DE1618593C3 - Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinonen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinonen

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DE1618593C3 DE19671618593 DE1618593A DE1618593C3 DE 1618593 C3 DE1618593 C3 DE 1618593C3 DE 19671618593 DE19671618593 DE 19671618593 DE 1618593 A DE1618593 A DE 1618593A DE 1618593 C3 DE1618593 C3 DE 1618593C3
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Description

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel in Stufe 1) Tetrachlorkohlenstoff verwendet wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinonen aus Naphthalin.
2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon wird als Schutz- und Imprägnierungsmittel für Holz und in Farbstoffen verwendet. Am häufigsten wird es als Fungicid verwendet. Eines der Zwischenprodukte bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, nämlich 2-Chlornaphthochinon, ist ebenfalls ein gutes Fungicid und gehört außerdem zu den Bakteriostatika und verhindert die Schimmelbildung.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon wurden folgende Verbindungen chloriert: 1,4-Naphthochinon, -Naphthol und 4-substituierte -Naphthole, -Naphthylamin und 4-substituiertes -Naphthylamin sowie Naphthylamin-2,4-disulfonsäure; alle bekannten Verfahren waren jedoch sehr kostspielig und gingen von teueren Materialien aus, so daß auch der Preis der hergestellten Verbindung sehr hoch war.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch genau geregelte Chlorierung von Naphthalin unter bestimmten Bedingungen eine praktisch quantitative Ausbeute an 1,2,3,4-Tetrachlortetralin erhalten werden kann, das vorherrschend aus isomeren Strukturen besteht, die es ermöglichen, das rohe 1,2,3,4-Tetrachlortetralin durch die nachstehenden Verfahrensstufen in 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon umzusetzen; Hydrolyse zu l^-Dihydroxy^.S-dichlortetralin, Oxydation zu 2-Chlor-l,4-naphthochinon und anschließende Chlorierung unter Substitution.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon aus Naphthalin, dadurch gekennzeichnet, daß man
1) eine Lösung von Naphthalin (1 Mol) in einem inerten organischen halogenierten Lösungsmittel in einer Menge von 210 bis 800 ecm bei einer Temperatur von 20 bis 600C mit etwa 2 Mol gasförmigem Chlor je Mol Naphthalin unter Einwirkung von Licht mit einer Wellenlänge, die zur Aufspaltung von Chlor in Chloratome ausreicht in Abwesenheit von Sauerstoff in Berührung bringt.
ίο 2) das entstandene 1,2,3,4-Tetrachlortetralin aus dem Lösungsmittel abtrennt und mit Wasser durch Erhitzen zum Rückfluß hydrolysiert.
3) das so entstandene M-Dihydroxy^.S-dichlortetralin mit einem Überschuß an 20- bis 70%iger Salpetersäure auf eine Temperatur von 70 bis 1000C erhitzt und
4) das so entstandene 2-Chlor-l,4-naphthochinon durch Durchleiten von Chlorgas chloriert.
Bei der mit gasförmigem Chlor durchgeführten Chlorierung von Naphthalin zu einer praktisch quantitativen Menge an 1,2,3,4-Tetrachlortetralin, das aus bestimmten isomeren Formen besteht, müssen die Reaktionsbedingungen genau eingehalten werden.
Die Chlorierung, die auf folgende Weise dargestellt werden kann:
+ 2Cl,
H Cl
CCl4 etwa 40° C
Licht
H Cl'
erfolgt, indem man gasförmiges Chlor bei einer Temperatur von 20 bis 60° C, vorzugsweise etwa 40° C und in Anwesenheit von Licht als Katalysator in eine Lösung aus Naphthalin in Tetrachlorkohlenstoff oder einem anderen geeigneten, inerten, halogenierten Lösungsmittel leitet. Das 1,2,3,4-Tetrachlortetralin kann, auf Grund seiner möglichen sterischen Konfigurationen, sechs verschiedene Isomere aufweisen. Bisher führte die Chlorierung von Naphthalin fast immer zur Herstellung großer Mengen des isomeren Be-Standteils, der bei 182°C schmilzt. Dieses Isomere kann jedoch unter Schwierigkeiten weiter umgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Chlorierungsverfahren liefert vier isomere 1,2,3,4-Tetrachlortetraline, nämlich: ein Isomeres mit einem Schmelzpunkt von 98°C, ein bei 133° C schmelzendes Isomeres, ein neues, bei 87° C schmelzendes Isomeres und einen unbekannten isomeren Bestandteil, der nicht durch seinen Schmelzpunkt identifiziert worden ist. Dieses vierte Isomere kann durch Analyse in der Mischung festgestellt werden, jedoch sind alle Versuche, es in reiner Form zu isolieren und seinen Schmelzpunkt zu bestimmen, gescheitert, so daß es in der vorliegenden Beschreibung als das »unbekannte« Isomere bezeichnet wird. Die erfindungsgemäße Chlorierung führt zur Bildung von mehr als 75% der bei 98 bzw. 133°C schmelzenden Isomeren, die sehr gut für die anschließende Hydrolyse und die weiteren Reaktionen geeignet sind. Bei
keinem Versuch wurde das Isomere erhalten, das bei 182° C schmilzt.
