DE494416C - Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsaeure

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DE494416C
DE494416C DES69085D DES0069085D DE494416C DE 494416 C DE494416 C DE 494416C DE S69085 D DES69085 D DE S69085D DE S0069085 D DES0069085 D DE S0069085D DE 494416 C DE494416 C DE 494416C
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acetic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung konzentrierter Essigsäure Den Gegenstand des Patents 451179 der Erfindung bildet ein Verfahren, bei welchem die Essigsäure aus einem überhitzten Essigsäure-Wasserdampfgemisch durch in Wasser schwer- oder unlösliche Öle, deren Siedepunkt wesentlich höher liegt als jener der Essigsäure, extrahiert wird, wobei die Essigsäure praktisch vollständig in einer Konzentration von 8o bis 9o% in das Extraktionsmittel, übergeht und dann von diesem auf bekannte Weise durch Destillation getrennt werden kann. Bei Anwendung dieses Verfahrens entweichen aus dem Extraktionsapparat (Extraktionskolonne) oben die von der Essigsäure befreiten Wasserdämpfe. Die meisten für dieses Verfahren anwendbaren Extraktionsmittel (Öle) sind aber mit Wasserdampf mehr oder minder flüchtig, ungeachtet ihres hohen Siedepunktes. So wird beispielsweise Teerkresol, welches zwischen 18o bis zoo° siedet, also bedeutend höher als die reine Essigsäure selbst, bei Anwendung als Extraktionsmittel für Essigsäure, wozu es sich sehr gut eignet, von den Wasserdämpfen in ganz erheblicher Menge mitgeführt. Werden die aus dem Extraktionsapparat (der Kolonne) oben entweichenden Wasserdämpfe beispielsweise in einem Kühler kondensiert, so scheidet sich nach erfolgter Kondensation der Dämpfe der größere Teil des von den Wasserdämpfen mitgerissenen Kresols von dem Kondenswasser ab, bzw. scheidet sich die anfangs vorliegende Emulsion von Wasser und emulgiertem Kresol rasch in eine spezifisch schwerere Kresolschicht geringen Umfanges und eine darüberliegende, spezifisch leichtere Wasserschicht, welche die Hauptmenge der kondensierten Flüssigkeit ausmacht. Aber auch nach Scheidung der Emulsion bleibt ein geringerer Teil des Kresols in dem Wasser gelöst. Dieselben Erscheinungen zeigen sich in geringerem oder größerem Ausmaß bei den meisten für das gekennzeichnete Extraktionsverfahren in Betracht kommenden Extraktionsmitteln infolge ihrer mehr oder minder starken Flüchtigkeit mit Wasserdämpfen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht die praktisch vollständige Wiedergewinnung des so dem Extraktionsprozeß entzogenen Extraktionsmittels aus den Wasserdampfkondensaten. Das Verfahren zerfällt naturgemäß in zwei Teile, einerseits in die Wiedergewinnung des in den Dampfkondensaten emulgierten Extraktionsmittels und seine Rückführung in den Extraktionsprozeß, andererseits in die Wiedergewinnung des im wässerigen Kondensat gelösten Extraktionsmittels und seine Rückführung in den Extraktionsprozeß. Die Abtrennung des in den Dampfkondensaten emulgierten Extraktionsmittels erfolgt unter Anwendung einer Scheidevorrichtung nach Art der Florentiner Flasche kontinuierlich derart, daß diese Scheidevorrichtung an den Kühler bzw. Kondensator, welcher auch für Vorwärmezwecke benutzt werden kann, angeschlossen wird, wobei das sich abscheidende Extraktionsmittel (sei es spezifisch schwerer als Wasser, unten, sei es spezifisch leichter als Wasser, wie etwa Ölsäure, oben) kontinuierlich durch einen Abfiußsiphon in das obere Ende der Extraktionskolonne zurückgeführt wird.
