DE165331C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 165331 KLASSE 29 δ.
J. M. A. DENIS in REIMS (Frankr.).
zum Spinnen von Collodiumseide.
Der Gegenstand der Erfindung besteht in einer Vorrichtung für Maschinen zum Spinnen
von Collodiumseide, welche die Wiedergewinnung der Lösungsmittel für die Nitrocellulose
— Äther und Alkohol — ermöglichen soll.
Diese Wiedergewinnung erfolgt unter Anwendung einer geeigneten Flüssigkeit, welche
in einem geschlossenen Kreis unter solchen
ίο Bedingungen in bezug auf die sie durchlaufenden
Collodiumfäden läuft, daß einerseits die Ätherdämpfe sich abscheiden und in einem geeigneten Behälter kondensieren
können und andererseits der Alkohol sich in der Flüssigkeit löst, die nach genügender
Sättigung zu seiner Wiedergewinnung destilliert wird.
Die Vorrichtung gestattet ferner bei Anwendung einer geeigneten Reduktionsflüssigkeit
gleichzeitig mit der Wiedergewinnung des Ätheralkohols noch die Denitrierung des
aus den Spinnöffnungen austretenden Gespinstes.
Es ist an sich; bei der Herstellung von Glühkörpern bekannt und von Chardonnet auch schon für Collodiumseide versucht worden, in der Spinnvorrichtung statt Wasser eine solche Flüssigkeit zu verwenden, welche gleichzeitig mit der Erstarrung eine Denitrierung des Fadens herbeiführt.
Es ist an sich; bei der Herstellung von Glühkörpern bekannt und von Chardonnet auch schon für Collodiumseide versucht worden, in der Spinnvorrichtung statt Wasser eine solche Flüssigkeit zu verwenden, welche gleichzeitig mit der Erstarrung eine Denitrierung des Fadens herbeiführt.
Die vorliegende Vorrichtung ermöglicht indessen eine besonders vorteilhafte Einwirkung
dieser Flüssigkeit, weil sie die Anwendung einer Flüssigkeit von hoher Temperatur
und einen verhältnismäßig langen Aufenthalt des Fadens in diesem Bade.vorsieht,
wie aus der näheren Beschreibung hervorgeht.
Wie weiter aus dieser erhellt, verfolgt die Vorrichtung nicht den Zweck, Alkohol und
Äther zusammen wieder zu gewinnen, da die praktischen Betriebsschwierigkeiten dieser
theoretisch erstrebenswertesten Lösung es wünschenswert erscheinen lassen, sich zunächst
mit einer den bisherigen Verfahren und Vorrichtungen der getrennten Wiedergewinnung
gegenüber gewerblich vorteilhafteren Vorrichtung zu begnügen.
Die .Zeichnung gibt ein praktisches Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. ι zeigt an einer Gesamtdarstellung einer Maschine zum Spinnen der Collodiumseide
die Vorrichtung zur Wiedergewinnung der Lösungsmittel.
Fig. 2 zeigt im einzelnen in größerem Maßstab eine der Spinnformen bezw. Preßdüsen
an dem Zirkulationsrohr für die Wiedergewinnungsflüssigkeit.
Fig. 3 und 4 sind von oben gesehene Teilschnitte nach A-A bezw. B-B in Fig. 1,
welche eine jederseits verschiedene Ausführungsform der Austrittsteile für das Gespinst
zeigen, und zwar Fig. 3 eine solche für eine konstante Fadennummer,
Fig. 4 eine solche für beliebig starke Nummern.
