DE1645860B2 - Verfahren zur herstellung von mit erdgas austauschbaren gasen aus kohlenwasserstoffe und wasserstoff enthaltenden gasen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mit erdgas austauschbaren gasen aus kohlenwasserstoffe und wasserstoff enthaltenden gasenInfo
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- DE1645860B2 DE1645860B2 DE1967R0045210 DER0045210A DE1645860B2 DE 1645860 B2 DE1645860 B2 DE 1645860B2 DE 1967R0045210 DE1967R0045210 DE 1967R0045210 DE R0045210 A DER0045210 A DE R0045210A DE 1645860 B2 DE1645860 B2 DE 1645860B2
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Description
der Partialdrücke der Kohlenwasserstoffe zum Partialdruck des Wasserstoffs im erzeugten Gas
nach der Umsetzung größer ist, als es den thermodynamischen Gleichgewichtskonstanten Kp
bei den angewendeten Reaktionstemperaturen entspricht, und daß die hydrierende Spaltung an einem
hochaktiven Hydrierkontakt bei Temperaturen von 200 bis 4700C und mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit
von 500 bis 10 000 Nm3 Gas je m3 Katalysatorvolumen und Stunde durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Partialdrücke im
erzeugten Gas wenigstens um das Ufache vorzugsweise um das l,2fache bis lOfache größer ist, als es
den Kp-Werten entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Einsatzgases an
Wasserstoff zu einer vollständigen hydrierenden Spaltung der Kohlenwasserstoffe zu Methan nicht
ausreicht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Erdgas austauschbaren Gasen aus Kohlenwasserstoffe
und Wasserstoff enthaltenden Gasen. Unter »mit Erdgas austauschbaren Gasen« werden im Sinne
der Erfindung solche Gase verstanden, die hinsicntlich ihres Heizwertes und ihrer Brenneigenschaften den
natürlich vorkommenden beziehungsweise in der Gaswirtschaft verteilten Erdgasen in etwa entsprechen,
oder die bei Brenneigenschiaften, die den Brenneigenschaften von Erdgasen entsprechen, einen höheren
Heizwert als Erdgase haben können.
Die Erfindung geht von einem Verfahren aus, wie es zum Beispiel aus der belgischen Patentschrift 6 67 673
bekannt ist. Bei diesem bekannten Verfahren wird ein mit Erdgas austauschbares, ungiftiges und beim
Transport in Leitungen unter erhöhten Drücken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidendes heizwertreiches
Gas hergestellt, das hauptsächlich Methan und daneben höhere Kohlenwasserstoffe bis zum Butan
enthält und auch in seinen sonstigen Eigenschaften eine größtmögliche Ähnlichkeit mit Erdgas besitzt. Insbesondere
soll das hergestellte Gas bezüglich Heizwert, Dichte und Wobbezahl innerhalb zulässiger Toleranzen
45
55
fco dem Erdgas entsprechen, so daß es mit Erdgas austauschbar ist Es soll ungiftig, das heißt frei von
Kohlenoxyd seia Die Zusammensetzung des Gases soll so beschaffen sein, daß bei den in Gasleitungen
auftretenden tiefsten Temperaturen und auch unter den höchsten Drücken, die in Ferngasleitungen angewendet
werden, sich keine Kohlenwasserstoffe als Kondensat aus dem Gas abscheiden. Der Gehalt des Gases an
Methan, das den wesentlichen Bestandteil von Erdgas bildet, soll sich möglichst weitgehend dem Methangehalt
von Erdgas nähern. Der Gehalt des Gases an Wasserstoff, das im Erdgas nicht vorhanden ist, soll
möglichst niedrig sein, so daß die Zündgeschwindigkeit des Gases sich weitgehend der Zündgeschwindigkeit
von Erdgas nähert. Die Herstellung des Gases soll wirtschaftlich sein.
Bei diesem bekannten Verfahren wird von wa:serstoffhaltigen
Gasen ausgegangen, die durch Entgasung, Vergasung oder Spaltung von festen, flüssigen oder
gasförmigen Brennstoffen gebildet worden sind. Derartige wasserstoffhaltige Gase sind beispielsweise die
durch Entgasung von Kohle erzeugten Gase, wie zum Beispiel das als Stadtgas in der öffentlichen Gasversorgung
verwendete Koksofengas. Ähnliche Gase werden durch die Vergasung von Kohle oder Koks erzeugt.
Weiterhin werden wasserstoffhaltige Gase durch Spaltung oder Vergasung von Öl oder anderen
Kohlenwasserstoffen erzeugt. In den Erdölraffinerien fallen zum Beispie! bei der hydrierenden Umformung
von Kohlenwasserstoffen, bei der Herstellung von Benzin oder bei der Herstellung von Dieseltreibstoff
wasserstoffhaltige Gase an. sogenannte Raffinerierestgase.
