DE1695500B2 - Verfahren zum herstellen von 1-methyl- 5-nitroimidazolverbindungen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von 1-methyl- 5-nitroimidazolverbindungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D233/00—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
- C07D233/54—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D233/66—Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
- C07D233/91—Nitro radicals
- C07D233/92—Nitro radicals attached in position 4 or 5
- C07D233/94—Nitro radicals attached in position 4 or 5 with hydrocarbon radicals, substituted by oxygen or sulfur atoms, attached to other ring members
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- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
in der Ri und Ri je ein Wasserstoffatom oder eine
Methylgruppe und η die Zahlen 1 oder 2 bedeuten, durch Umsetzen einer l-Methyl-5-nitroimidazolverbindung
der allgemeinen Formel Il
-N
1 >*-(CH2).- OH
(II)
CH3
in der η die obige Bedeutung hat, mit einem Carbaminsäureester der allgemeinen Formel III
N-COOR3
(III)
in der Ri und R2 die obige Bedeuiung haben und Rj
einen niederen Alkylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei 130 bis 1700C
in Gegenwart eines Di-nieder-alkyl-zinnoxids oder eines Di-niederalkyl-zinn-di-nieder-alkancarboxylats
vornimmt und einen Überschuß des Carbaminsäureester als Reaktionsmedium verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Organozinnverbindung Dibutylzinnoxid verwendet.
Die Erfindung belrifft den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbarer,
Verbindungen sind in der DT-OS 16 20 018 als wertvolle Wirkstoffe zur Behanclung der parasitären
Protozoenkrankheiten Trichomoniasis und Enterohepalitis vorgeschlagen worden. Die letztere Krankheit, die
von dem Protozoen Parasit Histomonas meleagridis verursacht wird, tritt hauptsächlich bei Truthühnern auf.
Aus Chemical Reviews, Bd. 65 (1965), S. 570 und 571,
geht unter Bezugnahme auf eine in Chem. Abstr., 6723 h, referierte Arbeit von W. Kern und Mitarbeiter sowie
unter Bezugnahme auf eine unveröffentlichte Arbeit hervor, daß Dibutylzinnlaurat bzw. Dibutylzinnoxid als
Katalysatoren bei Umesterungsreaktionen verwendet werden können. Die Arbeit von W. K e r η bezieht sich
aber speziell auf die Umesterung von cyclischen Urethanen mit anderen cyclischen Urethanen. Im ersten
vollständigen Satz auf S. 5/1 in Chemical Reviews, a. a. O. wird ausgeführt, daß tertiäre Alkohole und
Phenole nicht unter den angegebenen Bedingungen reagieren. Somit ergibt sich, daß die genannten
Katalysatoren nicht generell für alle Umesterungsreaktionen in Frage kommen.
In Chemical Abstracts, 63 (1965), 5850 d, ist die
Umesterung von Adipaten, Succinaten, Isophthalaten, Azelaten, Pyromellitaten und Trimellitaten in Gegenwart
von Dibutylzinnoxid beschrieben. Die Reaktionszeiten betragen dabei 20 Stunden.
Ein Hinweis auf die Herstellung der erfindungsgemäß ίο erhaltenen l-Meihyl-5-nitroimidazolverbindungen findet
sich in keiner der vorstehend genannten Druckvorschriften.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt innerhalb kurzer Reaktionszeiten zu Ausbeuten von 60 Prozent
und darüber.
Unter niederen Alkyl- oder Alkancarboxylatresten sind Reste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Methyl,
Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl und
verzweigtkettige Isomere davon, sowie die entsprechenden Acylreste von Alkansäuren mit weniger als 9
Kohlenstoffatomen zu verstehen.
Beispiele für entsprechende Katalysatoren sind: Dibutylzinnoxid, Dioctylzinnoxid, Dimethylzinnoxid
und Dibutylzinndiacetat. Die zur Durchführung dieser Reaktion verwendete Katalysatormenge variiert in
Abhängigkeit von dem speziell verwendeten Katalysator. Im allgemeinen sollte die Menge des vorhandenen
Katalysators zwischen etwa 0,1 und 8 Prozent, bezogen auf das Gewicht der umgesetzten Imidazol-Verbindung
jo liegen.
Beispiele für Ausgangsprodukte der allgemeinen
Formel Il sind 1-Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol
und l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol.
