DE1644859B - Synthetische Schmiermittel - Google Patents

Synthetische Schmiermittel

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DE1644859B
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Pending
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English (en)
Inventor
Derek Clark; Blanchard Peter Michael; Sunbury-On-Thames Middlesex Byford (Großbritannien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BP PLC
Original Assignee
BP PLC

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Description

I 644
Die Erfindung betrifft ein synthetisches Schmiermittel, welches unter den harten Bedingungen des Betriebes moderner Gasturbinen-Triebwerke für die Luftfahrt verwendet werden kann. Genauer gesagt betrifft die Erfindung ein Schmiermittel dieser Art, das auf einen thermisch stabilen E-rter aufbaut und das eine Reihe von Zuschlagstoffen enthält, die dem Grundmaterial eine gute Beständigkeit gegen Hochtemperaturoxydation und Hochtcmperaturkorrosion sowie gute Belaatbarkeitseigenschaften (Druckaufnahmevermögen) verleihen sollen.
Das Problem der thermischen Stabilität bei Schmiermitteln für Flugzeug-Gasturbinen kann in zufriedenstellender Weise durch die Verwendung bestimmter bitzebesiändiger Ester-Grundstoffe gelöst werden, die im allgemeinen auch gute Tieftemperatureigenschaften haben und in vielen Fällen bei Temperaturen von —400C und darunter flüssig sind. Ein schwierigeres Problem jedoch, dem Rechnung zu tragen ist, ist das der Oxydationsstabilität und Korrosionsbeständigkeil, das aus der Tatsache erwächst, daß die Schmiermittel bei hohen öltemperaturen (etwa 2!X)0C) in Berührung mit Luft arbeiten müssen. Diese Bedingungen bewirken eine starke Beschleunigung der durch Oxydation hervorgerufenen Verschlechterung des Schmiermittels, die im allgemeinen zu einer Erhöhung seiner Viskosität und seiner Azidität sowie zu einer Korrosion von Metalloberflächen und der Bildung von Ablagerungen darauf führt. Ein übermäßiges Ansteigen der Viskosität kann zu einer Behinderung des Schmiermittelfiusses zu den Triebwerkslagern fuhren, wodurch sich eine ungenügende Schmierung beim Starten bzw. eine ungenügende Kühlung bei laufendem Triebwerk ergibt. Eine Verschlechterung des Zustands der Triebwerkteile durch übermäßige Korrosion oder Ablagerung kann zu einer Fehlfunktion der beweglichen Teile, zu einer übermäßigen Bildung von in öl nicht löslichen Stoffen und zu einer ungenügenden Schmierung durch Blockierung der ölwege rühren. Es ist deshalb sehr wünschenswert, daß ein Schmiermiltel dieser Art nicht mehr als eine nur leichte Tendenz zeigt. während des Betriebs seine Viskosität und seinen Säuregrad zu erhöhen.
Ein anderes notwendiges Erfordernis, dem bei Schmiermitteln dieser Art Rechnung getragen werden muß, ist die Schaffung einer ausreichenden Druckaufnahmefähigkeit (Belastbarkeit). Die Estergrundstoffe, die zur Erfüllung der an Schmiermittel dieser Art gestellten Tieftemneraturforderuneen ausreichend beweglich sind (beispielsweise um einen leichten Start der Triebwerke unter extrem kalten Bedingungen zu ermöglichen), sind sehr dünnflüssig und weisen unter den Hochtemperatur-Betriebsbedingungen kaum »Steife« auf. Zur Bestimmung der Druckaufnahmefähigkeit solcher Schmiermittel werden verschiedene Methoden angewandt, beispielsweise die Methode der Bestimmung mit der bekannten IAE-Gctriebcmaschine. Amtliche Vorschriften und Spezifikationen ύ?τ Triebwerkhersteller schreiben ge- (*> wohnlich ein Mindestmaß an ßelastbarlkeitskenndaten vor.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, ein Schmiermittel zu entwickeln, das ein ausgezeichnetes Druckaufnahmsvermögen, gute thermi* rche Und Oxydatiotmtabilität sowie Korrosionsbeständigkeit aufweist und bei niedrigen Temperaturen flüssig bleibt, so daß es sich für die Schmierung moderner Gasturbinen-Triebwerke von Flugzeugen eignet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Schmiermittel auf Estergrundlage, bestehend aus
