DE150620C - - Google Patents
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Description
PATENTAMT.
- JV* 150620
KLASSE 21 b.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren, um aus reinem Blei bestehende
positive Polelektroden für elektrische Stromsammler (Plante-Elektroden) schnell zu formieren.
Bekanntlich ist es praktisch nicht angängig, derartige Elektroden durch andauerndes Hindurchleiten
von Strom zu formieren, weil die Kapazität zu langsam zunimmt. Um die
ίο .Formierung- zu beschleunigen, muß man den
Sammler vielfach abwechselnd laden und entladen bezw. die Stromrichtung häufig wechseln.
Es hat sich nun gezeigt, daß das Bleisuperoxyd infolge seiner dichten Struktur die Ursache ist, welche die elektrolytische
Einwirkung auf das darunterliegende Blei hindert.
Aus dieser Beobachtung ergibt sich naturgemäß, daß, wenn sich die Bildung von Bleisuperoxyd
auf einer in der Formierung begriffenen positiven Polelektrode irgendwie hindern läßt, schnell eine Schicht von Bleioxyd
von einer solchen Stärke erhalten werden kann, daß die Platte, auf welcher die Reaktionen verlaufen, nach Überführung des
Oxydes in Superoxyd die erforderliche Kapazität besitzt. Es ist nur erforderlich, dafür
zu sorgen, daß die Oxydbildung bis in genügend tiefe Schichten der Platte eindringen
kann.
Zur Verhinderung der Superoxydbildung ist bisher die Verwendung niedrig gespannter
Ströme vorgeschlagen worden, welche indessen insofern unvorteilhaft ist, als dabei Oxyde
erhalten werden, welche schlecht an den Platten anhaften.
Dagegen besteht das Verfahren,, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildet, darin, daß die Formierungszellen mit einem Elektrolyten aus Schwefelsäure von
etwa 30B. (spez. Gewicht 1,0212) gefüllt und
während des Hindurchleitens des Stromes absatzweise kleine Mengen eines Körpers hinzugefügt
werden, welcher die Bildung von Bleisuperoxyd verhindert.
Dieser Zusatz muß, um praktisch verwendet werden zu können,
1. in Wasser löslich sein und durch Schwefelsäure nicht gefällt werden,
2. Bleisuperoxyd reduzieren,
3. keine Substanzen enthalten, welche die Dauerhaftigkeit der Platten schädlich beeinflussen,
4. keine Entwicklung von Gasen hervorrufen, welche Übelkeit erregen oder sonst
giftig oder schädlich auf den Arbeiter wirken,
5. billig und in der Handhabung ungefährlich sein und keine besonderen Einrichtungen
erfordern, welche die Zusammenstellung, Aufstellung und Überwachung der Formierungsbatterien
weniger einfach machen.
Als Körper, welche diese verschiedenen Bedingungen erfüllen, haben sich nun gewisse
Kohlenstoffverbindungen erwiesen, und zwar sowohl sauerstoffhaltige als sauerstofffreie,
welche löslich sind und Reduktionsvermögen besitzen. . '.'"
Besonders gute Resultate sind mittels Glukose und Oxalsäure erzielt worden.
Oxalsäurehaltige Elektrolyse sind allerdings auch schon früher bei der Formierung von
Elektrodenplatten verwendet worden. Es hat
sich jedoch dabei teils um gepastete Elektroden gehandelt, bei welchen gegenüber der
an sich schon infolge der Porosität der Oxydpaste so wesentlich abgekürzten Formierungsdauer
keine wesentliche Beschleunigung der Formierung in Frage kommt, teils ist hier wie in den Fällen, in denen oxalsäurehaltige
Electrolyte bei der Formierung von Plante-Elektroden verwendet worden sind,
ίο nur mit einer von vornherein die gesamte
Oxalsäuremenge enthaltenden Lösung gearbeitet worden, was keine genügend tiefgehende
Veränderung der Plattenoberfläche erzielen läßt und außerdem leicht zu Zer-' Setzungen Anlaß gibt.
Das neue Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt.
Wenn'beispielsweise mittels eines Zusatzes von Glukose die positiven Polelektroden für
eine Zelle von 360 Amperestunden Kapazität formiert werden sollen, so kann unter Verwendung
einer Gesamtmenge von etwa 1,8 kg Glukose folgendermaßen verfahren werden.
Die Formierung wird in dem oben beschriebenen Elektrolyten aus verdünnter Schwefelsäure begonnen, wobei sich nach
sehr kurzer Zeit an den positiven Polelektroden (als negative Elektroden sollen gepastete
Elektroden zur Verwendung kommen) eine rötliche Färbung zeigt, welche von der beginnenden Bildung von Bleisuperoxyd herrührt.
