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Vorrichtung zum Falzen und Falten von Blattmatefial Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Falzen und Falten von Blattmaterial, vorzugsweise
von Papierblättern. mittels auf zwei gegeneinander laufenden Walzen angebrachten,
abwechselnd aufeinanderfolgenden und gegeneinanden versetzten Falzleisten und Falznuten.
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Die bekannten Vorrtichtungen dieser Art finden zum Falzen und Falten
von kontinuierlich gefarderten endlosen Papierbahnen Verwendung. Der Papierbahn
werden durch die bekannte Vorrichtung Querfalze eingeprägt, um die das Papier zum
Zwecke des Stapelns in Zickzackform gefaltet wird, Die Falzvorrichtung besteht aus
zwei gegeneinander laufenden Walzen, von denen jede mindestens eine achsparallele
Querfalzleiste und eine gegenüber der Leiste um 180° verschobene achsparallele Querfalznut
zufweist. Die Falzleisten und Muten sind auf beiden Walsen so zueinander orientiert,
daß bei einer Umdrehung Jeder Walze auf der Papierbahn je zwei Falze eingeprägt
werden, von denen der eine nach oben und der andere nach unten erhaben
Zwecks
einwandfreien Paltens der endlosen Papierbahn sind besondere Hilfsvorrichtungen
vorgesehen. Mittels einer bekannten Hilfsvorrichtung, die das Papier nach dem Falzvorgang
und währ.nd der Weiterdrehung der Walzen noch eine Zeitlang.in der Nut festhält,
kann im Falle einer Führung der Papierbahn in senkrechter Richtung von oben nach
unten das Papier unter Bil dung von Zickzackfalten in einem unterhalb der Walzen
liegenden rechteckförmigen, oben offenen Behälter abgelegt werden. Die Drshachsen
der Walzen sind in einer waagerechte Ebene parallel nebeneinander angeordnet. Es
ist auch bekannt, die Drehachsen der Walzon übereinander anzuordnen und die Papierbahn
den Walzen in waagerechter Richtung zuzuführen. In diesem Falle wird das Papier
hinter den Walzen in einem waagerecht verlaufenden Führungsorgan geführt. Im Führungsorgan
bilden sich die Falten, die eich gegen Verzögerungsplatten anlehnen und sich im
zusammengepreßten Zustand von den. Walzen forttewegen.
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Ein besonderes Problem stellt das Falten von losen Blättern in zwei
senkrecht zueinanderstehenden Richtungen dar. Dieses Problem kann rait den bekannten
Vorrichtungen nicht gelöst werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist auf eine Vorrichtung für
das Falzen und Falten einselner, der Verrichtung diskontinuierlich sugeführter Blätter
gerichtet, denen senkrecht zueinander veralufende Längs- und Querfalzlinien eingeprägt
werden
sollen, worauf jedes Blatt um die parallel zueinander verlaufenden
falzlinien zickzackartig gefaltet werden soll.
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Die Erfindungsaufgabe wird durch Längsfalzleisten und Längs walznuten
gelöst, die sich auf denselben Walzen mit querfalzleisten und Querfalznuten rechtwinklig
kreuzen, ferner durch eine Tasche zum zickzachartigen Falten und Auffangen der getalteten
Blätter. zwecks Sicherstellung eines einwandfriene Transports des Papiers zwischen
den Walzen und Vermeidung eines Einrei#ens des Papiers ist in vorteilhafter Weiterausbildung
der Erfindung vorgesehen, daß der Abstand der Walzen voneinander am Antriebsende
in einem schmalen Bereich kleiner und sonst gleich der Dicke des zu verarbeitenden
Papiers ist, und daß die Abstände der suerst aus der Ausgangsstellung der Walzen
auf das Papier auflaufenden Enden der Längsfalzleisten zu den Querfalznuten bzw.
Querfalzleisten von der Antriebsseite zu den anderen Enden der Walzen hin zunehmen.
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Bei den ueblichen Lichtpauspapieren kann nach eInem weiteren vorteilhaften
Erfindungsmerkmal der Abstand der ersten Längsialsleiste zur Querfalznut gleich
Null sein, wobei die Abstände der Enden der folgenden Längsfalzleisten zunehmen.