  • Das Verfahren ist durch die Abb. i bis 3 beiliegender Zeichnungen veranschaulicht. Abb. i zeigt die an den Extraktionsapparat für die Essigsäureextraktion angeschlossenen Vorrichtungen zur Abscheidung des emulgierten Extraktionsmittels und zu dessen - Rückführung in die Extraktionskolonne. Abb.2 stellt die Extraktionskolonne für die Rückgewinnung des im Wasser ;gelösten Extraktionsmittels dar. In Abb. i ist i die Extraktionskolonne, an deren ,oberem Ende bei 2 die von Essigsäure befreiten Wasserdämpfe unter Mitführung von Extraktionsmittel durch ein Rohr einem Kondensator 3 zugeführt und dort kondensiert werden. Der Kondensator 3 wird entweder mit einer vorzuwärmenden Flüssigkeit oder mit Kühlwasser bei q. gespeist. Die Dämpfe sollen in dem Kondensator 3 nur vollständig kondensiert werden, brauchen aber nicht wesentlich gekühlt zu werden. Die Scheidung kann sich bei verschiedenen Temperaturen vollziehen. Die Xondensate verlassen den Kondensator 3 bei 5 und treten hier in ein Scheidegefäß 6 ein. Handelt es sich um ein Extraktionsmittel von höherem spezifischen Gewicht alsWasser, so . wird das von emulgiertem Extraktionsmittel befreite, wässerige Kondensat kontinuierlich bei 7 das Scheidegefäß verlassen, während das sich am Boden des Scheidegefäßes 6 aus der Emulsion abscheidende, spezifisch schwerere Extraktionsmittel kontinuierlich durch den Ablaufsiphon 8 in das Gefäß 9 abläuft. Diesem Gefäß 9 wird aus einem Reservoir io durch geeignete Einstellung des Hahnes i i kontinuierlich frisches Extraktionsmittel zugeführt, und es vereinigen sich in dem Gefäß 9 frisches ExtraktiQnSmittel mit dem aus dem Kondensat abgeschiedenen, um gemeinsam durch einen Einlaufsiphon 12 und den Verteiler 13 die Extraktionskolonne von oben zu berieseln.
  • Aus dem von dem emulgierten Extraktionsmittel befreiten wässerigen Kondensat muß nun. durch eine geeigneie Malnahme das im Wasser noch gelöste Extraktionsmittel gewonnen werden. Die erfindungsgemäß für diesen Zweck verwendete Maßnahme besteht darin, daß man die wässerige Flüssigkeit bei gewöhnlicher, mäßig erhöhter oder mäßig erniedrigter Temperatur mit einer unter diesen Bedingungen in Wasser praktisch unlöslichen Flüssigkeit, die ein von Wasser verschiedenes spezifisches Gewicht besitzt, im Gegenstrom behandelt, wobei die Flüssigkeit so gewählt werden muß, daß sie imstande ist, dem Wasser auch die letzten gelösten Reste des Extraktionsmittels praktisch vollständig zu entziehen. Diese Flüssigkeit wird im Gegensatz zu dem obenerwähnten Essigsäureextraktionsmittel im folgenden kurzweg »Lösungsmittel« genannt. Als solche Lösungsmittel eignen sich alle Arten fetter Öle, wie Rüböl, Olivenöl, Sesamöl u. a., ferner flüssige Fettsäuren hoher Kohlenstoffzahl, wie etwa Olsäure (Olein), schließlich hochsiedende Teeröle, wie etwa Anthracenöl oder Mineralöl hohen Siedepunktes, wie z. B. die wenig viskosen Mineralschmieröle. Es können aber auch Mischungen der angeführten Stoffe Verwendung finden. Alle diese Stoffe sind bei gewöhnlicher, erniedrigter oder mäßig erhöhter Temperatur in Wasser praktisch unlöslich bzw. beträgt ihre Löslichkeit in Wasser nicht mehr als einige Hundertstel oder Zehntel per Mille. Dagegen vermögen diese Lösungsmittel bei intensiver Berührung dem Wasser darin gelöstes Extraktionsmittel, besonders hydroxylgruppenhaltige Stoffe phenolischen Charakters, praktisch vollständig zu entziehen, so daß der in dem Wasser verbliebene Rest an Extraktionsmittel auch nur mehr Hundertstel oder Zehntel per Mille beträgt. Durch diese Maßnahme gelingt es, das bei der Essigsäureextraktion verwendete .Extraktionsmittel so vollständig wiederzugewinnen und in den Extraktionsprozeß zurückzuführen, daß der Extraktionsmittelverlust zuzüglich des Verlustes an Lösungsmittel gekennzeichneter Art auf i ao Teile durchgesetzter, verdünnter Essigsäure nicht mehr als o,oi bis o,i Teile beträgt.