1. einem neutralen flüssigen Polyester als Grundöl, welcher unter Veresterungsbedingungen in einer oder mehreren Stufen hergestellt worden ist durch Umsetzung
a) eines aliphatischen ein- und/oder mehrwertigen Alkohols mit 5 bis 15, vorzugsweise 5 bis 10 Kohlenstotlatomen pro Molekül, bei dem keine Wasserstoffatome an ein Kohlenstoffatom in 2-Stellung zu einer — OH-Gruppe gebunden sind, und
b) einer aliphatischen Mono- und/oder PoIycarbonsäure mit 2 bis 14, vorzugsweise 3 bis 12 Kohlenstoffatomen pro Molekül;
2. 0,5 bis 7,5, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent eines Antioxydans aus der Reihe der aromatischen Amine,
3. 0,005 bis 1,5, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent eines Kupferpassivators,
4. 0,5 bis 5 Gewichtsprozent eines neutralen organischen Phosphats der Formel
(R1O)3PO
in der R1 ToIyI-. Phenyl-, Xylylgruppen oder Alkyl- oder Cycloalkylgruppen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen sind, und
5. 0.001 bis 0.5 Gewichtsprozent einer Phosphorverbindung der Formel
(R2O)2P(O)H
in der das Wasserstoffatom direkt an das Phosphoratom gebunden und R2 eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen ist, z. B. Butyl oder Cyclohexyl bedeutet.
Die Mengen an Zuschlagstoffen beziehen sich hierbei jeweils auf den Estergrundstoff. Selbstverständlich kann die Mischung mehr als ein Glied einer jeden der aufgeführten Bestandteilegruppen enthalten.
Das Grundöl
Das Grundöl ist ein hitzebeständiger Polyester der oben beschriebenen Art. Unter »Polyester« wird ein Ester verstanden, der wenigstens zwei Esterbindungen pro Molekül hat; er schließt deshalb Diester, wie Neopentylglycoldipelargonat und Di-(2.2.4-trimethylpentyl)-sebacat. ein. Die Bezeichnung »neutral« wird als Definition für ein vollkommen verestertes Produkt verwandt.
Es versteht sich, daß bei der oben beschriebenen Veresterung mehr als eine der erwähnten Reaktionskomponenten verwendet werden kann, beispielsweise ein Gemisch aus Monocarbonsäuren, und in jedem Fall besteht das neutrale Esterprodukt der Veresterung manchmal aus einem Gemisch verschiedener Estermoleküle, so daß der Ausdruck »Polyester« in dieser Hinsicht zu verstehen ist.
Beispiele geeigneter Säuren und Alkohole, die bei der Herstellung des Polyesters benutzt werden können, sind Caprylsüure. Caprinsäure, Capronsäure, Önanthsäure. Pelargonsäure, Valerinsäure, Pivalinsäure, Propionsäure. Buttersäure, 2-Äthylcapronsäure, Adipinsäure. Sebacinsäure, Azelainsäure, 2,2,4-Trimethylpenianol. Neopentylalkohol, Neopentylglykol, Tri-
jnethyloläthan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und Dipentaerythrit.
Die am geeignetesten Polyester sind die Ester aus Trimethylolpropan, Trimethylolbutan, Trimethylolüthan, Pentaerythrit und/oder Dipentaerythrit mit einer oder mehreren Monocarbonsäuren mit 3 bis tO Kohlenstoffatomen, besonders eine oder mehrere der im vorhergehenden Absatz erwähnten, und komplexere Ester, beispielsweise die aus Trimethylolpropan, Sebacin- und/oder Azelainsäure und to einer oder mehreren Monocarbonsäuren mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere eine oder mehrere der im vorhergehenden Absatz erwähnten. Auf geeigneteste Weise läßt man Trimethylolpropan und Dicarbonsäure im Molverhältnis 1 :0,05 bis 0,75, vorzugsweise 1:0,075 bis 0,4 reagieren, wobei die Menge an Monocarbonsäure ausreicht, um ein Carboxyl-Hydroxyl-Gleichgewicht in den Reaktionskomponenten zu erzielen.