Bei der erfindungsgemäßen Chlorierung muß ein inertes organisches halogeniertes Lösungsmittel mitverwendet werden. Dieses Lösungsmittel muß schwerer zu chlorieren sein als Naphthalin und muß das Naphthalin lösen. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Trichloräthylen und Perchloräthan. Das Lösungsmittel sollte flüchtiger sein als Tetrachlortetralin, damit das Tetrachlortetralin einfach von dem Lösungsmittel abgetrennt werden kann.
Während der erfindungsgemäßen Chlorierung wird die Temperatur zwischen etwa 20 und 600C gehalten. Die Reaktion ist stark exotherm, und im allgemeinen muß gekühlt werden, um die Temperatur innerhalb des genannten Bereiches zu halten. Durch Variieren der Temperatur ist es möglich, die Menge der einzelnen isomeren Tetrachlortetraline zu regeln. So wird z. B. bei einer Temperatur von etwa 20° C das unbekannte Isomere in einer Menge von fas 40% erhalten, während bei 40 bis 600C dieses Isomere praktisch nicht hergestellt wird. Bei Anwendung niedrigerer Temperaturen muß die Reaktionsmasse stark gekühlt werden, und höhere Temperaturen vermehren die Gefahr einer substituierenden Chlorierung und somit der Bildung von Nebenprodukten.
Das Verhältnis von Lösungsmittel zu Naphthalin beeinflußt die Additionsreaktion und die Verteilung der Isomeren in dem Produkt. Im allgemeinen führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer vollständigen Addition, ohne daß eine Substitution stattfindet. Wird eine geringere Menge an Lösungsmittel zugesetzt, so kann eine merkliche Substituierung beobachtet werden, und das Produkt wird beeinträchtigt. Die Verwendung einer großen Menge an Lösungsmittel ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da hierdurch die Masse des zu verarbeitenden Materials vergrößert und außerdem eine geringere Menge der gewünschten Isomeren hergestellt wird. Werden z. B. pro Mol Naphthalin etwa 200 ecm Tetrachlorkohlenstoff zugesetzt, so tritt eine merklich höhere Substitution auf. Beträgt das Verhältnis von Lösungsmittel zu Naphthalin 870 ecm pro Mol, so werden nur noch etwa 60% der bevorzugten Isomeren mit einem Schmelzpunkt von 98 bzw. 133° C gebildet. Es werden daher 210 bis 800 ecm, vorzugsweise etwa 250 ecm Lösungsmittel pro MoI Naphthalin verwendet.
Licht ist der einzige geeignete Katalysator für die erfindungsgemäße Chlorierung. Das angewendete Licht muß eine Wellenlänge aufweisen, die ausreicht, um durch Strahlung freie Chlor-Radikale zu erzeugen. Es kann eine im Handel erhältliche Höhensonne verwendet werden. Die Verwendung von Peroxyden hat sich als unwirksam für das erfindungsgemäße Verfahren erwiesen. So lieferte z. B. Benzoylperoxyd etwa 13% eines substituierten Produktes an Stelle des gewünschten Additionsproduktes.
Die Chlorierung erfolgt in einer inerten Atmosphäre; bevorzugt werden Stickstoff, Argon oder andere inerte Materialien, die die Bildung von freien Radikalen nicht behindern. Selbst eine sehr geringe Menge an freiem Sauerstoff in der Chlorierungsatmosphäre verzögert die Reaktion, und die Anwesenheit von nicht umgesetztem Chlor zeigt sich deutlich in einer grünlichen Färbung der Reaktionsmischung. Das Chlor kann mit hoher Geschwindigkeit in die Naphthalinlösung gegeben werden und wird sofort umgesetzt, was daran erkennbar ist, daß sich die Reaktionsmischung nicht grünlich färbt.