  • Für diesen Prozeß wird zweckmäßig eine Extraktionskolonne verwendet, welche mit Füllkörpern gefüllt ist, so daß die -in. der Kolonne strömenden Flüssigkeiten einen vielfach gebrochenen, langen Weg zurückzulegen haben, auf das feinste verteilt werden und miteinander in innige Berührung kommen. Derartige Vorrichtungen sind bekannt, und es sei nur zur besseren Erläuterung des Vorganges diese Kaltextraktion an Hand der Abb.2 beschrieben.
  • In die Kolonne 14 fließt durch Glas Rohr 15 kontinuierlich die spezifisch schwerere Flüssigkeit bzw. das wässerige, zu extrahierende Kondensat durch einen Verteiler 16 zu. Die spezifisch leichtere Flüssigkeit bzw. das Lö: sungsmittel, beispielsweise Ölsäure, wird durch das Rohr 17 und den Verteiler 18 unten in die Kolonne eingeführt. Ist die Kolonne mit Flüssigkeit gefüllt, so steigt die bei i8 eintretende, spezifisch leichtere Flüssigkeit (ölsäure) in Bläschen in der spezifisch schwereren Flüssigkeit, mit der die Kolonne gefüllt ist, auf, sammelt sich oben in der Kolonne und fließt durch das Rohr i g, beladen mit dem aus dem Wasser entzogenen Extraktionsmittel, ab. Dagegen sammelt sich die wässerige Flüssigkeit in dem unteren Teil der Kolonne und fließt, vom gelösten Extraktionsmittel befreit, durch das Rohr 2o bzw. den Abflußsiphon 2 1 bei 22 kontinuierlich ab. Man kann den Apparat derart betreiben, daß man die Kolonne vorerst mit wässeriger Flüssigkeit füllt und in der wässerigen Flüssigkeit das spezifisch leichtere Lösungsmittel aufsteigen läßt; man kann aber auch umgekehrt arbeiten, indem man die Kolonne vorerst mit dem Lösungsmittel füllt und die wässerige, spezifisch schwerere Flüssigkeit in dem Lösungsmittel herabsinken läßt. Wird ein Lösungsmittel von höherem spezifischen Gewicht als Wasser, wie etwa Anthracenöl, verwendet, so muß selbstverständlich das Lösungsmittel am oberen Ende der Kolonne aufgegeben werden, während diesfalls die wässerige Flüssigkeit von unten durch die Kolonne aufsteigt.
  • Kann nun das von dem gelösten Essigsäureextraktionsmittel vollständig befreite Wasser fortfließen, so ist man andererseits genötigt, aus dem Lösungsmittel, welches das Essigsäureextraktionsmittel aus dem Wasser vollständig aufgenommen hat, dieses Essigsäureextraktionsmittel vollständig wiederzugewinnen. Dies erfolgt zweckmäßig durch Destillation, vorteilhafterweise im Vakuum. Diese Trennung gelingt glatt, weil alle angegebenen Lösungsmittel einen noch viel höheren Siedepunkt besitzen als jene Essigsäureextraktionsmittel, die in Wasser irgend nennenswert löslich sind. Die Durchführung einer kontinuierlichen Trennung von Extraktionsmittel und Lösungsmittel durch Destillation im Vakuum ist in Abb.3 beispielsweise wiedergegeben. Durch das Rohr 23 wird unter genauer Einstellung des Hahnes 24. das zu trennende Flüssigkeitsgemisch infolge des in dem Destillationsapparat herrschenden Vakuums kontinuierlich eingesaugt und gelangt bei 25 oben in die Abtriebssäule 26. Diese Abtriebssäule, welche mit Füllkörpern versehen ist, wird beispielsweise durch zwei oder mehrere Rohrschlangen, durch welche Dampf oder heißes Wasser zirkuliert, beheizt. Das Flüssigkeitsgemisch rieselt von 25 aus über die Füllkörper durch die Abtriebssäule 26 herab und wird auf diesem Weg das in dem Lösungsmittel enthaltene Extraktionsmittel wesentlich niedrigeren Siedepunktes als jenes vollständig verdampft und entweicht durch eine aufgesetzte, kurze, mit Füllkörpern, Kapselböden oder ähnlichen Einrichtungen versehene Verstärkersäule 27, in Welcher durch die Extraktionsmitteldämpfe etwa mitgerissene Lösungsmittelteilchen abgeschieden werden und in die :3btriebssäule z6 zurückfließen. Die Dämpfe des Extraktionsmittels entweichen durch das Rohr 28, werden in einem Kühler 29 kondensiert und in einem Gefäß 3o gesammelt. Dieses Gefäß ist durch die Rohrleitung 31 mit einer Vakuumpumpe 42 in Verbindung, während das Kondensat (wiedergewonnenes Extraktionsmittel) durch das Rohr 32 und durch die regulierbare Pumpe 33 kontinuierlich bei 34 herausbefördert wird. Am Boden der Abtriebss,äule 26 sammelt sich. das von dem Extraktionsmittel befreite Lösungsmittel und wird durch das Rohr 35 in den Kühler 36 geleitet, woselbst Abkühlung auf die gewünschte Temperatur erfolgt. Das gekühlte Lösungsmittel gelangt zunächst in ein Gefäß 37 und wird aus diesem durch das Rohr 38 und eine regulierbare Pumpe 39 bei 4o kontinuierlich aus der Apparatur befördert. Durch das Rohr 4i ist das Gefäß 37 ebenso wie das Gefäß 3o durch das Rohr 31 mit der Vakuumpumpe 42 in Verbindung.