Das Antioxydans
Geeignete Antioxidantien auf der Basis aromatischer Amine sind beispielsweise Phenothiazin, Iminodibcnzyl, Diphenylamin, Phenyl-u-naphthylamin und Phenyl-^-naphthylamin. Besonders geeignet sind die alkylierten aromatischen Amine, z. B. die C1- bis Cij.-alkyliertet., insbesondere die der Formel
R3C6K4NHC6H4R3
wobei R3 Alkylgruppen mit b' ? zu 14 Kohlenstoffatomen sind (nicht unbedingt die gleichen in jedem Molekül), vorzugsweise Octyl- oder Nonylgruppen. ρ,ρ'-Dioctyldiphenylamin ist besonders wirksam. Weitere besonders geeignete alkylierte aromatische Amine sind die Mono- und Dialkylpheno-thiazine mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen (z. B. Octyl- und Nonylphenothiazin), die lminodibenzyle. Diphenyl-p-phenylendiamine und Phenylnaphthylamine. In einigen Pillen mag es wünschenswert sein, ein Gemisch aus Antioxydantien zu verwenden, z. B. ein Gemisch aus einem Mono- oder Dialkyldiphenylainin. z. B. Dioctyldiphenylamin, und einem anderen der genannten Amine, z. B. cinsm Mono- oder Dialkylphenylnaphthylamin.
Der Kupferpassivator
45
Kupfe.rpassivatoren sind eine bekannte Stoffklasse, deren Funktion darin besteht, den Angriff korrosiver Substanzen auf das Kupfer zu mildern. Der in dem Schmiermittel gemäß der Erfindung benutzte Kupferpassivator muß selbstverständlich im Grundstoff lösbar sein. Die Wirkung dieses Zuschlagstoffes besteht darin, die Korrosion der Werkstoffe der Triebwerkteile herabzusetzen, wenn diese dem Schmiermittel über längere Zeiträume bei hohen Temperaturen und in Gegenwart von Luft ausgesetzt sind. Die Wirksamkeit von Metallpassivatoren kann durch KorrosionsprUfungen bestimmt werden, bei denen die Schutzwirkung auf das MetallgefUge beobachtet werden kann. Kupfer ist das kritischste Metall bei diesen Tests; es wurde gefunden, daß dann, wenn dieses Metall wirksam passiviert werden kann, die Korrosion der anderen vorhandenen Metalle mit Ausnahme von Blei so gering ist, daß sie vernachlässigt werden kann, Geeignete Beispiele für Kupferpassivatoi'cn sind: 6S
I. die vom Azoltyp, wie lmidazol, Pyrazol. Triazol und deren Derivate, z. B. Benzoxazol, Methylbenaotriazol, Äthylbenzotriazol, Butylbenzotri- azol, Dodecylbenzotriazol, Methylen-bis-benzotriazol und Naphtholriazol.
2. Salicylaldehydsemicarbazon und seine C,- bis CiQ-Alkylderivate, z. B, Methyl- und Isopropylsalicylaldehydsemicarbazon.
3. Kondensationsprodukte von Salicylüdehyd und Hydrazinderivaten sowie fettsaure Salze solcher Kondensationsprodukte. Ein besonders geeignetes Hydrazinderivat ist Aminoguanidin, und geeignete Fettsäuren sind diejenigen mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen.
Besonders wirksame Kupferpassivatoren sind Methylen-bis-benzotriazol und Salze von Monosalicylaldehydaminoguanidin und Fettsäuren mit 13 bis 18 Kohlenstoffatomen, z. B. Palmitinsäure. Wenn das Schmiermittel für Triebwerke mit Teilen aus Bleilegierungen benutzt werden soll, ist es wünschenswert, in dem Gemisch einen Blei-Korrisionsinhibitor zu verwenden, meist in einer Menge von 0,01 bis 1,0, vorzugsweise 0,05 bis 0,25 Gewichtsprozent. Geeignete Blei-Korrosionsinhibitoren sind die C1- bis C20-Alkylgallensäureester, Neopentylglycoldisebacat, Sebacinsäure und Chinizarin. Propylgaliat wird bevorzugt; es hat keinen Einfluß auf die anderen Eigenschaften der Gemische.