Ferner wird bei dem bekannten Verfahren von einem wasserstoffhaltigen Gas ausgegangen, das gasförmige
und/oder flüssige gesättigte oder ungesättigte aliphatisehe Kohlenwasserstoffe enthält beziehungsweise mit
solchen Kohlenwasserstoffen gemisch; worden ist. Dieses Einsatzgas wird an einem Methanisierungskontakt
einer Methan bildenden Umsetzung unterworfen. Das Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß an den
zur Methanisierung von Gasen verwendeten üblichen Methanisierungskontakten nicht nur eine Methanisierung
(Hydrierung) von Kohlenoxyd oder Kohlensäure mit Wasserstoff zu Methan erfolgt, sondern daß an den
Methanisierungskontakten gleichzeitig auch eine hydrierende Spaltung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen
mit Wasserstoff zu Methan stattfindet. Vorzugsweise soll das Einsatzgas gesättigte und/oder ungesättigte
Ci-Kohlenwasserstoffe oder höhere Kohlenwasserstoffe
bis zu einem oberen Siedepunkt von etwa 150"C enthalten, das heißt es soll vornehmlich
gasförmige und/oder leichtflüchtige flüssige Aliphaten bis zu einem oberen Siedepunkt von etwa 15O0C
enthalten. Denn bei der Verwendung noch höherer aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit oberhalb von
etwa 15O0C liegenden Siedepunkten besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung des Methanisierungskontaktes
zum Beispiel durch Verrußen des Kontaktes, und d'iE Gefahr einer nicht mehr vollständigen Umsetzung de;
Kohlenwasserstoffs in Methan. Weiterhin soll da: Einsatzgas die Kohlenwasserstoffe vorzugsweise ir
einer solchen Menge enthalten, daß nach vollständige: hydrierender Spaltung der Kohlenwasserstoffe zi
Methan der Wasserstoffgehalt in dem erzeugter umgesetzten Gas noch etwa 5 bis 10 Volumen-°/<
beträgt. Dieser Restgehalt an Wasserstoff soll bei dei Methan bildenden Umsetzung nicht verbraucht werden
um die Gefahr eines Verrußens des Methanisierungskontaktes
zu vermeiden.
Bei dem oben geschilderten bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, gelingt es, durch
Verwendung eines stark aktiven nickelhaltigen Katalysators, wie er bei der bekannten Methanisierung zur
Umsetzung von Kohlenoxyd und Kohlensäure mit Wasserstoff zu Methan als Methanisierungskontakt
verwendet wird, die Kohlenwasserstoffe vollständig zu dem wasserstoff reichsten Kohlenwasserstoff, dem Methan,
umzuwandeln. Methan das bei dem Umwandlungsprozeß gebildet worden ist oder vor dem Umwandlungsprozeß
bereits in dem Gas vorhanden war, kann an aktiven Nickelkatalysatoren zu Kohlenstoff und Wasserstoff
zerfallen, wenn der Wasserstoff gehall des Gases den thermodynamisch bedingten Minimalwert
unterschreitet Die Rußbildung bedeutet einen Verlust an Kohlenwasserstoffen und hat Störungen des
Verfahrens zur Folge. Beispielsweise tritt eine Inaktivierung des Katalysators durch Rußablagerungen ein, die
Umsetzung kann daher schnell zum Erliegen kommen, die freien Gaswege im Reaktor werden verringert, die
Strömung des Gases wird daher behindert und aus dem Gas muß mitgeführter Ruß abgeschieden werden.
Die Rußbildung ist bekanntlich von der Stabilität der Kohlenwasserstoffe abhängig. Mit steigender C-Zahl
nimmt die Stabilität im Kohlenwasserstoffmolekül ab. Die Neigung zur Rußbildung in einem Gasgemisch
hängt daher ab von den Kohlenwasserstoffen, aus denen sich das Gasgemisch zusammensetzt, sowie außerdem
von der Temperatur und von den Partialdrücken der Kohlenwasserstoffe und des Wasserstoffs im Reaktionsraum beziehungsweise im Gasgemisch. Das Reaktionsgleichgewicht zwischen der Bildung eines Kohlenwasserstoffes
aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff einerseits und dem Zerfall des Kohlenwasserstoffes
in die Elemente C und H2 andererseits läßt sich durch
die folgende Gleichung (1) darstellen:
C„H„
η ■ C + —
■2 ·
(D
Für Methan lautet diese Gleichung also zum Beispiel
C+ 2H2. (la)
C+ 2H2. (la)
Die thermodynamisehe Gleichgewichtskonstante Kp
dieser Reaktion, mit deren Hilfe sich die thermodynamischen Grenzbedingungen der Rußbildung angeben
lassen, ist bestimmt durch das Verhältnis der Partialdrücke ρ von Kohlenwasserstoff (Partialdruck pC„Hm)
und Wasserstoff (Partialdruck PH2) im Gleichgewicht
nach der folgenden Gleichung (2):
_ pC„Hm
Kp - TpHT
Kp - TpHT
Für Methan lautet diese Gleichung
Kp =
(2)
(2a)
55
60
Die Gleichgewichtskonstante Kp ist eine temperaturabhängige
Größe, deren Zahlenwerte für die hier in Betracht kommenden Kohlenwasserstoffe und Temperaturen
bekannt sind. Die Bezugnahme auf die Gleichgewichtskonstante Kp berücksichtigt bereits den
Einfluß des Gesamtdruckes des umgesetzten Gases auf dessen Zusammensetzung unter Gleichgewichtsbedingungen.
