DE1669416A1 - Verfahren zum Faerben von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Faerben von PolyamidenInfo
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Description
H. Dezember 1966
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Spinnfärben von nach dem Schmelzspinnverfahren hergestellten geformten Gebilden
aus linearen, synthetischen Polyamiden.
Es ist bekannt, synthetische Polyamide in der Masse anzufärben, wobei anorganische oder organische farbstoffe bzw. Pigmente verwendet
werden. Bedingt durch die hohe ochmelztemperatur der Polyamide ist die Auswahl der Farbstoffe sehr begrenzt. Eine Reihe
von Metallkomplexen von Azofarbstoffen und Phthalocyanin Metallkomplexen sind schon vorgeschlagen worden. Jedoch lassen
Haltbarkeit* Lichtechtheit und Farbtiefe zu wünschen übrig, da bei einigen Farbstoffen eine zunehmende Empfindlichkeit mit
steigender Konzentration eintritt. Von anorganischen Farbpigmenten können praktisch-nur Ultramarin, Cadmiumsulfidseleriid ,
Eisenoxid und Chromoxid zum Spinnfärben in Betracht gezogen werden. Üblicherweise werden Polyamidschnitzel durch Behandeln
mit FarbstofflöHungen oder Farbntoffdispersionen eingefärbt
und nach dem Trocknen nach dem UchmeLzspinnverfahren zu Fäden
versponnen. Bei diesem Verfahren int keim; Kontinuität gegeben
und gleichzeitig int ein erhöhter, apparativer Aufwand erforderlich.
10
Le A 10 403 - 1 -
Es wurde nun ein Verfahren zum Spinnfärben von nach dem Schmelzspinnverfahren hergestellten geformten Gebilden aus linearen,
synthetischen Polyamiden durch 2:1 Chromkomplexfarbstoffe von Monoazofarbstoffen, die als Kupplungskomponente
Pyrazolonderivate enthalten, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 2:1 Chromkomplexfarbstoffe, die durch
Chromierung von Azofarbstoffen folgender Konstitution hergestellt
werden:
X-N=N c—η CH
oder
R = OH,
R-I = —H, -
o = —H, —OH.*, -Cl
5 = -H, -SO2NH2, -NO2, -Cl
wobei R1 und R zusammen eine
-NH-Brücke bilden können
R4 = -H, -Cl
worin X einen aromatischen Rest der Formeln
SO0NH0
SO2NH2 SO2N (CH3)
COOH
109812/1713
Le A' 10 405
2 1OH
bedeutet, und die annähernd 2 Moleküle eines Azofarbstoffe gebunden an 1 Molekül Chrom enthalten, in einem Teil des Polyamids
zu einem Farbstoffkonzentrat homogen verteilt, dieses
Farbstoffkonzentrat mit der Hauptmenge des Polyamids vermischt und anschließend diese Masse schmelzspinnt. Bei
diesem Verfahren können auch Mischungen dieser Farbstoffe oder Mischkomplexfarbstoffe, die durch Chromierung von Mischungen
der genannten Azofarbstoffe hergestellt wurden, eingesetzt werden.
Die Farbkonzentrate werden derart hergestellt, daß sie vorzugsweise
5-30 Gew.-# Farbstoff enthalten. Zu ihrer Herstellung kann man das Farbstoffpulver mit einem Polyamidgranulat
vermischen und das Gemisch in einem beheizten Extruder homogenisieren, wobei man die Farbkonzentrat-Schmelze vorteilhaft
zu Granulat verarbeitet. Bei besonders temperaturempfindlichen Farbstoffen kann durch Verwendung von Polyamiden
mit vermindertem Molekulargewicht oder durch Verwendung von, Mischpolyamiden die Verarbeitungstemperatur im Extruder
erheblich vermindert werden.
109812/1713
Le A 10 403
In einer "besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird der
Farbstoff bzw. das Farbstoff-Gemisch oder eine Farbstofflösung,
in der der Farbstoff in einem mit Polyamid verträglichen Lösungsmittel, beispielsweise Äthylglykol, gelöst ist,
unter Luft-Ausschluß in eine zuvor hergestellte Polyamid- oder
Mischpolyamidschmelze eingerührt, wobei beim Einsatz der Farbstofflösung
das Lösungsmittel wieder verdampft wird und die nach dem Auflösen des Farbstoffes homogene Farbkonzentrat-Schmelze
zu Granulat verarbeitet. Bei der Herstellung von Polyamid- oder Mischpolyamidschmelze können Mattierungs- und/
oder Farbpigmente mitverwendet werden.
Das Farbstoffkonzentrat-Granulat kann entweder im Gemisch mit
gewöhnlichem Polyamidgranulat versponnen oder einer kontinuierlich
hergestellten Polyamidschmelze über eine Aufschmelz- und Dosiervorrichtung vor dem Verspinnen beigemischt werden.