Belastbarkeitsadditive
Die Gemische gemäß der Erfindung enthalten einen Hauptzuschlagstoff für das Druckaufnahmevermögen und eine sehr viel kleinere Menge eines Synergisten. Der Hauptzuschlagstoff ist ein neutrales organisches Phosphat, wie oben unter 4. aufgeführt, und wird vorzugsweise in einer Menge von 1,5 bis 4,5 Gewichtsprozent verwendet. Tritolylphosphat ist der bevorzugte Zuschlagstoff. Der Synergist (s. oben unter 5.) wird in einer viel kleineren Konzentration benutzt, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1 Gewichtsprozent. Bevorzugte Synergisten sind Dibutylphosphit. nämlich (C4H9O)2P(O)H, und Dicyclohcxylphosphit. nämlich (C6H11O)2P(O)H.
Weitere wahlweise Zuschlagstoffe
Falls gewünscht, kann die hydrolytische Stabilität der Gemische gemäß der Erfindung durch Zusatz von 0.005 bis 0,5. vorzugsweise 0.02 bis 0.1 Gewichtsprozent eines entsprechenden Mittels verbessert werden. Geeignete Stoffe sind aliphatische oder aliphatiscb/aromatische Amine mit bis zu 30 Kohlenstoffatomen oder deren Hydroxyldcrivate, vorzugsweise tertiäre Amme. Die Für diesen Zweck am geeignetesten Amine sind die der allgemeinen Formel
R4(R5)NRft
in der R4 und R' Alkylgruppen mit I bis 4 Kohlenstoffatomen und Rft eine Alkarylgruppe oder hydroxysubstituierte Alkarylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoff atomen ist. Eine bevorzugte Verbindung dieser Art ist 2,6-Ditertiärbutyl-4-dimethylaminomethylphenol. Die Gemische gemäß der Erfindung können auch einen sehr kleinen Anteil (bis zu 25 mg pro Liter) eines Antischäumungsmiücls, z. B. ein Silikon, ent' halten.
Beispiele
Es soll jetzt eine Reihe von Beispielen (Ur Schmiermittelgernische gemäß der Erfindung beschrieben werden.
S
η
a
si A h Si zt
ki at
so
M
da
ge
sei
stl
flö
Folgende drei Grundöle wurden in diesen Gemischen verwendet:
Grundöl P
Ein komplexer Ester, hergestellt durch Veresterung »on Caprylsäure, 1,1,1-Trimethylolpropan (TMP) und Sebacinsäure im Molverhältnis von 10,7:4,23:1, ohne
Katalysator. ....
GrundolQ
Ein komplexer Ester, hergestellt durch Veresterung von Caprylsäure, TMP und Sebacinsäure im Molverhältnis 28:10:1 mittels eines Katalysators.
Grundöl R
Ein Ester, hergestellt durch Veresterung von Pentaerythrit, önanthsäure und 2-Äthylcapronsäure im Molverhältnis 1:3:1 ohne Verwendung eines Katalysators.
Die in den Gemischen verwendeten Zuschlagstoffe sind die folgenden:
DODPA = p.p'-Dioctyldiphenylaroin,
BTZ = Benzotriazol,
MBBTZ = Methylen-bis-benzotriazol,
PG = Propylgallat,
TTP = Tritolylphospbat,
DBP = Dibutylphosphit,
DCHP = Dicyclohexylphosphit.
Die Mengen der in den Gemischen verwendeten Bestandteile (Gewichtsleiie) sind in Tabelle 1 aufgeführt, ebenso die kinematische Viskosität der Gemische in Centistokes bei.99°C und -400C, die ASTM-Kurve, drr Fließpunkt (0C) und der Flammpunkt (Cleveland Open Cup, 0C).
Tabelle
Grundöl P
Grundöl Q
Grundöl R
DODPA
BTZ ...
MBBTZ
PG
TTP ....
DBP
DCHP ..
Viskosität bei 99° C, cSt
Viskosität
bei -40°C,cSt
ASTM-Kurvc
(99°C -38°C)
Fließpunkt, 0C
Flammpunkt, 0C
Gemisch
100
4,0 0,25
4,0 0,05
7,35 23,200
0,669
-54 263
100
4,0 0,25
4,0 0,05
5,32 9,370
0,705 -56,7 257 100
4,0
0,25
4,0
0,05
5,19
16,240
0,735
-56,7
268
100
4,0
0,02
4,0
0,05
5,39
9,400
0,703
-56,7
257
100 .
