DE1619666A1

DE1619666A1 - Verfahren zum Bedrucken von Polyamid-Cellulosefasermischgeweben

Info

Publication number: DE1619666A1
Application number: DE19661619666
Authority: DE
Inventors: Rudolf Argay; Walter Badertscher; Karl Schlumpf
Original assignee: Ciba Geigy AG; Ciba AG
Current assignee: Novartis AG; BASF Schweiz AG
Priority date: 1965-12-31
Filing date: 1966-12-23
Publication date: 1971-03-25
Also published as: GB1150639A; CH1814965A4; FR1506817A; BE692076A; CH469137A

Description

G I B A A E TIE N G E S E L L S C H A FT₃ BAS E L (S CHWEI Z)

Case 584VE
Deutschland

Verfahren zum Bedrucken von Pölyamid-Cellulosefasermischgeweben.

Das Bedrucken von Mischgeweben aus Cellulose- und Polyamidfasern mit faserreaktiven Farbstoffen nach der Druckmethode bereitet dem Drucker einige Schwierigkeiten, indem das Polyamid nur im sauren bis schwach alkalischen Bereich mit faserreaktiven Farbstoffen reagiert, während zur Fixierung der Reaktivfarbstoffe auf dem Cellulose-Anteil ein alkalisches Milieu notwendig ist* Es müssen deshalb entweder Druckpasten oder Bedingungen gewählt werden, die

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und/ eine Färbung der Polyamidfaser/des Celluloseanteiles des Gewebes ermöglichen, ohne dass zudem dabei der bekanntlich instabile Reaktivfarbstoff in zu grossem Masse inaktiviert oder zerstört wird. Ferner muss der Polyamidanteil des Gewebes praktisch gleich stark und in praktisch gleicher Nuance wie der Celluloseanteil gefärbt werden, oder mit anderen Worten, es sollen sog. Ton-in-Ton-Drucke entstehen.

Es wurde nun gefunden, dass alle diese

Schwierigkeiten sich relativ leicht nach dem vorliegenden Verfahren überwinden lassen. Dieses Verfahren zur Herstellung von Ton-in-Ton-Drucken auf C ellulose/Polyamid-Fasermischgeweben besteht darin, dass man die Ware mit einer schwach sauren bis schwach alkalischen, einen wasserlöslichen Reaktivfarbstoff enthaltenden Druckpaste bedruckt und darauf vorzugsweise unter Druck einer Erhöhung des p„-Wertes und einer Erwärmung unterwirft.

Dieses Verfahren kann man z.B. so durchführen, dass man das zu bedruckende Mischgewebe mit einer Druckpaste bedruckt, die ein bei Erhitzung Alkali abgebendes Mittel enthält, trocknet und anschliessend unter Druck dämpft.

Anstelle des Zusatzes eines Alkallspenders zur Druckpaste kann auch durch Dämpfen mit einer neutralen Druckpaste und anschliossender Alkalientwicklung gearbeitet werden. Diese umständlichere zweistufige AusfUhrungsform des Verfahrens eignet sich besonders bei den empfindlichen

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Farbstoffen. Nach dieser Ausführungsform des Verfahrens wird z.B. die Ware mit einer etwa neutralen Druckpaste bedruckt, getrocknet, unter Ueberdruck gedämpft und,anschliessend kurze Zeit in einem stark .alkalischen, elektrolythaltigen Bade erhitzt oder mit einer stark alkalischen, elektrolythaltlgen Flotte kalt foulardlert und dann kurze Zeit gedämpft.

Als Mischgewebe kommen sowohl diejenigen in Betracht, die natürliche Cellulosefasern, wie Jute oder Baumwolle, als auch diejenigen, die regenerierte Cellulose, beispielsweise Viscose- oder Kupferkunstseide enthalten. Der Polyamidanteil der Mischgewebe kann aus Polyhexamethylenadipamid wie auch aus den Polyamiden der Aminoundeeancarbonsäure bzw. des £-Caprolactams bestehen. Das vorliegende Verfahren ist besonders geeignet zum Drucken von Cellulose/Polyamid-Mischgeweben, deren Polyamidfaseranteil aus texturierten! Polyamid besteht.

Für die Herstellung der-beim vorliegenden Verfahren verwendeten Druckpasten kommen die verschiedenartigsten, bei Druekmethoden üblichen Faserreaktivfarbstoffe in Betracht, wie wasserlösliche Azo-, Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffe, die z.B. aliphatIsehe reaktive Gruppen, wie β-SuIfatο- oder ß-Halogenpropionylamino-, Acryl- oder Halogenacrylamino-, Vinylsulfon- oder "β-Sulfatο-

,-Sulfatoalkylamldgruppen/ :-'■: äthylsulfongruppei/ oder heterocyclische reaktive Gruppierungen,

wie Chlorchinazolin-, Chlorchinoxalin-, Chlurpyridazon-, Chlor-

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phthalazine Di- öder Trichlorpyrimidin- oder Mono- oder Dichlortriazinreste enthalten.

