DE1645800C3 - Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen C tief 10 - C tief 20 -Kohlenwasserstoffen aus einer Mischung von geradkettlgen und ungeradkettigen C tief 10 - C tief 20 -Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen C tief 10 - C tief 20 -Kohlenwasserstoffen aus einer Mischung von geradkettlgen und ungeradkettigen C tief 10 - C tief 20 -KohlenwasserstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung 'on geradkettigen Cio- bis C2o-Kohlenwasserstoffen aus
liner Mischung von geradkettigen und ungeradkettigen 3io- bis C^o-Kohlenwasscrstoffen bei erhöhter Tempeatur
und bei überatmosphärischem Druck mittels eines Dampfphasenverfahrens, das eine Adsorptionsstufe,
eine Spülstufe und eine Desorptionsstufe umfaßt und bei dem die geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten
aus der Mischung mittels eines Molekularsiebes mit einer Porengröße von 5 Ä adsorbiert werden.
Aus der US-PS 32 01 490 ist bereits ein Verfahren der
vorgenannten Art bekannt, bei dem der überatmosphärische Oruck während der Adsorptionsstufe, der
Spülstufe und der Desorptionsstufe aufrechterhalten wird. Als Spülgas wird dabei vorzugsweise Stickstoff
und als Desorptionsmittel n-Pentan oder n-Butan verwendet. Das bekannte Verfahren ermöglicht die
Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen mit einer Reinheit von mindestens 95 Gewichtsprozent.
Aus der DT-PS 10 67161 ist es bekannt, bei der
Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus einem Kohlenwasserstoffgemisch die in einem
Molekularsieb mit einem maximalen Porendurchmesser von 5 bis 6 Ä adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe
mittels eines als Spülgas sowie Desorptionsmittel dienenden Inertgases nicht vollständig, sondern
nur teilweise bis zu einem solchen Ausmaß zu entfernen, daß die Beladung des Molekularsiebes noch die Hälfte
bis Vio des Betrages ihrer Gesamtsorptionskapa/.itat
unter den jeweiligen, bei der Adsorption verwendeten Temperatur- und Druckbedingungen ausmacht. Dabei
werden also bei der Desorption insgesamt lediglich 10 bis 50 Gewichtsprozent der adsorbierten geradkettigen
Kohlenwasserstoffe entfernt.
Aus der GB-PS 992 124 ist ein Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen
unter Verwendung eines Molekularsiebes mit einer Porengröße von 5 Ä bekannt, bei dem der Druck in der
Adsorptionsstufe unterhalb des Taupunktes liegt und vorzugsweise Adsorption, Spülung und Desorption
unter isobaren und isothermen Bedingungen durchgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das
leistungsfähiger ist als die bisher bekannten Abtrennverfahren.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, das erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Adsorptionsstufe fortgesetzt wird, bis die Adsorptionszone mit geradkettigen
Kohlenwasserstoffkomponenten der Mischung in einer Menge von 0,5 bis 15 Gewichtsprozent überladen ist,
der Druck nach der Adsorptionsstufe etwa auf atmosphärischen Druck reduziert wird, in der Spülstufe
ein die gleiche Zusammensetzung wie das Desorptionsmittel aufweisendes Spülgas im Gegenstrom zu der
vorher zugeführten Mischung in einer solchen Menge eingeleitet wird, daß im ausströmenden Gasstrom ein
dem 0,5- bis lOfachen Wert des Gesamtvolumens des Molekularsiebes entsprechender Volumenanteil an
Spülgas vorhanden ist, der Druck nach der Spülstufe auf einen Wert erhöht wird, der höher ist als der bei der
Adsorptionsstufe angewendete Druck, bei der Desorptionsstufe ein Desorptionsmittel verwendet wird, das
aus einem geradkettigen Kohlenwasserstoff oder aus einer Mischung solcher geradkettigen Kohlenwasserstoffe
besteht, die 1 bis 3 Kohlenstoffatome weniger besitzen als die leichteste geradkettige Kohlenwasserstoffkomponente
der eingespeisten Mischung, und die Desorptionsstufe beendet wird, wenn 70 bis 90% der
adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe von dem Molekularsieb desorbiert worden sind.
