DE167095C - Verfahren zur darstellung von kaltlöslichen quebrachoextrakten aus schwerlöslichen extrakten - Google Patents
Verfahren zur darstellung von kaltlöslichen quebrachoextrakten aus schwerlöslichen extraktenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/08—Chemical tanning by organic agents
- C14C3/10—Vegetable tanning
- C14C3/12—Vegetable tanning using purified or modified vegetable tanning agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
-M 167095 KLASSE 2Sa.
Nach eingehender Untersuchung der nach dem Verfahren der Patentschrift 91603 Abschnitt
4 zu erhaltenden kaltlöslichen Quebrachoextrakte hat sich gezeigt, daß diese Verbindungen wahrscheinlich Sulfosäuren sind.
Die Menge des bei der Behandlung der Gerbextrakte nach dem Verfahren des Hauptpatentes
von diesen gebundenen Schwefels ist im allgemeinen von der angewendeten Temperatur,
der Menge des Sulfits und der Einwirkungsdauer abhängig.
Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß vollkommen kaltlösliche Quebrachoextrakte,
die nach dem Verfahren des Hauptpatentes hergestellt sind, unter sich bisweilen ein abweichendes Verhalten zeigen, und zwar
sowohl die mit Bisulfit als die mit neutralem Sulfit hergestellten. Einige der kaltlöslichen
Quebrachoextrakte geben auf Zusatz von Säuren oder von Bisulfit Niederschläge von
schwerlöslichem Gerbstoff, andere Quebrachoextrakte bleiben dagegen auch bei Zusatz von
Säuren oder von Bisulfit völlig klar. Die letzteren Quebrachoextrakte, welche also aus
leichter löslich gewordenen Gerbstoffen bestehen, werden direkt durch 6 bis 8 stündiges
Erhitzen von gewöhnlichem Quebrachoextrakt mit Bisulfit auf Temperaturen über ioo°,
vorteilhaft auf etwa 130 bis 140 ° C, erhalten
und können als höher sulfonierte Produkte angesehen werden, welche für gerbereitechnische Zwecke von besonderer Bedeutung
sind.
Es wurde nun die neue und unerwartete Tatsache festgestellt, daß man die. gleichen
hochsulfinierten Verbindungen erhält, wenn man die klarlöslichen, schwach alkalischen
Produkte, welche durch Erhitzen von schwerlöslichem, harzigem Quebrachoextrakt und
neutralem Natriumsulfit auf 85 bis 90 ° C. entstehen, längere Zeit auf diese Temperatur
erhitzt und dann ansäuert.
Die resultierenden Produkte zeigen dann die Eigenschaften derjenigen Quebrachoextrakte,
welche vermittels Bisulfit beim Erhitzen auf Temperaturen von ioo° C. an, vorteilhaft
bei 120 bis 140 ° C. entstehen, d. h. sie
besitzen saure Reaktion, zeigen Klarlöslichkeit und behalten dieselbe auch beim Versetzen
mit Säuren, geben also bei Zusatz von schwachen Säuren zu den Lösungen keine
Niederschläge. ■ Weiter besitzen sie die Eigenschaft, mit Tonerde gebeizte Baumwolle rein
gelb zu färben.
TD-I
100 kg schwerlösliches Quebrachoextrakt
von 25 ° Be. werden unter Umrühren mit 15 bis 20 kg kristallisierten Natriumsulfits
und 20 bis 29 1 Wasser so lange auf 85 bis 90 ° C. erhitzt, bis eine herausgenommene
Probe, in kaltem Wasser gelöst, keinen Nieder
schlag auf Zusatz von Natriumbisulfit zeigt. Je nach der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials,
ob dasselbe mehr oder weniger harzig ist, wird dieser Punkt nach 3 bis 5 Stunden erreicht. Man fügt nun 4 bis 5 1
Essigsäure oder 8 bis 10 kg stark gesättigtes
Natriumbisulfit von 38 ° Be. hinzu und läßt nun erkalten.
Das mit 15 Prozent Sulfit und Essigsäure angesäuerte, so entstehende Produkt enthält
2,3 bis 2,5 Prozent gebundenen Schwefel (als SO2 ausgedrückt), dasjenige mit der äquivalenten
Menge Bisulfit dargestellte Produkt enthält 2,5 bis 2,8 Prozent gebundenen Schwefei
(als SO2 ausgedrückt).
Die übrigen Eigenschaften beider Extrakte stimmen völlig überein.
Die angegebenen Mengenverhältnisse, die Temperatur und die Zeitdauer des Erhitzens
können selbstverständlich in gewissen Grenzen variieren.