Die Chlorierungsdauer kann variieren. Wie bereits ausgeführt, wird das Chlor unter den angegebenen Bedingungen genauso rasch umgesetzt, wie es in die Naphthalinlösung eingeführt wird, und die Reaktion ist stark exotherm. Daher hängt die Mindest-Reaktionszeit davon ab, wie rasch die Reaktionswärme abgeleitet und die gewünschte Reaktionstemperatur
ίο aufrechterhalten werden kann. Durch längere Reaktionszeiten wird die Chlorierung nicht beeinträchtigt; sie sind jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu empfehlen, da hierdurch die Produktionskosten steigen. Die Chlorierung wird vorzugsweise bei atmosphärischem Druck durchgeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die durch Chlorierung von Naphthalin erhaltene rohe Reaktionsmasse anschließend zur Herstellung von 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon verwendet. Ein geeignetes Verfahren zur Entfernung des Lösungsmittels aus dem Reaktionsprodukt besteht darin, daß man die Tetrachlortetralin-Lösung in siedendes Wasser schüttet, wodurch sich der Tetrachlorkohlenstoff verflüchtigt; die Reaktionsmasse kann dann sofort hydrolysiert
as werden.
Im allgemeinen fällt das Reaktionsprodukt in Form einer Lösung von 1,2,3,4-Tetrachlortetralin in dem verwendeten Lösungsmittel an; durch Verwendung geringerer Mengen an Lösungsmittel kann auch eine Aufschlämmung erhalten werden, aber dies beeinträchtigt die Ausbeute an 1,2,3,4-Tetrachlortetralin in keiner Weise.
Die Hydrolysestufe des erfindungsgemäßen Verfahrens :
H Cl
H OH
Cl + 2HCl
H Cl
Rohes Ausgangsprodukt
OH
wird durchgeführt, indem man eine wie oben hergestellte Mischung aus rohem 1,2,3,4-Tetrachlortetralin in Anwesenheit einer Menge von Wasser, die etwa einer einmolaren Konzentration entspricht oder etwas geringer ist, zum Rückfluß erhitzt. Das rohe 1,2,3,4-Tetrachlortetralin ist am Siedepunkt des Wassers eine Flüssigkeit, und die Reaktionsmasse liegt in Form einer Emulsion vor. Zweckmäßigerweise wird die Reaktionsmasse daher gerührt und mit einer kleinen Menge Emulgiermittel versetzt, um eine möglichst gute Berührung zwischen dem 1,2,3,4-Tetrachlortetralin und dem Wasser zu gewährleisten.
Durch die Chlorierung werden praktisch quantitative Ausbeuten an Tetrachlortetralin erhalten, so daß keine Chlornaphthaline oder Dichlornaphthaline anwesend sind, die die Hydrolyse des Produktes behindern könnten. Die quantitative Ausbeute, bei der auch keine organischen Nebenprodukte anfallen, bewirkt außerdem, daß sich das Reaktionsprodukt leicht hydrolysieren läßt.
Das durch die erfindungsgemäße Chlorierung erhaltene Produkt, das kein bei 182° C schmelzendes Isomeres enthält, eignet sich sehr gut für die an-
schließende Hydrolyse; dies wird durch die Tatsache bewiesen, daß die Reaktionsgeschwindigkeit des Isomeren mit einem Schmelzpunkt von 182° C etwa das Dreifache der Reaktionsgeschwindigkeiten von Isomeren mit Schmelzpunkten von 98 bzw. 133° C beträgt, die den größten Teil des erfindungsgemäßen Chlorierungsproduktes ausmachen. Das erfindungsgemäße Chlorierungsverfahren liefert etwa 75% oder mehr der leicht hydrolysierbaren, bei 98 bzw. 133°C schmelzenden Isomeren von 1,2,3,4-Tetrachlortetralin.
Eine höhere Temperatur für die Hydrolyse als die normale Rückflußtemperatur kann durch Verwendung eines Drucksystems erzielt werden. Es wurde jedoch gefunden, daß ein solches Drucksystem nicht erforderlich ist.
