DE907299C - Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol

Info

Publication number
DE907299C
DE907299C DEN2006A DEN0002006A DE907299C DE 907299 C DE907299 C DE 907299C DE N2006 A DEN2006 A DE N2006A DE N0002006 A DEN0002006 A DE N0002006A DE 907299 C DE907299 C DE 907299C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
phenylserine
group
derivative
ester
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN2006A
Other languages
English (en)
Inventor
Wouter Berends
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
DSM Delft BV
Original Assignee
Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV filed Critical Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV
Application granted granted Critical
Publication of DE907299C publication Critical patent/DE907299C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol Wie bekannt, hat Chloramphenicol, ein Antiboticum, isoliert aus Kulturen von Streptomyces Venezuelae, die folgende Strukturformel: Man hat verschiedentlich versucht, diese Verbindung zu synthetisieren, wobei einer dieser Versuche sich als erfolgreich herausstellte. Das Ausgangsmaterial war in diesem Fall Benzal.dehyd, der mit Nitromethan gekuppelt wurde. Das Kuppelungsprodukt wurde zu Nitroacetophenon oxydiert. Nach der Reduktion der -'itroguppe und der Acylierung der so gebildeten Aminogruppe wurde mit- Formaldehyd gekuppelt. Auf diese Weise wurde r-Phenyl-z-oxo-2-axylamino-3-oxyp,ropan gebildet. Die Ketogruppe dieses Stoffes wurde zu einer Hydroxylgruppe reduziert, worauf vollständig acyliert und nacheinander die Nitrogruppe und die Dichloressigsäuregruppe eingeführt wurden (Journal of fhe American Chemical Society, 71 [i949], 2463 bis :2469)-Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol über i-Phenyl-1, 3-dioxy-2-aminopropan und bringt eine beträchtliche Vereinfachung der Herstellung von Chloramphenicol.
  • Gemäß einer Stufe der Erfindung wird i-Phenyl-i, 3-dioxy-2-aminopropan hergestellt durch Reduzieren .der Carboxylgruppe des Phenylserins zur C Hz O H-Gruppe.
  • Phenylserin kann auf einfache Weise durch Einwirkenlassen eines Überschusses von Benzaldehvd auf Glykokoll und Spalten des erhaltenen Produktes erhalten werden (journal of the American ChemiCal Society, 48 [i926], 1943 bis i931).
  • Diese Reduktion des Phenylserins, wird Vorzugsweise nach vorheriger Umwandlung dieses Stoffes in ein in der Carboxylgruppe substituiertes Derivat, z. B. in einen Ester, ein Säurehalogeni.d, eine Thiocarbonsäure, einen Thiocarbonsäureester oder in ein Derivat einer solchen Thiocarbonsäure oder eines solchen Thiocarbonsäureesters, durchgeführt; dieses Derivat gestattet die gewünschte Reduktion. Geeignete Ester sind die einfachsten, wie z. B. der Methylester, Äthylester oder Propylester. Es können auch andere Ester, z. B. solche von, höheren Alkoholen als die obenerwähnten, verwendet werden. Die Ester und die Säurehalogenide von Phenylserin sind in der Literatur noch nicht beschrieben.
  • Die Veresterung von Phenylserin kann mit Vorteil unter Verwendung :des betreffenden Alkohols und einer geringen Menge einer konzentrierten Säure, wie wasserfreier Salzsäure, durchgeführt werden. Die Veresterung durch azeotrope Destillation mit einer konzentrierten Säure als Katalysator, z. B. unter Zuhilfenahme von Toluol oder Dichloräthan, verläuft ebenfalls befriedigend.
