DE1255230B - Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in Leitungen unter erhoehten Druecken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus einem wasserstoffreichen Gas - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in Leitungen unter erhoehten Druecken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus einem wasserstoffreichen GasInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
ClOg
Deutsche Kl.: 26 a -18/01
Nummer: 1255 230
Aktenzeichen: R 38512IV d/26 a
Anmeldetag: 1. August 1964 .
Auslegetag: 30. November 1967
Die zunehmende Gewinnung von natürlichem Erdgas in vielen Teilen der Welt führt dazu, daß die aus
Kohle oder Kohlenwasserstoffen hergestellten und bisher zur öffentlichen Gasversorgung verwendeten
Gase mehr und mehr durch preisgünstige Erdgase mit höheren Heizwerten verdrängt werden. Die bisher
verwendeten Gase fallen meist in ungereinigtem Zustand
zwangläufig als Nebenprodukte an, wie z. B. das Kokereigas bei der Erzeugung von Koks, oder die
Gase werden aus Nebenerzeugnissen gewonnen, wie z. B. die in Erdölraffinerien anfallenden Gase. Die
durch Erdgas verdrängten Gase können in der Regel nur noch als gering bewertete Kesselbrennstoffe Verwendung
rinden, wobei die Gasaufbereitungsanlagen oder Gaserzeugungsanlagen ungenutzt bleiben. Da
dies zu einer Verteuerung der Hauptprodukte führt, wie z. B. des Kokses der Kokereien, besteht bei den
Gasherstellern fast immer ein starkes Interesse an der weiteren, Verwendung der Gase in der Gasversorgung.
Dem steht aber entgegen, daß sich die Erdgase durch ihren viel höheren Heizwert und durch ihre sonstigen
Eigenschaften sehr stark von den bisher in der Gasversorgung verwendeten Gasen unterscheiden, so daß
beide Gasarten nicht wahlweise in den gleichen Gasgeräten verwendet werden können, d. h. nicht gegeneinander
austauschbar sind. Dies soll im folgenden unter Verwendung der in der nachstehenden Tabelle 1
definierten Bezeichnungen erläutert werden.
Ho = oberer Heizwert (Verbrennungswärme) in kcal/Nm3. (Wo im folgenden kurz
von »Heizwert« oder »Verbrennungswärme« gesprochen wird, ist immer der »obere Heizwert« gemeint.)
1 Nm3 (Normalkubikmeter) = Im3 Gas mit
einer Temperatur von 00C und einem Druck von 760 mm Quecksilbersäule.
dv = Dichte eines Gases, bezogen auf Luft, _ spezifisches Gewicht des Gases
spezifisches Gewicht der Luft
Wobbezahl = -^L-.
Ydv
Durch Mischen zweier Gase mit einem unterschiedlichen Heizwert Ho läßt sich leicht ein Gasgemisch
mit jedem beliebigen Heizwert einstellen, der zwischen den Heizwerten der beiden Gase liegt, indem man die
beiden Komponenten des Gemisches in einem entsprechenden Verhältnis miteinander mischt. Ver-
Verfahren zur Herstellung
eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen
und beim Transport in Leitungen
unter erhöhten Drücken kein
Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden
Gases aus einem wasserstoffreichen Gas
Anmelder:
Ruhrgas Aktiengesellschaft,
Essen, Herwarthstr. 60
Als Erfinder benannt:
Dr.-Ing. Hans Just,
Dr. rer. nat. Hans-Wolf von Gratkowski,
Dipl.-Ing. Hans Sommers, Essen
wendet man in einem Gasgerät also ein Gas A mit einem bestimmten Heizwert, so kann man ohne
weiteres in der vorgenannten Weise aus einem anderen GasjB mit einem höheren Heizwert und aus einem
dritten Gas C mit einem geringeren Heizwert ein Gasgemisch B + C herstellen, das den gleichen Heizwert
wie das Gas A besitzt. Dies allein genügt aber noch nicht, um das Gasgemisch B + C an Stelle des
Gases A in dem Gasgerät verwenden zu können. Hierzu ist außer einer gleichen Verbrennungswärme
Ho auch noch ein gleiches Dichteverhältnis dv und damit eine gleiche Wobbezahl erforderlich. Die Gleichheit
der Wobbezahl bildet sonach die wichtigste Voraussetzung für die Austauschbarkeit eines Gases
gegen ein anderes Gas. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Gasgeräte auf ein Gas mit bestimmten Eigenschaften,
insbesondere mit einer bestimmten Verbrennungswärme Ho und mit einem bestimmten
Dichteverhältnis dv, abgestimmt sind. Von diesen Normen gehen auch die Richtlinien der Internationalen
Gas-Union für die Prüfung der Gasgeräte aus. In der nachstehenden Tabelle 2 sind die Zusammensetzung,
der Heizwert, das Dichteverhältnis und die Wobbezahl eines typischen Koksofengases und eines holländischen
Erdgases als Beispiele für ein bisher in der Gasversorgung verwendetes Gas und für ein Erdgas angegeben.
Die Tabelle zeigt, daß das Koksofengas und das Erdgas nicht austauschbar sind.