Es ist bekannt, daß die Rußbildung, das heißt der Zerfall eines Kohlenwasserstoffes in Kohlenstoff und
Wasserstoff, verhindert werden kann, wenn das Verhältnis der Partialdrücke von Kohlenwasserstoff
und Wasserstoff nach der obigen Gleichung (2) kleiner ist als der Kp-Wert oder höchstens gleich ist dem
Kp-Wert bei der jeweils herrschenden Temperatur, und
wenn ferner die kinetischen Bedingungen für die Einstellung des Gleichgewichts erfüllt sind Aufgrund
der bisher bekannten Forschungsergebnisse und Untersuchungen sowie der Erfahrungen mit Anlagen zur
Hydrierung beziehungsweise hydrierenden Spaltung von Kohlenwasserstoffen wird allgemein die Überzeugung
vertreten, daß sich unter den zur technischen Durchführung solcher Umsetzungen notwendigen und
gebräuchlichen Reaktionsbedingungen die thermodynamischen Gleichgewichte einstellea Aus diesem Grunde
wird es allgemein als erforderlich bezeichnet, daß bei technischen hydrierenden Umsetzungen von Kohlenwasserstoffen
stets mit einem solchen Wasserstoffüberschuß gearbeitet wird, daß das Verhältnis der Partialdrücke
nach der obigen Gleichung (2) mit Sicherheit bei allen durchlaufenen Temperaturen kleiner ist als die
Kp-Werte für diese Temperaturen, um eine Rußbildung
zu verhindern.
Nach den bisherigen Erkenntnissen und erfahrungen muß insbesondere bei der hydrierenden Spaltung von
Kohlenwasserstoffen an nickelhaltigen Katalysatoren der Wasserstoffgehalt des für die Umsetzung verwendeten
Einsatzgases so groß sein, daß er zur vollständigen Umsetzung aller höheren Kohlenwasserstoffe (mit einer
C-Zahl größer als 2) zu Methan ausreicht, und ferner muß das Einsatzgas darüber hinaus einen solchen
Überschuß an Wasserstoff enthalten, daß nach der Umsetzung in dem erzeugten Gas noch ein dem
ihermodynamischen Gleichgewicht entsprechender Wasserstoffpartialdruck herrscht. Diese Bedingung ist
auch bei dem oben beschriebenen bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, beachtet worden. Dies
bedeutet, daß der im Einsatzgas vorhandene Wasserstoff in dem erzeugten Gas nur teilweise in gebundener
Form, das heißt als Methan, vorliegt, und daß ein beträchtlicher Teil des Wasserstoffs an der hydrierenden
Umsetzung nicht teilnehmen darf und als wenig heizwertreiche Komponente im erzeugten Gas verbleiben
muß. Durch diese Forderung nach einem Wasserstoffüberschuß wird die Menge an hydrierbaren
Kohlenwasserstoffen, die das Einsatzgas enthalten darf, beschränkt, so daß aus kohlenwasserstoffreichen Gasen,
wie zum Beispiel Raffinerierestgasen, unter Umständen ein Teil der Kohlenwasserstoffe abgeschieden werden
muß, bevor das Gas einer hydrierenden Spaltung unterworfen werden kann. Durch eine hydrierende
Spaltung von Gasen, die Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe enthalten, konnten aus den vorgenannten
Gründen mit den bekannten Verfahren daher auch nur solche Gase erzeugt werden, die im günstigsten Fall aus
einem Gemisch von etwa 90 Vol.-% Methan und 10Vol.-% Wasserstoff bestehen und einen Heizwert
(Ho) von 8,886 Kcal/Nm3 haben. Da die Einsatzgase
jedoch in den meisten Fällen neben Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff auch noch Kohlendioxyd, Kohlenmonoxyd
sowie Stickstoff enthalten, ist der Heizwert des erzeugten Gases im allgemeinen niedriger als der
vorgenannte Idealwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, bei dem ausgehend von dem
oben beschriebenen bekannten Verfahren die vorste-
hend geschilderten Nachteile vermieden werden und mit dem die nachstehend erläuterten Vorteile erzielbar
sind. Für viele Verwendungszwecke, insbesondere bei der industriellen Verwendung von Brenngasen, können
der Heizwert und die Zusammensetzung des Brenngases beliebig sein, sie müssen nur in etwa konstant sein