  • Gemäß der Erfindung wird als Ausgangsmaterial für die Herstellung z. B. des Säurechlo.ri,ds eine i-0 Acy1-Verbindung von Phenylserin oder einem in der Aminogruppe substituierten Derivat verwendet; diese Verbindungen lassen sich leicht mit brauchbaren Ausbeuten in :das Säurechlorid mittels für die Herstellung von Säurechloriden üblicher Methoden umwandeln. Hierfür wird vorzugsweise Phosphorpentachlorid verwendet. Bisher war es nicht möglich, die Säurechloride von Oxy-aminosäuren mit Hilfe von z. B. Phosphorpentachlorid zu erhalten. Daß dies tatsächlich bei i-O .,'£cyl-Verbindungen von Phenylseri.n möglich ist, darf als eine bedeutende Entdeckung betrachtet werden. Die Stoffe, mit denen .das Säurechlorid gebildet wird, und insbesondere Phosphorpentachlor id, haben eine stark dehydratisierende Wirkung und ergeben eine stark saure Reaktion, so d'aß zu befürchten war, :daß die i-0 Acyl-Gruppe abgespalten werden würde.
  • Zur Herstellung :des Säurechlorids wird P.henylserin zunächst in eine i-O-Acyl-Verbindung umgewandelt. Derartige Verbindungen waren bisher unbekannt. Sie werden gemäß der Erfindung hergestellt durch Umsetzen von Phenyl,serin mit einem organischen Säureanhydrid in einem essigsauren Medium in Gegenwart von Perchlorsäure. Essigsäureanhydri.d wird hier bevorzugt.
  • Bei der Herstellung des Säurechlorids, ist es natürlich möglich, von einer auch in der N H2 Gruppe substituierten, z. B. acetyl-ierten i-0 Acy1-Verbindung von Phenyl,serin auszugehen. Unter Substitution in der N H2 Gruppe ist auch die Salzbildung an dieser Gruppe zu verstehen.
  • Bei der Herstellung des Säurechlorids und auch bei der Acylierung der i-OH-Gruppe sind hohe Temperaturen zu vermeiden. Für die Herstellung des Säurechlorids soll die Temperatur nicht über 4o' steigen; sie wird vorzugsweise unter io' gehalten. Die Acylierung kann bei einer etwas höheren Temperatur stattfinden, jedoch soll ,diese nicht 66J übersteigen und vorzugsweise unter 4o' liegen. je niedriger die. Temperatur ist, desto langsamer ist im übrigen die Reaktionsgeschwindigkeit der Acylierung.
  • Aus den beschriebenen Säurechloriden können leicht Derivate von Phenylserin, die Schwefel in der Carboxylgruppe enthalten, hergestellt werden; bei dieser Herstellung werden die üblichen Methoden zur Herstellung solcher Verbindungen aus Säurechloriden angewendet, z. B. das Reagierenlassen eines. Alkalihydrosulfids oder eines Meercaptans mit dem Säurechlorid; die Reaktion führt zu einer Thiocarbonsäure oder einem T'hiaester oder einem Derivat dieser Säure oder dieses Esters.
  • Unter Derivaten dieser Verbindungen und, ihrer Ester werden Stoffe verstanden, bei denen die Hydroxyrl- und/oder Aminogruppen am sekundären Kohlenstoffatom substituiert sind. Diese Gruppen können z. B. acyliert, z. B. acetyliert sein. Unter Substitution der A.minogruppe ist auch die Salzbildung dieser Gruppe mit zu verstehen.
  • Das Säurechlorid kann auch verwendet werden für die Herstellung von Am-iden und substituierten Amiden, z. B. Peptiden von Phenyl:serin. Zu diesem Zweck wird es umgesetzt mit Ammoniak oder Ammoniakderivaten.
  • Die Ester des P.henylserins können mit verschiedenen Reduktionsmitteln zu i - Phenv l - i, 3 -:dioxy-2-aminopropan reduziert werden. Die Reduktion kann z. B. katalytisch mit Wasserstoff und Kupferch.romit (Cu Cr2 04) oder Ran.ey-Nickel als Katalysator durchgeführt werden. Andere geeignete Reduktionsmittel sind Lith.ium-Aluminium-Hydrid (Li A1 H4) und Natriumamalgam. Insbesondere sind Lithium-Aluminium-Hydrid und Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel bestens geeignet.