Allgemein sind in den geformten Gebilden Farbstoff-Gehalte von etwa 0,01 - 2,0 i» erforderlich.
Die Farbstoffkonzentrate können auch im Gemisch mit Mattierungs-
oder Farbpigment-Konzentraten verwendet werden.
Den Ausgangsstoffen können vor der Polymerisation auch Farboder Mattierungs-Pigmente sowie Alterungsschutzmittel, Viskositätsstabilisatoren
usw. zugesetzt werden.
109812/1713
,-IQ 403 - 4 - 8^
Durch spektralfotometrische Extinktionsmessung der Farbstoffkonzentrat-Lösung
in Kresol im Vergleich mit der Farbstoff-Lösung
kann nachgewiesen werden, daß unter den milden Verarbeitungsbedingungen bei 200 0C auch nach 6-stündiger Verweilzeit
in der Mischpolyamidschmelze noch kein nachweisbarer Farbstoff-Abbau
eingetreten ist.
Geeignet sind z. B. folgende 2:1 Chromkomplexfarbstoffe, die
aus folgenden Monoazofarbstoffen hergestellt wurden (a. Houben-Weyl:
Methoden der organ. Chemie, Stickstoffverbindungen I, Band 10/3, Seite 445 - 50, 1955):
(Kolonne II gilbt den Farbton des entsprechenden 2:1 Chromkomplexfarbatoffes
in Polyamid an).
ft | I | I | HO | C | ., , ._„, rtrr | j | II | |
1. | ^/^ | ^N-N | η cn. | D'01 | gelb | |||
^COOH | ||||||||
Cl I |
HO ] C |
|||||||
OH | ||||||||
2. | I'Ot | |||||||
109812/1713
Le A 10 403
SO2NH2
^-N:= N
OH HO
Cl
SO2NH2
- N = N
OH
- N = Ν-π Γτ— CH
AJ
HO ι
SO2NH2
N=N _,, „_ CH
An-
HO I
NO, orange
rubinrot Scharlach
rot
Le A 10 40'5
10 9 812/1713
- 6 -
Beispiel 1:
15 Gew.-Teile eines 2t1-Chromkomplexfarbstoffes, hergestellt
aus de» Monoazofarbstoff der Formel
v - w CH3
ϊ C1
werden mit 85 Gew.-Teilen Polyamid 6-Granulat (rel. Viskos.
1 g/100 ml in Kresol = 2,70) gemischt und in einem Extruder bei 250 0C zu einer homogenen Schmelze und anschließend zu
Granulat verarbeitet. Verwendet man ein Polyaeid mit der L8-sungsviskosität
2,0, so kann die Verarbeitungfliremperatur auf etwa 220 0C vermindert werden.
In einem Rtihrautoklaven aus Edelstahl wird in bekannter Weise ein Mischpolyamid 6/66 85 Gew.-#/i5 Gew.-^ durch Polykondensation
entsprechender Anteile Caprolactam und Hexandiammonium-adipat bei 250 0C unter Druck hergestellt. Nach dem Entspannen
vermindert man die Temperatur der Mischpolyamid-Schmel-
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Le A 10 403 - 7 -
ze auf ca. 200 0C und setzt unter LuftausSchluß einen 2:1
Chromkomplexfarbstoff gem. Beispiel 1 hinzu, so daß die Farbkonzentrat-Schmelze 15 Gew.-# Farbstoff enthält. Nach
etwa einer Stunde hat sich der Farbstoff in der Schmelze homogen verteilt. Die Verarbeitung zu Granulat kann über
ein Trocken- oder Naßspinnverfahren erfolgen. Durch Steigerung
des Farbstoff-Zusatzes läßt sich auch ein 20 Farbstoff enthaltendes Konzentrat herstellen»
Beispiel 3i
In einer auf 260 - 270 0C beheizten Spinnapparatur, die mit
einer Mischwalze ausgestattet ist, wird ein Gemisch aus 6,7 Gew.-Teilen Farbkonzentrat 15#ig (hergestellt gem. Beispiel
Voder 2) und 93,3 Gew.-Teilen Polyamid-6-Granulat zu
goldgelb gefärbten Fäden mit einem End-Titer von 90/25 den versponnen. Die Licht-, Wasch-, Schweiß-, Chlor-, Reib-,
Trockenreinigungs-, Bügel- und Säureechtheit der Fäden ist sehr gut.
Verwendet man ein Gemisch von 0,67 Gew.-Teilen Farbkonzentrat und 99,4 Gew.-Teilen Polyamidgranulat, so erhält man
hellgelb gefärbte Fäden mit entsprechend guten coloristischen Echtheitseigenschaften.
*.:-r.w·. „ 1098 17/17 13
""ΐβϊ#?Ο4Ο3 -8- BA* ORIGINAL
Beispiel 4:
Für die Herstellung der Farbkonzentrate gem. den Beispielen 1 oder 2 verwendet man den 2:1-Chromkomplexfarbstoff des
Monoazofarbstoffe
Cl
Cl
0H
HO
CH
Bei der Herstellung von Fäden gem. Beispiel 3 erhält man tiefrote bzw. hellrote Fäden mit sehr guten col. Echtaeitseigenschaften.