Die Vorrichtung ist im wesentlichen wie folgt konstruiert:
Mit den Spinnformen 6, welche in bekannter Weise durch die Zuleitungen 5 gespeist
werden, ist die aus dem geschlossenen Kreis bestehende Anordnung in Verbindung gebracht, welche sich einmal aus der Leitung
für eine zur Trennung bezw. Lösung der wiederzugewinnenden Dämpfe geeigneten Flüssigkeit und ferner aus einer Kondensationseinrichtung
für diese Dämpfe zusammensetzt, die aufgefangen und somit während des Spinnvorgangs selbsttätig wiedergewonnen
werden. Die Zirkulation der zur Lösung y dienenden Flüssigkeit wird durch Rohre 9
bewirkt, welche einerseits mit den Stutzen 8 vermittels hermetisch dichtender Scheiben IO
auf die die Spinn formen 6 tragenden Muttern 7 aufgesetzt und andererseits mit der Behälteranordnung
14 unter Einschaltung eines mit Hahn 13 und Gelenkstutzen 11 versehenen
Rohres 12 verbunden sind. Die Rohre 9 führen unten zu einem von der Abflußleitung
36 sich abzweigenden Sammelrohr 19. In 36 ist eine Pumpe 37 eingeschaltet, deren
Ausfluß durch die Leitung 39 zu dem Hochbehälter 38 und durch ein Tauchrohr 21 zum
Sammelbehälter 14 führt.
Wie in Fig. 1 (Seite x) und 3 bezw. in Fig. ι (Seite y) und 4 dargestellt ist, kann
die Verbindung der Rohre 9 mit dem Sammelrohr 19 nach der zu wählenden Spinnart getroffen
werden. Bei der Anordnung Fig. 1 (Seite x) und 3, die zum Spinnen einer
gleichbleibenden Fadennummer bestimmt ist, ist das Rohr 9 unten durch eine Schlauchhülse
15 an einen wagerechten gläsernen Kollektor 16 angeschlossen, in welchen alle
Fäden zusammenlaufen, und der wieder mit dem senkrechten Kollektor 17 verbunden ist;
letzterer endigt in ein Schalenmundstück 18, das mit einem Abflußstutzen unten am
Sammelrohr 19 angeschlossen ist.
Bei der Anordnung Fig. 1 (Seite y) und 4, die für das Spinnen aller möglichen Fadennummern
bestimmt ist, ist ein besonderes Mundstück 18 für jeden Faden zwischen
jedem Rohr 9 und dem Sammelrohr 19 eingefügt, und die Vereinigung der Fäden erfolgt
hier in mehr oder weniger großer Zahl außen auf den hierzu vorgesehenen Spulen 41.
Bei beiden Anordnungen können durch die Gelenkstutzen 11 die Rohre 9 abgehoben und
in dieser Lage gehalten werden, wenn man die von den Muttern 7 getragenen, zum Auswechseln
eingerichteten Spinnformen 6 ändern, ausbessern oder ersetzen muß. "
Der obere Behälter 14, in welchem, wie weiter unten ausgeführt werden wird, sich
die von der kreisenden Flüssigkeit mitgerissenen Dämpfe sammeln, ist mit einer Kondensationseinrichtung
für die Dämpfe verbunden. Diese besteht aus einem Schlaneenrohr 25, welches zwischen einem von dem
Schwimmer 22 bewegten, in einem von dem Sammelrohr 14 abgezweigten Kniestück eingebauten
Ventil 23 und einem Saugwindkessel 26 eingeschaltet ist; in letzterem unterhalt
eine Luftpumpe 27, die durch einen von einem Dynamo gespeisten Elektromotor 28 angetrieben wird, ein konstantes Vakuum,
und zwar ein sehr geringes, von nur wenigen Zentimetern Wassersäule, was von einem
Manometer 35 angezeigt und selbsttätig durch eine Röhre mit einer Quecksilbersäule 34 geregelt
wird. Letztere wirkt durch den elektrischen Strom auf den Elektromotor 28 ein und beeinflußt seinen Gang entsprechend der
Wirkungsweise der ganzen Vorrichtung. ■ An den Windungen des Schlangenrohres 25 sind
bei 31 Glasbehälter 29 mit Hähnen 30 und Lufteinlaßhähnen 32 angebracht; außerdem
haben diese Behälter 29 an ihrem unteren Ende noch einen Ablaßhahn 33.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Aus dem Behälter 14, welcher eine genügende Menge geeigneter Lösungsflüssigkeit
von einer höheren Temperatur als die Siedetemperatur des Äthers haben muß, fließt
nach öffnen der Hähne 13 diese Flüssigkeit, welche auch Wasser sein kann, durch die
Gelenkstutzen Ii in das Rohr 9 und darauf unter Durchgang durch die Zwischenteile je
nach der zu wählenden Spinnart (Fig. 1 und 3 bezw. Fig. 1 und 4) in das Sammelrohr
19. Sodann werden die Hähne 20 des Collodiumrohres 5 geöffnet. Es tritt in bei
der Collodiumseidefabrikation bekannter Weise ein Faden aus, welcher im Augenblick seines
Austrittes unter Abschluß der Außenluft, wo auch noch keine Verengerung der Austrittsöffnung
stattfindet, mit der heißen Flüssigkeit in Berührung kommt.