Als Mittel, welche in der Hitze Alkali abgeben, können in den erfindungsgemäss zu verwendenden Druckpasten beispielsweise Natriumbicarbonat, Ammoniumcarbonat ίο -.<" oder '.'.'·.■--■ Diammoniumcitrat und deren Gemische verwendet werden.

Ausser Farbstoffen und alkaliabgebenden Mitteln können in den erfindungsgemäss zu verwendenden Druckpasten Übliche Druckereihilfsmittel, wie Netz- und Verdickungsmittel, vorhanden sein. .

Die Dämpfung erfolgt bei der erstgenannten Ausführungsform (Verwendung von alkaliabspaltenden Mitteln) vorzugsweise unter Druck, z.B. in einem Sterndämpfer bei 1/2 bis 1 atü während 1/2 bis 1 Stunde. Bei der zweitgenannten AusfUhrungsform (nachträgliche Behandlung mit Alkali) wird nach dem Bedrucken vorzugsweise ebenfalls während 1/2 bis 1 Stunde gedämpft bei Drucken von 1 bis atü und darauf die Ware entweder in einem alkalischen, elektrolythaltigen Bade erhitzt, z.B. während 1/2 bis 1 Minute bei 90 bis 100⁰C oder vorzugsweise rr.it einer stark alkalischen, elektrolythaltigen Flotte kalt foulardiert und dann in einem Coritinue-Dämpfer gedämpft, z.B. während 1/2 bis 1 Minute bei 100 bis 130° C.

Die gemäss dem vorliegenden Verfahren erhaltenen

Drucke zeichnen sich durch gute Ausbeute und Nassechtheiten und Insbesondere durch gleichmässige Stärke und Nuance

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aus (sog. Ton-in-Ton-Färbungen).

In den nachfolgenden Beispielen⁷ <^- bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Gelsiusgraden angegeben.

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Beispiel-1.
50 Teile des Farbstoffes der Formel

HO UH

_Μ ja HO, S

werden in folgende Stammverdickung eingestreut:
Thiodiglykol 50 Teile

Diammoniumcitratlösung 1:3 120 Teile Natriumbicarbonat - 40 Teile

-.'■ 12#ige Alginat-Verdi ckung 500 Teile

Wasser 290 Teile

1000 Teile

Mit der erhaltenen Druckpaste wird ein Baum-' druokmaschine/

woll/Polyamidmischgewebe auf der. Röuleatux*/: ' bedruckt und bei 50 bis 60° getrocknet. Anschliessend wird im Stern-Dämpfer bei 3/4 atü während 45 Minuten gedämpft, zuerst kalt und dann bei 60° gespült und getrocknet. Man erhält einen Dr.ück in einem vollen .egalen Rotton.

Aehnliche Resultate erhält man mit Mischgeweben aus texturierten Polyamiden und Baumwolle oder Viscosekunstseide.

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Mit gleich guten Resultaten kann das obgenannte Druckverfahren mit den folgenden, im Color-Index aufgeführten Reaktivfarbstoffen verwendet werden:

Reactive Yellow No. 2 > _: - Reactive Yellow No. 6 Reactive Yellow No. 5 Reactive Red No. 15

Reactive Red No. 24 . ;

Reactive Red No. 45 Reactive Blue No. 5 Reactive Blue No. 2 Reactive Brown No. 1 Reactive Black No. 1

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Beispiel 2.

50 Teile des Farbstoffes der Formel

N SO,H HO NH C C-NH-CHpCHp-OH

N N ⁰ Cl

werden in folgende Stammverdickung eingestreut:

50 Teile Thiodiäthylenglykol 500 Teile 12#ige Alginat-Verdickung 5 Teile Natriumbicarbonat

445 Teile Wasser
Teile .

Das Bedrucken und Fertigstellen des Druckes geschieht wie in Beispiel 1.

Man erhält einen Druck in einem vollen egalen Rotton.

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Beispiel 3,

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50 Teile des Farbstoffes der Forme*

SO₃H

'3 NHCOCH₃

werden in folgendeStammverdickungeingestreut:

50 Teile Thiodiäthylenglykol 500 Teile 12#Lge Alginat-Verdickung *4o Teile Ammoniumcarbonat 4-10 Teile Wasser

1000 Teile

Das Bedrucken und Fertigstellen des Druckes geschieht wie in Beispiel 1. Man erhält einen Druck in einem vollen egalen Oliv ton.

10 98 η/163Λ

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Beispiel 4.