Für die Herstellung der Farbkonzentrate gem. den Beispielen
1 oder 2 verwendet man den 2:I-Chromkomplexfarbstoff des Monoazofarbstoffe
SO2NH2
N = N
OH
Le A 10 403
109817/171 3
Bei der Herstellung von Fäden, gem. Beispiel 3 erhält »an
titforangt fczw. hellorange gefärbte fäden mit sehr guten
col. Echtheitseigenschaften.
Für die Herstellung der Farbkonzentrate gem. den Beispielen 1 oder 2 verwendet man den 2:1-Chromkomplexfarbstoff des Monoazofarbstoffe
SO2NH2
dH - - "-Ι-Γ -3
HV
Bei der Herstellung von Fäden gem. Beispiel 3 erhält man farbkräftige bzw. hellere, rubinrot gefärbte Fäden mit sehr
guten col. Echtheitseigenschaften.
B ei spiel 7:
Zu 94 Gew.-Teilen einer kontinuierlich hergestellten Polyamid 6-Schmelze wird über eine Aufschmelz- und Dosiereinrichtung
ein Konzentratgemisch,bestehend aus
3,33 Gew.-Teilen Farbkonzentrat 15 #ig gem. Beispiel 1 oder 2,
2,27 Gew.-Teilen Farbkonzentrat I5£ig gem. Beispiel .5 sowie
10981^/1713
Le A 10 403 - 10 -
0,25 Gew.-Teilen TiOg-Pigment-Konzentrat 40 #ig und
0,37 Gew.-Teilen Ruß-Pigmentkonzentrat 6
zugesetzt, das Schmelze-Gemisch in einer Mischschnecke homogenisiert
und zu Profilfäden mit einem End-Titer von 18 den
versponnen- Die gelbbraun gefärbten Fäden zeichnen sich durch eine hervorragende Brillanz sowie durch gute allgemeine col.
Echtheitswerte und durch eine ausgezeichnete Lichtechtheit
aus.
109817/1713 BAD
Le A 10^4k^3
Claims (2)
1. Verfahren zum Spinnfärben von nach dem Schmelzspinnverfahren
hergestellten geformten Gebilden aus linearen, synthetischen Polyamiden mit 2:1-Chromkomplexfarbstoffen von Azopyrazolonen,
dadurch gekennzeichnet, daß man 2:1-Chromkomplexfarbstoffe
von Azopyrazolonen der Formel
X - N = N
I« A H
rcH3
R-
R,
R,
R^
worin X einen aromatischen Rest der Pormeln
SO2NH2
OH
SO2NH2 SO2N (CH3)2
OH
OK
Cl
COOH
OH
NO,
NO
Cl
Ni
Le A 10 403
109817/1713
- 12 -
BAD ORIGINAL
R die OH-Gruppe, R^ Wasserstoff oder die -CH,-Gruppe oder mit
R eine -NH-Brücke bilden, Rp Wasserstoff, die -CH^-Gruppe oder
Chlor, R, Wasserstoff, Chlor, die -NO2- oder die -SO2-HH2-Gruppe
bedeuten und R. Wasserstoff oder Chlor bedeutet, in einem
Teil des Polyamids zu einem Farbstoffkonzentrat homogen verteilt, dieses Farbstoffkonzentrat mit der Hauptmenge des
Polyamids vermischt und anschließend diese Masse schmelzspinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,1 bis 20 Gew.-i» an Konzentrat, bezogen auf die Gesamtmenge
der zu verspinnenden Masse, zusetzt.
109812/1713
Le A 10 403 - 13 -
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2312153A1 (de) * | 1972-03-14 | 1973-09-27 | Ciba Geigy Ag | Farbstoffpraeparat zum faerben thermoplastischer polymerer in der schmelze |
EP0061025A1 (de) * | 1981-03-12 | 1982-09-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Spinnfärbung von linearen synthetischen Polyamiden mit Lithiumsalzen von 1:2 Metallkomplexfarbstoffen |
Families Citing this family (1)
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- 1966-12-15 DE DE19661669416 patent/DE1669416B2/de active Pending
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1967
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- 1967-12-14 BE BE707965D patent/BE707965A/xx not_active IP Right Cessation
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EP0061025A1 (de) * | 1981-03-12 | 1982-09-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Spinnfärbung von linearen synthetischen Polyamiden mit Lithiumsalzen von 1:2 Metallkomplexfarbstoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT275718B (de) | 1969-11-10 |
BE707965A (de) | 1968-04-16 |
NL6716976A (de) | 1968-06-17 |
DE1669416B2 (de) | 1974-08-29 |
GB1215472A (en) | 1970-12-09 |
CH489624A (de) | 1970-04-30 |
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