DE1621406C3 - Verfahren zum elektrophoretischen Auftrag anorganischer, oxidischer Oberflächen-Schutzschichten - Google Patents
Verfahren zum elektrophoretischen Auftrag anorganischer, oxidischer Oberflächen-SchutzschichtenInfo
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- DE1621406C3 DE1621406C3 DE1967F0054361 DEF0054361A DE1621406C3 DE 1621406 C3 DE1621406 C3 DE 1621406C3 DE 1967F0054361 DE1967F0054361 DE 1967F0054361 DE F0054361 A DEF0054361 A DE F0054361A DE 1621406 C3 DE1621406 C3 DE 1621406C3
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Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zum Auftrag anorganischer, oxidischer Schutzschichten
auf Metalloberflächen. Gemäß einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag der Anmelderin (DE-OS
16 21 404) zum elektrophoretischen Auftrag anorganischer, oxidischer Oberflächen-Schutzschichten, soll die
verwendete Suspension eine spezifische Leitfähigkeit von 3000 bis 20 000 μ5 · cm~ · aufweisen.
Es wurde nun ein Verfahren zum elektrophoretischen Auftrag anorganischer, oxidischer Oberflächen-Schutzschichten
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die zum Auftrag verwendete Suspension spezifische
Leitfähigkeiten von 3000 bis 20 000 μ5 ■ cm-' aufweist
und daß die Suspension Natriumaluminat in Mengen von 0,05 bis 0,5%, bezogen auf Trockensubstanz, enthält.
Vorzugsweise wird der Suspension ferner ein Bindemittel in Mengen von 0,02 bis 0,5, bezogen auf
Trockensubstanz, zugegeben, wobei als Bindemittel z. B. Methylcellulose, Wasserglas und andere verwendet
werden. Bei der Beschichtung hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, daß das zu beschichtende anodisch
geschaltete Werkstück in einer gleichförmigen Bewegung an der Kathode vorbeibewegt .wird, wobei
Geschwindigkeiten von 1,5 bis 10 mm/s eingehalten werden. Auf die oben beschriebene Weise können-die
abgeschiedenen Schichten hinsichtlich Haftfähigkeit und Gleichmäßigkeit der Beschichtung wesentlich
verbessert werden.
Das Verfahren eignet sich. für den Auftrag aller anorganischer, oxidischer Schutzschichten, bevorzugt
Schichten, die nachträglich gesintert bzw. geschmolzen werden.
Das Verfahren eignet sich besonders für die Einschichtemaillierung; es können jedoch' auch sog.
Grundemails aufgetragen werden, die evtl. so fest haften können, daß sie vor dem, Aufbringen der Deckemailr
schicht nicht eingebrannt werden müssen.
Nachstehend wird das Verfahren am Beispiel des Auftrags von Emailschichten beschrieben. Sinngemäß
gelten die Ausführungen auch für den Auftrag anderer oxidischer, anorganischer Schutzschichten.
Die zum elektrophoretischen Auftrag erforderliche Spannung liegt allgemein niedriger als bei der
Lackelektrophorese. Üblicherweise wird ein Gleichstrom mit einer Spannung zwischen 10 und 100 Volt
verwendet. Durch niedrige Spannung wird die betriebliche Durchführung des Verfahrens wesentlich erleichtert.
In vielen Fällen erweist es sich als günstig, die Stromzuführung in regelmäßigen Intervallen zu unterbrechen,
d. h. den Gleichstrom in pulsierenden Perioden zuzuführen. Dabei wird z. B. eine Stromzuführung von 5
Sekunden und eine Stromunterbrechung von 2 Sekunden kontinuierlich wiederholt. Ferner ist es möglich, die
elektrophoretische Abscheidung durch einen mit Gleichstrom überlagerten niederfrequenten Wechselstrom
im Spannungsbereich zwischen 10 und 100 V durchzuführen. Die auf solche Weise elektrophoretisch
abgeschiedene Emailschicht ist gegenüber jener, die
ίο unter kontinuierlicher Stromzufuhr hergestellt wurde,
dichter in ihrer Struktur und zeigt eine geringere Neigung zur. Blasenbildung, die unter ungünstigen
Bedingungen manchmal auftreten kann.
Bei elektrophoretischem Auftrag mit periodisch unterbrochenem Gleichstrom bzw. mit dem Gleichstrom
überlagerten Wechselstrom werden elektrolytische Reaktionen, die u.a. zur Gasbildung führen,
unterdrückt.