Es werden alsbald 360 g Glukose hinzugesetzt, wodurch das Bleisuperoxyd zu Bleioxyd
reduziert wird und die Klemmenspannung der Zellen von 2,5 bis 2,6 Volt auf 2,2 Volt fällt. Das Bleioxyd ist für die bei
der Elektrolyse entstehenden Gase durchlässig und diese können daher auf die dar-
unterliegende Bleischicht einwirken.
• In dem Maße, wie die Glukose zur Reduktion des Bleisuperoxydes verbraucht wird,
nimmt die Spannung zu und beträgt nach etwa 24 Stunden wiederum 2,5 bis 2,6 Volt,
.; 45 wobei gleichzeitig wiederum eine Bleisuperoxydbildung
zu bemerken ist. Darauf werden wiederum 360 g Glukose hinzugesetzt, wobei sich dieselben Erscheinungen wiederholen.
Nach fünfmaliger Wiederholung mit je 24 Stunden Zwischenraum ist die Operation
beendet.
Es findet also eine Veränderung der Bleioberfläche in der Weise statt, daß sich zunächst
unter Volumenvermehrung Bleioxyd und alsdann unter abermaliger Volumenvermehrung
Bleisuperoxyd bildet, welch letztere Volümenvermehrung durch die Reduktionswirkung wiederum rückgängig gemacht wird.
Es gehen also dieselben Veränderungen vor sich, welche die Platte während des Betriebes
erleidet, und zwar mit häufiger Wiederholung, und durch diese Volumenveränderungen erhält
man eine Bleioberfläche von denkbar größter Porosität, die also bei nachherigem
Gebrauch in dem gewöhnlichen Schwefelsäureelektrolyten sehr schnell in Bleisuperoxyd
übergeht.
Die so erhaltene Platte braucht nur in dem gewöhnlichen Schwefelsäureelektrolyten
20 bis 50 Stunden in normalem Betrieb geladen zu werden, um.das Bleioxyd in Bleisuperoxyd
überzuführen.
WTenn . man das Reduktionsmittel nicht in
kleinen Mengen hinzufügt, sondern von vornherein die ganze Masse zusetzt, so findet
keine Bleisuperoxydbildung statt, sondern es bildet sich einfach Bleioxyd, so daß nur eine
einmalige Volumenvermehrung stattfindet. Die Porosität ist also eine sehr viel geringere
und bei der weiteren Formierung in dem gewohnlichen Schwefelsäureelektrolyten wird
eine sehr viel dünnere Superoxydschicht erhalten, wie dies auch bei den älteren Verfahren
der Fall ist.
Wenn man die positive Polelektrode vorher mit einem Salpetersäurebad, wie es Plante
empfohlen hat, behandelt, wobei der Salpetersäure etwas Schwefelsäure zugesetzt werden
kann, so kann gemäß vorliegender Erfindung die vollständige Formierung der Platten in
4 bis 5 Tagen genau mit derselben Leichtigkeit und unter denselben Bedingungen wie
bei gepasteten Elektroden beendet werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Formierung von positiven Polelektroden nach Plante, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Abkürzung der Formierungsdauer die reinen Bleiplatten in einem Elektrolyten aus verdünnter Schwefelsäure vorformiert werden , welchem zur Reduktion des entstehenden Bleisuperoxydes absatzweise in kleinen Mengen oxydierbare Kohlenstoffverbindungen, wie Glukose, Oxalsäure usw. zugesetzt werden, worauf die so vorformierten Platten in bekannter Weise in einem gewöhnlichen Schwefelsäureelektrolyten weiterformiert werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE150620C true DE150620C (de) |
Family
ID=417513
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT150620D Active DE150620C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE150620C (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4828773A (en) * | 1987-10-14 | 1989-05-09 | Exxon Research And Engineering Company | Highly aromatic anisotropic polyurea/urethane membranes and their use for the separation of aromatics from non-aromatics |
US4861628A (en) * | 1987-10-14 | 1989-08-29 | Exxon Research And Engineering Company | Thin film composite membrane prepared by suspension deposition |
EP0333920A1 (de) * | 1988-03-23 | 1989-09-27 | Goetze Ag | Weichstoffflachdichtung |
US4879044A (en) * | 1987-10-14 | 1989-11-07 | Exxon Research And Engineering Company | Highly aromatic anisotropic polyurea/urethane membranes and their use for the separation of aromatics from non aromatics |
US4914064A (en) * | 1987-10-14 | 1990-04-03 | Exxon Research And Engineering Company | Highly aromatic polyurea/urethane membranes and their use for the separation of aromatics from non-aromatics |
US5045354A (en) * | 1989-12-19 | 1991-09-03 | Exxon Research & Engineering Company | Production of supported thin film membranes |
US5055632A (en) * | 1987-10-14 | 1991-10-08 | Exxon Research & Engineering Company | Highly aromatic polyurea/urethane membranes and their use for the separation of aromatics from non-aromatics |
-
0
- DE DENDAT150620D patent/DE150620C/de active Active
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