Das rohe 1,2,3,4-Tetrachlortetralin wird hydrolysiert, indem es etwa 15 bis 30 Stunden bis zur völligen Umsetzung des 1,2,3,4-Tetrachlortetralins zu 1,4-Dihydroxy-2,3-dichlortetralin mit Wasser zum Rückfluß erhitzt wird.
Nachdem das rohe 1,2,3,4-Tetrachlortetralin zu l,4-Dihydroxy-2,3-dichlortetralin hydrolysiert worden ist, wird die erhaltene Reaktionsmasse zu 2-Chlor-1,4-naphthochinon oxydiert. Das rohe 1,4-Dihydroxy-2,3-dichlortetralin, das bei Zimmertemperatur ein Feststoff ist, braucht vor dieser Oxydation nicht gereinigt zu werden.
Als Oxydationsmittel wird überschüssige 20- bis 70%ige Salpetersäure verwendet.
Bei der Oxydation mit Salpetersäure, die auf folgende Weise verläuft:
H OH
+ 4HNO3
H OH
+ 3HCl + 8H2O + 4NO 1,4-naphthochinon muß jedoch das rohe 2-Chlor-1,4-naphthochinon chloriert werden.
Die Chlorierung von 2-Chlor-l,4-naphthochinon
+ Cl2
+ HCl
Cl
wird durch Durchleiten von Chlorgas vorgenommen. Ein geeignetes Verfahren wird von K. Brass und L. K ο h 1 e r in »Ber. 55«, S. 2554 (1922), beschrieben. Bei dieser Reaktion wird eine erhitzte Lösung von 2-Chlor-l ,4-naphthochinon in Essigsäure in Gegenwart von Jod mit gasförmigem Chlor in Berührung gebracht. Nach Beendigung der Reaktion wird die Reaktionsmasse abgekühlt, und das ausgefällte 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon wird abfiltriert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch das nachfolgende Beispiel näher erläutert.
führt zu stark konzentrierter Salpetersäure zu einer Nitrierung des Ausgangsmaterials auf Kosten des gewünschten Produktes. Es wird eine 20- bis 70%ige, vorzugsweise eine 40%ige wäßrige Salpetersäure verwendet. Der Überschuß an Salpetersäure ermöglicht die Erzielung guter Reaktionsgeschwindigkeiten. Die Oxydation erfordert kein Lösungsmittel.
Die Oxydationstemperatur wird zwischen etwa 70 und 10O0C, vorzugsweise zwischen 90 und 100° C, gehalten. Durch niedrigere Reaktionstemperaturen wird die Reaktionsgeschwindigkeit herabgesetzt, und höhere Temperaturen führen zu einer Überoxydation und der Bildung von Phthalsäure oder anderen unerwünschten Nebenprodukten. Die Reaktionszeit muß so bemessen werden, daß sie das gewünschte 2-Chlor-1,4-naphthochinon ohne Überoxydation zu Nebenprodukten liefert.
Wie bereits ausgeführt, stellt das so erhaltene 2-Chlor-l ,4-naphthochinon selbst eine wertvolle Verbindung dar. Zur Herstellung von 2,3-Dichlor-
Beispiel
Stufe 1
Chlorierung von Naphthalin unter Addition
In einen Dreihals-Rundbodenkolben, der mit einer Rührvorrichtung versehen war, wurden 384,5 g (3,0 Mol) Naphthalin (mit Natrium raffiniert) und 750 ecm technischer Tetrachlorkohlenstoff gegeben. Der Kolben war mit einem Thermometer, einer Chlorzuführung unter der Oberfläche der Beschickung und einem Rückflußkühler versehen, der in ein T-förmiges Rohr mündete, in das ein langsamer Stickstoffstrom geleitet wurde. Das T-förmige Rohr endete in einer Wasserwaschvorrichtung, in der der gebildete Chlorwasserstoff absorbiert wurde. Vor Beginn der Reaktion wurde der Kolben mit Stickstoff ausgespült. Gasförmiges Chlor wurde durch einen Strömungsmesser mit konstanter Geschwindigkeit aus einem gewogenen Behälter zugeführt.
