DE1692660C3 - Verfahren zur Herstellung eines Gels für Nahrungsmittel - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gels für NahrungsmittelInfo
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- A23L29/00—Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof
- A23L29/20—Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof containing gelling or thickening agents
- A23L29/206—Foods or foodstuffs containing additives; Preparation or treatment thereof containing gelling or thickening agents of vegetable origin
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gels für Nahrungsmittel aus einer wäßrigen
Lösung eines Salzes eines Eucheuma-Extraktes.
Im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von Instant-Desserts und -Puddings kommt der Bereitstellung
von Gelbildnern immer größere Bedeutung zu. Zweckmäßigerweise sollten diese Gelbildner kaltwasserlöslich
sein. Bekannte kaltwasserlösliche Gelbildner sind Calciumalginate, die durch Umsetzung von
löslichem Natriumalginat, einem aus einem Extrakt von
Braunem Seetang hergestellten Produkt, mit Calciumionen
hergestellt werden. Calciumalginate können jedoch bei der Herstellung geleeartiger Desserts und Salate nur
bedingt zum Einsatz gelangen, da sie gegenüber Natriumionen sehr empfindlich sind. Calciumalginat-Gele
wandeln sich nämlich bei Vorhandensein von Natriumionen, wie dies bei der Zubereitung von
Nahrungsmitteln beispielsweise vom Aspik-Typ der Fall ist, leicht in lösliche Natriumalginate zurück. Ein anderer
Hauptnachteil der Gelsysteme auf Alginatbasis besteht darin, daß sie gegenüber Wasserhärte sehr empfindlich
sind, so daß die Festigkeit des jeweils gebildeten Gels in hohem Maße von Härtenänderungen des Wassers in
verschiedenen Gegenden abhängt Es ist folglich nicht möglich, ein auf Alginatbasis beruhendes Gemisch zur
Herstellung von Nahrungsmittelgelen stets gleichbleibender Eigenschaften auf den Markt zu bringen, sofern
zur Zubereitung des Nahrungsgels nicht stets destilliertes Wasser verwendet wird. Ein dritter Nachteil von
Gelbildnern auf Alginatbasis für Desserts besteht darin, daß Calciumalginat ein spröderes Gel liefert, das nicht
im Mund der es verzehrenden Person schmilzt.
Bekannt ist ferner, z. B. aus W h i s 11 e r und Miller
»Industrial Gums«, Academic Press 1959, Seite 152, daß die Kalium- und Ammoniumsalze von Sansibartang-Extrakten
Gelbildner für Nahrungsmittelsysteme darstellen. Die US-PS 3 094 517 befaßt sich u. a. mit der Gelierung
von Carrageenan, das in Form des Natriumsalzes in Wasser nicht gelierbar sein soll. Das entsprechende
Ammoniumsalz soll zwar ein wäßriges Gel liefern können. Offen bleibt, wie das zu geschehen hat
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmittelgelen zu
schaffen, das mit Gelbildnern arbeitet die echt kaltwasserlöslich sind, gegen Natriumionen und Härteänderungen
des Wassers unempfindlich sind und rasch ohne Erwärmen zu ein gutes Mundgefühl aufweisenden
schmackhaften Nahrungsmittelgelen führt.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren der in den Ansprüchen angegebenen Art.
Vorbereitend werden zunächst handelsübliche Eucheuma-Extrakte auf übliche Weise durch Ionenaustausch
in eine wasserlösliche Form überführt Eucheuma gehört zur Familie der Rotalgen und existiert in
verschiedenen Arten. Bevorzugt werden zwar die Eucheumaarten Eucheuma spinosum und Eucheuma
muricatum, es können aber auch verwandte Eucheuma-Arten zum Einsatz gelangen. Eucheumaarten kommen
häufig in den indonesischen Küstengewässern vor. Durch Extrahieren der Eucheumaarten mittels heißen
Wassers und Trocknen des Extrakts gewinnt man ein
ίο trockenes Kolloid. In der handelsüblichen Form liegt
dieses im wesentlichen als Calciumsalz vor. Dieses ist jedoch in kaltem Wasser nicht löslich, so daß bei seiner
• Verwendung zur Gelierung von wäßrigen Nahruugsmittelzubereitungen
heißes Wasser zugesetzt werden muß, um das Kolloid aufzulösen und ein Gel zu erhalten.
Für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird zunächst getrockneter Eucheuma-Extrakt
in Wasser gelöst und so lange mit einem Ionenaustauscher behandelt, bis praktisch die gesamten
Calcium-Kationen gegen Natrium- oder Ammonium-Kationen ausgetauscht sind Dann wird der
Ionenaustauscher von der Lösung der löslichen Eucheuma-Extrakt-Salze beispielsweise durch Filtrieren
abgetrennt Bei der industriellen Herstellung können die Natrium- oder Ammoniumsalze des Eucheuma-Extrakts
durch Behandeln des Extrakte, gegebenenfalls vor seiner Reinigung und Extraktion, d. h. während
er noch als Seetang vorliegt, hergestellt werden. Das jeweilige Eucheuma-Extrakt-Salz kann dann in Form
eines wasserlöslichen Salzes vom Seetang abgetrennt werden. Bei Verwendung des getrockneten, handelsüblichen
Calciumsalzes kann die Überführung dadurch bewerkstelligt werden, daß der Extrakt einfach. in
heißem Wasser aufgelöst und die Lösung durch eine Ionenaustauschersäule geleitet wird. Neben der Behandlung
der Lösung des Calciumsalzes eines Eucheuma-Extrakts mit einem Ionenaustauscher kann die
betreffende Lösung zur Herstellung der kaltwasserlöslichen Salze auch mit einer basischen Lösung, z. ß. einer
Natrium- oder Ammoniumhydroxidlösung, behandelt werden.