  • Gemäß der Erfindung wird die Reduktion der Thiocarbons:äure und der Thiocarbonsäureester oder von Derivaten dieser Säure oder dieser Ester- mit Wasserstoff und Raney-Nickel als Katalysator durchgeführt.
  • Als Thioester können die einfachsten verwendet werden, z. B. der Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Ben.zylester. Außer .den erwähnten Estern können auch andere Ester verwendet werden, jedoch bringt ihre Verwendung keinen Vorteil gegenüber der dieser einfachen Ester.
  • Das Säurehalogeni:d kann zu :dem entsprechenden Aldehyd mittels der Rosenmundschen Reduktionsmethode (Wasserstoff in Gegenwart von Pallad.lium) reduziert werden, und dieser Aldehyd kann weiter in den Alkohol umgewandelt werden. Das so erhaltene i-Phenyl-1,3-dioxy-2-aminopropan kann unschwer als Triessigsäurederivat abgetrennt und identifiziert werden. Dies, bringt den zusätzlichen Vorteil, daß dieses Triessigsäurederivat als solches in bekannter Weise verwendet werden kann, d. h. für die Umwandlung in Chloramphenicol durch Nitrieren, Abspalten der drei Essigsäurereste und Einführen des Dichloressigsäurerestes.
  • Wie die anfangs gegebene Formel des Chloramphenicols. zeigt, enthält dieser Stoff zwei asymmetrische Kohlenstoffatome, so daß er in vier verschiedenen Formen vorliegen kann. Von diesen Formen zeigen lediglich die zwei Threokonfigurationen biologische Wirksamkeit. Bei den bisher bekannten Verfahren zur Synthese von Chloramphenicol wurden sowohl die Threo- als auch die Erythrokonfigurationen in ungefähr gleichen -Mengen erhalten, so daß die theoretische Ausbeute an dem erwünschten Produkt nicht mehr als 25% betragen konnte.
  • Die Synthese gemäß der Erfindung, ausgehend von Phenylserin, weist den großen Vorteil auf, daß nur eine Form, nämlich die Threoleonfiguration, erhalten wird.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Beispiel a) Sog P'h enylserin werden mit Hilfe von Äthylalkohol, in dem einige wenige Prozent wasserfreier Salzsäure gelöst wurden, in das Hydrochlorid des Äthylesters des Phenylserins umgewandelt. Aus diesem Hydrochlorid wird der freie P'henylserinester mit Hilfe von Natriumcarbonat erhalten.
  • ioo g Phenylserinäthylester werden in 5oo ccm reinen, wasserfreien Äthylalkohols gelöst. ioo bis i5o g Kupferchromit, hergestellt nach A.dkins (Journal of the American Chemica,l Society, 53 [1931], 2012) werden zugegeben. Die Mischung wird dann in einem Autoklav bei einer Temperatur von 8o° und einem Druck von 250 bis d.oo at mit Wasiserstoff geschüttelt, bis ungefähr die benötigte Menge Wasserstoff verbraucht ist. Dies geht in einigen Stunden vor sich. Das Reaktionsgemisch entliält"das gewünschte i-Phenyl-1, 3-.dioxy-2-ami-nopropan. Diese Verbindung kann abgetrennt und identifiziert werden als i-Phenyl-1, 3-diacetoxy-2-acetam,inopropan auf folgende Weise: Aus, dem Reaktionsgemisch wird der Katalysator abfiltriert und der Alkohol abgedampft. Der Rückstand wird durch Kochen mit 5oo ccm Essigsäureanhydrid acetyliert, der überschuß wird abgedampft. Der Rückstand wird mit absolutem Alkohol extrahiert und durch Zufügen von Petroläther gefällt. Danach wird mehrfach umkristallisiert aus. einer Mischung von Äthvlacetat und Petroläther, bis der Schmelzpunkt kornstant bei 78'1'b1eibt.Ambeute 6,5 g.