Beim Verfahren nach der Erfindung wird also
wahrend der Adsorptionsstufe die Zufuhr der Kohlenwasserstoffmischung
nicht bereits dann abgebrochen, wenn in dem aus der Adsorptionszone ausströmenden
Gasstrom erstmals geradkettige Kohlenwasserstoffe austreten, d.h. die in der zugeführten Kohlenwasserstoffmischung
enthaltenen geradkettigen Kohlenwasserstoffe nicht mehr vollständig in der Adsorptionszone
adsorbiert werden, vielmehr wird die Adsorptionszone mit geradkettigen Kohlenwasserstoffen in einer Menge
von 0.5 bis 15 Gewichtsprozent überladen. Unerwarteterweise
tritt nun bei einer derartigen Überladung ein wesentlicher Anstieg der Adsorptionskapazitäl des
Molekularsiebes auf, der eine wesentliche Steigerung der Produktionsrate ermöglicht. Da ein wesentlicher
Anteil der am Ende der Adsorptionsstufe in der Adsorptionszone vorhandenen ungeradkettigen Kohlenwasserstoffe
in Gasform vorliegt, entweicht bereits ein Großteil der vorhandenen ungeradkettigen Kohlenwasserstoffe
aus der Adsorptionszone, bevor Spülgas zugeführt wird. Da der Spülvorgang bei verringertem
Druck durchgeführt v/ird, kann die eingesetzte Spülgasmenge
gering gehalten werden, da das Volumen eines Gases umgekehrt proportional zum Druck ist. Weiterhin
werden bei geringem Spülgasdruck kaum geradkettige Kohlenwasserstoffe entfernt, da zur Entfernung
geradkettiger Kohlenwasserstoffe höhere Drücke vorteilhaft sind.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung könner. also in
verhältnismäßig kurzer Zeit relativ hochmolekulare geradkettige Kohlenwasserstoffe mit einem hohen
Reinheitsgrad in hervorragender Ausbeute aus Mischungen von geradkettigen und ungeradkettigen
Kohlenwasserstoffen abgetrennt werden.
Geradkettige Kohlenwasserstoffe enthaltende Mischungen, au:, denen die geradkettigen Kohlenwasserstoffe
nach dem Verfahren der Erfindung abgetrennt werden können, sind beispielsweise verschiedene
Erdölfraktionen, wie eine Benzinfraktion, eine Dieselölfraktion, eine Kerosinfraktion oder eine Gasölfraktion.
Ein geeignetes Molekularsieb zur Adsorption geradkettiger Kohlenwasserstoffe ist ein Natriumcalciumaluminosilikat,
dessen Kristalle eine Porengröße von 5 Ä besitzen.
Das Verfahren nach der Erfindung wird in der Dampfphase und unter im wesentlichen isothermischen
Bedingungen durchgeführt. Die besonderen gewählten Verfahrensbedingungen hängen ab von der Natur des
Beschickungsslromes, vom Kohlenstoffzahlbereich des Beschickungsstromes und von dem erwünschten Produktstrom,
vom Gehalt der geradkettigefi Kohlenwasserstoffe im Beschickungsstrom und vom Gehalt an
olefinischen, aromatischen, Schwefel- und Stickstoffverbindungen im Beschickungsstrom. Im allgemeinen sollte
der Beschickungsstrom verzugsweise einen relativ niedrigen Gehalt an Olefinen, Schwefel. Stickstoff und
Aromaten besitzen. Weiterhin sollte der Beschickungsslrom relativ frei sein von niedermolekularen Kohlenwasserstoffen,
beispielsweise von solchen im Bereich von etwa Ci bis C6, da solche leichte Kohlenwasserstoffe
die Wiedergewinnung des Desorptionsmittels komplizieren.
In der Zeichnung ist ein schematisches Flußdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
nach der Erfindung dargestellt.