4,0 0,25
4,0
0,05 5,40
9,300
0,702 -56,7 257
100
4,0 0,25
0,1
4,0 0,05
5,36 9,356
0,704 -56,7 257
Die Gemische wurden in bezug auf thermische Stabilität, Oxydationsstabilität, Korrosionsbeständigkeit und Druckaufnahmevermögen den Tests unterworfen, die in amtlichen Vorschriften und Spezifikationen der Triebwerk-Hersteller Tür Schmiermittel zum Einsatz bei Flugzeug-Turbinentriebwerken mit Eignung für Uberschall-Düsenflugzeuge vorgeschrieben sind.
Wärmestabilitätstest
Bei diesem Test wurde das Schmiermittel 24 Stunden lang einer Temperatur von 3250C in einer Stickstoffatmosphäre ausgesetzt und die Viskositätsänderung an Proben des Ols nach 6, 12, 18 und 24 Stunden geinessen. Ein Schmiermittel gilt für die oben er wähnten Zwecke als thermisch ausreichend stabil, wenn die prozentuale Änderung der kinematischen Viskosität (KV) bei 99° C in jedem Falle innerhalb der Grenzen von -10 bis +20% liegt,
Die Ergebnisse des Warmes •abüitätstests sind in Tabelle 2 aufgeführt, zusammen mit denen der im Handei erhältlichen öle (X, Y und Z), die zur Ver wendung in Triebwerken für Düsenflugzeuge zugelassen sind. Diese öle haben bei 2800C eine gute thermische Stabilität, werden aber offensichtlich bei 325° C stark abgebaut. Diese öle werden aus Diestern dibasischer Säuren und Oxoalkoholen hergestellt und zwecks Erzielung einer Viskosität von etwa 7 cSt bei 99° C auf verschiedene Weise eingedickt.
Tabelle 2
55
60 Gemisch
B
C
F
X
% Veränderung der KV bei 99° C nach
6 Stunden
+ 1
+ 2
+ 3
+ 1,5
-24,7
+ 11,6
-30,5
12 Stunden
+ 5
0
+ 5
+ 2
-12,2
geliert
-18,0
18 Stunden
+ 7 +4 + 5 + 3 + 7
+ 10,5
24 Stunden
+ 10
+4
+9
+ 5
+40,7
+25,4
Oxydationstest
Bei diesem Test wurde Luft mit einer Geschwindigkeit von 250 ml pro Minute jeweils 192 Stunden lang bei verschiedenen Temperaturen durch eine Ölprobe von 50 ml geblasen. Die Temperatur, bei der sich eine unerwünschte Menge unlöslicher Ablagerungen bildet (0,05 Gewichtsprozent), wurde notiert.
Die mit den ölen A und B erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt. Diese Ergebnisse sind außergewöhnlich gut und sehr viel besser als die der Die X, Y und Z. Die Ergebnisse bei den ölen A und B sind auch bessef als die, die bei drei im Handel erhältlichen ölen für Flugzeug-Gasturbinen Q, R und S erzielt wurden, die im Rahmen der Spezifikation der amerikanischen Triebwerk-Hersteller Tür Flugturbinenöl »Type 2«, d. h. einer vervollkommneten Art von Flugturbinenöl mit sehr hoher Oxydationsbeständigkeit, zugelassen sind.
Tabelle 3
A B Dl
Q
R S
Temperatur," C 215 215 210 210 210
Korrosionstest
Bei diesem Test werden verschiedene Metallproben in 50 ml eimer ölprobe eingetaucht und darin 24 Stunden lang bei einer Temperatur von 2850C belassen. Der Grad der Korrosion wird durch Wiegen der Metallproben vor und nach dem Test bestimmt.
Die Ergebnisse mit den ölen A und B sind in Tabelle 4 angegeben, die die sehr niedrigen Gewichts-
Veränderungen in mg/cm2 für die genannten Metalle nennt.
Tabelle 4
öl Λ
O1B
+ 0,02 -0,02
+0,03 + 0,09
+0,01 keine
+0,03 + 0,02
-0,01 + 0.04
+0,02 +0,01
+0,02 +0,02
-(U7 0,04
+0.01 keine
Monel
Aluminiumlegierung
Bronze
Stahl S 82
Gußeisen
Silber
Rostfreier Stahl
Cadmiumaufiage ...