Beispiele für Ausgangsprodukte der allgemeinen For-
mel III sind Äthyl- und Methylcarbamat.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Reaktion wird das Gemisch so lange erhitzt, bis die Umesterung
vollständig ist. Wenn gewünscht, kann während dieses Erhitzungszeitraums zusätzlicher Katalysator zugege-
M) ben werden. Nach Beendigung der Umesterungsreaktion
kann das Imidazolcarbamat leicht aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch gewonnen werden, indem
dieses unterhalb etwa 1000C abgekühlt und mit der gleichen Menge Wasser versetzt wird, wodurch das
■45 Produkt in fester Form ausgefällt wird. Das Produkt kann dann durch Filtrieren gewonnen werden.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
,„ Beispiel 1
Eine gerührte Mischung aus 3,14 g (0,02 Mol 1 -Methyl^-hydroxymethyl-S-nitroimidazol, 8,9 g Äthylcarbamat
und 0,015 g Dibutylzinnoxid wird auf einem ölbad langsam (im Verlaufe von etwa 12 Minuten) auf
eine Temperatur von 160 bis 165°C erhitzt und dann etwa 30 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten.
Das durch Umesterung gebildete Äthanol wird durch eine kurze Vigreux-Kolonne abdestilliert. Zur Erleichterung
der Entfernung des Äthanols wird ein schwacher
to Stickstoffstrom über das Reaktionsgemisch geleitet.
Nach etwa 15 Minuten des Erhitzungszeitraumes werden zusätzliche 0,015 g Katalysator (Dibutylzinnoxid)
zugesetzt. Nach Beendigung des Erhitzungszeitraumes wird das Gemisch mit Luft auf 1000C abgekühlt.
b5 Es ist dann noch flüssig. Danach werden 25 ml Wasser
zugesetzt. Das Produkt scheidet sich sofort ab und beginnt zu kristallisieren. Die Aufschlämmung wird in
ein Eisbad gebracht, etwa 30 Minuten lang gerührt und
dann filtriert, und das Produkt wird mit Wasser und (wegen des schnelleren Trocknens) mit Diethylether
gewaschen und anschließend im Vakuum bei etwa 500C getrocknet. Man erhält etwa 3,3 g hellbraunes I-Methyl-5-nitroimidazol-2-ylmethylcarbamat,
das bei
164-166,5°C schmilzt.
Eine Mischung aus 3,24 g l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol,
9,2 g Äthylcarbamat und 0,018 g Dibutylzinnoxid wird langsam auf eine Temperatur von
160 bis 165°C erhitzt und etwa 30 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten. Während des Erhitzungszeitraumes wird ein schwacher Stickstoffstrom über das
erhitzte Gemisch geleitet, um die Entfernung des während der Reaktion gebildeten Äthanols zu erleichtern.
Nach Beendigung der Reaktion wird das Gemisch auf 100°C abgekühlt und mit 25 ml Wasser versetzt.
Man läßt das ausgefallene l-(l'-Methyl-5'-nitroimidazol-2'-yl)-äihylcarbamat
in einem Eisbad kristallisieren. Das ausgefällte Produkt wird durch Filtration gewonnen,
mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck bei etwa 500C getrocknet. Man erhält 2,56 g der
Verbindung von Schmp. 154—156°C (Ausbeute 60%
d. Th.).
25
Ein Reaktionsgefäß, das mit einem Stickstoff-Einlaßrohr, einem mechanischen Rührer, einem Destillationsaufsatz und einer gekühlten Vorlage ausgestattet ist,
wird mit 75 g Methylcarbamat beschickt und erwärmt. Zu dem Carbamat, das bei etwa 56°C eine klare
Schmelze bildet, werden 31,4 g l-MethyI-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol
und 0,6 g Dibutylzinnoxid gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter einem Stickstoffstrom
auf eine Temperatur von 142 bis 143°C erhitzt und etwa '/2 Stunde lang bei dieser Temperatur
gehalten. Dann werden zusätzliche 0,6 g Katalysator zugefügt, und das Reaktionsgemisch wird noch eine
weitere halbe Stunde lang bei 142 bis I43°C gehalten. Während dieses Zeitraumes werden etwa 10 m!· Destillat
gesammelt. Man läßt das Gemisch sich auf etwa 90 bis 1000C abkühlen und schreckt es dann durch Zugabe von
100 ml Wasser ab. Das Produkt, l-Methyl-5-nitroimidazol-2-yI-carbamat,
fällt bald aus, und das Gemisch wird durch Rühren in einem Eisbad während etwa 1 Stunde
weiter gekühlt. Das Produkt wird filtriert, mit zwei 25-ml-AnteiIen kalten Wassers gewaschen und im
Vakuum getrocknet. Man erhält 36,4 g eines hellbraunen Feststoffs, der bei 156 bis 162°C schmilzt.
Das in den Beispielen 1 und 3 als Ausgangsstoff verwendete 1 -Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol
kann wie folgt hergestellt werden:
83,0 g (0,864 Mol) 2-Hydroxyniethylimidazol werden
in 200 ml Essigsäureanhydrid gelöst. Man läßt die Lösung über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Das
Acetatsalz des 2-Acetoxymethylimidazols kristallisiert
aus. Der kristalline Feststoff wird gut mit Äther aufgeschlämmt, filtriert, und die Kristalle werden so
lange mit Äther gewaschen, bis der Essigsäuregeruch bo
nicht mehr festzustellen ist.