50 Teile des Farbstoffes der Formel

OH Cl

Cl

werden in folgende Stammverdickung eingestreut: 550 Teile 12#ige Alginat-Verdickung 450 Teile Wasser

Teile

Mit der erhaltenen Druckpaste wird ein Baumwoll/ Polyamid-Mischgewebe auf der Rouleauxdruckmaschine bedruckt und bei 50 bis 60° getrocknet. Anschliessend wird im Sterndämpfer bei 3Λ bis 1,5 atü während 45 Min. gedämpft. Dann wird das Mischgewebe mit folgender Lösung foulardiert: 150 Teile Kochsalz .
100 Teile Pottasche
50 Teile Natronlauge 56° Be"
200 Teile 8$ige Tragantverdickung 500 Teile Wasser
1000 Teile .

Nach dem Foulardieren wird im Zweiphasendämpfer während Sek. bei 100 bis 125° gedämpft, zuerst kalt, dann bei gespült und getrocknet. Man erhält einen Druck in einem vollen egalen Qelbton. 108813/16-3*

Beispiel 5»

50 Teile des Farbstoffes der Formel

NN

Nif—C 0—NH-<Z>—SO,H SO₃H

werden in folgende Stammverdickung eingestreut: 550 Teile 12#ige Alginat-Verdickung 45Ο Teile Wasser
1000 Teile .

Mit der erhaltenen Druckpaste wird ein Baumwoll/ Polyamid-Mischgewebe auf der Rouleauxdruckmaschine bedruckt und bei 50 bis 60° getrocknet. Anschliessend wird im Sterndämpfer bei 2/4 bis 1,5 atü während 45 Min» gedämpft. Dann wird das Mischgewebe während JO Sekunden bei 95° in folgender Lösung behandelt:

60 Teile Natronlauge 56° B6 100 Teile Kochsalz
150 Teile Soda fcalz.
40 Teile Pottasche
650 Teile Wasser
1000 TeUe . oRiertiAU INSPECTED

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Anschliessend wird zuerst kalt* dann bei 60 gespült und getrocknet. Man erhält einen Druck in einem vollen egalen Blauton.

Mit gleich guten Resultaten kann das obgenannte, wie auch das in Beispiel 4 beschriebene Druckverfahren mit den folgenden im Color-Index angeführten Reaktivfarbstoffen verwendet werden:

Reactive Yellow No.. 2 Reactive Yellow No. β Reactive Red No. 13 Reactive Red No. 16 Reactive Red No. 15 Reactive Red No. 24 Reactive Red No. 45 Reactive Blue No.. 5 Reactive Blue No. 2 Reactive Green No.· 8 Reactive Brown No. 1 Reactive Brown No. 11 Reactive Black No. 1

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Claims

Patentansprüche.· ■-■ -

1. Verfahren zur Herstellung von Tön-in-Ton-Drucken auf gemischten Textilmaterialien aus POlyamid- und polyhydroxyllerten Pasern* dadurch gekennzeichnet, dass man die Ware mit einer schwach sauEoi bis schwach alkalisehen, einen wasserlöslichen'Reaktivfarbstoff enthaltenden Druckpaste bedruckt und darauf einer Erhöhung des p_H-Wertes und einer Erwärmung unterwirft« 2.:- Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ware mit einer Druckpaste bedruckt, die ein bei Erhitzung·Alkali abgebendes Mittel enthält, trocknet und ansenliessend kämpft.

3» ■■"■' Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Ware mit einer etwa neutralen Druckpaste bedruckt, trocknet, unterUeberdruck dämpft und anschliessend kurze Zeit in einem stark alkalischen,. elektrolythaltigen Bade erhitzt oder mit einer stark alkalisehen, elektrolythaltigen Flotte kalt foulardiert und dann kurze Zeit dämpft.

4* Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Alkali abgebendes Mittel iiatriumbicarbonat, Ammoniumcarbonat oder insbesondere ein Gemisch von; Natriumbicarbonat und Diammoniumcitrat verwendet.· ^: ·

5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass man der Druckpaste ein Lösungs- und/oder Dispergiermittel zusetzt.

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6» Verfahren gemäss einem der Ansprüche 2, 4- und 5, dadurch gekennzeichnet, dass man während 1/2 bis 1 Stunde bei 1/2 bis 1 atü im Druckdämpfer dämpft.

7· Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet« dass man die bedruckte Ware in einem stark
alkalischen, elektrolythaltigen Bade durch Schockeinwirkung nahe an den Siedepunkt erhitzt, oder die mit einer stark
alkalischen, elektrolythaltigen Flotte foulardierte Ware
einer Kurzdämpfung bei 100 bis 125°C in einem Continue-Dämpfer unterwirft.

8. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 7* dadurch gekennzeichnet, dass man Reaktivfarbstoffe verwendet, die als Reaktivrest einen Halogentriazinrest enthalten.

9. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man Reaktivfarbstoffe verwendet, die als Reaktivrest einen Monochlortriazinrest enthalten..

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