Wenn im Rahmen des erfindungsgemälien Verfahrens ein gering lösliches Calciumsalz, z. B. Calciumsulfat,
zum Einsatz gelangt, muß zur Steuerung der Freigabe-
^5 geschwindigkeit der Calciumionen in die Lösung eine
Säure, wie Adipinsäure, mitverwendet werden. Hierbei ist zu beachten, daß bei zu hohem pH-Wert die
Calciumionen nicht in die Lösung gehen; daß dagegen bei zu niedrigem pH-Wert sich das Calciumsulfat zu
so schnell löst und zu einer Gelbildung in Form von unzusammenhängenden Teilchen führt
Zur Zubereitung eines schnell fest werdenden bzw. erstarrenden Nahrungsmittelgels werden das Calciumsulfat
und die Säure, und zwar beide in trockener Form, mit dem eigentlichen Nahrungsmittel vermischt, worauf
das Ganze zur Gelbildung in Wasser gelöst und dann in dieser Form einige Minuten lang stehengelassen wird.
Bei Verwendung eines Kaliumsalzes oder eines löslichen Calciumsalzes zur Gelbildung läuft die
Reaktion zwischen dem Eucheuma-Natriumkation und Kaliumkation so schnell ab, daß, wenn alle Bestandteile
gleichzeitig in Wasser eingetragen werden, ein sehr ungleichförmiges Gel entsteht. Zur Vermeidung dieser
Schwierigkeiten werden die Hauptbestandteile des Nahrungsmittels und das Kaliumsalz getrennt abgepackt.
Bei der Zubereitung des Nahrungsmittelgels werden dann die Inhalte beider Päckchen getrennt in
Wasser aufgelöst und die erhaltenen Lösungen mitein-
ander vereinigt Beim Vereinigen der Lösungen entsteht
dann augenblicklich ein gelatineartiges Produkt Bei Verwendung von Kaliumionen als »Gelierhilfe« kommt
es wesentlich rascher zur Bildung des Nahrungsmittelgels als bei Verwendung von Calciumionen aus leicht
löslichen Calciumverbindungen.
Das folgende Beispiel soll das Verfahren gemäß der Erfindung näher veranschaulichen.
50 g eines handelsüblichen Eucheuma-Extrakts wurden in 2500 ml Wasser einer Temperatur von 85° C
aufgelöst Danach wird die erhaltene Lösung mit 200 g eines handelsüblichen Natrium-Ionenaustauschharzes
versetzt, worauf das Ganze unter Aufrechterhaltung der Temperatur von 85° C 20 min lang gerührt wurde. Nach
dem Abirennen des Harzes durch Dekantieren und Filtrieren durch ein Filter wurde das flüssige Filtrat auf
einem Doppeltrommeltrockner bei einem Druck von 3,52 kg/cm2 (absolut) und einer Trommeldrehzahl von
2 U/min getrocknet
Das getrocknete Produkt wurde durch ein feinmaschiges Sieb gemahlen und ergab ein kaltwasserlösliches
Pulver.
a) Beim Auflösen einer Dessert-Mischung der folgenden Zusammensetzung:
In der geschilderten Weise
hergestellter Eucheuma-Extrakt 2,4 g
Zucker 47,5 g
Adipinsäure 1,5 g
Salz 0,15 g
0,085 g
0,275 g
03 g
Farbstoff
in 237 ml kaltem Wasser bildete sich innerhalb von 10 min ein Gel, das mit dem Löffel aufgenommen und
verzehrt werden konnte.
b) Von einer in zwei Päckchen abgepackten pulverförmigeti, gelbildenden Dessert-Mischung der Zusammensetzung:
Päckchen a) | 2,4 g |
In der geschilderten Weise | 47,5 g |
hergestellter Eucheuma-Extrakt | 1,5 g |
Zucker | 0,15 g |
Adipinsäure | 0,085 g |
Salz | 0,275 g |
Farbstoff | 51,910 g |
Geschmacksstoff | |
2,4 g | |
Päckchen b) | |
Kaliumeitrat, kristallin | |
wurden der Inhalt des Päckchens a) in 197 ml kaltem Wasser und der Inhalt des Päckchens b) in 40 ml kaltem
Wasser aufgelöst Danach wurden die beiden Lösungen miteinander vereinigt und verrührt In etwa 5 min
bildete sich ein Gel, das mit dem Löffel aufgenommen und verzehrt werden konnte.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz, beschränkt sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Gels für Nahrungsmittel
aus einer wäßrigen Lösung eines Salzes eines Eucheuma-Extral.tes, dadurchgekennz
eich η ei, daß man auf eine wäßrige Lösung eines Natrium- oder Ammoniumsalzes eines
Eucheuma-Extraktes ohne Erhitzen Kalium- oder Calciumionen einwirken läßt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein schwer lösliches Calciumsalz zusammen mit einer Säure einwirken läßt
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