  • b) 20g des Hydrochlorids von Phenylserinäthylester, hergestellt gemäß Beispiel i, werden in ein weites Glasgefäß eingefiillt und,in 200 ccm 500/aigem Äthylalkohol gelöst. Das Gefäß enthält ein Thermometer und einen Rührer. Die Flüssigkeit wird auf -1o° abgekühlt. Unter heftigem Rühren und energischem Kühlen werden log 2-bis3%igesNatriumamalgam in .die Flüssigkeit. eingeführt. Nach ungefähr io Minuten wird eine dem Natrium äquivalente Menge von 5 n-Salzs.äure zugegeben und dann wiederum io g Amalgam. Diese Behandlung wird alle io Minuten wiederholt.
  • Nach Verbrauch einer Gesamtmenge von ungefähr 5oo g Amalgam wird die Flüssigkeit von dem Quecksilber abgegossen, und der größte Teil des Kochsalzes wird nach Fällen mit Äthylalkohol entfernt. Das Filtrat wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand in wasserfreiem Alkohol gelöst. Die letzten Reste von Kochsalz werden durch Filtrieren entfernt und das Filtrat wieder von Alkohol befreit. Der Rückstand wird mit Essigsäureanhy drid acetyl.iert und durch Kristallisation, wie in Beispiel i beschrieben, gereinigt. Die Ausbeute an i-Phenyl-i, 3-diacetoxy-2-acetaminopropan beträgt i,7 g.
  • c) log des Äthylesters von Phenyls.erin, hergestellt gemäß Beispiel i, werden in ioo ccm wasserfreiem Diäthyläther gelöst. Die so hergestellte Lösung wird tropfenweise im Verlauf von 1/2 Stunde zu einer Lösung von 2,4g Lifhittm- Aluminium-Hydrid in ioo ccm wasserfreien Diäthyläthers, die sich in einem geschlossenen Gefäß m-it einem senkrecht angebrachten Kühler und Rührer befindet, gegeben. Bei der Reaktion wird Wärme entwickelt, so daß die Lösung leicht siedet.
  • Nach i Stunde wird der -Überschuß an Lithium-Aluminium-Hydri:d durch Zusatz von Wasser zersetzt, Äther und Wasser werden dann durch Verdampfen entfernt, und der Rückstand wird mit warmem, absolutem Äthylalkohol extrahiert. Der alkoholische Extrakt wird abgedampft und der Rückstand in Methylalkohol gelöst. Aus dieser Lösung wird ,das Lithium mit Oxalsäure gefällt und als Lithiumoxalat entfernt. Danach finden dieAcetylierung und die weitere Behandlung gemäß Beispiel i statt. Die Ausbeute an i-P!henyl-i, 3-,diacetoxy-2-acetaminopropan beträgt 6o % der theoretischen Ausbeute.
  • d) Eine Lösung von 6oo g Phenylser,inäthylester in d.o 1 wasserfreien Diäthyläthers wird langsam zu einer Lösung von 252 g Lithium-Aluminium-Hydrid in 51 wasiserfreien Diäthyläthers gegeben. Nach Zugabe der gesamten Menge wird das Gemisch während weiterer 2 Stunden gekocht. Danach werden vorsichtig 55o ccm Wasser zugegeben. Die abgetrennte Mischung von Lithiumhydroxyd und Aluminiumhydroxyd wird durch Filtrieren entfernt. Durch Abdampfen der ätherischen Lösung wird ein Teil des: Phenylaminodiols in Form einer farblosen, kristallinen Substanz erhalten.
  • Die filtrierte Fällung von Lithiumhydroxyd und Aluminiumhydroxyd wird mit Äthylacetat extrahiert. Auf diese Weise wird der größte Teil des während der Reduktion gebildeten Phenyiäminodiols als N-Acetyl-'#'erbindung-in Form feiner Kristalle erhalten. Schmelzpunkt 136 bis 138°. Die Gesamtausbeute beträgt bis zu 8o% der theoretischen Ausbeute. e) Eine alkoholische Lösung von 25 g Phenylserinäthylester wird zu einer Suspension von 6o g Ranev-Nickel in absolutem Äthylalkohol gegeben, worauf das Volumen auf 300 ccm aufgefüllt wird. Dieses Reaktionsgemisch wird mit Wasserstoff bei einer Temperatur von .jo bis 6o' und einem Druck von 7o bis 250 at geschüttelt.
