DE35718C - Verfahren zur Herstellung von Elektroden für galvanische Batterien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektroden für galvanische BatterienInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate. ,
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 22. März 1885 ab.
Das Verfahren bezweckt die Herstellung von positiven Elektroden aus porösem Blei und
negativen Elektroden aus Bleisuperoxyd für primäre galvanische Elemente.
Die Herstellung erfolgt auf elektrolytischem Wege und unterscheidet sich von den bisher
bekannten, den gleichen Zweck verfolgenden Verfahren dadurch, dafs, während bisher dergleichen
Elektroden aus löslichen Bleisalzen im elektrolytischeii Bade gewonnen wurden,
nach dem neuen Verfahren das Ausgangsmaterial aus einer in Wasser unlöslichen Bleiverbindung
besteht, welche mit Magnesia oder einem Alkali gemischt oder mit einer alkalischen
Lauge zu einer plastischen Masse ange- . macht wurde. Diese plastische Masse kann
man alsdann entweder auf irgend eine leitende Platte in einer mehr oder weniger dünnen
Schicht auftragen und die so bekleideten Platten in das elektrolytische Bad als Elektroden aufhängen,
oder aber man kann die Masse in soliden Klumpen oder Platten auf trogförmigen
Elektroden einlegen und alsdann in dieser Form der Einwirkung des elektrischen Stromes
aussetzen.
Die Erfinder wählen als Ausgangsmaterial für die elektrolytische Darstellung der positiven
Elektrode aus metallischem, porösem Blei Bleisulfat, welches mit Magnesia im Verhältnisse
von 7Y2 Gewichtstheilen zu ι Gewichtstheil
Magnesia und Wasser zu einer plastischen Masse angemacht wird.
Man kann auch die Magnesia weglassen und an Stelle derselben eine alkalische Lauge verwenden,
mit Hülfe deren das Bleisulfat zu der plastischen Masse angemacht wird.
Diese plastische Masse wird alsdann entweder in einer mehr oder weniger dicken
Schicht auf eine Bleiplatte aufgetragen und mit dieser als Kathode in das elektrolytische Bad
eingehängt oder in eine trogförmige Kathode des Bades in Form eines Klumpens oder einer
soliden Platte eingelegt, worauf der durch das Bad geleitete elektrische Strom die fragliche
Masse in schwammiges Blei umwandelt.
Als Anode verwendet man entweder die bereits in metallisches Blei umgewandelten
Kathoden einer früheren Behandlung in dem elektrolytischen Bade, welche vorher der
atmosphärischen Luft ausgesetzt wurden, um das metallische Blei in Bleioxyd umzuwandeln,
oder aber ein Gemenge von Mennige oder Bleiglätte mit 30 pCt. fein zertheiltem Blei,
welches Gemenge mit einer alkalischen Lauge oder einer Lösung von schwefelsaurer Magnesia
zu einer plastischen Masse angemacht wird.
Das Bleioxyd an der Anode wird alsdann im elektrolytischen Bade in Bleisuperoxyd umgewandelt.
Als elektrolytische Flüssigkeit in dem elektrolytischen Bade wird eine halbgesättigte Lösung
von schwefelsaurer Magnesia verwendet, man kann zwar auch eine alkalische Sulfatlösung
oder verdünnte Schwefelsäure anwenden , allein die schwefelsaure Magnesia giebt bei weitem die' besten Resultate, ohne
dafs es den Erfindern bis jetzt möglich gewesen wäre, die Ursache hiervon theoretisch
nachzuweisen.
Während des Durchganges des Stromes wird die Magnesiasulfatlösung nach und nach stark
sauer, weshalb es nöthig ist, dieselbe von Zeit
zu Zeit durch Zusatz von Magnesia oder kohlensaurer Magnesia zu neutralisiren. Die auf die
beschriebene Weise hergestellten Elektroden aus porösem Blei einerseits und Bleisuperoxyd
andererseits werden alsdann zu einem primären galvanischen Element zusammengestellt mit
verdünnter Schwefelsäure (i : io bis ι : 5) als
erregender Flüssigkeit. Wenn die Elektroden in dem primären Element verbraucht sind,
d. h. wenn das Blei der positiven Elektrode in Bleisulfat und das Bleisuperoxyd der negativen
Elektrode in eine Masse, die aus etwas Superoxyd, Bleiglätte und Bleisulfat besteht,
umgewandelt ist, so werden sie durch neue ersetzt, die erschöpften Elektroden abgekratzt
und die abgekratzte Masse wieder mit Magnesia oder einem kaustischen Alkali gemischt und zu
einer plastischen Masse angemacht, welche alsdann wieder in früher beschriebenen Weise
elektrolytisch in poröses Blei bezw. Bleisuperoxyd umgewandelt wird.
Man kann auch die erschöpften negativen Elektroden einfach in eine Lösung eines kaustischen
Alkalis tauchen und dann im elektrolytischen Bade wieder in wirksame negative Elektroden
umwandeln.
Claims (2)
1. Die Darstellung von porösem Blei durch Behandlung einer plastischen Masse aus
Bleisulfat und einer alkalischen Erde oder einem Aetzalkali im elektrolytischen Bade
als Anode neben einer passenden Kathode.
2. Bei der elektrolytischen Darstellung von porösem Blei aus einer plastischen Masse
von Bleisulfat und Magnesia oder Aetzalkali oder von Bleisuperoxyd aus einer plastischen Masse von Bleioxyd und Magnesia
oder Aetzalkali oder von beiden gleichzeitig die Anwendung einer Magnesiasulfatlösung
als elektrolytische Flüssigkeit.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT35718D Expired - Lifetime DE35718C (de) | Verfahren zur Herstellung von Elektroden für galvanische Batterien |
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