Da die konstante Temperatur, auf welcher diese gehalten wird, erheblich höher ist als
die des Siedepunktes des einen der beiden Lösungsmittel, des Äthers, so scheiden sich
dessen Dämpfe, zumal in diesem Moment eine sie einschließende erhärtete Haut noch
nicht besteht, sie also frei werden können, aus und steigen entgegengesetzt der Riehtung
des aus dem Behälter 14 fließenden Wassers an dem Rohr 9 entlang nach oben. ■
Die Strömung des Wassers ist dabei in Wirklichkeit aufs äußerste verringert, und zwar
durch eine Verengung des Durchmessers der Rohre 9 an der Stelle unterhalb des Fadenauftritts,
so daß sich die Flüssigkeitssäule bei 8 und bis zum Behälter 14 nahezu in Ruhe
befindet. Die in den Rohren 9 hochsteigenden Ätherdämpfe treten schließlich in den
durch Rohr 21 gespeisten Behälter 14 und sammeln sich in seinem oberen Teil.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Wiedergewinnung der Lösungsmittel der Nitrocellulose für
Maschinen zum Spinnen von Collodiumseide, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnformen bezw. Preßdüsen in die
Leitung· einer einem geschlossenen Kreislauf unterworfenen, auf erhöhter Temperatur
gehaltenen Flüssigkeit münden, derart, daß einerseits unter vollständigem Luftabschluß der Ätherdampf hinter den
Preßdüsen in einen Sammelbehälter tritt, aus dem er mittels selbsttätig spielenden
Ventiles in einen Kondensator gelangt, der mit einem oder mehreren Gefäßen zum Ablassen des Kondensates und einer
.selbsttätig gesteuerten Luftpumpe verbunden ist, und andererseits der Alkohol
in der kreisenden Flüssigkeit absorbiert wird, um nach genügender Anreicherung aus dieser später abdestilliert zu werden,
wobei in bekannter Weise durch Wahl einer denitrierenden Flüssigkeit für den Kreislauf in der Maschine außer der
Wiedergewinnung der Lösungsmittel auch die Denitrierung des Gespinstes erfolgen kann.
2. Eine Ausführungsform der im Anspruch ι gekennzeichneten Vorrichtung,
bei welcher das Collodium aus den Preßdüsen (6) in gelenkig an den Zuflußrohren (12) eines Sammelbehälters (14)
aufgehängte Rohre (9) tritt, welche durch leicht lösbare Anschlüsse an einen Sammel-
behälter (19) bezw. einen mit diesem verbundenen Kollektor (16) der Abflußleitung
(36) und an die Preßdüsen (bei 8) luftdicht angelegt werden, während in die Abflußleitung eine Pumpe (37) eingeschaltet
ist, welche die Flüssigkeit mittels eines Hochbehälters (38) und Tauchrohres (21) dem Sammelbehälter (14)
wieder zuführt, der seinerseits durch ein vom Flüssigkeitsspiegel beeinflußtes Ventil
(23) mit einem als Kondensator für die Ätherdämpfe dienenden Schlangenrohr (25), mit einem oder mehreren
Sammelgefäßen (29) und einer Luftpumpe (27) in Verbindung steht, deren Antriebsmotor
(28) durch einen von dem Druck im Windkessel (26) beeinflußten Quecksilberkontakt
ein- und ausgeschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
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1904
- 1904-03-05 FR FR341173A patent/FR341173A/fr not_active Expired
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| FR341173A (fr) | 1904-08-01 |
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