In der amerikanischen Patentschrift 178919
ist die Behandlung bestimmter Gerbmaterialien mit Sulfiten beschrieben worden. Unter den
angeführten Gerbmaterialien ist Quebracho nicht genannt. Quebracho war zur Zeit der
Anmeldung mit Ausgabe der amerikanischen Patentschrift als Gerbmaterial nicht bekannt.
Man konnte auch nicht annehmen, daß es sich ebenso wie die in der amerikanischen
Patentschrift 178919 angeführten Gerbstoffe verhalten würde, weil einige der dort angegebenen
Gerbstoffe überhaupt keine schwerlöslichen . Stoffe enthalten und Quebracho unter den Gerbmaterialien wegen seines Gehalts
an Schwerlöslichen Stoffen eine Sonderstellung einnimmt. Der Zweck des Zusatzes
von Sulfiten nach der amerikanischen Patentschrift 178919 bestand in der Verhinderung
der Zersetzung der Gerblösungen. Außerdem sollte eine Entfärbung stattfinden. Zur Erreichung
dieser Zwecke bedarf es indessen nicht der Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren. In der amerikanischen Patentschrift
178919 werden die Gerbmaterialien mit Sulfit ausgelaugt. Bei Anwendung dieses
Verfahrens auf Quebracho bleiben aber die schwerlöslichen Bestandteile des Quebrachoholzes
zurück. Es ist allerdings in der amerikanischen Patentschrift 178919 auch die
Behandlung der durch Auslaugen des Holzes erhaltenen Lösung mit Sulfiten beschrieben.
Die Erhitzung erfolgt aber im Vakuumapparate, wo nur eine Temperatur bis höchstens 650 C.
herrscht. Bei dieser Temperatur gelingt es aber nicht, die Wirkungen des vorliegenden Verfahrens zu erreichen. Es ist noch weniger der Fall,
wenn der Zusatz der Sulfite stattfindet, nachdem die eingedickte Flüssigkeit den Vakuumapparat
verlassen hat. ■
Nach der amerikanischen Patentschrift 178919 ist weiter nicht zu entnehmen, daß
die Behandlung der Gerbflüssigkeiten mit den Sulfiten unter Erhitzen eine längere Zeit erfordert.
Gerade, weil als Zweck der Behändlung die Konservierung erwähnt ist, war nicht
vorauszusagen, daß die Behandlung eine beträchtliche Zeit dauern mußte. Für die Erreichung der Konservierung würde der einfache
Zusatz der Verbindungen genügen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine weitere Ausführungsform des durch Patent 91603 geschützten Verfahrens zur Darstellung von kaltlöslichen Quebrachoextrakten aus schwerlöslichen Extrakten, dadurch gekennzeichnet, daß man die klarlöslichen, schwach alkalischen Produkte, welche durch Erhitzen von schwerlöslichem, harzigem Quebrachoextrakt und neutralem Natriumsulfit auf 85WSgO0C. entstehen, längere Zeit auf diese Temperatur erhitzt und dann ansäuert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE91603T | 1896-04-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE167095C true DE167095C (de) | 1905-12-21 |
Family
ID=432437
Family Applications (3)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189691603D Expired DE91603C (de) | 1896-04-21 | 1896-04-21 | Verfahren zur umwandlung natürlicher farb- und gerbstoffe in neue verbindungen mittels alkalisulfiten |
DE1897103725D Expired DE103725C (de) | 1896-04-21 | 1897-06-30 | Verfahren zur darstellung von leicht löslichen gerbextracten unter entfärbung derselben |
DE1902167095D Expired DE167095C (de) | 1896-04-21 | 1902-06-14 | Verfahren zur darstellung von kaltlöslichen quebrachoextrakten aus schwerlöslichen extrakten |
Family Applications Before (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189691603D Expired DE91603C (de) | 1896-04-21 | 1896-04-21 | Verfahren zur umwandlung natürlicher farb- und gerbstoffe in neue verbindungen mittels alkalisulfiten |
DE1897103725D Expired DE103725C (de) | 1896-04-21 | 1897-06-30 | Verfahren zur darstellung von leicht löslichen gerbextracten unter entfärbung derselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (3) | DE91603C (de) |
-
1896
- 1896-04-21 DE DE189691603D patent/DE91603C/de not_active Expired
-
1897
- 1897-06-30 DE DE1897103725D patent/DE103725C/de not_active Expired
-
1902
- 1902-06-14 DE DE1902167095D patent/DE167095C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE91603C (de) | 1897-03-19 |
DE103725C (de) | 1899-05-08 |
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