Nickel
Dnickaufnahmevermögen
Die Schmicrmittelgemische wurden dem bekannten Test mit der IAE-Getriebemaschine unterworfen, bei dem ein Satz Zahnräder mit dem bei bestimmten
2s erhöhten Temperaturen zu prüfenden öl besprüht und unter einer Last mit bestimmten Geschwindigkeiten bewegt werdeti Die Last, bei der ein Abrieb der Zahnräder auftrist, wird notiert. Die Ergebnisse mit ölen A, B, C, E und F sowie für ein Bezugsöl X sind in Tabelle 5 aufgeführt. Die öle A bis F erfüllen die sehr strengen Forderungen, die von den letzten britischen Spezifikationen für verbesserte Schmiermittel für Gasturbinen von Überschall-Transportflugzeugen an die Belastbarkeit gestellt werden, oder nähern sich diesen an. Diese Forderungen an die Belastbarkeit sind strenger als die der genannten amerikanischen Spezifikation für öl des Typs 2, denen gegenüber die Öle Q, R und S zugelassen sind.
Tabelle
te
■ei
ra
Zahnradgeschwindigkeit
2000UpM
6000UpM
Temperatur °C
110
200
110
200
34,5
18,1
18,6
6,8
38,1
34.5
22,7
13,2
Abrieblast in kg Dl
39,4
34,5
21,3
11,3
33,6
9,1
36,3
39,4
34,5
21,3
11,3
Es ist zu erkennen, daß die öle A, B, C, E und F gegenüber dem Bezugsöl X ein ausgezeichnetes Dnickaufnahmevermögen haben, insbesondere bei 2000C.

Claims (7)

Patentansprüche: 60
1. Synthetisches Schmiermittel, bestehend aus 1. einem neutralen flüssigen Polyester als Grundöl, der unter Veresterungsbedingungen in einer oder mehreren Stufen durch Reaktion a) eines aliphatischen ein- und/oder mehrwertigen Alkohols mit 5 bis i5 Kohlenstoffatomen pro Molekül, bei dem keine WasserstofFatome an ein Kohlenstoffatom in 2-Stellung zu einer OH-Gruppe gebunden sind, und
b) einer aliphatischen Mono-und/oder PoIycarbonsäure mit 2 bis 14 Kohlenstoffatomen pro Molekül, hergestellt worden ist
2. 0,5 bis 7,5 Gewichtsprozent eines Antioxydans aus der Reihe der aromatischen Amine,
3. 0,005 bis 1,5 Gewichtsprozent eines Kupferpassivators,
4. 0,5 bis 5 Gewichtsprozent eines neutralen organischen Phosphats der Formel (R10)3PO, in der R1 Tolyl-, Phenyl-, Xylylgruppen oder
109548/469
Alkyl- oder Cycloalkylgruppen mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen sind, und 5. 0,001 bis 0,5 Gewichtsprozent einer Phosphorverbindung der Formel
5 (R2O)2P(O)H
in der das Wasserstoffatom direkt an das Phosphoratom gebunden und R2 eine Alkyl- oder Cycloalkylgruppe mit bis zu 10 KohlenstofTatomen ist.
2. Synthetisches Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polyester einen Ester aus Trimethylolpropan, Trimethyloläthan, Trimethylolbutan, Pentaerythrit und/oder Dipentaerythrit und einer oder mehreren Monocarbonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen enthält.
3. Synthetisches Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Polyester einen komplexen Ester aus Trimethylolpropan, Sebacinsäure und/oder Azelainsäure und einer oder mehreren Monocarbonsäuren mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen enthält.
4. Synthetisches Schmiermittel nach den An-Sprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Antioxydans ein alkyliertes aromatisches
Amin der formel
R3C6H4NHC6H4R3
ist, in der R1 Alkylgruppen mit bis zu 14 Kohlenstoffatomen sind, gegebenenfalls in Mischung mit einem C,- bis C,4-Mono- oder Dialkylphenylnaphthylamin enthält.
5. Synthetisches Schmiermittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Kupferpassivator Methylen-bis-benzotriaZol, Benzotriai.ol, Methylbenzotriazol, Äthylbenzotriazol, B'.uylbenzötriazol, Dodecylbenzotriazol und/ oder Naphthotriazol enthält.
6. Synthetisches Schmiermittel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent eines Bleikorrosionsinhibitors enthält.
7. Synthetisches Schmiermittel nach dein Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,005 bis 0,5 Gewichtsprozent eines Amins der allgemeinen Formel
R4(R5)NR6
in der R4 und R5 Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R6 eine Alkarylgruppe oder hydroxysubstituierte Alkarylgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen sind, enthält.

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