709 690/189
Koksofengas | Erdgas | |
N2, Volumprozent | 10,0 | 14,4 |
O2, Volumprozent | 0,5 | —. |
CO, Volumprozent | 6,0 | — |
CO2, Volumprozent | 2,3 | 0,8 |
H2, Volumprozent | 54,0 | — |
CH4, Volumprozent | 25,0 | 81,3 |
Cjjlim, Volumprozent.... (höhere Kohlenwasser stoffe) |
2,2 | 3,5 |
Ho, kcal/Nm3 | 4 650 | 8 403 |
dv | 0,40 | 0,644 |
Wobbezahl | 7 350 | 10 480 |
Kondensatabscheidung bei O0C und einem Druck von .... ata |
über 100 |
Nm3) oder Gemische dieser beiden Gase verwendet. Wie die nachstehende Tabelle 3 zeigt, kann man auf
diese Weise den Heizwert des Koksofengases auf den Heizwert des Erdgases einstellen und dabei gleichzeitig
auch die Dichte und die Wobbezahl des Koksofengases an die Dichte und die Wobbezahl des Erdgases
angleichen. Es hat sich gezeigt, daß mit Flüssiggas angereicherte Gase der bisher verwendeten Art
in vielen Fällen mit Erdgas austauschbar sind und
ίο daher in einem Gasnetz gleichzeitig mit Erdgas verwendet
werden können. In dem Beispiel 1 der nachstehenden Tabelle 3 ist das Koksofengas der obigen
Tabelle 2 mit einem Gemisch aus Propan und Butan angereichert worden. In dem Beispiel 2 der Tabelle 3
ist das Koksol'engas der Tabelle 2 nur mit Propan angereichert worden. Ein Vergleich der beiden Reichgase
der Tabelle 3 mit dem Erdgas der Tabelle 2 zeigt, daß die Gase austauschbar sind.
Da es aus vielerlei Gründen, z. B. wegen der schwankenden Gaserzeugung und wegen des schwankenden
Gasverbrauchs, nicht möglich ist, eine stets gleichbleibende Mischung aus dem bisher für die Gasversorgung
verwendeten Gas und aus Erdgas herzustellen, da andererseits vom Verbraucher aber eine gleichmäßige
Gasqualität gefordert wird, muß also entweder das Erdgas in ein Gas vom Typ des bisher verwendeten
Gases umgewandelt werden, oder es muß das bisher verwendete Gas in ein Gas vom Typ des Erdgases
umgewandelt werden. Nur dann können beide Gase gleichzeitig in einem Gasverteilungssystem bzw. in
einem Gasnetz Verwendung finden. Dies soll nachstehend an Hand der in der obigen Tabelle 2 aufgeführten
Gase näher erläutert werden. Die nachstehenden Erläuterungen gelten also natürlich sinngemäß
auch für andere Erdgase und für andere in der Gasversorgung bisher verwendete Gase.
Die Umwandlung des Erdgases in ein Gas vom Charakter des Koksofengases kann durch thermisches
bzw. thermischkatalytisches Spalten oder Reformieren unter Verwendung von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen
Gasen erfolgen. Diese Prozesse sind großtechnisch erprobt, haben aber den Nachteil, daß bei
der Umwandlung des Erdgases in ein Gas von der Qualität des Koksofengases nicht nur der für den
Transport und die Speicherung vorteilhafte hohe Heizwert des Erdgases verlorengeht, sondern daß auch
die CO-Freiheit und damit die Ungiftigkeit des Erdgases verlorengeht. Das bei der Umwandlung des
Erdgases entstehende Gas weist in der Regel sogar einen wesentlich höheren CO-Gehalt auf als Koksofengas
und muß daher in einem nachgeschalteten Prozeß noch entgiftet werden. Wegen dieser Nachteile
ist die Umwandlung von Erdgas in ein Gas vom Typ des Koksofengases unerwünscht.
Es ist daher erwünscht, das Koksofengas in ein Gas vom Typ des Erdgases umzuwandeln. Die einfachste
angewendete Methode besteht darin, das Koksofengas mit Gasen zu vermischen, deren Verbrennungswärme
höher liegt als die des Erdgases. Für die Zumischung wurden z.B. die sogenannten Flüssiggase Propan
(Ho = 24 340 kcal/Nm3) und Butan (Ho = 32 000 kcal/
20 | Tabelle 3 | Beispiel 1 | Beispiel 2 |
Koksofengas nach Ta | |||
25 | belle 2 in einer Menge | 82,8 | 79,9 |
von .. Nm3 | |||
gemischt mit | 19,7 | 40,3 | |
Propan (C3H8), kg | 19,7 | — | |
30 | Butan (C4H10), kg | Reichgas | Reichgas |
ergibt ein Reichgas in | 100 | 100 | |
35 | einer Menge von... Nm3 | 8,3 | 8,0 |
mit N2, Volumprozent ... | 0,4 | 0,4 | |
O2, Volumprozent ... | 5,0 | 4,8 | |
CO, Volumprozent .. | 1,9 | 1,8 | |
40 | CO2, Volumprozent.. | 44,7 | 43,1 |
H2, Volumprozent ... | 20,7 | 20,0 | |
CH4, Volumprozent.. | 9,9 | 20,1 | |
C3H8, Volumprozent | 7,3 | — | |
45 | C4H10, Volumprozent | 1,8 | 1,8 |
CnHm, Volumprozent | 8 600 | 8 600 | |
Ho, kcal/Nm3 | 0,634 | 0,6289 | |
dv | 10 800 | 10 850 | |
Wobbezahl | |||
50 | Kondensatabscheidung | ||
bei 00C und einem | etwa 12 | 23 bis 24 | |
Druck von ... ata ... |
Wie ein Vergleich der Angaben in den Tabellen 2 und 3 zeigt, besitzt die vorstehend beschriebene Methode
aber folgende Nachteile:
a) Der CO-Gehalt des durch die Mischung erzeugten Reichgases ist nur unwesentlich gegenüber dem
CO-Gehalt des Koksofengases herabgesetzt worden. Bekanntlich bezeichnet man CO-haltige
Gase als giftig. Im Gegensatz zu dem ungiftigen Erdgas ist das Reichgas also ebenso wie Koksofengas
noch giftig.
b) Der hohe Wasserstoffgehalt des Koksofengases ist nur unwesentlich gesenkt worden. Die Zündgeschwindigkeit
des Reichgases ist daher höher
als die Zündgeschwindigkeit von Erdgas, das stets H2-frei ist. In vielen Fällen müssen daher die
auf Erdgas abgestimmten Brenner der Gasgeräte durch andere Brenner ersetzt werden.