  • Diese Zeichnung veranschaulicht nur eine für diesen Zweck etwa geeignete Apparatur. Die Apparatur kann aber auch anders angeordnet sein; es können beispielsweise durch entsprechend hohe Aufstellung der Destilliersäule die Flüssigkeiten aus 30 und 37 durch Fallrohre aus dem Vakuum herausbefördert werden, oder aber es können statt der angegebenen Pumpen 33 und 39 sowohl für das Extraktionsmittel als auch für das Lösungsmittel Wechselvorlagen vorgesehen werden, die abwechselnd gefüllt und entleert werden.
  • Es ist selbstverständlich, daß, wenn man zur Essigsäureextraktion solche Extraktionsmittel verwendet, die wohl mit Wasserdämpfen etwas flüchtig sind, aber von Wasser gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur praktisch gar nicht ,gelöst werden, beispielsweise Ölsäure, nicht das Verfahren gemäß der Erfindung, sondern nur der erste Teil des beschriebenen Verfahrens, nämlich die Scheidung der Emulsion und Rückführung in den Extraktionsapparat, nicht aber die Wiedergewinnung aus dem Wasser durch ein Lösungsmittel in Betracht kommt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Weitere Ausbildung des durch Patent 451179 geschützten Verfahrens zur Darstellung konzentrierter aus verdünnter Essigsäure, soweit bei diesem Verfahren in kaltem Wasser merklich lösliche Essigsäureextraktionsmittel, wie Teerkresole, verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die dem Extraktionsapparat entweichenden, von Essigsäure befreiten Wasserdämpfe kondensiert, den, bei der Kondensation sich abscheidenden. Anteil des mitgeführten Essigsäureextraktionsmittels abtrennt und den in dem wässerigen Kondensat gelöst bleibenden Anteil desselben mittels solcher wesentlich höher als die benutzten Essigsäureextraktionsmittel siedenden Lösungsmittel extrahiert, die, wie fette öle oderflüssige Fettsäuren hoher C-Atomzalrl (ölsäure) oder hochsiedende Teeröle (Anthracenöl) und Mineralöle, in Wasser von gewöhnlicher, erniedrigter oder mäßig erhöhter Temperatur .praktisch unlöslich sind, worauf man die Trennung des Essigsäureextraktionsmittels von dem zu seiner Entziehung aus dem Wasser verwendeten .Lösungsmittel auf dem Wege der kontinuierlichen Destillation- im Vakuum durchführt.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung der Trennung des Extraktionsmittels und des Lösungsmittels mittels kontinuierlicher Destillation im Vakuum nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. die Sammelgefäße für das Extraktions-- und das Lösungsmittel (3o bzw. 37) einerseits durch Rohre (31 bzw. 41) mit einer Vakuumpumpe (42) in Verbindung stehen, während jedes Sammelgefäß mit einer besonderen Pumpe (33 bzw. 39) ausgestattet ist, mittels welcher die Rückförderung der betreffenden Flüssigkeiten in .die Essigsäureextraktionskolonne bzw. in die Kolonne zur Rückgewinnung des Extraktionsmittels erfolgt.
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