und keinen größeren Schwankungen unterliegen. Wenn der Erzeugungsort und der Verbrauchsort des Gases
durch größere Entfernungen getrennt sind, strebt man an, möglichst große Wärmemengen mit einem mögliehst
geringen Kostenaufwand zu transportieren, das heißt durch eine im Querschnitt möglichst kleine und
billige Rohrleitung möglichst große Mengen eines möglichst heizwertreichen Gases zu leiten. Das ist nur
möglich, wenn die Leitung mit erhöhtem Druck betrieben wird. Dabei darf jedoch keinesfalls eine
Kondensation von Bestandteilen des Gases auftreten, das heißt das Gas darf nur geringe Mengen von
Bestandteilen wie Butan und Propan enthalten, die unter erhöhtem Druck und bei den in der Rohrleitung
auftretenden Temperaturen kondensieren. Es, ist daher vielfach wünschenswert, ein Gas, zum Beispiel ein aus
Raffinerien als Nebenprodukt anfallendes Gas, das neben Wasserstoff relativ große Mengen von Kohlenwasserstoffen
enthält, welche unter erhöhtem Druck kondensieren, durch hydrierende Spaltung der Kohlenwasserstoffe,
das heißt durch Umwandlung der Kohlenwasserstoffe in vorzugsweise Methan und Äthan,
kondensationsfest und damit für den Transport in Rohrleitungen geeignet zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Einsatzgas verwendet wird, das Wasserstoff
sowie gasförmige und/oder verdampfte flüssige gesättigte Kohlenwasserstoffe mit einem Siedeende bis zu
1800C in einem solchen Mengenverhältnis enthält, daß das Verhältnis
der Partialdrücke der Kohlenwasserstoffe zum Partialdruck des Wasserstoffs im erzeugten Gas nach der
Umsetzung größer ist, als es den thermodynamischen Gleichgewichtr.konstanten Kp bei den angewendeten
Reaktionstemperaturen entspricht, und daß die hydrierende Spaltung an einem hochaktiveii Hydrierkoni.akt
bei Temperaturen von 200 bis 470°C und mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 500 bis
10 000 Nm3 Gas je m3 Katalysatorvolumen und Stunde
durchgeführt wird.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß unter den vorgenannten Betriebsbedingungen
einerseits die Kohlenwasserstoffe derart hydrierend gespalten werden, daß der Wasserstoff fast
vollständig verbraucht wird, und dennoch andererseits entgegen allen Erwartungen die im erzeugten Gas
enthaltenen Kohlenwasserstoffe nicht zu Kohlenstoff und Wasserstoff zersetzt werden und somit keine
Rußbildung eintritt.
Als Einsatzgase können für das Verfahren nach der Erfindung alle kohlenwasserstoffhaltigen und wasserstoffhaltigen
Gase oder Gasgemische verwendet werden, lediglich mit der einen Einschränkung, daß die
in dem Einsatzgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe, die der hydrierenden Spaltung unterworfen werden sollen,
gasförmige und/oder flüssige gesättigte Kohlenwasserstoffe mit einem Siedeende bis zu 1800C sind. Auch bei
dem Verfahren nach der Erfindung können also die Gase oder Gasgemische andere Bestandteile, wie
50
55
65 Kohlendioxyd oder Kohlenmonoxyd, sowie inerte Gase,
wie Stickstoff, enthalten. Es wurde festgestellt, daß auch geringfügige Mengen an höheren Kohlenwasserstoffen,
das heißt mit einem SiedeenJe über 18O0C, sowie ferner
auch beschränkte Mengen an ungesättigten Kohlenwasserstoffen nicht schädlich sind und eine Durchführung
des Verfahrens ohne Rußbildung nicht beeinträchtigen. Lediglich größere Mengen an diesen unerwünschten
Kohlenwasserstoffen rufen eine zu hohe Wärmetönung und dadurch Störungen hervor.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können alle Reaktortypen verwendet werden, die
die Abführung der bei der hydrierenden Spaltung frei werdenden Wärme gewährleisten, so daß die vorgeschriebenen
Temperaturen eingehalten werden können.