Gemäß der Zeichnung wird eine aus relativ hochmolekularen geradkettigen Kohlenwasserstoffen
und nichtgeradkettigen Kohlenwasserstoffen bestehende Mischung als Dampfphase durch die Leitungen 10
und 12 in das untere Ende eines Adsorptionsgefäßes 14 eingespeist, das auf einer erhöhten Temperatur und auf
überatmosphärischem Druck gehalten wird. Das Adsorptionsgefäß 14 enthält ein Bett aus einem Molekular-S
sieb mit einer Porengröße von 5 Ä. In dem Adsorptionsgefäß 14 werden die geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten
der Beschickungsmischung durch das Molekularsieb adsorbiert. Vom Auslaßende des Adsorptionsgefäßes
14 erhält man durch die Leitung 16 eine behandelte Ausflußmischung, die jetzt eine wesentlich
reduzierte Menge an geradkettigen Kohlenwasserstoffen enthält sowie Desorptionsmiltel, das von einer
vorhergehenden Desorptionsstufe in den Siebräumen vorhanden ist. Die Ausflußmischung wird zu einer
Fraktioniereinrichtung 18 geleitel, aus der ein nichtgeradkettiger
Kohlenwasserstoffproduktstrom durch die Leitung 21 gewonnen wird. Dieser Produktstrom kann
als Brennstoffquelle verwende! werden. Ein Desorptionsmittelrücklaufstrom
wird durch die Leitung 19 aus der Fraktioniereinrichtung 18 abgeleitet und durch die
Leitung 23 in die Desorptionsmittelzufuhrleitung 40 zurückgeführt.
Nach Beendigung der Adsorptionsstufe wird die Beschickung durch die Leitung 10 zu dem Adsorptionsgefäß
14 unterbrochen. Der Druck im Gefäß 144 wird dann durch Entlüften über die Leitungen 26,27 und 28 in
das Sammelgefäß 54 vermindert, in dem etwa atmosphärischer Druck aufrechterhalten wird. Nachdem
der Druck im Gefäß 14Λ verringert worden ist.
wird die Spüistufe begonnen, !n der Spülstufe wird über
die Leitungen 40, 42 und 44 Spülgas, das zugleich als Desorptionsmittel dient, im Gegenstrom zu dem
Beschickungsstrom 10 in das Gefäß 14/4 eingeführt. Der austretende Spülgasstrom wird über die Leitungen 26,
27 und 28 in das Sammelgefäß 54 geleitet. Nach Ablauf der Spülstufe wird der Druck im Gefäß 14/4 erhöht.
Zur Erhöhung des Druckes wird Spülgas weiterhin in das Gefäß 14/t über die Leitung 44 eingeleitet, um den
Druck im Gefäß auf den gewählten Desorptionsdruck zu erhöhen. Wenn der gewählte Desorptionsdruck im
Gefäß 14.4 erreicht worden ist, wird mit der Desorptionsstufe begonnen.
In der Desorptionsstufe wird das Desorptionsmittel
im Dampfzustand durch die Leitungen 40, 42 und 43 in das Adsorptionsgefäß 14ß eingeleitet, das die geradkettigen
Kohlenwasserstoffbestandteile enthält, die durch das Molekularsieb adsorbiert worden sind. Das Desorptionsmittel
wird ebenfalls im Gegenstrom zu dom Beschickungsfluß während der Adsorptionsstufe zugeführt.
Der entstehende Desorptionsausfluß wird über die Leitung 36 aus dem Gefäß 14ß abgezogen und über die
Leitungen 38 und 39 in die Fraktioniereinrichtung 60 geführt. Die geradkettigen Kohlenwasserstoffe in dem
desorbierten Gas werden aus der Fraktioniereinrichtung 60 durch die Leitung 64 abgeleitet. Das
Desorptionsmittel wird über die Leitung 62 abgezogen und kann zur weiteren Verwendung zur Leitung 40
geführt werden.
Nach Beendigung der Desorptionsstufe wird der Druck im Gefäß 14ß vermindert, um den in der
Adsorptionsstufe benötigten niedrigeren Druck zu erhalten. Der Kreislauf wird wiederholt, indem eine
zusätzliche Menge an frischem Beschickungsmaterial durch die Leitungen 10 und 12 in das Adsorptionsgefäß
14 eingeleitet werden.