Die Wanderungsgeschwindigkeit der elektrophoretisch abzuscheidenden Teilchen ist abhängig vom pH-Wert der Flüssigkeit, der elektrischen Feldstärke, der elektrischen Leitfähigkeit der Flüssigkeit, der Ladung der Teilchen, ihrem Radius, der Dielektrizitätskonstante, der Viskosität und der Temperatur der Flüssigkeit sowie vom Oberflächenpotential der Teilchen.·
Die Wanderungsgeschwindigkeit der elektrophoretisch abzuscheidenden Teilchen ist abhängig vom pH-Wert der Flüssigkeit, der elektrischen Feldstärke, der elektrischen Leitfähigkeit der Flüssigkeit, der Ladung der Teilchen, ihrem Radius, der Dielektrizitätskonstante, der Viskosität und der Temperatur der Flüssigkeit sowie vom Oberflächenpotential der Teilchen.·
Durch die Arbeitsbedingungen wie Zusammensetzung der Schutzschicht, Oxidkonzentration, Auswahl
des suspendierenden Mediums, der Temperatur, Spannung usw. lassen sich für jeden Verwendungszweck die
optimalen Bedingungen einstellen.
Soweit durch mangelnde chemische Beständigkeit der Emailfritten die Gefahr einer hohen Konzentration
an herausgelösten Salzen besteht, kann man mit Vorteil anstelle von Wasser auch organische Flüssigkeiten bei
der Herstellung der Suspension einsetzen, wobei das Wasser teilweise oder völlig ersetzt werden kann.
Vorzugsweise werden dabei organische Stoffe mit Siedepunkten unter 2000C und mit Dielektrizitätskonstanten
zwischen 1,8 und 60 verwendet. Als solche Flüssigkeiten eignen sich ein- und mehrwertige
Alkohole, vorzugsweise Isopropanol und Äthylenglycol. Entwässerungsprodukte dieser Alkohole, z. B. Dioxan,
Aminoalkohol, vorzugsweise Triäthanolamin,. Amine, Cyclohexylamin, Ketone, vorzugsweise Cyclohexanon,
Aldehyde, vorzugsweise 2,4,6-Trimethyl-1,3,5-Trioxan.
Außerdem ist es möglich, die Wirkung der aus dem Email herausgelösten Salze sowie die Abscheidungsgeschwindigkeit
der Emailteilchen durch Zusätze, die nicht
so selbst in der Emailschicht abgeschieden werden, zu
regeln.
Für eine gute Streuung der Feststoffteilchen beim elektrophoretischen Auftrag erweist sich oft eine
verhältnismäßig hohe Schlickerleitfähigkeit als günstig.
In manchen Fällen kann man je nach Zusammensetzung der Oxidschmelze auch mit hohen Leitfähigkeiten der
Suspension (7000 bis 20 000 μ5 · cm-1) arbeiten. Diese
Werte lassen sich durch Zugabe von Elektrolyten, die keinen schädlichen Einfluß auf die Schutzschicht bzw.
das Email haben, einstellen. Als solche Zusätze eignen sich z. B. Phosphate, vorzugsweise Orthophosphate der
Alkalien, einschließlich Ammoniumphosphat.
Die Beschichtung kann auf folgende Weise durchgeführt werden: Die entsprechend bereitete Suspension
wird in einer Wanne oder einem ähnlichem Behälter durch Umpumpen oder Rühren ständig in Bewegung
gehalten, um ein Absetzen der Teilchen zu verhindern Beim Eintauchen des zu beschichtenden Teils kann die
Badbewegung unterbrochen werden. Der Gegenstand wird an den Pluspol eines Gleichrichters angeschlossen,
bildet also die Anode, den Minuspol kann eine ebenfalls eingehangene Kathode oder aber der Behälter selbst
bilden, sofern er aus einem leitenden Material gefertigt ist. Je nach den Abscheidungsbedingungen wird eine
Spannung zwischen 10 und 100 V über Zeiten zwischen 5 Sekunden und 5 Minuten kontinuierlich oder in
gleichmäßigen Intervallen angelegt.
Häufig ist es zweckmäßig, mit einer nicht stationären, bewegten, vorzugsweise stabförmigen Kathode zu
arbeiten, um auf diese Weise die oben beschriebene periodische Stromzuführung zu erreichen. Nach der
Beschichtung kann der Gegenstand in einem Wasserbad oder einem anderen Spülbad kurz getaucht werden, um
lose haftende und nicht elektrophoretisch abgeschiedene Teilchen abzuspülen. Anschließend wird er getrocknet
und schließlich unter den von der aufgebrachten Masse bestimmten Bedingungen eingebrannt.
Je nach Beschaffenheit der Fritten können normal gebeizte oder vernickelte Emaillierstähle, vorzugsweise
mit C-Gehalten unter 0,006%, aber auch andere geeignete metallische Werkstoffe als Grundmaterialien
verwendet werden.
Wie bereits erwähnt, lassen sich außer Emails auch nichtschmelzende oxidische Schutzschichten elektrophoretisch
auftragen. Zum Beispiel kann eine oxidische Mischung der folgenden Zusammensetzung
50-75% SiO2
12-25% Al2O3
3-20% K2O
1-25% Na2Q
0- 50/0 Cr2O3
1- 4% ZrO2
0- 4% P2O5
0- 4% P2O5
zum Korrosionsschutz von Stahlblöcken, Rohren oder dergleichen während einer Temperaturbeanspruchung
bis zu einer Höhe von 14000C dienen. Infolge der hohen
Beanspruchung sind Schichtdicken der Schutzmasse bis zu 2 mm erforderlich, die durch einfaches Tauchen der
Gegenstände mit einem vernünftigen Zeitaufwand nicht erzielt werden können.
