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Verfahren zur Herstellung von Nitteln zur Abtötung der Zahnnerven.
Es ist bereits bekannt, Arzneistoffe mit Gallerten zu mischen, doch sind die bekannten Verfahren derart, dass sie entweder keine Dosierung gestatten oder bei der Anwendung auf Abtötungsmittel die Wirkung de, eingehüllten Stoffe durch Diffusion verhindern wurden. Auch ist es bei Backpulvern bekannt, den einen oder beide Kohlensäureentwickler mit einer Hülle zu versehen, die eine vorzeitige Einwirkung auf den andern Stoff verhindern soll.
Die vorliegende Erfindung hat zum Zweck, die zum Abtöten der Zahnnerven dienenden Mittel in einer haltbaren und leicht dosierbaren Form herzustellen. Bekanntlich ist es bisher nicht möglich gewesen, diese Stoffe in einer dosierbaren Form zu erhalten. Ein besonders wichtiger praktischer Fall ist die Anwendung von Arsentrioxyd als Abtötungsmittel. Bisher musste der Zahnarzt so verfahren, dass er das Arsentrioxyd mit einem Wattebäusehehen aufnahm und dann den Bausch, gleichviel ob zu wenig oder zu viel daran haften blieb, in den Zahn einführt. Bei Überschreiten der richtigen Dosis waren daher sehr häufig unerwünschte oder auch gefährliche Nebenerscheinungen (z. B. Nekrosen) die Folge. Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren besteht darin, dass man die Abtötungmittel, unabhängig von ihrer Löslichkeit, in Gallerten jeder Art gleichmässig verteilt, die Gallerte dann trocknet und dosiert.
Es ist bekannt, dass sich die Gallerten, die festflüssige Systeme kolloidaler Natur darstellen, sich gegenüber diffusionsfähigen chemischen Verbindungen nahezu wie reine wässerige Lösungen verhalten, d. h. es findet bei gegebenen Bedingungen unbehindert eine Abwanderung der chemischen Verbindungen aus diesen Systemen statt. Die in die Gallerte eingehüllten Stoffe entfalten also ihre Wirkung auf dem Wege der Diffusion.
Beispiel : Es werden z. B. 10 g Arsentrioxyd mit 150 cm Wasser zusammengebracht, erwärmt und filtriert. Das Filtrat wird mit einer hochprozentigen Gelatinelösung langsam versetzt und auf dem Wasserbad bis auf 1/3 seines Volumens eingeengt. Beim Erkalten der Masse bildet sich eine Gallerte, die bis zu Gewichtskonstanz bei gewöhnlicher Temperatur getrocknet wird. Die Menge des Arsentrioxyds wird in dieser Masse nochmals quantitativ bestimmt. Die trockene, feste Masse wird dann zu beliebigen Körpern, wie Plättchen, Würfeln, Prismen, Kugeln usw. geformt, von denen jeder eine genau dosierte Menge Arsentrioxyd enthält.
In ganz entsprechender Weise kann man die sogenannte Kobalteinlage, die ebenfalls zu Kauterisationszwecken in der Zahnheilkunde dient, herstellen. Man bringt eine abgewogene Menge Seherbenkobalt mit hochkonzentrierter Gelatinelösung zusammen, erwärmt unter inniger Verteilung, die durch Zugabe von etwas vorgewärmtem Wasser erleichtert wird, auf dem Wasserbade und lässt erstarren. Nach der vollkommenen Trocknung im Vakuum erhält man eine homogene Masse, die, nachdem sie abgewogen wurde, dosiert wird.
Man kann auch so verfahren, dass man zwei verschiedene Stoffe, die zu chemischer Umsetzung miteinander befähigt sind, getrennt voneinander je in einer hochkonzentrierten Gelatinelösung, wie beschrieben, suspendiert, dann die Massen beispielsweise zu Platten formt, die getrocknet und miteinander verbunden werden. So kann man z. B. die oben beschriebene Arsentrioxyd enthaltende Gallerte mit einer
Gallerte verbinden, die ein Oxyd, Hydroxyd oder Salz der erdalkalischen oder edlen oder schweren Metalle enthält, welches ein Gegenmittel gegen das Arsentrioxyd bildet.
Bringt man ein aus zwei solchen
Gallerten bestehendes Körperelement mit der Arsentrioxydgallerte nach unten auf eine Zahnpulpa, so diffundiert zunächst das Arsentrioxyd aus dem Körperelement heraus und wirkt auf die Pulpa, während ein etwa vorhandener Überschuss an Arsentrioxyd durch das nachfolgende Diffundieren des Gegenmittels in die Arsentrioxydgallerte hinein unschädlich gemacht wird.
Als Gallerte kann man in jedem Fall jede geeignete und gebräuchliche Substanz, z. B. Gelatine, Agar-Agar, Zellulose usw. benutzen.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur Abtötung der Zahnnerven in haltbarer und leicht dosierbarer Form, dadurch gekennzeichnet, dass man die betreffenden Stoffe unabhängig von ihrer Löslichke : t in bei andern Arzneimitteln bekannter Art mit t e : ner Gallerte (Gelatine, Agar-Agar, Zellulose) mischt, sie darin gleichmässig verteilt und die Gallerte dann trocknet und dosiert.
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