DE673777C - Verfahren zur Herstellung einer aktiven Masse fuer alkalische Akkumulatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer aktiven Masse fuer alkalische AkkumulatorenInfo
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Description
In Akkumulatoren und Primärelementen werden bekanntlich oft Stoffe verwendet, die
äußerst schlechtes elektrisches Leitvermögen haben, wie z. B. Oxyde und/oder Hydroxyde
von Metallen wie Nickel, Kobalt, Eisen, Cadmium, Mangan, Kupfer usw. Um solchen Stoffen das notwendige elektrische Leitvermögen
zu verleihen, hat man sie mit anderen leitenden Stoffen, wie fein pulverisiertem
chemisch reinem Graphit, reinem kristallinischem Graphit in Füttern, Metallflocken
usw., vermischt. Man hat versucht, durch Verreiben oder durch Komprimieren unter starkem
Druck das leitende und das nichtleitende Material in möglichst innige Berührung miteinander
zu bringen. Aber da dieser Kontakt zufolge der Berührung mit Elektrolyten sich dadurch verschlechtert, daß die Metalloxyde
bzw. -hydroxyde bei Wasseraufnahme schwellen, so erreicht man nur, daß ein relativ
kleiner Teil der Masse aktiv wirksam wird, während zugleich die Spannungsverluste groß
werden. Daher war es notwendig in Akkumulatoren oder Primärelementen den Elektroden
eine solche mechanische Konstruktion zu geben, daß der Druck der Masse wenigstens
während der Reaktionen keine nennenswerten Veränderungen erfährt.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die Nachteile des schlechten Leitungsvermögens
des Metalloxydes bzw. -hydroxydes bei alkalischen Akkumulatoren zu beseitigen und eine
aktive Masse guter Leitfähigkeit herzustellen, die eine bedeutend höhere Kapazität je Gewichts-
und Volumeneinheit als früher ermöglicht und eine vorteilhafte Belastungsspannung
bei weit höheren Stromstärken ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird' das schlecht leitende Metalloxyd und bzw. oder -hydroxyd
in einer kolloidalen Lösung eines gut leitenden Stoffes, beispielsweise von Graphit und
bzw. oder von einem geeigneten Metall, wie z.B. Nickel, Kobalt, Gold oder Silber, geschjämmt
und eine Ausflockung der Kolloide hervorgerufen.
Für galvanische Elemente ist einerseits vorgeschlagen worden, in einer einen Depolarisator,
wie Braunstein, enthaltenden Kohlenelektrode die Teilchen des depolarisierenden
Stoffes mit kolloidalem Graphit zu umhüllen, und ein anderer bekannter Vorschlag geht
dahin, einen Depolarisator zu verwenden, der aus einem bei gewöhnlicher Temperatur
festen oxydierten Kohlenstoff, dem sog. kolloidalen Graphitoxyd besteht. Ein Depolarisator
dient jedoch einem ganz anderen Zwecke als eine aktive Masse. Ferner handelt es sich
bei dem ersten Vorschlage um eine rein mechanische Mischung, durch die eine verringerte
Anteilnahme an den chemischen Umsetzungen erzielt werden soll, während gemäß
der Erfindung durch das Aufschlämmen des schlecht leitenden Metalloxydes bzw. -hydroxydes
in einer kolloidalen Lösung eines gut leitenden Stoffes und durch das Ausflocken
der Kolloide, d.h. durch eine SoI-Gel-Umsetzung, eine innige Vereinigung mit
der aktiven Masse zwecks Steigerung der Anteilnahme an den chemischen Umsetzungen
erzielt wird. Der oxydierte Kohlenstoff des ίο zweiten Vorschlages, wissenschaftlich Graphitsäure
genannt, unterscheidet sich chemisch scharf vom kolloidalen Graphit.
Für die Herstellung von aktiver Masse für alkalische Akkumulatoren wird die Erfindung
beispielsweise wie folgt verwertet. Aus einer Nickelsalzlösung fällt man Nickelhydroxyd
mit einer starken Base, wie Natronlauge, aus. Dieses Nickelhydroxyd (mit oder ohne vorhergehende
Oxydation mittels Hypochlorit) wird gewaschen und getrocknet. Das in dieser
Weise hergestellte Nickelhydroxyd hat kein elektrisches Leitvermögen, sondern muß mit
zusätzlichem leitendem Material vermischt werden.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch ausgeführt, daß das pulverisierte Nickelhydroxyd
in einer kolloidalen Lösung eines gut leitenden Stoffes geschlämmt wird. Bei
dieser Schlämmung erhält man auf bekannte Weise eine Ausflockung des Kolloids z. B.