Zur technischen Durchführung von Hydrierungen werden zum Beispiel Rohre verwendet, die zur
Temperaturregelung und Abführung der bei der Umsetzung entstehenden Wärmemengen zum Beispiel
mit einem Wasserbad umgeben sind und die mit der Kontaktmasse gefüllt sind. Nach der Erfindung ist das
Verfahren mit einer Raumströmungsgeschwindigke't ven 500 bis 10 000 Nm3, vorzugsweise von 1000 bis
5000Nm3, Gas je m3 Katalysatorraum und Stunde durenzuführen. Bei einer Unterschreitung der angegebenen
Raumströmungsgeschwindigkeit wird die Durchführung des Verfahrens nicht nur zu kostspielig, sondern
es kann sich das Reaktionsgleichgewicht einstellen, bei dem in der oben erläuterten Weise Kohlenwasserstoffe
in Wasserstoff und elementaren Kohlenstoff zerfallen. Bei einer Überschreitung der angegebenen oberen
Grenze für die Raumströmungsgeschwindigkeit bereitet nicht nur die Abführung der entstehenden Wärmemengen
Schwierigkeiten, so daß Überhitzungen auftreten können, sondern es Kann infolge ungenügender
Verweilzeit auch eine ungenügende Umsetzung der höheren Kohlenwasserstoffe stattfinden.
Als Katalysator wird ein sogenannter hochaktiver Hydrierkontakt verwendet vorzugsweise ein nickelhaltiger
Katalysator. Bei den heute handelsüblichen Nickelkontakten bezeichnet man solche als hochaktiv,
die einen relativ hohen Gehalt an Nickel, meistens über 20% Ni haben.
Bei Vorrichtungen der vorgenannten Art vorgenommene genaue Messungen, die in der Strömungsrichtung
des Gases gesehen an einer Vielzahl über die Länge des Kontaktrohres verteilter Meßstellen vorgenommen
wurden, haben gezeigt, daß die Temperatur am Katalysator von einer Anfangstemperatur ausgehend
zunächst verhältnismäßig rasch bis zu einem Maximum ansteigt, woraus zu entnehmen ist. daß die hydrierende
Spaltung verhältnismäßig rasch einsetzt. Mit abklingender Umsetzung fällt die Temperatur von dem Maximum
zum hinteren Ende des Kontaktrohres langsamer wieder ab, wobei sich die Temperaturkurve asymptotisch
einer Endtemperatur nähert. Auf die Maximaltemperatur beziehen sich die Temperaturangaben von 200
bis 47O0C, vorzugsweise von 300 bis 4200C, bei denen
die Umsetzung vorgenommen wird. Die untere Temperaturgrenze ist von der Aktivität des Katalysators
abhängig, da die Umsetzung bei zu geringer Temperatur nicht anspringt oder zu langsam abläuft. Bei
einer Überschreitung der oberen Temperaturgrenze kann wieder ein Zerfall von Kohlenwasserstoffen und
damit die Bildung von Ruß eintreten.
Das Einsatzgas soll die Kohlenwasserstoffe und den Wasserstoff in einem solchen Mengenverhältnis enthalten,
daß nach der hydrierenden Spaltung für das
erzeugte Gas die Quotienten nach der obigen Gleichung [2) aus den Partialdrücken der Kohlenwasserstoffe und
aus der in der Gleichung (2) definierten Potenz des Wasserstoffpartialdruckes größer sind als die thermodynamischen
Gleichgewichtskonstanten Kp, die für die angewendeten Reaktionstemperaturen gelten. Ist hierfür
der Gehalt des Einsatzgases an Kohlenwasserstoffen zu gering, so können dem Einsatzgas weitere Kohlenwasserstoffe
zugemischt werden, zum Beispiel in Form von Flüssiggas oder Leichtbenzin oder höhere Kohlen-Wasserstoffe
enthaltenden Gasen. Auf diese Weise verbleibt in dem erzeugten Gas wenig Wasserstoff als
wenig heizwertreiche Komponente; der Wasserstoff des Einsatzgase« wird nahezu vollständig gebunden und
zu heizwertreichen Kohlenwasserstoffen, vornehmlich ,5
zu Methan umgesetzt. Unter optimaler Ausnutzung aller im Einsatzgas vorhandenen Komponenten wird ein
außerordentlich heizwertreiches Gas erzeugt. Die an das erzeugte Gas gestellten Anforderungen, insbesondere
hinsichtlicb der Kondensationsfestigkeit, werden auch dann erfüllt, wenn das Gas neben Methan als
Hauptbestandteil auch noch beachtliche Anteile an Äthan, die beliebig groß sein können, sowie geringe
Anteile an Propan und Butan enthält. Bei einem entsprechenden Mengenverhältnis von Kohlenwasserstoffen
zu Wasserstoff im Einsatzgas kann daher das Verfahren auch so durchgeführt werden, daß die
Kohlenwasserstoffe nicht vollständig zu Methan hydrierend gespalten werden, sondern daß die höheren
Kohlenwasserstoffe teilweise nur bis zum Äthan und in geringen Mengen bis zum Propan und Butan abgebaut
werden. Obwohl hierbei der Wasserstoff fast vollständig verbraucht wird, wobei der den thermodynamischen
Gleichgewichten entsprechende Wasserstoffpartialdruck unterschritten wird, und obwohl also nach
erfolgter hydrierender Spaltung noch ein beträchtlicher Überschuß an Kohlenwasserstoffen höher als Methan
im erzeugten Gas erhalten bleibt, führt das Defizit an
Wasserstoff zu keiner Abscheidung von Ruß. Durch entsprechende Zusammensetzung des Einsatzgases
kann man also auch ein heizwertreiches Gas erzeugen,
.as bis zu etwa 20% C2- bis C4-Kohlenwasserstoffe
enthalten kann. Je nach der Zusammensetzung des Einsatzgases kann damit ein Gas erzeugt werden,
dessen Heizwert zwischen etwa 8000 und 10 000 bis ^OOOKcai/Nmi liegen kann. Damit bietet das erfindungsgemäße
Verfahren eine Möglichkeit, sehr hei/-wertreiche
Gase in einer einzigen Verfahrensstufc zu
erzeugen, die wegen ihrer Kondensationsfestigkeit zur Fortleitung in Rohrleitungen über größere Entfernun
gen geeignet sind. Obwohl bei der hydrierenden Spaltung eine geringe Verminderung des Heizwertes je
mJ Gas eintritt, weil die Umwandlung exotherm ist. ist
es doch vielfach vorteilhaft, die hydrierende Spaltung
nichtkondensationsfester Gase durchzuführen, da das so erzeugte kondensationsfeste Gas wegen Fortleitbarkeit
unter hohem Druck wirtschaftlich wesentlich höher zu bewerten und vielseitiger verwendbar und absetzbar ist.