Während unter Rühren innerhalb von 125 Minuten 212,8 g (6,0 Mol) Chlor in die Reaktionsmasse gegeben wurden, wurde die Reaktionsmischung mit einer Höhensonne bestrahlt und die Reaktionstemperatur mit Hilfe eines Eisbades auf 39 bis 42°C gehalten. Nach Beendigung der Chlorzugabe wurde die Reaktionsmischung weitere 10 Minuten gerührt und bestrahlt. Das rohe 1,2,3,4-Tetrachlortetralin wurde gewonnen, indem die Reaktionsmischung bei einer Temperatur von 50° C und einem Druck von etwa 0,1 mm Hg destilliert wurde, um den Tetrachlorkohlenstoff zu entfernen und das Produkt als Rückstand zu erhalten. In der Waschvorrichtung wurden etwa 0,23 Mol HCl gesammelt, was zeigte, daß etwa 3,8% der Reaktion als Substitution stattgefunden hatten.
Das 1,2,3,4-Tetrachlortetralin wurde in 99%iger
Ausbeute erhalten und besaß folgende Analyse: 36% einem Schmelzpunkt von 133 bzw. 98°C eine rasche
Isomeres mit F. = 98°C; 32% Isomeres mit Hydrolyse gewährleistet ist. Das bei 182° C schmelzende
F. = 133°C; 28% Isomeres mit F. = 870C; 4% Isomere wird wesentlich langsamer umgesetzt. Auch
unbekannt. Das Produkt enthielt keine Spur des bei das bei 87° C schmelzende Isomere ist langsamer, wird
1820C schmelzenden Isomeren. 5 jedoch nur in kleinen Mengen gefunden und kann
Wiederholt man dieses Verfahren zum Vergleich somit geduldet werden,
mit dem Lösungsmittel Chloroform bei 40 bis 42° C
unter Verwendung von Licht als Katalysator, so Stufe 3
ergibt die Analyse des Produktes, daß etwa 26% der
Reaktion unter Substitution an Stelle der gewünschten io Oxydation von M-Dihydroxy-^-dichlortetralin
Addition stattgefunden hatten. Dies beweist die Be- zu 2-Chlor-l,4-naphthochinon
deutung der Lösungsmittel für das erfindungsgemäße
Verfahren. In einen 500-ccm-Rundbodenkolben, der mit Rühr-
Stufe 2 vorrichtung, Thermometer und Rückflußkühler ver-
15 sehen war, wurden 23,3 g (0,10 Mol) 1,4-Dihydroxy-
Hydrolyse einer Mischung von 2 3-dichlortetralin gegeben. Dann wurde eine Lösung
1,2,3,4-Tetrachlortetralin-Isomeren ^15 78 ^1n ^2 Mol) 70%iger Salpetersäure und
In einen Kolben, der mit einer Rührvorrichtung und 78 ecm Wasser (um die Säure auf 40% zu verdünnen)
einem Rückflußkühler versehen war, wurden 3,5 1 sowie 3,5 ecm konzentrierte Salzsäure zugesetzt. Die
Wasser gegeben, die 1,0 g eines oberflächenaktiven ao Mischung wurde auf 400C erwärmt. Dann wurde die
Mittels enthielten. Der Mischung wurden 372 g Mischung innerhalb von 6 Minuten auf 94° C unter
(1,38 Mol) der in Stufe 1 hergestellten rohen Mi- Rühren erhitzt, worauf eine starke Stickstoffdioxyd-
schung von 1,2,3,4-Tetrachlortetralin-Isomeren züge- Entwicklung einsetzte. Die Mischung wurde 15 Mi-
setzt. Dann wurde die Mischung zum Rückfluß nuten gerührt und auf 94 bis 95°C gehalten; sobald
erhitzt, und nach 17 Stunden waren 81 % des theo- 25 die Entwicklung von Stickstoffdioxyd nachließ, wurde
retischen HCl gebildet worden. Nach Beendigung der die Mischung in 4 Minuten rasch in einem Eisbad
Hydrolyse und Abkühlen der Mischung wurde das auf 3O0C abgekühlt. Dann wurde sie mit etwa 400 ecm
rohe Produkt gewonnen, indem man das Wasser von Wasser verdünnt, und das unlösliche Produkt wurde
dem organischen Feststoff abdekantierte und die abfiltriert; es bestand aus 15,1 g (78%ige Ausbeute,
Wasserphase mit Äther extrahierte. Nachdem der 30 bezogen auf das l,4-Dihydroxy-2,3-dichlortetrahn)
Äther abdestilliert worden war, entsprachen die zu- eines Feststoffes mit einem Schmelzpunkt von 93 bis
sammengegebenen festen Produkte einer 95%igen 1040C. Nach der Umkristallisation aus Methanol
Ausbeute an rohem l,4-Dihydroxy-2,3-dichlortetralin, besaß der Feststoff einen Schmelzpunkt von 114 bis
bezogen auf das eingesetzte Naphthalin. 115°C und wurde durch Analyse als 2-Chlor-l,4-naph-
. , , ,. , 35 thochinon identifiziert.