c) Während sich bei einer Temperatur von 00C aus
dem Koksofengas erst bei über 100 ata (Atmosphären absolut) Kondensate abscheiden (Tabelle
2), scheiden sich aus dem Reichgas bereits bei etwa 12 ata (Tabelle 3, Beispiel 1) bzw. bei
23 bis 24 ata (Tabelle 3, Beispiel 2) Kondensate ab. Ferngasleitungen, die zum Transport von
Erdgas über größere Entfernungen dienen, werden in der Regel mit hohen Drücken betrieben, z. B.
mit Drücken von 40 bis 65 ata' oder auch mehr. Bei derartigen Drücken und bei den in den Rohrleitungen
auftretenden Temperaturen würden sich daher Propan- bzw. Butankondensate abscheiden
und zu Störungen führen, so daß die Verwendung der obengenannten Reichgase auf mittlere Druckbereiche beschränkt ist.
d) Trotz der oben angegebenen hohen Heizwerte von Flüssiggas werden verhältnismäßig große
s Mengen an Propan und/oder Butan benötigt.
Da aber das Erdgas, dem das Koksofengas zugesetzt werden soll, in der Regel in ausreichender
Menge zur Verfügung steht, wird man in den meisten Fällen bestrebt sein, die zur Anreicherung
des Koksofengases benötigte Menge an Flüssiggas od. dgl. so klein wie möglich zu halten.
Die Giftigkeit des Reichgases bzw. des Koksofengases läßt sich bekanntlich durch eine Entfernung des
Kohlenoxyds aus dem Gas beseitigen, und zwar durch eine katalytische CO-Konvertierung nach der Reaktionsgleichung
CO + H2O ->
CO2 + H2
5 oder durch Auswaschen des Kohlenoxyds mit ammoniakalischer Kupferlösung. Durch derartige zusätzliche
Maßnahmen werden aber die übrigen der vorgenannten Nachteile, nämlich der ohne Wasserstoffgehalt,
die Gefahr der Kondensatbildung und der
ίο große Bedarf an Flüssiggas, nicht beseitigt.
Ein Vorteil gegenüber der vorstehend beschriebenen Methode der Heizwertanreicherung und zur Entgiftung
wird erzielt, wenn das Koksofengas vor der Anreicherung mit Flüssiggas in bekannter Weise
methanisiert wird. Unter Methanisierung versteht man.
die katalytische Umsetzung von Kohlenoxyd und Kohlensäure mit Wasserstoff zu Methan nach den
Reaktionsgleichungen
CO + 3 H2
CO2 + 4 H2
CO2 + 4 H2
CH4 + H2O
■ CH4 + 2 H2O
■ CH4 + 2 H2O
Aus Kohlenoxyd und Kohlensäure entsteht also bei der Methanisierung Methan, das den wesentliehen
Bestandteil von Erdgas bildet. Wie die nachstehende Tabelle 4 zeigt, erzielt man daher durch die
Methanisierung des Koksofengases ein ungiftiges methanisiertes Gas, und gleichzeitig mit der Entgiftung
wird eine erhebliche Erhöhung des Heizwertes erreicht. Durch die Zumischung von Propan-Butan-Gemisch
bzw. von Propan erhält man die Reichgase nach Beispiel 1 bzw. nach Beispiel 2 der
Tabelle 4.
Methanisiertes
Koksofengas
Koksofengas
Koksofengas nach Tabelle 2 in einer Menge von ... Nm3
ergibt nach Methanisierung ein methanisiertes Gas in einer Menge von ... Nm3 '
und nach Zumischung von
Propan, kg
Propan, kg
Butan, kg
ein Reichgas in einer Menge von ... Nm3
mit N2, Volumprozent
O2, Volumprozent
CO, Volumprozent
CO2, Volumprozent
H2, Volumprozent
CH4, Volumprozent
C3H8, Volumprozent
C4H10, Volumprozent
CnHm, Volumprozent
Ho, kcal/Nm3
dv
Wobbezahl
Kondensatabscheidung bei O0C und einem Druck
von ... ata
14,5
129
89
89
12,84
12,84
12,84
Reich gas
100
12,9
12,9
126
87
26,1
87
26,1
Reichgas
100
12,6
12,6
29,4 | 26,2 | 25,6 |
56,1 | 49,9 | 48,8 |
— | 6,3 | 13,0 |
— | 4,7 | — |
6 246 | 8 600 | 8 600 |
0,4715 | 0,6167 | 0,6118 |
9 050 | 10 970 | 11000 |
über 100
23 bis 24
über 50
Ein Vergleich der Reichgase nach Tabelle 3 mit den Reichgasen nach Tabelle 4 zeigt, daß durch die der
Anreicherung vorgeschaltete Methanisierung folgendes erzielt worden ist. In den Gasen ist nunmehr kein
Kohlenoxyd mehr enthalten, und die Gase sind also ebenso ungiftig wie Erdgas. Im Heizwert, im Dichteverhältnis
und in der Wobbezahl entsprechen die Gase innerhalb der zulässigen Toleranzen dem Erdgas,
und sie sind daher mit dem Erdgas austauschbar. Die für die Anreicherung benötigten Mengen an Propan
bzw. Butan sind geringer. Der Gehalt an Methan liegt höher als bei den Reichgasen nach Tabelle 3,
und der Gehalt an Wasserstoff liegt niedriger. Die aus dem Koksofengas nach Tabelle 2 hergestellten
Reichgase nach Tabelle 4 sind also dem Erdgas nach Tabelle 2 ähnlicher als die Reichgase
nach Tabelle 3.