als das nur bei niedrigen oder mittleren Drücken und nur über geringe Enfernungen fortleitbare nichtkondensationsfeste
Gas. Durch geeignete Auswahl beziehungsweise Zusammensetzung des Einsatzgases kann ein Gas
hergestellt werden, das in seinen Eigenschaften und in seiner Zusammensetzung mit einem Erdgas weilestge
hend übereinstimmt, das heißt, mit dem Erdgas vollständig austauschbar ist und daher mit dem Erdgas
gemischt werden kann oder das Erdgas ersetzen kann Ebenso ist es aber auch möglich, ein noch heizkräftige
res kondensationsfestes Gas zu erzeugen, wenn keine Notwendigkeit zu einer Anpassung an ein anderes Gas
besteht. Je nach der Menge der im Einsatzgas vorhandenen schwereren Kohlenwasserstoffe und der
Wahl der Betriebsbedingungen kann also ein Gas mit einem mehr oder weniger großen Gehalt an Wasserstoff,
Methan oder einem Rest an höheren Kohlenwasserstoffen erzeugt werden.
Man kann das Verfahren sowonl drucklos durchführen als auch unter erhöhtem Druck, beispielsweise von
10 bis 20 atü oder höher; beide Möglichkeiten sind gleich gut anwendbar. Über lange Zeiträume durchgeführte
Beobachtungen der Lage des Punktes, an dem das oben beschriebene Temperaturmaximum liegt, haben
erwiesen, daß der Katalysator über lange Zeit voll wirksam bleibt. Da die Aktivität von Nickelkontakten
bekanntlich durch Schwefel stark beeinträchtigt wird, soll das Einsatzgas weitgehend frei von Schwefelverbindungen
sein. Zweckmäßig dürfte ein Schwefelgehalt unter 2 mg/Nm3 sein, jedoch haben sich auch Konzentrationen
bis 5 mg/Nm3 als vorübergehend tragbar gezeigt. Gase mit einem zu hohen Gehalt an
Schwefelwasserstoff (H2S) können in bekannter Weise durch eine Feinreinigung, zum Beispiel durch eine
Trockenreinigung mit Eisenoxydmasse oder mittels Zinkoxyd, gereinigt werden. Bei Gasen, die organische
Schwefelverbindungen enthalten, wie zum Beispiel Kohlenstoffoxysulfid (COS), Schwefelkohlenstoff (CS2),
Thiophen (Summenformel C4H4S) oder Merkaptane,
können diese Schwefelverbindungen in bekannter Weise zunächst durch eine hydrierende Spaltung an
geeigneten Katalysatoren zu Schwefelwasserstoff umgesetzt werden, der dann in der vorgenannten Weise
aus dem Gas entfernt werden kann. Die Katalysatoren für die hydrierende Umsetzung organischer Schwefelverbindungen
bewirken gleichzeitig eine Hydrierung von ungesättigten Kohlenwasserstoffen (Alkene und
Alkine) zu den entsprechenden gesättigten Kohlenwasserstoffen (Alkane), so daß auf diese Weise auch Gase
mit einem zu hohen Gehalt an ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen für das Verfahren nach der
Erfindung verwendbar gemacht werden können.
In der nachstehenden Tabelle werden für das Verfahren nach der Erfindung fünf Ausführungsbeispiele
(Spalten I bis V der Tabelle) angegeben, bei denen verschiedene wasserstoffhaltige Gase mit verschiedenen
Kohlenwasserstoffen umgesetzt wurden, wobei verschiedene Temperaturen. Drücke und Raumströmungsgeschwindigkeiten
angewendet wurden.
