamidoisoxazol Die ErSindung
bezieht sich auf ein neues und verbessertes Verfahren zur Herstellung von 3-Sulfanilamidoisoxazol,
das ein wertvolles Sulfonamid ist, das eine weitgehende und lang anhaltende antimikrobische
Wirkung hat.
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Es wurde gefunden, daß durch Reaktion zwischen ß-Halogenacrylnitril
und Hydrocyurethan oder dem Hydroxyiminoessigsäureester ein neues 3-Aminoisoxazol
gebildet wird und dass 3-sulfanilamidoisoxiazol durch Umsetzung des 3-Mninoisoxazols
mit Benzolsulfonsäurehalogeniden in hoher Misbeute hergestellt werden kann0 Gegenstand
der Erfindung ist demgemäß die Herstellung von 3-Sulfanilamidoisoxazol nach einem
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 1) ß-Halogenacrylnitril mit Hydroxyurethan
oder dem Hydroxyiminoessigsäureester zu 3-Mninoisoxazol umsetzt, 2) das 3-Aminoisoxazol
mit einem p-substituierten Benzolsulfonsäurehalogenid der Formel
worin X ein Halogenatom und R ein Acylrest ist, umsetzt und das erhaltene Produkt
einer Deacylierungsreaktion unterwirft.
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Gemäß der Erfindung wird 3-Aminoisoxazol durch Umsetzung von ß-Halogenacrylnitril
und Hydroxyurethan oder dem Hrdroxyiminoessigsäureester (z.B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-oder
Butylester) hergestellt0 Die Reaktion kann bei Raumtemperatur oder unter Erhitzen
in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels (zoBo Methanol, Äthanol, Aceton, Dioxan,
Äthyläther, Benzol, I)imethylformamid) durchgeführt werden. Die Reaktion scheint
in zwei Stufen zu verlaufen, wie aus dem folgenden Schema ersichtlich ist:
C1 0CH = OH - CN OR2 |
HONHCOORß/\ dzO0R H0=O |
N CH? |
OH3 |
H3O\ |
R'OOC° KHO CH-CHCK C=NOCH=CH-CN |
\ R20// |
\ Lg Ringæchlussreaktion |
j7NH2 |
Das ß-halogencrylnitril, eines der Ausgangsmaterialien des Verfahrens gemäß der
Erfindung, kann in cis-Form, trans-Form oder als Gemisch dieser Formen vorliegen,
jedoch wird vorzugsweise die cis-Form verwendet. Die Additionsreaktion verläuft
unter neutralen oder alkalischen Bedingungen, während die Ringschlußreaktion vorzugsweise
unter alkalischen Bedingungen durchgeführt wird. Dem Reaktionssystem kann eine basische
Substanz zugesetzt werden. lis basische Substanzen eignen sich anorganische Alkaliverbindungen
(z. 3. Alkalialkozyd, Alkalihydroxyd, Alkaliearbohat usw.) und organische Basen
(z.B. Pyridin, Pioolin, Chinolin usw.)0 Im allgemeinen wird die Ringschl#eaktion
vorzugsweise unter schärferen Bedingungen (z.B. höhere Alkalität, höhere Temperatur
usw.) als die Additionsreaktion durchgeführt.
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Die Herstellung des 3-Aminoißoxazols kann in einer einstufigen Reaktion
ohne Abtrennung des Zwischenprodukts (d.h. des Additionsreaktionsprodukts) erfolgen,
jedoch kann gegebenenfalls das Zwischenprodukt abgetrennt und dann der Ringschlu#reaktion
unterworfen werden. Das gebildete 3-Aminoisoxazol kann abgetrennt und in üblicher
Weise gereinigt werden, beispielsweise durch Lösungsmittel~ extraktion, Wasserdampfdestillation,
Vakuumdestillation, Chromatographie oder durch Behandlung mit lonenaustauschharzen.
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Das auf diese Weise erhaltene 3-Aminoisoxazol kann durch Umsetzung
mit p-substituierten Benzolsulfonsäurehalogeniden in 3-Sulfanilamidoisoxazol umgewandelt
werden. Bei der vorstehend beschriebenen Reaktion kann rohes 3-Aminoisoxazol verwendet
werden. Die zu verwendenden p-substituierten Benzolsulfonsäurehalogenide haben die
allgemeine Formel
worin X ein Halogen (z.B. chlor, Brom, Jod) und R ein Acylrest, z. B. Acetyl, Propionyl,
Butyryl und Benzoyl, ist. Zweckmäßig wird ein p-Acetylaminobenzolsulfonsäurehalogenid
als p-substituiertes Benzolsulfonsäurehalogenid verwendet. Die Reaktion kann in
üblicher Weise durchgeführt werden, d.h. durch Mischen von 3-Aminoisoxazol mit dem
p-subßtituierten Benzolsulfonsaurehalogenid in einem organischen Lösungsmittel bei
Raumtemperatur, jedoch kann während der Reaktion auch gekühlt oder erhitzt werden.