Trotzdem sind die durch Methanisierung und anschließende Anreicherung des Koksofengases erzeugten
Reichgase noch keine dem Erdgas völlig gleichwertigen Ersatzgase, vielmehr besitzen" auch diese
Reichgase noch folgende Nachteile:
Kohlenoxyd in reiner Form oder in Form geeigneter Gemische in der Regel weder in ausreichender Menge
noch zu wirtschaftlichen Bedingungen zur Verfügung stehen oder beschafft werden können. Während
Flüssiggase bei normalen Temperaturen und mit verhältnismäßig mäßigen Drücken verflüssigt werden
können, lassen sich Kohlenoxyd und Kohlensäure auch nur bei extrem niedrigen Temperaturen und
durch Anwendung hoher Drücke verflüssigen, so daß
ίο auch eine Speicherung größerer Vorratsmengen nicht
möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der vorstehend geschilderten Nachteile
der bekannten Methoden ein Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren Gases zu
schaffen. Insbesondere soll die folgende Aufgabenstellung gelöst werden:
a) Das hergestellte Gas soll mit Erdgas austauschbar so sein, d. h., es soll bezüglich Heizwert, Dichte und
Wobbezahl innerhalb zulässiger Toleranzen dem Erdgas entsprechen.
a) Der Wasserstoffgehalt ist außerordentlich hoch,
so daß die Zündgeschwindigkeit der Reichgase ebenso wie bei den Reichgasen nach Tabelle 3
höher ist als die Zündgeschwindigkeit von Erdgas, das stets wasserstofffrei ist, und in vielen
Fällen können daher auch für die Reichgase nach Tabelle 4 nicht die gleichen Brenner wie
für Erdgas verwendet werden.
b) Das Reichgas nach Beispiel 1 der Tabelle 4 scheidet bei einer Temperatur von 00C bereits
bei einem Druck von 23 bis 24 ata Kondensate aus, ist also für die in Ferngasleitungen üblichen
Drücke nicht brauchbar.
c) Das Reichgas nach dem Beispiel 2 der Tabelle 4 scheidet erst bei höheren Drücken Kondensat
ab und ist daher nur für solche Ferngasleitungen brauchbar, die mit Drücken betrieben werden,
die nicht im oberen Bereich der üblichen Drücke liegen. Dies ist aber nur durch die Verwendung
von reinem Propan zur Anreicherung des methanisierten Koksofengases erreicht worden. Da bei
der Verarbeitung von Erdöl aber stets Propan und Butan gleichzeitig anfallen, und zwar im
allgemeinen überwiegend Butan, ist es wichtig, daß Propan und Butan mindestens in dem Verhältnis
verwendet werden können, in dem sie gleichzeitig anfallen, wobei nach Möglichkeit
aber der zur Anreicherung verwendbare Anteil an Butan überhaupt nicht beschränkt sein soll.
Es ist auch bekannt, dem Koksofengas vor der Methanisierung Kohlensäure oder Kohlenoxyd zuzusetzen,
so daß eine erhöhte Methanbildung unter einem entsprechend erhöhten Verbrauch an Wasserstoff
stattfinden kann. Dadurch werden eine Verringerung des Gehalts an Wasserstoff, eine Erhöhung des
Gehalts an Methan, ein erhöhter Heizwert des Reichgases und ein verringerter Bedarf an Flüssiggas
erzielt, so daß bei den in Ferngasleitungen auftretenden Drücken und Temperaturen Kondensatausscheidungen
nicht mehr auftreten. Für die Um-Wandlung von größeren Mengen an Koksofengas in ein mit Erdgas austauschbares Ferngas ist diese
Methode jedoch nicht geeignet, da Kohlensäure oder
b) Das Gas soll ungiftig, d. h. frei von Kohlenoxyd, sein.
c) Die Zusammensetzung des Gases soll so beschaffen sein, daß bei den in Gasleitungen auftretenden
tiefsten Temperaturen und auch unter den höchsten Drücken, die in Ferngasleitungen
angewendet werden, sich keine Kohlenwasserstoffe als Kondensat aus dem Gas abscheiden.
d) Der Gehalt des Gases an Methan, das den wesentlichen Bestandteil von Erdgas bildet, soll
sich möglichst weitgehend dem Methangehalt von Erdgas nähern.
e) Der Gehalt des Gases an Wasserstoff, das im Erdgas nicht vorhanden ist, soll möglichst niedrig
sein, so daß die Zündgeschwindigkeit des Gases sich weitgehend der Zündgeschwindigkeit von
Erdgas nähert.
f) Die Herstellung des Gases soll wirtschaftlich sein und mit einem möglichst geringen Bedarf an
preisgünstigen Stoffen die Anreicherung des Gases ermöglichen.
Die Erfindung betrifft sonach ein Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen
und beim Transport in Leitungen unter erhöhten Drücken kein Kohlenwasserstoff kondensat abscheidenden
Gases aus einem wasserstoffreichen Gas, dessen Heizwert unter dem Heizwert von Erdgas liegt. Die
verwendbaren wasserstoffreichen Gase können durch Entgasung, Vergasung oder Spaltung von festen,
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen gebildet worden sein. Die verwendbaren wasserstoffreichen
Gase können also auch Gemische sein, die in der vorgenannten Weise gebildete Gase enthalten. Derartige
wasserstoff haltige Gase sind beispielsweise die durch Entgasung von Kohle erzeugten Gase, wie z. B.
das als Stadtgas am häufigsten in der öffentlichen Gasversorgung verwendete Koksofengas. Ähnliche
Gase werden beispielsweise durch die Vergasung von Kohle oder Koks erzeugt, wie z. B. Wassergas, Gemische
von Wassergas mit Koksofengas, karburiertes Wassergas u. dgl. Weiterhin sind wasserstoffreiche
Gase durch Spaltung oder Vergasung von Öl oder
anderen Kohlenwasserstoffen erzeugt worden. In den Erdölraffinerien fallen z. B. bei der hydrierenden
Spaltung von Kohlenwasserstoffen, bei der Herstellung von Benzin oder bei der Herstellung von Diesel-Treibstoff
wasserstoffhalttge Gase an.