Die angewandte Adsorptionstemperatur hängt ab von der Art des Beschickungsmaterials und dessen
Kohlenstoffzahl. jedoch ist es notwendig, die Adsorptionsstufe
bei einer Temperatur über dem Taupunkt des verdampften Beschickungsstromes durchzuführen, um
die Oberflächenadsorption von Kohlenwasserstoffen auf dem Molekularsieb auf ein Mindestmaß zu
reduzieren. Es ist weiterhin notwendig, die obere Temperaturgrenze während der Adsorptionsslufe zu
kontrollieren, um ein Kracken des Beschickungsmaterials zu verhindern. In bezug auf diese obere und untere
Temperaturbegrenzung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen Temperaturbereich von 300 bis 355°C in
der Adsorptionsstufe anzuwenden. Dadurch erhält man hervorragende Abtrennungsergebnisse.
In der Adsorptionsstufe wird im Adsorptionsgefäü
Druck oberhalb des atmosphärischen Druckes aufrechterhalten, um dem Molekularsieb die Möglichkeit
zu geben, eine zusätzliche Menge der normalen geradkettigen Kohlenwasserstoffe in der Adsorptionsstufe zu adsorbieren. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
während der Adsorptionsstufe das Adsorptionsgefäß bei einem Druck zwischen 9,6 bis 48 kg/cm2 zu hallen.
Das Beschickungsmaterial bzw. der Beschickungsstrom wird mit einer bestimmten Geschwindigkeit in
das Adsorptionsgefäß eingeleitet, und die Beschickung wird fortgesetzt, bis das Molekularsieb mit normalen
geradkeltigen Bestandteilen des Beschickungsstromes überladen ist, d. h. bis über den Punkt hinaus, bei dem
geradkettige Komponenten des Besclhickungsstromes im Adsorptionsausfluß (nicht adsorbierten Teil des
Beschickungsstromes) auftreten. Die Einleitung des Beschickungsstromes in das Adsorptionsgefäß wird erst
dann beendet, wenn eine »Paraffinüberladung« von zwischen 0.5 und 15 Gewichtsprozent auftritt.
Der Ausdruck »Paraffinüberladung« bezeichnet den in Gewichtsprozent ausgedrückten Anteil an mit dem
Beschickungsstrom zugeführten geradkettigen Paraffinen, der aus dem Adsorptionsgefäß zusammen mit den
ungeradkettigen Paraffinen wieder ausströmt. Es gilt also die Gleichung
»Paraffinüberladung« _ Pc -(Gewichtsprozent)
P1.
100
in der Pc = Gewicht der während der Adsorptionsstufe in das Adsorptionsgefäß eingeführten geradkettigen
(normalen) Paraffine und Pr = Gesamtgewicht der aus dem Adsorptionsgefäß nach der Adsorptionsstufe
entfernten geradkettigen (normalen) Paraffine.
Nach Beendigung der Adsorptionsstufe wird der Druck im Adsorptionsgefäß auf einen niedrigeren
Druck als den Adsorptionsdruck herabgesetzt. Bei der Druckverminderung wird ein Teil der auf der Oberfläche des Molekularsiebs adsorbierten nkhtgeradkettigen
Kohlenwasserstoffen sowie teilweise das Beschickungsgemisch aus dem AdsorptionsgefäB, insbesondere aus
den leeren Räumen zwischen dem Molekularsieb, entfernt. Dabei wird ein Verlust an adsorbierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus den Siebporen auf ein Mindestmaß reduziert
Die Druckverminderung wird beendet, wenn der
Druck auf etwa atmosphärischen Druck vermindert worden ist. Die Druckverminderung wird im wesentlichen bei der gleichen Temperatur durchgeführt wie bei
der Adsorptionsstufe.