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Das erhaltene Produkt wird anschließend einer Deacylierung in üblicher
Weise, z.B. einer Hydrolyse unter sauren oder alkalischen Bedingungen, unterworfen
; Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann 3-Sulfamidpisoxazol, das ein wertvollesSulfonamid
ist, leicht in guter Ausbeute hergestellt werden.
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Beispiel 1 Eine natriumäthylatlösung, hergestellt durch Auflösen
von 2,17 Gew.-Teilen metallischem Natrium in 100 Raumteilen Äthanol, wird mit 100
Gew.-Teilen Hydroxyurethan gemischt. Zum Gemisch werden 7,5 Gew.-Teile cis-ß-Chloracrylnitril
in 300 Raumteilen Äthanol unter Rühren innerhalb von 1 Stunde gegeben. Eine weitere
Natriumäthylatlösung, hergestellt durch Auflösen von 1,5 Gew.-Teilen metallischem
Natrium in 70 Raumteilen Äthanol, wird zugesetzt, worauf das Gesamtgemisch zur Vollendung
der Reaktion einige Zeit erhitzt wird.
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Nach der Entfernung des Lösungsmittels wird das erhaltene Produkt
mit 800 Raumteilen Äthylacetat extrahiert Die Lösung wird getrocknet und das Lösungsmittel
entfernt, wobei 9,0 Gew.-Teile rohes 3-Aminoisoxazol als öliges Material zurückbleibt,
das dann unter vermindertem Druck destilliert wird, wobei 4,9 Gew.-Teile reines
3-Amino isoxazol als farblose ölige Substanz vom Siedepunkt 85 bis 89°C/3 mm Hg
erhalten wird.
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Das auf diese Weise hergestellte 3-Aminolsoxazol hat folgende physikalische
Eigenschaften: Infrarotabsorption (v): 3450, 3330, 3210, 3140, 1630, 1593 cm-1 kernmagnetische
Resonanz: Ù-Wert 4,30, 5,88, 8,04 ppm UV-absorptionsspektrum (mµ): 230 (#=2800 in
Methanol) Elementaranalyse: C H N Berechnet für C3H4N4O: 42,85 4,80 33,32 Gefunden:
42,56 5,04 3284 3,3 Gew.-Teile des so gebildeten 3-Aminoisoxazols werden in einem
Gemisch von 3,2 Raumteilen Pyridin und 3 Raumteilen Aceton gelöste Zur Lösung werden
9,2 Gew.-Teile p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid unter Rühren und Kühlen mit
Eis gegeben. Das Gemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen und
mit Wasser verdünnt, wobei farblose Kristalle von 3-Acetylsulfanilamidoisoxazol
ausgefällt
werden, Durch Umkristallisation aus 5046igem Äthanol werden 7,5 Gew.-Teile Kristalle
vom Schmelzpunkt 244-246°C (Zers.) erhalten.
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Elementaranalyse. o H Berechnet für C11H11O4N3S: 46,98 3,94 14,94
Gefunden : 46, 79 4, 17 14, 60 Ein Gemisch von 7,5 Gew¢-veilen 3-Acetylsulfanilamidoisoxazol
und 40 Raumteilen 18%iger Chlorwasserstoffsäure wird 3 Stunden auf dem Wasserbad
erhitzt. Nach Abkühlung wird die Reaktionslösung mit Natriumacetat auf pH 6,0 eingestellt.
Die Lösung wird mit 300 Raumteilen Äthylacetat extrahiert. die organische Lösung
wird getrocknet und eingedampft, wobei kristallines 3-Sulfanilamidoisoxazol erhalten
wird. Durch Umkristallisation der so erhaltenen Kristalle aus Benzol werden reine
farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 124-124, 5°C in einer Ausbeute von 3,4 Gew.-teilen
erhalten.
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Elementaranalyse: C H N Berechnet für C9H9N3O3S: 45,19 3s79 17,57
Gefunden: 45,39 3,95 17,67 Beispiel 2 Zu einem Gemisch von 2,06 Gew.-Teilen Hydroxyiminoessigsäureäthylester
und einer durch Auflösen von 0,46 GewO-Teilen metallischem Natrium in 50 Raumteilen
Äthanol hergestellten Natriumäthylatlösung werden 1,93 Gew.-Teile cis-ß-Chloracrylnitril
innerhalb von 30 Minuten unter Rühren und Kühlen mit Eis getropft. Das Gemisch wird
eine weitere Stunde gerührt, wobei Natriumchlorid ausgefällt wird. Das Natriumchlorid
wird abfiltriert und das Lösungsmittel abgedampft. Die zurückbleibende Substanz
wird mit Wasser gemischt und das Gemisch mit Äthyläther extrahiert.
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Die Ätherlösung wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft,
wobei eine ölige Substanz erhalten wird0 Durch Reinigung dieser öligen Substanz
durch Säulenchromatographie
werden 2,60 Gew.-Teile cis-ß-(Äthoxymethylmethylenaminoxy)acrylnitril
vom Siedepunkt 119-126,5°C/ 30 mm Hg erhalten.