Die Erfindung besteht nun in erster Linie darin, daß das wasserstoffreiche Gas mit einem gasförmigen
und/oder flüssigen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff gemischt wird, worauf
die Mischung an einem Methanisierungskontakt einer xo methanbildenden Umsetzung unterworfen wird. Erforderlichenfalls
wird erfindungsgemäß anschließend das umgesetzte Gas durch Zugabe' eines gasförmigen
gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffs und/oder eines gasförmigen niedrigen olefinischen aliphatischen
Kohlenwasserstoffs auf den gewünschten Erdgas-Heizwert eingestellt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß an den üblichen Methanisierungskontakten nicht nur
eine Methanisierung des in dem wasserstoffreichen ao Gas enthaltenen Kohlenoxyds oder der Kohlensäure
nach den Reaktionsgleichungen unter Ziffer 1 der nachstehenden Tabelle 5 erfolgt, sondern daß gleichzeitig
an den Methanisierungskontakten auch eine Hydrierung von aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
die in dem Gas enthalten bzw. dem Gas vor der Umsetzung beigemischt worden sind, zu Methan stattfindet
nach den als Beispiel unter Ziffer 2 der Tabelle 5 aufgeführten Reaktionsgleichungen. Es können daher
dem wasserstoffreichen Gas vor der methanbildenden Umsetzung sowohl gasförmige als auch flüssige,
insbesondere leichtflüssige, gesättigte (d. h. paraffinische) oder ungesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe
zugemischt werden, die an den üblichen Methanisierungskontakten hydrierend zu Methan gespalten
werden. Es können natürlich auch Gasgemische oder .Flüssigkeitsgemische verwendet werden, die reich an
diesen Kohlenwasserstoffen sind. Derartige Gase bzw. Gasgemische fallen z. B. bei verschiedenen
Prozessen der Erdölaufbereitung und der Erdgasaufbereitung als sogenannte Restgase oder Abgase
sowie als Kondensate an. Besonders geeignet ist das anfallende Flüssiggas, das vorwiegend aus Propan
und Butan besteht, wobei die Zusammensetzung des Flüssiggases, d. h. das Mengenverhältnis von Propan
zu Butan, ohne Bedeutung ist und, beliebig gewählt werden kann. Bei den bekannten Methoden zur Anreicherung
von Gasen können keine Gase oder Gasgemische verwendet werden, die einfach oder mehrfach
ungesättigte Verbindungen enthalten, wie z. B. Propylen oder Butadien, da diese erfahrungsgemäß zu
Störungen bei der Verwendung der Gase führen würden, und diese ungesättigten Verbindungen müssen
daher aus den anfallenden Gemischen von den gesättigten Verbindungen getrennt werden. Bei dem
Verfahren nach der Erfindung ist dies nicht erforderlich, da auch die ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe
ebenso wie die gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe zu Methan hydriert werden. Als
leichtflüchtige flüssige Kohlenwasserstoffe, die allein oder im Gemisch mit anderen Kohlenwasserstoffen
verwendet werden können, kommen vor allem Leichtbenzine in Betracht, deren Siedeende bei etwa 15O0C ;
liegt, die z. B. bei der einfachen Destillation von Roh- ',
ölen in größeren Mengen anfallen und die nicht unmittelbar als Motoren-Treibstoff geeignet sind. Als ;
Beispiel für einen solchen Kohlenwasserstoff ist unter Ziffer 2 der Tabelle 5 Heptan (C7H18) angegeben.
1. | Methanisierung | Da + 4HS | Tabelle 5 | H2->3 | CH4 | Verbrauch | an | H2 | Reaktions | |
CO +3HS | .->CH4 | H2 -»4 | CH4 | Wasserstoff | H2 | wärme | ||||
O | H2->7 | CH4 | je Mol CH4 | je Mol CH4 | ||||||
5 | ο 2. | H2 | ||||||||
Q | 3,0 Mol | H2 | 59,3 kcal | |||||||
c, | + H2O | 4,0 Mol | H2 | 60,1 kcal | ||||||
C | S->CH4+2H2O | |||||||||
Hydrierung | 0,67 Mol | 9,6 kcal | ||||||||
,H8 +2 | 0,75 Mol | |||||||||
[H10 + 3 | 0,86 Mol | 10,1 kcal | ||||||||
?Η1β + 6 |
Wie ein Vergleich der Ziffern 1 und 2 der Tabelle 5 zeigt, ist der Verbrauch an Wasserstoff, bezogen auf
das Volumen an neu gebildetem Methan, bei der Hydrierung von Kohlenwasserstoffen erheblich niedriger
als bei der Methanisierung von Kohlensäure und Kohlenoxyd. Durch das Verfahren nach der
Erfindung können also mit Hilfe des in dem wasserstoffreichen Gas, z. B. einem Koksofengas, vorhandenen
Wasserstoffs größere Mengen Methan gebildet werden, als es bei der oben beschriebenen
bekannten Methode durch die Zugabe von Kohlensäure oder Kohlenoxyd vor einer Methanisierung
möglich ist. Es kann daher ein an Wasserstoff armes und an Methan sehr reiches, dem Erdgas außerordentlich
ähnliches Gas erzeugt werden.
Ferner kann bei dem Verfahren nach der Erfindung durch die kombinierte Methanisierung und Hydrierung
des wasserstoffreichen Gases, das mit der erforderlichen Menge an aliphatischen Kohlenwasserstoffen gemischt
worden ist, ein erheblich höherer Heizwert erreicht werden als bei der bekannten Methanisierung eines
mit Kohlensäure oder Kohlenoxyd gemischten Gases. Beispielsweise kann bei der methanbildenden Umsetzung
eines Gemisches aus üblichem Koksofengas und Kohlenwasserstoffen bereits ein Heizwert von
etwa 7900 kcal/Nm3 im umgesetzten Gas erzielt werden. Wenn dem wasserstoffreichen Gas vor der
methanbildenden Umsetzung aliphatische Kohlenwasserstoffe im Gemisch mit Wasserstoff zugesetzt
werden, z. B. in Form von Raffineriegasen, kann der Heizwert des umgesetzten Gases unter Umständen
noch höher liegen oder sogar den Heizwert von Erdgas erreichen. Eine spätere Anreicherung des umgesetzten
Gases ist dann nicht mehr erforderlich, oder es wird zur späteren Anreicherung des Gases auf den Heizwert
von Erdgas dann nur noch so wenig Flüssiggas benötigt, daß dieser Zusatz auch in Form von Butan
erfolgen kann, ohne daß die Gefahr einer Kondensatabscheidung bei niedrigen Gastemperaturen und hohen
Leitungsdrücken besteht.