Für das Einsatzgas wurde in allen Beispielen ein Koksofengas als wasserstoffhaltiges Gas verwendet
(Zeile 3 der Tabelle), und zwar in den Beispielen I und V ein normales Koksofengas, im Beispiel 11 ein katalytisch
entschwefeltes Koksofengas, welches infolge dieser Vorbehandlung frei von O2 war, und in den Beispielen III
und IV ein an einem Methanisierungskatalysator bereit; umgesetztes Koksofengas, welches infolge diesei
Vorbehandlung frei von Oj. CO, CO2 und C„Hm wai
sowie einen verringerten H2-Gehalt und einen erhöhter CH4-Gehalt hatte Zur Einstellung des Mengenverhält
nisses von Wasserstoff und Kohlenwasserstoff wurdet dem Koksofengas Kohlenwasserstoffe zugesetzt (Zeil«
4). und zwar in den Beispielen I und II Butan (C4HiO). in
Beispiel III Flüssiggas, das heißt ein Gemisch au Propan (CjHr) und Butan, und im Beispiel IV Äthai
so daß das als Einsatzgas verwendete Gemiscl
ίο
lie in der Analyse (Zeilen 5 bis 14) angegebene 'usammensetzung hatte. Im Beispiel V wurde dem
Coksofengas, das die Zusammensetzung nach Zeilen bis 15 hatte, ein Benzin zugemischt (161,5 cm3 Benzin je
Nm3 Gas, Zeile 16), dessen Zusammensetzung am Ende der Tabelle angegeben ist.
Beispiel I III
IV
2 | A) Einsatzgas | 10,3 |
3 | Wasserstoff enthaltendes Gas: I | 1,1 |
4 | 4,3 | |
5 | Coksc | 1,7 |
6 | Kohlenwasserstoffe (zugesetzt): Butan | 46,2 |
7 | Analyse (Volumen-%): | 21,9 |
S | N2 | |
9 | O2 | 14,5 |
10 | CO | |
Il | CO2 | |
12 | H2 | |
13 | CH4 | |
14 | C2H6 | |
15 | QH8 | |
16 | C4H10 | |
CnHn, | ||
Benzin cm3/Nm3 Gas | ||
Koksofengas Koksofengas Koksofengas Koksofengas
Butan
9,2
4,1
2,2
47,5
24,2
3,1
0,8
8,9
Flüssiggas Äthan
11,8
24,6 43,7
0,6 11,4
7,9
11,5
23.5
43,1
15,6
3,6
2.7
17 B) Betriebsbedingungen der
hydrierenden Spaltung
18 Raumströmungsgeschwindig- 1035
keit, NmV · h
19 Maximale Reaktions- 372
temperatur, 0C
20 Kontaktbett-Endtemperatur, 0C 298
21 Druck, ata 1
22 Betriebsstunden 589
23 C) Erzeugtes Gas
24 Analyse (Volumen-%]i:
25 N2 14,7
26 CO2 2,6
27 H2 4,5
28 CH4 70.4
29 C2H6
30 C3H8 7,8
31 C4Hj0
32 Heizwert Ho, kcal/Nm3 9291
33 Partialdruck, PCH4 0,704
34 Partialdruck, pH2 .0,045
35 Quotient f§^ 347,65
32,4 223,9 11,1
2.5 82,0 1,6 0,3 2,5
9010 8,2 0,25
131,2
10,4 74,1
11.8 1,2 2,7
75.9 1,7 4,0 2,7
9468 7,67 0,27
103,23
18,6 66,1
10,9
2.0
2,4 79,8
4,4
0,5
8523 8,06 0,242
137.54
21,3 49,0
Koksofengas Etenzin
1,1
5,1
1,7
54,4
25,2
3,7 161,5
1047 | 2081 | 1618 | 694 |
422 | 395 | 388 | 410 |
338 | 343 | 355 | 340 |
10 | 10,1 | 10,1 | 1 |
746 | 189 | 66 | 1603 |
12,2
7.4 80,4
7880 0,804 0,074
146,8
13,2 70,8
IP "2
36 Kp bei Maximaltemperatur
37 Kp bei Endtemperatur
Benzin in Beispiel V:
Dichte 0,722 g/cm3,
Siedebeginn 28C'C
Siedeende 175° C.
Siedebeginn 28C'C
Siedeende 175° C.
Es enthielt 84,9 Gewichts-% C und 14,98 Gewichts-% H, das heißt, das Verhältnis C: H betrug ca. 5,67: I.
is enthielt 89.7 Gewichts-% Paraffine, 0,7 Gewichts-% Olefine, 9,6 Gewichts-% Aromate + Diolefine.
