DE187734C - - Google Patents
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- DE187734C DE187734C DENDAT187734D DE187734DA DE187734C DE 187734 C DE187734 C DE 187734C DE NDAT187734 D DENDAT187734 D DE NDAT187734D DE 187734D A DE187734D A DE 187734DA DE 187734 C DE187734 C DE 187734C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JiS 187734 KLASSE 21 J). GRUPPE
für elektrische Sammler.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Eisen-, Nickel-
und Kobalt-Elektroden für elektrische Sammler, bei welchem aus den betreffenden Metallen
bestehende Bleche, Netze oder dergl. als Anoden elektrolytisch oxydiert werden.
Wenn ein mit Schmirgel oder Feile behandeltes Nickelblech von etwa 0,5 mm Dicke
als Anode in eine verdünnte Lösung von
to Ätzkali (etwa 3 bis 4 g KOH pro Liter
Wasser) mit -oder ohne Zusatz von einer Spur eines geeigneten Salzes, z. B. NaCl,
getaucht wird, dann bildet sich zunächst auf dem Nickelblech ein leichtes, grüngefärbtes
Hydroxyd, welches nicht an der Oberfläche des Nickelbleches " anhaftet, sondern als
flockiger Niederschlag auf den Boden des Gefäßes sinkt. Wird die Elektrolyse weiter
fortgesetzt, so wird das gebildete Hydroxyd allmählich »schwerer« und haftet schließlich,
obwohl sehr lose, an dem Bleche. Nach einer vier- bis siebenstündigen Elektrolyse, je nach
der_ verwendeten Stromstärke, ist das Blech mit einer etwa 1 cm dicken Schicht von
Nickelhydroxyd bedeckt.
Bei Untersuchung dieser Schicht findet man, daß deren äußere Teile aus einem grünen,
mehr oder weniger gelatinösen Hydroxyd bestehen, daß aber die Konsistenz der Masse
sowie deren Schwere nach innen zu allmählich größer wird und daß der innere Teil
der Schicht ziemlich fest und grünschwarz bis schwarz ist.
Wird ein derartig behandeltes Blech als Anode in eine stärkere (25 prozentige) Ätzalkalilösung
getaucht, so wird nur der innere, durch die Molekularkraft an dem Nickelblech anhaftende Teil der Hydroxydschicht zu dem
höheren, elektrolytisch wirksamen Hydroxyd oxydiert, während der ganze übrige Teil von
den entwickelten Gasen /abgeschält wird und auf den Boden des Gefäßes sinkt.
Wird das Blech nunmehr mittels einer Säure vom Oxyde befreit und dann gewogen,
so findet man, daß es, je nach der verwendeten Strommenge, 50 bis 75 Prozent- seines
Gewichts verloren hat. Man findet ferner, daß das Blech nicht gleichmäßig angegriffen,
sondern an einigen Stellen dicker ist als an anderen. Alle möglichen Zusammensetzungen
des Elektrolyts haben etwa dasselbe Ergebnis zur Folge.
Es ist einleuchtend, daß bei einer derartigen Präparierung allzuviel Material verloren
geht und daß infolge der Ungleichmäßigkeit der erzielten Oberfläche, zum Teil
eine Ursache der lange dauernden Oxydation, die beste Wirkung hinsichtlich der Gewichtsund
Preiseinheit nicht erzielt werden kann.
Die vorliegende Erfindung hat nun zum Zwecke, denjenigen Teil der Hydroxydschicht,
welche zunächst gebildet und bei der Ladung
abgeschält wird, auf künstlichem Wege zu ersetzen.
Dies erfolgt dadurch, daß das Nickelblech während der Präparierung von einem porösen,
mit der Elektrolytflüssigkeit angefeuchteten Stoffe umgeben wird. Dadurch wird die
Bildung des gelatinösen, flockigen und lose gebundenen Hydroxyds vermieden, und schon
nach einigen Minuten bildet sich eine schwarze,
ίο gleichmäßige und an dem Bleche sehr stark
anhaftende Schicht.