Nach Beendigung der Druckverminderung wird mit der Spülstufe begonnen, wobei als Spülstrom ein
dampfförmiges Material verwendet wird, das auch als Desorptionsmittel verwendet wird Die Spülstufe wird
im wesentlichen bei der gleichen Temperatur wie die Adsorption und Druckverminderung durchgeführt und
bei dem reduzierten Druck, der nach der Druckverminderung
vorliegt. Während der Spülstufe wird ein Strom aus dem verdampften Desorptionsmittel in das Adsorplionsgi-fäß
eingeleitet, "und zwar im Gegenstrom zur Hußrichlung des vorher zugeführten Beschickungsmalerials.
Das Spülgas entfernt den übrig gebliebenen Teil des Beschickungsmaterials aus dem Adsorptionsgefäß
ίο und die auf der Oberfläche adsorbierten niclitgcradkcttigen
Bestandteile aus dem Molekularsieb. In der Spülslufe wird im Dampfzustand gehaltenes Spülgas in
einer Menge zugeführt, die dem 0.5- b\\ lOfachcn
Volumen des Molekularsiebs entspricht, um eine Entfernung der in den Poren adsorbierten geradkettigen
Bestandteile des Beschickungsstromes auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Vorzugsweise wird eine
dem 0,5- bis 2fachcn Molekularsiebvolumen entsprechende Spülgasmcngc verwendet, wenn eine sehr hohe
n-Paraffinproduktreinheit erreicht werden soll. Der Ausfluß aus der Spülstufe, der Spülgas. Beschickungsmaterial
sowie einige adsorbierte n-Paraffme enthält, die aus den Siebporen durch das Spülgas entfernt
worden sind, wird zu der Beschickungsleitung 10 als eine zusätzliche Beschickung für das Adsorptionsgefäß
zurückgeführt. Diese Führung des Spülausflusses erlaubt eine Wiederadsorption der geradkettigen Kohlenwasserstoffbestandteile,
die daraus in der Spülstufe entfernt worden sind. Außerdem gehen die normalen
Paraffine in dem Spülstromausfluß nicht verloren.
Nach Beendigung der Spülstufe wird das Gefäß auf
Desorptionsdruck gesetzt, der in vorteilhafter Weise 19,2 bis 72 kg/cm?, vorzugsweise 0,% bis 19,2 kg/cm2
oberhalb des höchsten Druckes während der Adsorplionsstu!> betragen soll.
Diese Druckerhöhung ist notwendig, um eine schnelle Desorption der in den Poren adsorbierten geradkettigen
Bestandteile aus dem Molekularsieb zu ermögli
chen. Der Desorptionsdruck wird erreicht, indem der Spülausflußstrom über die Leitung 28 unterbrocher
wird, während der Zustrom von Spülgas, d. h. Desorp
lionsmitiel, in das Adsorptionsgefäß fortgesetzt wird Die Raumströmungsgeschwindigkeit des Desorptions
mittels in das Adsorptionsgefäß beträgt 0,25 bis 3 V/V/h Der Desorptionsausfluß, der eine Mischung au!
desorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffen unc dem Desorptionsmittel darstellt, wird dann behandelt
um das Desorptionsmittel und die desorbierter geradkettigen Kohlenwasserstoffe getrennt zu erhalten
Das in der Desorptionsstufe verwendete Desorp
tionsmittel hat im wesentlichen die gleiche Zusammen
setzung wie das Spülgas. Die Verwendung der gleicher Kohlenwasserstoffzusammensetzung als Spülgas unc
Desorptionsmittei vereinfacht den Verfahrensablauf Das Desorptionsmittel besteht aus einem geradkettigei
Kohlenwasserstoff oder aus einer Mischung voi geradkettigen Kohlenwasserstoffen, die durchschnitt
lieh 1 bis 3 Kohienstoffatome weniger besitzen als dei
leichteste geradkettige Kohlenwasserstoff in den to frischen Beschickungsmateria] zu dem Adsorptionsge
faß. Bei der Behandlung von C10- bis Cis-Beschickungs
material hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eil
Spül-Desorptionsmittel zu verwenden, das etwa 81
Gewichtsprozent Normalheptan enthält
6j Im Verfahren nach der Erfindung wird die Desorp
tionszeitdauer durch die Kombination folgender Fakto ren verkürzt: 1. Es wird ein Desorptionsmittel in
Dampfzustand verwendet das adsorbierbare normal
Kohlenwasserstoffe enthält. 2. Die Dcsorptionsmitlclraumströmungsgeschwindigkeit
beträgt 0,25 bis 3 V/V/h. 3. Die Desorptionsstufe wird beendet, wenn 10 bis 30 Gewichtsprozent der in den Poren adsorbierten
geradkettigen Kohlenwasserstoffbestandlcile in den Siebporen verbleiben. Es konnte festgestellt werden,
daß bei einer Desorptionstemperatur von etwa 3I6°C und bei der Verwendung von n-Heptan als Desorptionsmittel
bei der Desorption von n-Cio- bis Ci5-Bestandteilen
aus den Siebporen bei einer mittleren Desorptionsraumströmungsgeschwindigkeit im Bereich von 0,5 bis
1,5 V/V/h, die adsorbierten Bestandteile bis zu einer Menge von 80 bis 90% in einem Zeitraum von 10 bis 17
Minuten, bei 0,5 V/V/h in einem Zeitraum von 17 bis 26 Minuten entfernt werden.
In der Desorptionsstufe ist der Fluß des Desorptionsmittels
im Gegenstrom zu dem frischen Beschickungsmaterial, das vorzugsweise nach oben fließt. Durch diese
Verfahrensweise werden die leichteren geradkettigen Kohlenwasserstoffbestandteile des Beschickungsmaterials,
das in den Poren des Molekularsiebs während der Adsorptionsstufe adsorbiert ist. zunächst desorbicrt,
und dann unterstützen diese Kohlenwasserstoffe ihrerseits das Desorptionsmittel bei der Desorbierung der
adsorbierten schwereren geradkettigen Kohlenwasserstoffbestandteile,
die sich näher an dem Desorptionsauslaßende des Gefäßes befinden.
Nach der Beendigung der Desorptionssiufe wird der
Druck im Adsorptionsgefäß auf den Adsorptionsdruck vermindert und der Verfahrensablauf wiederholt.
Die obige Beschreibung des Verfahrens nach der Erfindung bezieht sich auf eine Arbeitsweise, bei der für
jede Stufe ein Gefäß verwendet wird. Es können selbstverständlich in jeder Verfahrensstufe mehrere
Gefäße verwendet werden. Eine periodische Regenerie rung des Molekularsiebs ist notwendig, um seine
Aktivität nach längerer Verwendung wieder herzustellen. Dazu können bekannte Regenerationsverfahren,
wie beispielsweise das in der US-PS 29 08 639 beschriebene Verfahren, angewandt werden.
Es konnte festgestellt werden, daß zufriedenstellende
Ergebnisse erhalten werden, wenn die Adsorptionsstufe etwa '/3 der gesamten Verfahrenszeit einnimmt, wobei
die übrig bleibenden 2Ii der Gesamtverfahrenszeit für
die restlichen Verfahrensstufen verwendet werden. Bei der Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen
aus Kerosin hat sich folgender Zeitablauf als vorteilhaft erwiesen: 7,5 Minuten Adsorption, 0,5
Minuten Druckverminderung, 1,0 Minuten Spülung. 0,5 Minuten Druckerhöhung. 13 Minuten Desorption. Der
gesamte Kreisprozeß dauert also 22.5 Minuten.
Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand des
folgenden Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Eine mit Wasserstoff behandelte Kerosinfraktion, die einen Siedebereich von 180 bis 260° C besitzt und 22,3
Gewichtsprozent Cio- bis Ci6-Normalparaffine enthält,
wurde bei einer Temperatur von 316" C und einem Druck von 33 kg/cm2 zusammen mit einem zurückgeführten Spülstrom, der 63.7% Cio bis Cib nichtnormale
Paraffine. 28.0% Cio bis Cie normale Paraffine und 83%
Spülgas enthielt, in das untere Ende des Adsorptionsgefäßes eingeführt. Das Adsorptionsgefäß besaß eine
Länge von 6,6 m bei einem Durchmesser von 2.4 m, hatte ein inneres Volumen von 30 800 Litern und
enthielt 23 600 kg eines extrudieren Molekularsiebs mit einer Teilchengröße von 0,16 mm und einer Porengrößc
von 5 Ä. Die gesamte Beschickungsmaterialrate betrug 29,4 mVh. Am anderen Ende des Adsorptionsgefäße;
wurde ein Adsorptionsausflußstrom erhalten, der 77,1 0A
nichtnormale Cio- bis Cib-Verbindungen, 22,0% Desorptionsmittel
und 0,9% Cio- bis Cib-Normalparaffinc enthielt, und zwar in einer Rate von 29,6 mVh. Dei
Adsorptionsausflußstrom wurde fraktioniert, und mar erhielt getrennt folgende Produktströme: nichtnormale
ίο Cio- bis Cib Paraffine in einer Ausbeute von 78,6%
bezogen auf das frische Beschickungsmaterial, 16,6% n-C7-Desorptionsmittel, bezogen auf die gesamte
Desorptionsmittelmenge. Das Molekularsieb adsorbierte in dem Adsorptionsgefäß die geradkettigen Kohlenwasserstoflbeslandteile
des Beschickungsmaterials in einer solchen Menge, daß es nach etwa 11,5 Minuten der
Adsorptionsstufe im wesentlichen mit geradkettigen Kohlenwasserstoffbestandteilen gesättigt wai. Die
Beschickungsmaterialzufuhr zu der Adsorptionszone wurde so lange fortgeführt, bis eine Gesamtzeit von 12
Minuten abgelaufen war. Nach dieser Zeit war eine 4,4%ige Überladung an normalen Paraffinen vorhanden.
Die Beschickungsmaterialzufuhr in das Adsorptionsgefäß wurde dann unterbrochen und der Druck im
Gefäß innerhalb von 0,5 Minuten auf 1,35 kg/cm2 vermindert. Bei diesem Druck wurde ein Spülmittelstrom
im Dampfzustand, der 94,5 Gewichtsprozent Csbis Ce-Normalparaffine (91,3% n-Heptan), Rest nichtnormale
Cs- bis Ce-Verbindungen enthielt mit einer Rate von 9,33 m'/h im Gegenstrom zu der Richtung des
Beschickungsmaterials in das Adsorptionsgefäß geleitet. Der Spülausfluß, der 63.7% an der Oberfläche
adsorbiertes Material, 8,3% Desorptionsmittel und 28,0% adsorbierte geradkettige Kohlenwasserstoffe
enthielt, die aus den Poren des Molekularsiebs entfernt worden waren, wurde in einer Rate von 9.55 mVh
abgeleitet und anschließend durch ein Kühlgefäß geleitet, um die Temperatur und den Druck des
Ausflusses auf 32°C und 1,17 kg/cm2 zu reduzieren.
Dann wurde der Ausfluß in die Leitung für frisches Beschickungsmaterial eingeführt, um dieses für die
nächste Adsorptionsstufe zu dem Adsorptionsgefäß zurückzuführen.