Die Einsatzgase nach den Zeilen 2 bis 16 der Tabelle wurden unter verschiedenen Betriebsbedingungen (Zeile
17 ff.) einer hydrierenden Spaltung unterworfen. In Zeile 18 sind die angewendeten unterschiedlichen
Raumströmungsgeschwindigkeiten in Nm3 Gas je m;l 5
Katalysatorraum und Stunde angegeben. Entsprechend den oben gemachten Angaben sind die maximalen
Reaktionstemperaturen in Zeile 19 die Temperaturen an der wärmsten Stelle des Kontaktraumes, und die
Kontaktbettendtemperaturen in Zeile 20 sind die ,0
Temperaturen am Ende des Kontaktbetts. In Zeile 21 sind die bei der Umsetzung angewendeten Drücke
angegeben. Die Beispiele unterscheiden sich sonach, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, in folgendem. Im Beispiel I
wurde Flüssiggas, und zwar Butan, bei atmosphärischem Druck umgesetzt. Demgegenüber erfolgte die Umsetzung
im Beispiel II bei höherer Temperatur und erhöhtem Druck, wobei die Raumströmungsgeschwindigkeit
annähernd die gleiche war. Im Beispiel HI wurde die Raumströmungsgeschwindigkeit erhöht. Anstelle
von Flüssiggas wurde im Beispiel IV ein niedrigerer Kohlenwasserstoff verwendet, der überwiegend aus
Äthan bestand, und im Beispiel V wurden höhere Kohlenwasserstoffe verwendet, nämlich Leichtbenzin.
In Zeile 22 sind die Betriebsstunden angegeben, nach denen aus dem erzeugten Gas die Proben entnommen
wurden, von denen die nachstehend genannten Analysen gemacht wurden.
Die erzeugten Gase besaßen die in den Zeilen 24 bis 31 angegebene Zusammensetzung und die in Zeile 32
angegebenen oberen Heizwerte (Verbrennungswärme). Anhand der in der Analjse (Zeilen 25 bis 31)
angegebenen Gehalte der erzeugten Gase ar: Kohlenwasserstoff und an Wasserstoff sowie anhand der
Betriebsdrücke (Zeile 21) und der Betriebstemperaturen (Zeilen 19 und 20) lassen sich nun die Partialdrücke der
Kohlenwasserstoffe sowie das Verhältnis der Partialdrücke berechnen und die thermodynamischen Gleichgewichtskonstanten
Kp ermitteln. Als Beispiel sind in Zeile 33 die Partialdrücke des Methans, in Zeile 34 die
Partialdrücke des Wasserstoffs und in Zeile 35 das Verhältnis der Partialdrücke angegeben. Die Gleichgewichtskonstanten
Kp für Methan bei den Maximaltemperaturen (der Zeile 19) sind in Zeile 36 angegeben, und
in Zeile 37 sind die Kp-Werte für Methan bei den Endtemperaturen (der Zeile 20) aufgeführt. Der
Vergleich der Zeilen 36 und 37 mit der Zeile 35 zeigt, daß in den erzeugten Gasen das Verhältnis der
Partialdrücke des Methans zum Partialdruck des Wasserstoffs größer ist, als es den thermodynamischen
Gleichgewichtskonstanten Kp bei den angewendeten Reaktionstemperaturen entspricht. In der gleichen
Weise und mit dem gleichen Ergebnis, wie es vorstehend für Methan geschehen ist, kann die
Berechnung auch für andere Kohlenwasserstoffe durchgeführt werden, soweit diese in den erzeugten
Gasen enthalten sind.
Vorieilhafterweise wird das Verhältnis der Partialdrücke
im erzeugten Gas wenigstens um das ',1 fache, vorzugsweise um das l,2fache bis lOfache, größer
gewählt als es den Kp-Werten entspricht. Je größer dieses Vielfache ist, desto geringer ist der Wasserstoffgehalt
in dem erzeugten Gas. Bei der Verwendung des erzeugten Gases in Gasnetzen für Erdgas sind geringe
Wasserstoffgehalte des erzeugten Gases sehr erwünscht, da manche Gasgeräte, die auf die Verwendung
von Erdgas eingestellt sind, bereits bei einem Wasserstoffgehalt des Gases von etwa 5% nicht mehr
einwandfrei arbeiten.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in
Leitungen unter erhöhten Drücken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden heizwertreichen
Gasen aus Kohlenwasserstoffe und Wasserstoff enthaltenden Gasen, wobei das kohlenwasserstoff haltige
und wasserstoffhaltige Einsatzgas an einem Katalysator einer hydrierenden Spaltung unterwor
fen wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einsatzgas verwendet wird, das Wasserstoff sowie
gasförmige und/oder verdampfte flüssige gesättigte Kohlenwasserstoffe mit einem Siedeende bis zu
180°C in einem solchen Mengenverhältnis enthält,
daß das Verhältnis
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