Ein weiterer Vorteil der kombinierten Methanisierung und Hydrierung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gegenüber den oben beschriebenen bekannten Methoden einer Methanisierung unter Zugabe
von Kohlensäure oder Kohlenoxyd besteht darin, daß die Reaktionswärme der Methanbildung, bezogen
auf das Volumen an neu gebildetem Methan, bei der Methanisierung von Kohlensäure und Kohlenoxyd
erheblich höher als bei der Hydrierung von Kohlenwasserstoffen ist, wie die Tabelle 5 zeigt. Da diese
Wärmemengen einerseits einen Wärmeverlust darstellen und andererseits entsprechende Wärmemengen
z. B. durch indirekte Kühlung aus der Reaktionszone
709 690/189
abgeführt werden müssen, damit die Reaktionstemperatur im Methanisierungskontakt nicht in unerwünschter
Weise ansteigt, ist das erfindungsgemäße Verfahren mit einer hydrierenden Spaltung von Kohlenwasserstoffen
auch wesentlich wirtschaftlicher als die bekannte Methanisierung von Kohlensäure und
Kohlenoxyd. - , ''
Erfindungsgemäß soll dem wasserstoffreichen Gas vor der methanbildenden Umsetzung vorzugsweise
ein (^-Kohlenwasserstoff oder ein höherer Kohlenwasserstoff bis zu einem oberen Siedepunkt von etwa
15O0C beigemischt werden. Bei der Verwendung noch höherer Kohlenwasserstoffe mit oberhalb von
etwa 1500C liegenden Siedepunkten besteht die Gefahr
einer Beeinträchtigung des Methanisierungskontakts, z. B. durch Verrußen, und einer nicht mehr vollständigen
Umwandlung des Kohlenwasserstoffs in Methan. Insbesondere enthalten die noch höheren
Kohlenwasserstoffe vielfach Verunreinigungen, z. B. Schwefelverbindungen, durch die Schädigungen des
Methanisierungskontaktes hervorgerufen werden können und auch die Qualität des Gases beeinträchtigt
wird, bei der man z. B. auf Schwefelfreiheit großen Wert legt. Für die Zumischung zu dem wasserstoffreichen
Gas eignen - sich daher vornehmlich die gasförmigen und die leichtflüchtigen flüssigen,
gesättigten und ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffe bis zu einem oberen Siedepunkt von
etwa 15O0C.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die vorgenannten Kohlenwasserstoffe dem
wasserstoffreichen Gas in einer solchen Menge beigemischt, daß nach vollständiger Hydrierung des
Kohlenwasserstoffs zu Methan der Wasserstoffgehalt im umgesetzten Gas noch etwa 5 bis 10 Volumprozent
beträgt. Es empfiehlt sich, diesen Restgehalt an Wasserstoff bei der methanbildenden Umsetzung
nicht zu verbrauchen, um die Gefahr eines Verrußens des Methanisierungskontaktes zu vermeiden.
. Zur Anreicherung des umgesetzten Gases auf den Heizwert von Erdgas werden erfindungsgemäß nur gesättigte (d. h. paraffinische) aliphatische Kohlenwasserstoffe und/oder niedrige olefinische aliphatische Kohlenwasserstoffe verwendet. Andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe als die vorgenannten niedrigen Olefine können erfahrungsgemäß zu Störungen bei der Verwendung des Gases führen. Vorzugsweise erfolgt die Anreicherung mit einem C4-Kohlenwasserstoff oder einem niedrigeren Kohlenwasserstoff, da bei höheren Kohlenwasserstoffen natürlich bei tiefen Temperaturen und hohen Drücken sich Kondensate dieser Kohlenwasserstoffe aus dem Gas abscheiden können. ... ■...:..
. Zur Anreicherung des umgesetzten Gases auf den Heizwert von Erdgas werden erfindungsgemäß nur gesättigte (d. h. paraffinische) aliphatische Kohlenwasserstoffe und/oder niedrige olefinische aliphatische Kohlenwasserstoffe verwendet. Andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe als die vorgenannten niedrigen Olefine können erfahrungsgemäß zu Störungen bei der Verwendung des Gases führen. Vorzugsweise erfolgt die Anreicherung mit einem C4-Kohlenwasserstoff oder einem niedrigeren Kohlenwasserstoff, da bei höheren Kohlenwasserstoffen natürlich bei tiefen Temperaturen und hohen Drücken sich Kondensate dieser Kohlenwasserstoffe aus dem Gas abscheiden können. ... ■...:..
Die vorstehend beschriebenen, weiten Bereiche der einerseits für die Zumischung vor der methanbildenden
Umsetzung und andererseits für die Heizwerterhöhung verwendbaren Kohlenwasserstoffe bzw. der verwendbaren
Gase oder Flüssigkeiten, die reich an solchen Kohlenwasserstoffen sind, ermöglichen eine große
Auswahl unter den zur Verfügung stehenden Rohstoffen, so daß die Beschaffung der Kohlenwasserstoffe
lediglich nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen kann.