Nach einer Spüldauer von etwa 1,0 Minuten, während
der insgesamt Spülmittel in einer solchen Menge eingeleitet wurde, daß im Spülausfluß ein dem 1,3fachen
Wert des Gesamtvolumens des Molekularsiebes entsprechender Volumenanteil an Spülmittel vorhanden
war, wurde der Spülausflußstrom aus der Adsorptionszone unterbrochen. Das Desorptionsmittel, das vorher
als Spülgas diente, wurde mit einer Rate von 223 mVh in der gleichen Richtung wie beim Spülen in das
Adsorptionsgefäß geleitet (im Gegenstrom zu Beschikkungsmaterial), um das Gefäß wieder auf einen
Desorptionsdruck von 4.15 kg/cm2 zu setzen. Die Wiederunterdrucksetzung war nach etwa 03 Minuten
beendet. Der erhaltene Desorptionsausfluß ergab nach Abtrennung folgende Fraktionen: 21,4% Cio- bis
Cib-Normalparaffine, bezogen auf frisches Beschik-
^0 kungsmaterial. 83,4% Desorptionsmittel, bezogen auf
die gesamte Desorptionsmittelzufuhr (einschl. Spülung). Das abgetrennte Desorptionsmaterial wurde in dem
nächsten Prozeß wieder verwendet
6, tionsgefäß wurde unterbrochen, sobald 87% der in den
Poren adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten aus den Siebporen entfernt worden
waren. Die Desorptionszeit betrug 22,0 Minuten. Das
Gefäß wurde auf die Adsorptionsstufe umgeschaltet und der Prozeß wiederholt. Die Ausbeute an Cio- bis
Cib-Normalparaffinen betrug, bezogen auf frisches Beschickungsmaterial, 95,4 Gewichtsprozent. Das Ciobis
Cib-Normalparaffinprodukt enthielt 99,3 Gewichtsprozent Normalparaffine.
Hiereu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Abtrennung von geradkettigen Cio- bis C20-Kohlenwasserstoffen aus einer Mischung
von geradkettigen und ungeradkettigen C10-bis C20-Kohlenwasserstoffen bei erhöhter Temperatur
und bei überatmosphärrschem Druck mittels eines Dampfphasenverfahrens, das eine Adsorptionsstufe,
eine Spülstiife und eine Desorptionsstufe umfaßt und bei dem die geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten
aus der Mischung mittels eines Molekularsiebes mit einer Porengröße von 5 Ä adsorbiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adsorptionsstufe fortgesetzt wiri.!, bis
die Adsorptionszone mit geradkettigen Kohlenwasserstoffkomponenten der*Mischung in einer Menge
von 0,5 bis 15 Gewichtsprozent überladen ist, der Druck nach der Adsorptionsstufe etwa auf atmosphärischen
Druck reduziert wird, in der Spülstufe ein die gleiche Zusammensetzung wie das Desorptionsmittel
aufweisendes Spülgas im Gegenstrom zu der vorher zugeführten Mischung in einer solchen
Menge eingeleitet wird, daß im ausströmenden Gasstrom ein dem 0,5- bis lOfachen Wert des
Gesamtvolumens des Molekularsiebes entsprechender Volumenanteil an Spülgas vorhanden ist, der
Druck nach der Spülstufe auf einen Wert erhöht wird, der höher ist als der bei der Adsorptionsstufe
angewendete Druck, bei der Desorptionsstufe ein Desorptionsmittel verwendet wird, das aus einem
geradkettigen Kohlenwasserstoff oder aus einer Mischung solcher geradkettigen Kohlenwasserstoffe
besteht, die 1 bis 3 Kohlenstoff&tome weniger besitzen als die leichteste geradkettige Kohlenwasserstoffkomponente
der eingespeisten Mischung, und die Desorptionsstufe beendet wird, wenn 70 bis 90% der adsorbierten geradkettigen Kohlenwasserstoffe
von dem Molekularsieb desorbiert worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Desorptionsmittel mit einer
Raumströmungsgeschwindigkeit von 0,25 bis 3 V/V/h durch das Molekularsieb geleitet wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionstemperatur und
die Desorptionstemperatur im Bereich von 300 bis 343°C, der Adsorptionsdruck im Bereich von 19,2 bis
72 kg/cm2 liegt und der Desorptionsdruck mindestens 0,96 bis 19,2 kg/cm2 höher ist als der höchste
Druck im Siebgefäß während der Adsorptionsstufe.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit für die Adsorptionsstufe
etwa Vi der Gesamtzeit ausmacht.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der abgezogene Spülausflußstrom
mit dem der eingespeisten Mischung vermischt wird, der während der Adsorptionsstufe in
die Adsorptionszone eingeleitet wird.
60
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US524050A US3373103A (en) | 1966-02-01 | 1966-02-01 | N-hydrocarbon separation with a molecular sieve |
DET0033121 | 1967-01-31 |
Publications (3)
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---|---|
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