Durch elektrophoretischen Auftrag lassen sich diese Schutzdicken bei Feldstärken zwischen 12 und 18 V/cm
in Auftragszeiten von 2 bis 7 Minuten erreichen. Zum elektrophoretischen Auftrag eignen sich vorzugsweise
chemisch resistente Direktemails der Zusammensetzung
35-44% SiO2
0- 4,5% Al2O3
14-20% B2O3
7-11% Na2O
2- 6% K2O
0- 5% F
8-22% TiO2
0- 2% MgO
0- 4% P2O5
0- 1% Li2O
0- 5% F
8-22% TiO2
0- 2% MgO
0- 4% P2O5
0- 1% Li2O
Zirkonemails der Zusammensetzung
27-33% SiO2
12-25% Al2O3
15-23% B2O3
8-12% Na2O
8-12% CaO
5,5-9% F .
6-10% ZrO2
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern:
Bei den Beispielen 1—4 wurden Stahlbleche der Zusammensetzung (Gew.-%)
C | 0,003 |
Mn | 0,32 |
P | 0,015 |
S | 0,025 |
Si | 0,01 |
Al | 0,001 |
Cu | 0,03 |
Ni | 0,024 |
As | 0,010 |
Cr | 0,019 |
Sn | 0,003 |
Pb | 0,0005 |
Sb | 0,005 |
entfettet, 7 min in 9%iger Schwefelsäure bei 8O0C
gebeizt, und anschließend 7 min in einer l,5%igen Nickelsulfatlösung vernickelt.
Ein in der angegebenen Weise vorbehandeltes Stahlblech wurde mit einem Direktemail der Zusammensetzung
Gew.-Teile
58,7 SiO2
13,2 B2O3
16,4 Na2O
4.0 F
1.1 CoO
8.2 TiO2 1,5 CoO
elektrophoretisch beschichtet.
Mühlenversatz:
Fritte 100 Gewichtsteile Wasser 70 Gewichtsteile
Mahlfeinheit:
weniger als 1 % Rückstand auf dem Sieb mit 16 900 Maschen pro cm2
Elektrische Bedingungen:
Gleichstrom: 18 V und 3 V Feldstärke: 7 V/cm und 1 V/cm Stromzufuhr: 5 s —18 V; 2 s stromlos;
6ÖS-3V Trocknung:
10 min bei 12O0C Einbrand:
3 min bei 820° C Emaillierergebnis: glasartige glatte, fehlerfreie und
hochglänzende Oberfläche, gute Haftung Der Suspension werden nach dem Vermählen
0,2 Gew.-Teile Natriumaluminat zugesetzt.
Ein in der angegebenen Weise vorbehandeltes Stahlblech wurde mit einem TiO2-getrübten Weißemail
der Zusammensetzung
Gew.-Teile
38,2 SiO2 0,3 Al2O3
21,8 B2O3
5 6
7,4 Na2O Elektrische Bedingungen:
7,6 K2O a) Das Werkstück ist anodisch geschaltet, befindet
2,0 F sich zwischen den Kathoden.
20,4 TiO2 b) Das Werkstück ist anodisch geschaltet, bewegt
0,4 P2O5 5 sich gleichförmig an Kathoden vorbei und verläßt
0,3 Li2O ■ kurz danach das Tauchbad. Die Kathoden sind so
, , , . , , ,-,Ii geformt, daß ihre Kanten oder Spitzen wirksam
elektrophoretisch beschichtet. °. , K
Mühlenversatz: Trocknung:
Fritte 100 Gewichtsteile 10 10 min bei 12O0C
Wasser 70 Gewichtsteile Einbrand:
Natriumaluminat 0,2 Gewichtsteile 3 min bei 820° C
Mahlfeinheit: Emaillierergebnis:
weniger als 1% Rückstand auf einem Sieb mit In beiden Fällen erhält man eine glasartige glatte,
16 900 Maschen pro cm2 ' 15 fehlerfreie Emailoberfläche; gute Haftung.
Claims (2)
1. Verfahren zum elektrophoretischen Auftrag anorganischer, oxidischer Oberflächen-Schutzschichten,
dadurch gekennzeichnet, daß die zum Auftrag verwendete Suspension spezifische Leitfähigkeiten von 3000 bis 20 000μ5-αη~1
aufweist und daß die Suspension Natriumaluminat in Mengen von 0,05 bis 0,5 °/o, bezogen auf Trockensubstanz,
enthält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Methylcellulose oder
Wasserglas verwendet wird.
Priority Applications (9)
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BI | Miscellaneous see part 2 | ||
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