Die Vorteile einer in dieser Weise auf »trockenem Wege« hergestellten Elektrode
sind im Vergleich mit derjenigen auf »nassem Wege« erzeugten sehr erheblich.
Man kann erstens sehr dünne Bleche (0,10 mm und darunter) verwenden und somit
sehr dünne Elektroden herstellen. Ferner erhält man schon nach etwa einer halben
Stunde eine gleichmäßige, ,stark- anhaftende Schicht des Nickelhydroxyds ohne nennenswerte
Verluste an Material und elektrischer Energie.
Verschiedene poröse Stoffe sind zu dem vorliegenden Zwecke mehr oder weniger geeignet.
Als einer der besten soll hier gelöschter Kalk erwähnt werden; er kann in
äußerst fein verteiltem Zustande erhalten werden und ist von einer leimartigen Konsistenz.
Der Kalk (das Kalziumhydroxyd) spielt aber bei der Präparierung eine rein chemische
Rolle. Beim Durchgang des Stromes wird nämlich der Elektrolyt bei der zu behandelnden
Elektrode verdünnt. Das Kalziumhydroxyd ist indessen,, wie bekannt, in dem Elektrolyt
etwas löslich, was zur Folge hat, daß die Konzentration des Elektrolyts in der Nähe der Behandlungsfläche etwa konstant
bleibt. In derselben Weise wie das Kalziumhydroxyd wirken auch die Hydroxyde der
anderen alkalischen Erdmetalle, wie Baryum- oder Strontiumhydroxyd sowie auch das
Magnesiumhydroxyd und im allgemeinen alle schwerlöslichen Metallhydroxyde.
Das Behandeln der Nickelplatte erfolgt in folgender Weise:
In ein Gefäß, z. B. aus Gußeisen, wird ein Nickelblech geeigneter Größe, das am oberen
Rande mit einer Kontaktverlängerung versehen ist, hineingebracht. Die Kanten des
Bleches werden gegen Anfressen durch Anbringen eines geeigneten Isolierstoffes, wie
z. B. Schellack öder Paraffin, geschützt.
Das Gefäß bildet die negative Elektrode und das Nickelblech die positive.' Das Gefäß wird mit einem steifen Teig gefüllt,
Das Gefäß bildet die negative Elektrode und das Nickelblech die positive.' Das Gefäß wird mit einem steifen Teig gefüllt,
der aus 100 Teilen Ätzkalk und 72 Teilen
. einer Lösung von 5 g Kali pro Liter Wasser besteht, und dem gegebenenfalls etwas Ammöniaklösung
von spez. Gewicht 0,85 zugesetzt ist.
Ein elektrischer Strom von etwa 5 Ampere wird dann während etwa einer halben Stunde
hindurchgeleitet. .
Die Elektrode wird nach dem Herausnehmen von anhaftendem Kalk befreit. Es
zeigt sich nun, daß das Blech mit einer gleichmäßigen, gut anhaftenden Schicht aus
Nickelhydroxyd hauptsächlich Ni (0 H)z, überzogen
worden ist.. Nach einer etwa zweistündigen Ladung in 25 prozentigem Alkali
mit einer Stromstärke von etwa 1 Ampere ist die Elektrode fertig zum Gebrauch.
Der Zusatz von Ammoniak hat zusammen mieden Veränderungen im Gehalt an Alkali
den Zweck, dem Einfluß der im Kalk vorkommenden Verunreinigungen aller Art entgegenzuwirken.
Ein Teil dieser Verunreinigungen begünstigt die Bildung des Hydroxydes. Sind diese in überwiegender Menge
vorhanden, erübrigt sich der Zusatz vom Ammoniak. Falls aber die Verunreinigungen
hemmend auf die Oxydation wirken, ist es vorteilhaft, Ammoniak zuzusetzen, und zwar
in einer Menge, die den vorhandenen derartigen Verunreinigungen entspricht. Das
Ammoniak wirkt auflösend auf das Nickelhydroxyd und befördert in dieser Weise die
Reaktion.