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Infrarotabsorption: 2210, 1630, 1610 cm 1 Kernmagnetische Resonanz:
Ù-Wert 1,30, 4,15, 4,38, 7,24ppm 0,248 Gew.-eile des so erhaltenen cis-ß-Äthoxymethylmethylenaminoxy)acrylnitrils
werden in 4,2 Raumteilen Äthyläther gelöst. Die Lösung wird mit 0,32 Raumteilen
6n-Chlorwasserstoffsäure gemischt. Das Gemisch wird dann über Nacht bei Raumtemperatur
stehen gelassen, worauf der Äther entfernt wird. Zum Rückstand wird eine Natrium
hydroxydlösung gegeben, worauf mit Äthylacetat extrahiert wird0 Der Extrakt wird
getrocknet und eingedampft, wobei eine ölige Substanz erhalten wird. Durch Destillation
der öligen Substanz unter vermindertem Druck werden 1,06 Gew.-Teile 3-Aminoisoxzalo
vom siedepunkt 85-87°C/ 3 mm Hg erhalten. Dieses 3-Aminoisoxazol wird mit 3,5 Gew.-Teilen
p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid umgesetzt.
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Durch Hydrolyse auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise werden 1,17
GewO-2eile 3-Sulfanilaminoisoxazol vom Schmelzpunkt 12400 erhalten.
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Beispiel 3 Eine durch Auflösen von 0t52 GewO-2eilen metallischem
Natrium in 30 Raumteilen Äthanol hergestellte Natriumäthylatlösung wird mit 2,32
Gew.-Teilen Hydroxyurethangemischte Dem Gemisch wird eine Lösung von 1, 93 Gew.-Teilen
trans-ß-Chloracrylnitril in 100 Raumteilen Äthanol innerhalb 1 Stunde unter Rühren
zugetropft. Eine weitere Natriumäthylatlösung, hergestellt durch Auflösen von 0,36
Gew.-Teilen metallischem Natrium in 20 Raumteilen Äthanol, wird zugesetzt und das
Gemisch 4 Stunden gerührt, worauf zur Vollendung der Reaktion einige Zeit auf dem
Wasserbad erhitzt wird. Durch Aufarbeitung des erhaltenen Gemisches auf die in Beispiel
1 beschriebene Weise werden 0,11- Gewe-eile 3-Aminoisoxazol erhalten. Das so hergestellte
3-Aminoisoxazol
wird mit p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid umgesetzt. Durch Hydrolyse des Reaktionsprodukts
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wird 3-Sulfanilamidoisoxazol vom Schmelzpunkt
1240C erhalten.
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Beispiel 4 Eine durch Auflösen von 2,17 Gew.-Teilen metallischem
Natrium in 100 Raumteilen Äthanol hergestellte Natrium äthylatlösung wird mit 10,0
Gew.-Teilen Hydroxyurethan gemischte Dem Gemisch wird innerhalb 1 Stunde unter Rühren
eine Lösung von 7,5 Gew.-Teilen cis-ß-chloracrylnitril in 300 Raumteilen Äthanol
zugesetzt. Anschließend wird eine durch Auflösen von 1,5 Gew.-Teilen metallischem
Natrium in 70 Raumteilen Äthanol hergestellte Natrium äthylatlösung zugesetzte Das
Gesamtgemisch wird 5 Stunden gertthrt und dann zur Vollendung der Reaktion einige
Zeit auf dem Wasserbad erhitzt. Nach der Entfernung des Lösung mittels wird das
erhaltene Produkt mit 800 Raumteilen Äthylacetat extrahiert. Der Extrakt wird getrocknet
und das Lösungsmittel entfernt. Der Rückstand wird unter vermindertem Druck destilliert
und die bei 8o-900C/3 mmHg siedende Fraktion aufgefangen. 6 Gew.-Teile der so erhaltenen
Fraktion werden in einem Gemisch von 9 Raumteilen Pyridin und 9 Raumteilen Aceton
gelöst, Zur Lösung werden 25 Gew.-Teile p-Acetylaminobenzolsulfonsäurechlorid unter
Rühren und Kühlung mit Eis gegeben. Das Gemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur
stehen gelassen und dann mit Wasser verdünnt, wobei farblose Kristalle von 3-Acetylsulfanilamidoisoxazol
ausgefällt werden. Durch Umkristallisation aus 505igem Äthanol werden 12 Gew.-Teile
Kristalle von 3-Acetylsulfanilamidoisoxazol erhalten. Ein Gemisch der Kristalle
mit 60 Raumteilen 80iger Chlorwasserstoffsäure wird 3 Stunden auf dem Wasserbad
erhitzt. Nach Abkühlung wird das Gemisch mit natriumacetat auf pH 6,0 eingestellt0
Anschließend wird mit 500 Raumteilen ithyl-
acetat extrahiert. Der
Extrakt wird getrocknet und das Lösungsmittel entfernt, wobei Kristalle von 3-Sulfanilamidoisoxazol
erhalten werden0 Durch Umkristallisation aus Benzol werden farblose reine plättchenförmige
Kristalle vom Schmelzpunkt 124-124,5°C in einer Ausbeute von 4,7 Gew.-Teilen erhalten.