176,6 g (0,882 Mol) 2-Acetoxymethylimidazol-Essigsäuresalz
werden in kleinen Mengen zu 165 ml kalter, rauchender, 90%iger Salpetersäure gegeben. Diese
Lösung wird langsam unter Rühren und Kühlen zu b5 150 ml kalter, rauchender, 90°/oiger Salpetersäure, die
90,1 g gasförmiges BF3 enthält, gegeben. Das Reaktionsgemisch wird auf dem Wasserdampftrichter 5 Stunden
lang erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegossen und mit
Natriumhydroxid neutralisiert. Die erhaltene Lösung wird dann mit Äthylacetat ausgezogen, und die
Äthylacetat-Extrakte werden im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird 1 Stunde lang in einer
Lösung von 100 ml 2,5 η-Natriumhydroxid und IOC ml Methanol am Rückfluß gekocht. Die Lösung wird dann
mit Chlorwasserstoffsäure neutralisiert und mit Äthylacetat ausgezogen. Die Extrakte werden zur Trockne
eingedampft, in Methanol gelöst und über Holzkohle Chromatographien.
Durch Elution der Holzkohle mit 50%igem Äther-Aceton
wird zunächst eine geringe Menge lmidazol-2-carboxaldehyd
entfernt. Als nächster Stoff wird 2-Hydroxymethyl-4(5)-nitroimidazol eluiert. Nach dem
Umkristallisieren aus Aceton schmilzt diese Verbindung bei 156bis 158"C.
11,1g 2-Hydroxymethyl-4(5)-nitroimidazo! werden mit 12,6 g Dimethylsulfat versetzt, und die Masse wird
gründlich durchmischt. Die Masse wird dann auf dem Wasserdampftrichter 2 Stunden lang erhitzt und auf
Raumtemperatur abgekühlt.
Es wird wenig Eis zugesetzt, und das zurückbleibende Dimethylsulfat und Methylhydrogensulfat werden durch
langsame Zugabe konzentrierten Ammoniuinhydroxids neutralisiert. Die erhaltene Lösung wird mit Chloroform
ausgezogen. Die Chloroformextrakte werden abgetrennt und zur Trockne eingedampft. Man erhält einen
Rückstand, der aus l-Methyl^-hydroxymethyl-S-nitroimidazol
besteht. Umkristallisieren aus Aceton liefert praktisch reines ]-Methyl-2-hydroxymethyI-5-nitroimidazol(Fp.ll7-119°C).
Das in Beispiel 2 als Ausgangsstoff verwendete l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol kann wie
folgt hergestellt werden:
Aus 4,5 g Magnesium, 26,3 g Methyljodid und 90 ml Diäthyläther wird eine Lösung von Methylmagnesiumjodid
hergestellt. 2,8 mg (2,8 Mg) dieser Lösung werden mit 15 ml Ätiier verdünnt und zu einer Lösung von 0,5 g
l-Methyl-2-formyl-5-nitroimidazol in 20 ml Diäthyläther gegeben. Das Gemisch wird 20 Minuten lang am
Rückfluß gekocht. Dann werden zusätzliche 15 ml Diäthyläther und anschließend 6,7 ml 0,5 n-Chlorwasserstoffsäure
zugesetzt. Die organische Phase wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und im
Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält 0,27 g 1 -Methyl-2-( 1 '-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol. Dieses
Material wird in Äther aufgelöst und mit dem gleichen Volumen Petroläther versetzt, und die erhaltene Lösung
wird eingedampft. Man erhält kristallines l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol.
Die saure, wäßrige Schicht wird mit dem gleichen Volumen Methylenchlorid ausgezogen. Die Methylenchlorid-Lösung
wird zu einem Rückstand eingedampft, der in einem minimalen Volumen Methylenchlorid
aufgelöst wird. '/2 Volumen Petroläther wird zugegeben, und die Lösung wird eingedampft. Man
erhält einen Rückstand von l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol.
Die erhaltenen festen Produkte werden vereinigt und in Äthylacetat gelöst. Die Lösung wird durch sauer
gewaschene Tonerde filtriert, und das Filtrat wird bis auf ein kleines Volumen eingeengt. l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroiinidazol
kristallisiert aus (Fp. 144—145°C). Es wird aus Äthylacetat umkristallisiert
und liefert reines l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol(Fp. 145-147° C).
Claims (1)
1. Verfahren zum Herstellen von l-Meihyl-5-nitroimidazolverbindungen
der allgemeinen Formel I
-N
CH3
(CH2),- OCON
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