durch Zusatz von elektrolytisch oder reduzierend wirkenden Lösungen usw. Nach dem
Trocknen kann das so erhaltene Nickelhydroxyd ohne weitere Einmischung von Leitungsmaterial
verwendet werden, es kann aber auch in gewissen Fällen geeignet sein, ein weiteres leitendes Material, wie normalen
Graphit und/oder Metallflocken, z. B. Nickelflocken, einzumischen:
Man kann auch bei dem Ausfällen des
Nickelhydrates vor dem Trocknen desselben eine kolloidale Lösung zusetzen und danach
Ausflockung bewirken. Es ist auch angebracht, die Ausflockung der Kolloide unddie
Ausfällung des Metalloxydes bzw. -hydroxydes aus einer gemeinsamen Lösung vorzunehmen,
indem die kolloidale Graphit- und/ oder Metallösung mit der Metallsalzlösung
vermischt wird und dann die Lösung der starken Base zugesetzt wird.
In gewissen Fällen kann es vorteilhaft sein, die kolloidale Metallösung nur intermediär
entstehen zu lassen, wobei man am besten von Lösungen solcher Metallsalze ausgeht, wie
z. B. Ag- oder Au-Salzen, aus welchen Lösungen durch Zusatz eines Reduktionsmittels die
Metalle in derselben fein verteilten Form wie aus einer Kolloidlösung ausfallen.
Claims (3)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung einer aktiven Masse für alkalische Akkumulatoren, die aus Metalloxyden und bzw. oder Metallhydroxyden mit einem deren Leitvermögen verbessernden Mittel, z. B. Graphit, besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das schlecht leitende Metalloxyd und bzw. oder-hydroxyd in einer kolloidalen Lösung eines gut leitenden Stoffes, beispielsweise von Graphit und bzw. oder von einem geeigneten Metall, wie z. B. Nickel, Kobalt, Gold oder Silber, geschlämmt wird und die Kolloide ausgeflockt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß schon beim Ausfällen des Metalloxydes und bzw. oder -hydroxydes vor dem Trocknen desselben die kolloidale Lösung gut leitender Stoffe zugesetzt und die gesamte Ausfällung aus einer gemeinsamen Lösung vorgenommen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgeflockten Masse noch ein weiterer gut leitender Stoff, wie z. B. normaler Graphit oder bzw. und Metallflocken, zugemischt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE765819X | 1932-12-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE673777C true DE673777C (de) | 1939-03-27 |
Family
ID=20329995
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES112173D Expired DE673777C (de) | 1932-12-20 | 1933-12-19 | Verfahren zur Herstellung einer aktiven Masse fuer alkalische Akkumulatoren |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE673777C (de) |
FR (1) | FR765819A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1000889B (de) * | 1954-01-29 | 1957-01-17 | Klaus Storp Dr Rer Nat | Alkalischer Akkumulator mit Elektroden, deren aktive Massen aus Verbindungen des Eisens, Kobalts oder Nickels bestehen |
DE1237193B (de) * | 1960-05-24 | 1967-03-23 | Yardney International Corp | Akkumulator mit positiver Silber- und negativer Cadmiumelektrode |
DE1271233B (de) * | 1961-03-10 | 1968-06-27 | Accumulateurs Fixes | Verfahren zum Herstellen aktiver Massen fuer Elektroden von elektrischen Sammlern |
-
1933
- 1933-12-19 FR FR765819D patent/FR765819A/fr not_active Expired
- 1933-12-19 DE DES112173D patent/DE673777C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1000889B (de) * | 1954-01-29 | 1957-01-17 | Klaus Storp Dr Rer Nat | Alkalischer Akkumulator mit Elektroden, deren aktive Massen aus Verbindungen des Eisens, Kobalts oder Nickels bestehen |
DE1237193B (de) * | 1960-05-24 | 1967-03-23 | Yardney International Corp | Akkumulator mit positiver Silber- und negativer Cadmiumelektrode |
DE1237193C2 (de) * | 1960-05-24 | 1974-08-22 | Yardney International Corp | Akkumulator mit positiver silberund negativer cadmiumelektrode |
DE1271233B (de) * | 1961-03-10 | 1968-06-27 | Accumulateurs Fixes | Verfahren zum Herstellen aktiver Massen fuer Elektroden von elektrischen Sammlern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR765819A (fr) | 1934-06-16 |
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