  • Nach .4 bis 24 Stunden ist die theoretische Menge Wasserstoff verbraucht. Der Katalysator wird durch Filtrieren abgetrennt und die alkoholische Lösung abgedampft. Der Rückstand enthält das gewünschte i-Phenyl-i, 3-dioxy-2-aminopropan und wird in verdünnter Alkalilauge zwecks Entfernung etwa nicht umgewandelten Phenylserins gelöst. Nach .dem Stehenlas.sen während einiger Stunden bei Raumtemperatur wird der Rückstand mit Äthy lacetat extrahiert. Nach dem Trocknen der Äthylacetatlösung -wird das Lösungsmittel entfernt. Der kristalline Rückstand besteht aus i-Phenyl-i, 3-dioxy-2-aminopropan mit einem Schmelzpunkt von 88 bis 89'. Die Ausbeute beträgt bis zu 5o% der theoretischen Ausbeute.
  • Ziiecks. weiterer Identifizierung wird das Produkt durch Kochen mit Essigsäureanhvdrid acetyliert, der LTberschuß wird durch Verdampfen entfernt. D_ er Rückstand wird mit absolutem Äthylalkohol extrahiert und durch Zufügen von Petroläther gefällt. Nach Umkristallisieren aus einer Mischung von Äthylacetat und Petroläther wird die reine Triacetylverbindung erhalten. Schmelzpunkt 78 bis 79'.
  • f) Zoo g Phenylserin werden in einem Gemisch von 500 ccm Eisessig und 237 g 6oo/oiger Perchlorsäure gelöst. Unter Kühlen und Rühren werden dann 815 g Essigsäureanhydrid zugegeben; das Reaktionsgemisch wird während 2:4; Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen.
  • Danach werden zu der hellgelben, klaren Lösung 50 ccm Wasser gegeben; .das Gemisch -wird einige Zeit s.tehengelassen und dann unter Kühlen mit Butylamin neutralisiert. Danach werden zu dem Gemisch 51 Äther und 31 96o/oigen Alkohols gegeben. Beim Stellenlassen bei ungefähr o' bilden sich i8o g feiner weißer Kristalle des i-O--Acetylphenylseri@ns, die bei 130' schmelzen. Die Ausbeute beträgt bis zu 8o °/o der theoretischen Ausbeute.
  • ioog i-O Acetvlphenylseri:nwerdenunterKühlen und kräftigem Rühren zu 21 Acetyl:chlorid gegeben; dabei bildet sich eine dicke Suspension. Unter weiterem Kühlen und kräftigem Rühren -werden ioo g feinpulvriges Phosphorpentachlorid in Portionen zugegeben. Zunächst wird die Suspension noch viskoser. Nach ungefähr io Minuten jedoch wird das Reaktionsgemisch -wieder dünnflüssig. Nach -weiterem Rühren -während einiger Stunden bei - io' wird das Säurechlorid abfiltriert und der Rückstand mit Petroläther gewaschen. Die Ausbeute beträgt 105 g (8q.o/o der theoretischen Ausbeute). Schmelzpunkt 138 bis 139' (unter Zersetzen).
  • g) io g des Säurechlorids .des i-O-Acetylplienylseri.ns, hergestellt gemäß Beispiel 6, werden mit 5o g Benzylmercaptan versetzt, wodurch sich eine dicke Paste bildet. Nach Kühlen in Eis werden f4 g wasserfreien Pyridins unter kräftigem Rühren zugegeben. Nach dem Stehenlassen des Reaktionsgemisches bei Raumtemperatur während eines Tages wird es mit Wasser und einer kleinen Menge Äther geschüttelt. Die ätherische Schicht wird getrocknet und der Äther im Vakuum abgedampft. Zu dem Rückstand -wird niedrigsiedender Petroläther gegeben, worauf der Benzylthioester des i-O-Acetylphenyi-serins rasch auskristallisiert. Nach mehrmaligem Umkristallisieren aus einem Gemisch von Äthylacetat und Petroläther ist der Schmelzpunkt des Thioesters i5o'.