Weiterhin kann die methanbildende Umsetzung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter einem erhöhten
Druck erfolgen. Wenn daher das umzuwandelnde wasserstoffreiche Gas bereits unter einem
erhöhten Druck steht, wie es z. B. bei dem von Kokereien gelieferten Koksofengas in der Regel der
Fall ist, so braucht man das Gas nicht zu expandieren und das umgesetzte und angereicherte Gas später
nicht erneut für den Leitungstransport zu komprimieren, oder es ist höchstens eine Nachverdichtung
vorzunehmen.
In den nachstehenden Tabellen 6 bis 8 werden drei Ausführungsbeispiele des Verfahrens nach der Erfindung angegeben.
In den nachstehenden Tabellen 6 bis 8 werden drei Ausführungsbeispiele des Verfahrens nach der Erfindung angegeben.
In Tabelle 6 ist das Koksofengas aus Tabelle 2 mit Butan gemischt worden, das Gemisch ist der
methanbildenden Umsetzung unterworfen worden, wobei das Butan hydrierend gespalten worden ist,
und das derart erzeugte Gas ist mit Butan zu einem Reichgas angereichert worden.
In Tabelle 7 ist das gleiche Koksofengas mit Leichtbenzin gemischt worden, wobei das Leichtbenzin
als C7H16 (Heptan) gerechnet worden ist. Das Gemisch
ist der methanbildenden Umsetzung unterworfen worden, und das erzeugte Gas ist mit Butan zu einem
Reichgas angereichert worden.
In Tabelle 8 ist wiederum das gleiche Koksofengas mit einem anderen Leichtbenzin gemischt worden,
dessen Zusammensetzung in Tabelle 9 angegeben ist, das Gemisch ist sodann der methanbildenden Umsetzung
unterworfen worden, und das erzeugte umgesetzte Gas ist mit Butan zu einem Reichgas angereichert
worden. Das verwendete Leichtbenzin enthielt außer gesättigten und ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen
auch geringe Mengen an aromatischen und naphthenischen Kohlenwasserstoffen, die im
umgesetzten Gas nicht mehr vorhanden waren und sonach ebenfalls zu Methan hydrierend gespalten
worden waren.
Koksofengas
Gemisch
Koksofengas
+ Butan
Umgesetztes
Gas
Gas
Reichgas
Menge, Nm3
N2, Volumprozent ...
O2, Volumprozent ...
CO, Volumprozent ...
CO2, Volumprozent ..
H2, Volumprozent ...
CH4, Volumprozent ..
CnRm, Volumprozent
O2, Volumprozent ...
CO, Volumprozent ...
CO2, Volumprozent ..
H2, Volumprozent ...
CH4, Volumprozent ..
CnRm, Volumprozent
131,1
10,0
0,5
6,0
2,3
54,0
25,0
2,2
138,0
9,5
0,5
5,7
2,2
51,3
23,7
2,1
97,1
13,4
13,4
5,8
80,8
80,8
100
13,0
13,0
5,6
78,5
78,5
13
Tabelle 6 (Fortsetzung)
14
Koksofengas
Gemisch
Koksofengas
+ Butan
Umgesetztes Gas
Reichgas
410
Volumprozent
kg (zugemischt)
Ho, kcal/Nm3
dv
Wobbezahl
Kondensatabscheidung bei 0°C und einem Druck
von ... ata
4 650
0,40 7 350
5,0
13,43
13,43
017
0,7384
020
über 100 Tabelle 7
7 881
0,5817 13 540
über 100.
2,9 7,79 8
0,6252 10
über
Koksofengas
Gemisch
Koksofengas
+ Leichtbenzin
Umgesetztes Gas
Reichgas
Menge, Nm3
N2, Volumprozent ... O2, Volumprozent
CO, Volumprozent ... CO2, Volumprozent... H2, Volumprozent ... CH4, Volumprozent .. C«Hto, Volumprozent C4H10
CO, Volumprozent ... CO2, Volumprozent... H2, Volumprozent ... CH4, Volumprozent .. C«Hto, Volumprozent C4H10
Volumprozent
kg (zugemischt)
C7H16
C7H16
Volumprozent
kg (zugemischt)
Ho, kcal/Nm3
dv
135
10,0
0,5
6,0
2,3
54,0
25,0
2,2
96,8 13,9
6,0 80,1
16,2
Wobbezahl
Kondensatabscheidung bei O0C und einem Druck
4 650
0,40 7 350
von ... ata
über 100
7 820
0,582 10 250
über
100 13,5
5,8 77,5
3,2 8,6
8
0,631 10
über
Koksofengas
Gemisch
Koksofengas
+ Leichtbenzin
Umgesetztes Gas
Reichgas
Menge, Nm3
N2, Volumprozent
O2, Volumprozent
CO, Volumprozent
CO2, Volumprozent
H2, Volumprozent
CH4, Volumprozent
C«Hm, Volumprozent
Leichtbenzin, Nm3 (zugemischt) C4H10, Nm3 (Butan zugemischt)
Ho, kcal/Nm3
dv
Wobbezahl
Kondensatabscheidung bei O0C und einem Druck
von ... ata
160
10,0
0,5
6,0
2,3
54,0
25,0
2,2
4 650
0,40 7 350
über 100
95,3 16,8
100 16,0
0,9
7,5 | 8 | 7,1 |
75,7 | 72,2 | |
— | 11 | 4,7 |
7 446 | 600 | |
0,587 | 0,560 | |
9 740 | 500 | |
über
über
höhere
als
als
XO
Leichtbenzin aus Tabelle 8
Elementaranalyse:
Elementaranalyse:
84,90 Gewichtsprozent C
14,98 Gewichtsprozent H
0,06 Gewichtsprozent S
Molekulargewicht 113
Spezifisches Gewicht bei 20° C 722 g/l
Ho 11220 kcal/kg
Ho 11220 kcal/kg
Sogenannte »mittlere Zusammensetzung«, errechnet aus Elementaranalyse und Molekulargewicht... C8H17
Gaschromatographische Gruppenanalyse: ig
C4- und Cg-Kohlenwasserstoffe 7,9 Gewichtsprozent
^-Kohlenwasserstoffe 10,9 Gewichtsprozent C,-Kohlenwasserstoffe 16,8 Gewichtsprozent
C8-Kohlenwasserstoffe 20,8 Gewichtsprozent ao
Ca-Kohlenwasserstoffe 19,4 Gewichtsprozent C10-Kohlenwasserstoffe 16,5 Gewichtsprozent
Cjo-Kohlenwasserstoffe 7,7 Gewichtsprozent
35
Siedebeginn 28°C
Siedeende 1850C
Ein Vergleich der Reichgase in den vorstehenden Tabellen 6 bis 8 mit dem Erdgas der Tabelle 2 zeigt,
daß die Reichgase in ihrer Zusammensetzung nunmehr so weitgehend einem Erdgas entsprechen, daß die völlige
Austauschbarkeit außer Zweifel steht. Die Gase sind wie Erdgas völlig frei von Kohlenoxyd und daher
ungiftig. Der Wasserstoffgehalt liegt unter 10%. Ein Wasserstoffgehalt in dieser Höhe beeinträchtigt
