DE487603C - Verfahren zur Herstellung von negativen Elektroden fuer alkalische Sammler - Google Patents

Description

Im Hauptpatent 482 065 ist ein Verfahren zur Herstellung von Nickel- bzw. Kobaltoxydelektroden durch abwechselnde anodische Oxydation in Lauge und kathodische Reduktion in neutraler Nickel- bzw. Kobaltsalzlösung beschrieben.

Die Erfindung betrifft eine Ausgestaltung dieses Verfahrens und ermöglicht insbesondere die Herstellung von negativen Elektroden, die gemeinsam mit den Nickel- bzw. Kobaltoxydelektroden gemäß dem Hauptpatent in Lauge ein galvanisches Element von großer mechanischer und elektrischer Widerstandsfähigkeit und äußerst niedrigem Gewicht ergeben. Dabei dienen die Platten gemäß vorliegender Erfindung als negative Elektroden, die Nickel- bzw. Kobaltoxydplatten gemäß dem Hauptpatent als positive Elektroden.

Es wurde nun gefunden, daß auch Eisen, das bekanntlich einer gemeinsamen Gruppe des periodischen Systems mit Nickel und Kobalt angehört, einer anodischen Oxydation in Lauge zwecks Bildung einer oberflächlichen dreiwertigen Oxydschicht unterworfen werden kann,

«5 welche Schicht bei nachfolgender kathodischer Reduktion in neutraler Eisensalzlösung von den niedergeschlagenen Eisen zu zweiwertigem Oxyd reduziert wird, wobei gleichzeitig das niedergeschlagene Eisen durch den Sauerstoffüberschuß des höherwertigen Oxydes zu zweiwertigem Oxyd oxydiert wird und sich als festhaftende, poröse Schicht auf der Platte niederschlägt. Durch nachfolgende anodische Oxydation in Lauge wird diese zweiwertige Oxydschicht wieder zu einer dreiwertigen oxydiert, die hierauf wieder unter neuerlicher Niederschlagbildung kathodisch in neutraler Eisensalzlösung reduziert werden kann. Dieses Verfahren kann bis zur Erreichung der gewünschten Schichtdicke wiederholt werden.

Ferner wurde gefunden, daß eine Kadmiumplatte oder eine Zinkplatte, die zunächst kathodisch mit einem Kadmiumniederschlag überzogen wurde, hierauf in Lauge zuerst anodisch oxydiert, dann kathodisch reduziert und hierauf neuerlich in einer neutralen Kadmiumsalzlösung kathodisch mit einem metallischen Kadmiumniederschlag versehen wurde, nach entsprechender Wiederholung dieser Operationen ebenfalls eine vorzügliche Elektrode abgibt.

Sowohl bei den Eisen- wie bei den Kadmiumelektroden wird das Verfahren nach einer kathodischen Reduktion abgebrochen. Wird dann eine solche Elektrode zusammen mit einer

Nickel- bzw. Kobaltoxydelektrode, bei der das Verfahren gemäß, dem .Hauptpatent nach einer anodischen Oxydation abgebrochen wurde, in Lauge gebracht, so: ergibt sich in beiden Fällen ein galvanisches Element, dessen Entladespannung zwar nur 1,3 Volt beträgt, dessen Kapazität pro Einheit des Plattengewichtes aber so hoch ist daß das Zellengewicht pro Wattstunde erheblich niedriger ist als das aller bekannten Sammler. Bei der Entladung einer solchen Zelle wandert der Sauerstoff von der Nickel- bzw. Kobaltoxydelektrode zur Eisenoxyd- bzw. Kadmiumelektrode, bei der Ladung nimmt er den umgekehrten Weg. *

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zur Herstellung von negativen Elektroden für alkalische Sammler, dadurch gekennzeichnet," daß das gemäß Patent 482 065 zur Herstellung von positiven Elektroden angewendete Verfahren der abwechselnden anodischen Oxydation in Lauge und kathodischen Reduktion in der betreffenden Metallsalzlösung auf die den genannten Metallen (Nickel, Kobalt) gegenüber elektronegativen Metalle Eisen bzw. Kadmium angewendet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Kadmiumelektrode oder einer dieser gleichwertigen mit Kadmium überzogenen Zinkelektrode zwischen der anodischen Oxydation in Lauge und der kathodischen Behandlung in Kadmiumsalzlösung jedesmal eine kathodische Reduktion in Lauge eingeschoben wird.