In derselben Weise wirken auch verschiedene organische Stoffe. Dem Kalk oder dem
Elektrolyten kann man gewünschtenfalls einen beliebigen Stoff, der einen begünstigenden
Einfluß auf die Beschaffenheit der. gebildeten Hydratschicht haben kann, wie z. B. Hydroxylamin,
Methylamin. zusetzen.
Anstatt den Elektrolyten in einem porösen Stoff unterzubringen und so der Elektrode
zuzuführen, kann derselbe auch in ein gelatinöses Produkt umgewandelt werden, z. B.
durch Kochen mit Stärke.
Beide Verfahren können kombiniert werden.
Falls bei einer in dieser Weise hergestellten Elektrode das Nickelhydroxyd entfernt wird,
und die Behandlung eine vollständige war, findet man, daß das Blech bei einem Gewichtsverlust
von etwa 40 Prozent gleichförmig mit teilweise mikroskopisch feinen und dicht aneinander befindlichen Löchern perforiert ist.
In der Tat verhält sich ein in dieser Weise perforiertes Blech wie ein Nickelschwamm,
dessen Poren mit elektrolytisch wirksamem Nickelhydroxyd gefüllt sind, wobei dieses
durch molekulare Adhäsion mit dem metallischen Leiter verbunden ist.
Sind die Perforierungen groß genug, können zwei oder mehrere derartige Bleche zu
einer Elektrode vereinigt werden. Solche Elektroden können dann mit geeigneten
negativen Elektroden in einem alkalischen Elektrolyten zu einem Sammler zusammengestellt
werden, wobei die Kapazitäten der
Elektroden durch die Wahl der passenden Anzahl Nickelbleche einander angepaßt werden.
In derselben Weise wie Bleche können auch Netze oder anders geformte Nickelgerippe
behandelt werden. So z. B. kann die Kapazität aus Nickelkitt hergestellter Elektroden
durch die Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren wesentlich vergrößert
ίο werden, indem die Nickelspäne bei der elektrolytischen
Behandlung allseitig mit einer gut anhaftenden Schicht aus elektrolytisch wirksamem Hydroxyd überzogen werden.
Das Verfahren findet auch Anwendung auf die anderen magnetischen Metalle, Eisen und Kobalt. ;
Das Verfahren findet auch Anwendung auf die anderen magnetischen Metalle, Eisen und Kobalt. ;
Eine in dieser Weise hergestellte Nickelelektrode kann in etwa 5 Miuuten bis zu
90 Prozent ihrer normalen Kapazität aufnehmen.
Werden die vorliegenden Elektroden ' mit Rostkitt-Elektroden zu Elementen zusammengestellt,
so können mit diesem Sammler große Mengen elektrischer Energie in der
Zeiteinheit aufgenommen bezw. abgegeben werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Eisen-, Nickel- und Kobalt-Elektroden für
elektrische Sammler, bei welchem aus den betreffenden Metallen bestehende Bleche,
Netze oder dergL als Anoden elektrolytisch oxydiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Herstellung dienende Elektrolyt in Teigform oder gelatiniert
zur Anwendung kommt. .
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der Elektroden ein durch Zusatz von schwerlöslichen Metallhydroxyden, z. B. Kalziumhydroxyd,
teigförmig gemachter Elektrolyt zur Anwendung kommt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Herstellung der Elektroden dienende teigförmige oder gelatinierte Elektrolyt aus verdünnter Alkalilösung
besteht, der zweckmäßig Ammoniak oder eine andere Substanz zugesetzt ist, die die Oxydation bezw. Behandlung
sonst günstig beeinflußt.
Berlin, gedruckt in der reichsdrückergi.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE374598X | 1906-02-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE187734C true DE187734C (de) |
Family
ID=5720514
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT187734D Active DE187734C (de) | 1906-02-16 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE187734C (de) |
FR (1) | FR374598A (de) |
-
0
- DE DENDAT187734D patent/DE187734C/de active Active
-
1907
- 1907-02-13 FR FR374598A patent/FR374598A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR374598A (fr) | 1907-06-17 |
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