aber die Austauschbarkeit nicht, sondern erweist sich im Gegenteil als günstig, da die Zündwilligkeit des
Gases erhöht wird. Zur Heizwerteinstellung der umgesetzten Gase können an Stelle des in den Beispielen
angegebenen Butans auch andere Kohlenwasserstoffe der oben beschriebenen Art verwendet werden,
insbesondere Äthan oder Propan oder Gemische mit beliebigen Mengenverhältnissen von C2-Kohlenwasserstoffen
bis ^-Kohlenwasserstoffen, ohne daß dadurch die Austauschbarkeit der Reichgase beeinträchtigt
wird. Die Neigung zur Kondensatbildung nimmt bei einem Ersatz von Butan durch Äthan oder
45 Propan natürlich ab. Das Verfahren kann bei relativ niedriger Temperatur, z. B. bei 200 bis 300 0C, und
sowohl bei normalem Druck wie auch bei erhöhtem Druck ausgeführt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport
in Leitungen unter erhöhten Drücken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus
einem wasserstoffreichen Gas, das durch Entgasung, Vergasung oder Spaltung von festen,
flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen gebildet worden ist und dessen Heizwert unter dem Heizwert
von Erdgas liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserstoffreiche Gas mit
einem gasförmigen und/oder flüssigen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff
gemischt wird, worauf die Mischung an einem Methanisierungskontakt einer methanbildenden
Umsetzung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das umgesetzte Gas durch Zugabe
eines gasförmigen gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffs und/oder eines gasförmigen niedrigen
olefinischen aliphatischen Kohlenwasserstoffs auf den gewünschten Erdgas-Heizwert eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem wasserstoffreichen Gas ein
^-Kohlenwasserstoff oder ein höherer Kohlenwasserstoff bis zu einem oberen Siedepunkt von
etwa 15O0C beigemischt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem umgesetzten Gas ein C4-Kohlenwasserstoff
oder ein niedrigerer Kohlenwasserstoff zugegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenwasserstoff dem
wasserstoffreichen Gas in einer solchen Menge beigemischt wird, daß bei vollständiger Hydrierung
des Kohlenwasserstoffs zu Methan der Wasserstoffgehalt im umgesetzten Gas 5 bis 10 Volumprozent
beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die methanbildende
Umsetzung unter erhöhtem Druck erfolgt.
709 690/189 11.67 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1050217D GB1050217A (de) | 1964-08-01 | ||
DER38512A DE1255230B (de) | 1964-08-01 | 1964-08-01 | Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in Leitungen unter erhoehten Druecken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus einem wasserstoffreichen Gas |
AT706465A AT263987B (de) | 1964-08-01 | 1965-07-30 | Verfahren zur Herstellung eines methanreichen Gases |
FR26676A FR1458290A (fr) | 1964-08-01 | 1965-07-30 | Procédé pour la fabrication de gaz interchangeables avec le gaz naturel, à partir de gaz riches en hydrogène |
NL6509958A NL6509958A (de) | 1964-08-01 | 1965-07-30 | |
BE667673D BE667673A (de) | 1964-08-01 | 1965-07-30 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER38512A DE1255230B (de) | 1964-08-01 | 1964-08-01 | Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in Leitungen unter erhoehten Druecken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus einem wasserstoffreichen Gas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1255230B true DE1255230B (de) | 1967-11-30 |
Family
ID=7405542
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER38512A Pending DE1255230B (de) | 1964-08-01 | 1964-08-01 | Verfahren zur Herstellung eines mit Erdgas austauschbaren, ungiftigen und beim Transport in Leitungen unter erhoehten Druecken kein Kohlenwasserstoffkondensat abscheidenden Gases aus einem wasserstoffreichen Gas |
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Country | Link |
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AT (1) | AT263987B (de) |
BE (1) | BE667673A (de) |
DE (1) | DE1255230B (de) |
GB (1) | GB1050217A (de) |
NL (1) | NL6509958A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2434014A1 (de) * | 1973-07-16 | 1975-02-06 | Shell Int Research | Verfahren zur herstellung eines methanreichen gases |
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0
- GB GB1050217D patent/GB1050217A/en active Active
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1964
- 1964-08-01 DE DER38512A patent/DE1255230B/de active Pending
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1965
- 1965-07-30 AT AT706465A patent/AT263987B/de active
- 1965-07-30 NL NL6509958A patent/NL6509958A/xx unknown
- 1965-07-30 BE BE667673D patent/BE667673A/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2434014A1 (de) * | 1973-07-16 | 1975-02-06 | Shell Int Research | Verfahren zur herstellung eines methanreichen gases |
Also Published As
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---|---|
GB1050217A (de) | |
AT263987B (de) | 1968-08-12 |
NL6509958A (de) | 1966-02-02 |
BE667673A (de) | 1965-11-16 |
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