  • h) Zog des Benzylesters von i-Phenyl-i-O-acetyl-2-aminoäthanthiocarbons.äure (Schmelzpunkt i58') werden während 3 Stunden unter Rückfluß mit ungefähr ioog wasserstoffbeladenem Raney-Nickel in 96o/oigem Äthylalkohol gekocht. Nach dem Filtrieren und Auswaschen des Katalysators wird der Alkohol abgedampft.
  • Der Rückstand wird während. 2 Stunden auf einem Dampfbad mit 5o ccm 5o/oiger Salzsäure erhitzt. Nach dem Abdampfen der Salzsäure im Vakuum wird der Rückstand in einer geringen Menge Wasser gelöst und .der pH-Wert der Lösung mit Natronlauge auf ii eingestellt. Danach wird mit Äthylacetat extrahiert. Nach dem Trocknen und Abdampfen des Äthylacetats ergibt der Extrakt i-Phenyl-1, 3-dioxy-ä-aminopropan, .das nach Umkristallisieren aus Äthylacetat bei 85 bis 87' schmilzt.
  • Für die Herstellung von Chloramphenicol ist es natürlich nicht notwendig, die Acetylgruppe abzuspalten, so daß es genügt, die, alkoholische Lösung nach der Reduktion abzudampfen und weiter zu acetylieren zur Erzeugung des Triacetats des Aminodiols.
  • i) 2 g i-Phenyl-i, 3-diacetoxy-2-acetaininopropan werden unter Kühlen auf 30 bis 35' mit rauchender Salpetersäure nitriert. Das Reaktionsgemisch -wird dann auf Eis gegossen und neutralisiert, wobei eine klebrige Substanz ausfällt. Diese wird auf dem Wasserbad mit 2,j: ccm 5o/oiger Salzsäure erhitzt zur Abspaltung der Acetylgruppen.
  • Die Reaktionsmischung wird auf ein kleines Volumen eingedampft; der pH-Wert wird mit Alkalilauge auf ii eingestellt, und es -wird dann mit Äthylacetat extrahiert. Nach Abdampfen des Äthylacetats wird der Rückstand aus Wasser kristallisiert. Die Ausbeute an i-(4 -Nitrophenyl)-1, 3-dioxy-2-aminopropan beträgt 0,4 g. Schmelzpunkt iqo9.
  • 0,35 g dieser Verbindung werden mit 2,5 ccm des Methylesters der Dichloressigsäure während i1/2 !Stunden auf ioö', erhitzt. Zur Entfernung des L?berschusses an Methylester -wird das Gemisch dreimal mit Petroläther gewaschen, das d,i-Chloramphenicol fällt dabei als harzartige Fällung an. Dieses Produkt wird zweimal aus einer Mischung von Äthylacetat und Petroläther und dann zweimal aus Wasser umkristallisiert. Danach beträgt der Schmelzpunkt 148 bis 15o'.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol, dadurch gekennzeichnet, daß man Phenylserin bzw. in der i-Stellung an der Hydroxylgruppe und/oder in der 2-Stellung an der Aminogruppe acyliertes Phenylserin in ein Ester-, Säure:halogenid-, Thiocarbonsäure- oder Thiocarbonsäureesterderivat überführt, in diesem Derivat die funktionell veränderte Carboxylgruppe zu der - C H2 O H-Gruppe reduziert, den erhaltenen Alkohol, gegebenenfalls nach Deacylierung, in die Triacetylverbindung überführt und diese Triacetylverbindung durch Nitrieren, Abspalten der drei Acetylreste und Einführen des Dichloracetylrestes in die Aminogruppe zu C'hloramphenicol umwandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Phenylserin mit einem organischen Säureanhydrid, vorzugsweise Essigsäureanhydrid, in essigsaurem Medium in Gegenwart von Perchlorsäure in i-O-Acylphenylserin überführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Phenylserin mit einem Alkohol in Gegenwart einer kleinen Menge einer konzentrierten Säure, z. B. wasserfreien Chlorwasserstoffes, umsetzt. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein i-O-Acyl-phenylserin oder ein in der Aminogruppe acylierbes Derivat desselben mit P.hosphorpentachlorid in das entsprechende Säurechlorid umwandelt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, 2 und q., dadurch gekennzeichnet, daß man ein Phenylserinchlorid mit einem Alkalihydrosulfid oder mit einem Mercaptan in ein Thiocarbonsäure- oder Thiocarbonsäureesterderivat überführt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Reduktion des Esters Lit'hium-Aluminium -Hydrid oder Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel oder Kupferchromit als Katalysator verwendet.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i, 2, q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Reduktion des Thiocarbonsäure- oder Thiocarbonsäureesterderivats Wasserstoff in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator verwendet.
DEN2006A 1949-10-03 1950-09-26 Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol Expired DE907299C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL907299X 1949-10-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE907299C true DE907299C (de) 1954-03-22

Family

ID=19858657

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN2006A Expired DE907299C (de) 1949-10-03 1950-09-26 Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE907299C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2425983C3 (de) Sulfonsäuresalze von Acylcholinen, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung
DE819093C (de) Verfahren zur Herstellung von Thyroxin und seinen Derivaten
DE907299C (de) Verfahren zur Herstellung von Chloramphenicol
DE887816C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Nitrophenyl-2-amino-propan-1, 3-diolderivaten
DE3314029C2 (de)
DE1963991A1 (de) Verfahren zur Herstellung von reinem L-N-Benzoyl-3,4-dihydroxyphenylalanin
DE1960130A1 (de) Neue Verfahren zur Herstellung von N-(Diaethylaminoaethyl)-4-amino-5-chloro-2-methoxybenzamid
DE940897C (de) Verfahren zur Herstellung der threo-Formen von Oxazolinen
DE1768582C3 (de)
DE850297C (de) Verfahren zur Herstellung von Amidinsalzen
DE930565C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Phenyl-2-amino-1, 3-propandiolen oder von im Phenylrest substituierten 1-Phenyl-2-amino-1, 3-propandiolen
AT212818B (de) Verfahren zur Herstellung von 1-(p-Nitrophenyl)-2-dihalogenacetamino-1,3-dioxypropanen
DE960538C (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Benzyloxy-ª‰, 2-dinitrostyrolen
AT326638B (de) Verfahren zur herstellung von n(beta-diäthylaminoäthyl) -4-amino-5-chlor-2-methoxybenzamid
AT226228B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Sulfonamiden
AT228793B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Iminodibenzylderivaten
AT145829B (de) Verfahren zur Darstellung von Chinaldinderivaten.
KR800001451B1 (ko) 1, 3, 5-트리치환 벤젠 유도체의 제법
AT216495B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Phenylalaninderivaten und deren Salzen
AT229291B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 2-Diaminocyclohexan bzw. dessen Salzen bzw. von 1, 2-Diaminocyclohexantetraessigsäure
DE2540232C2 (de) Phosphorbetaine und Verfahren zu deren Herstellung
DE848652C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-dialkylcarbaminyl-substituierten Piperazinen mit substituierter 4-Stellung
AT200584B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Salpetersäureestern von N-heterocyclischen Carbonsäureoxyalkylamiden
DE1280859B (de) Verfahren zur Herstellung von Nitrogruppen enthaltenden Glycyrrhetinsaeurederivaten
DE1090221B (de) Verfahren zur Herstellung von 3, 5-Dioxo-pyrazolidin-Derivaten