Hydrolyse verschiedener
1,2,3,4-Tetrachlortetralin-Isomerer
Es wurden Versuche durchgeführt, um die Hydrolysegeschwindigkeit der einzelnen Isomeren von Chlorierung von 2-Chlor-l,4-naphthochinon
1,2,3,4-Tetrachlortetralin zu bestimmen. Proben der 40 unter Substitution
einzelnen Isomeren von jeweils 21 g wurden 10 Stunden in 800 ecm Wasser, das 0,072 g Palmityltrimethyl- Ein Kolben, der mit Rührvorrichtung, Thermoammoniumchlorid enthielt, zum Rückfluß erhitzt. meter, Rückflußkühler und Gaszuleitung versehen Das Ausmaß der Hydrolyse zu l,4-Dihydroxy-2,3-di- war, wurde mit 12,2 g (0,06 Mol) 2-Chlor-l,4-naphchlortetralin wurde ermittelt, indem man 2-ccm- 45 thochinon (rohes Oxydationsprodukt aus Stufe 3) und Proben der Hydrolysemischung mit 0,1 n-Natrium- 90 ecm Essigsäure beschickt.
hydroxyd titrierte. Die Ergebnisse sind aus der Tabelle Die Mischung wurde bis zur Erzielung einer Lösung
zu entnehmen: gerührt und auf 8O0C erhitzt und dann mit 4 g Jodkristallen versetzt. Die so erhaltene Lösung wurde
Hydrolyse nach lOstündigem Rückfluß von 50 sofort mit gasförmigem Chlor gesättigt, auf 110 bis
1,2,3,4-Tetrachlortetralin-Isomeren 115°C erhitzt und 1,5 Stunden auf dieser Temperatur
gehalten. Dann wurde unter die Oberfläche der
Isomeres, Hydrolyse Mischung Chlor mit solcher Geschwindigkeit einge-
Schmelzpunkt führt, daß während der gesamten Reaktion etwas
0C % 55 Chlor wieder aus dem Reaktionsgefäß austrat. Die
Lösung wurde in einem Eisbad auf 250C abgekühlt;
133 100 das ausgefällte feste 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon,
98 100 das abfiltriert wurde, besaß einen Schmelzpunkt von
87 46 1930C. Das Filtrat wurde bei 60 bis 700C und 10,5 mm
182 48 60 Hg eingedampft und ein festes Produkt erhalten. Die
zusammengegebenen Produkte entsprachen einer
Die Ergebnisse zeigen deutlich, daß nur durch 80 %igen Ausbeute an ^-Dichlor-M-naphthochinon, Bildung eines hohen Prozentsatzes an Isomeren mit bezogen auf das 2-Chlor-l,4-naphthochinon.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon aus Naphthalin, dadurch gekennzeichnet, daß man
1) eine Lösung von Naphthalin (1 Mol) in einem inerten organischen halogenierten Lösungsmittel in einer Menge von 210 bis 800 ecm bei einer Temperatur von 20 bis 600C mit etwa 2 Mol gasförmigem Chlor je Mol Naphthalin unter Einwirkung von Licht mit einer Wellenlänge, die zur Aufspaltung von Chlor in Chloratome ausreicht, in Abwesenheit von Sauerstoff in Berührung bringt,
2) das entstandene 1,2,3,4-Tetrachlortetralin aus dem Lösungsmittel abtrennt und mit Wasser durch Erhitzen zum Rückfluß hydrolysiert,
3) das so entstandene l^-Dihydroxy-i.S-dichlortetralin mit einem Überschuß an 20- bis 70%iger Salpetersäure auf eine Temperatur von 70 bis 1000C erhitzt und
4) das so entstandene 2-Chlor-l,4-naphthochinon durch Durchleiten von Chlorgas chloriert.
DE19671618593 1967-04-10 1967-04-10 Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinonen Expired DE1618593C3 (de)

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DEK0061955 1967-04-10
DEK0061955 1967-04-10
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Publication Number Publication Date
DE1618593A1 DE1618593A1 (de) 1970-12-23
DE1618593B2 DE1618593B2 (de) 1975-11-20
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