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Die Erfindung sieht eine vorteilhafte Form der Leisten und Nuten vor,
die vorzugsweise mit dreieckförmigen Querschnitten
ausgebildet sind
und einen bertlhrungsfreien Eingriff ineinander haben. Durch dieses Erfindungsmerkmal
wird eine weitestgehende schonende Behandlung des Papiers erreicht0 Weitere Krfindungsmerkmale
betreffen besondere einfache und vorteilhafte Anordnungen der einzelnen Vorrichtungsteile.
Die Erfindung sieht vor, daß die Achsen der Walzen senkrecht thereinander angeordnet
sind, zur Auflage des Papiers vor den Walzen eine waagerechte Tischplatte mit einem
an der Antriebsoeite angebrachten senkrechten, rechtwinklig zu den Walzenachsen
vorlaufenden Anschlag dient und hinter den Walzen die Tasche angebracht ist.
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Durch einen denkbar einfachen bau ist die Tasche, die einen eil der
Vorrichtung nach der Erfindung darstellt, ausgebildet.
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Erfindungsgemä# ist die Tasche eine oben und an den Stirnflächen offene
sich parallel zu den Wälzen erstreckende Wanne, deren Boden etwas unterhalb der
tiefsten Stelle der unteren Walze liegt, deren den Walzen benachbarte Seitenwand
etwas unterhalb der Drehachse der unteren Walee endet, deren ge£enilberliegende
Seitenwand oberhalb der Spurlindie der beiden Walzen endet und deren Breite etwas
größer als die Blattfaltbreite in Querrichtung ist.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus den Patentfiguren und der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht von hinten auf die Vorrichtung ohne
Tasche, Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach der Linie II-II in Fig.
1 mit der Vorrichtung nachgeschalteter Tasche, aus der außerdem die der Vorrichtung
torgeschaltete Blattzuführung ersichtlich@ist, Pig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung
entsprechend Fig. 2, jedoch mit dem Unterschied, daß die Walzen die Ausgangsstellung
einnehmen und Fig. 4 ein mittels der Querfalse und Längsfalze gefaltetes Blatt.
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In einem Gestell 1 sind um zwei senkreeht übereinander angeordneten,
parallel zueinander verlaufenden Achsen 2 und 3 swei Walgen 4 und 5 drehbar gelagert.
Von der durch eine Handkurbei 6 direkt angetriebenen unteren AchSe wird über Zahnräder
7 die obere Achse und damit die obere Walze in Umdrehung tersetzt. Unter der Wirkung
der Zahnradübertragung laufen beide Walsen im Sinne der in den Fig. 2 und 3 eingezeichneten
Bogenpfeile gegeneinander
An bestimmten Stellen der Walzen ragen
Lsisten 8, 9 und 10-15 aus den Oberflächen heraus. Mit den Leisten korrespondieren
Nuten 16, 17 und 19-24, die in die Oberflächen eingearbeitet sind. Wie aus den Fig.
1, 2 und 3 zu orsehen ist, haben die Leisten und Nuten dreieckförmige Querschnitte.
Dies haben sich als günstig und schonend für Papier, insbesondere Lichtpauspapier,
erwiesen. Es ist außerdem vorteilhaft. wenn die Leisten nioht vollständig in die
Nuten eingreifen. Zwischen Leisten und Nuten findet ein berührungsfreier Eingriff
statt.
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Den berührungsfreien Eingriff der Lsisten in die Nuten erkennt inan
sehr deutlich in den Fig. 1 und 3 daran, daß man durch die Eingriffsstellen zwischen
Leisten und Nuten hindurchsehen kann.
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Wenn mit der Vorrichtung nach der vorkliegenden Erfindung Blattmaterial
beartitet wird, das nicht aus Lichtpauspapier besteht, können die Leisten und Nuten
auch andere als dreieckförmige Querschnitte aufweisen, wobei von dem berUhrungefreien
Eingriff der Leisten in die Nuten teilweise oder auch ganz abgesehen werden kann.
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Jede der beiden Walzen weisen an sich bekannte Querfalzleisten und
Querfalznuten auf. Zusätzlich sind die Walzen noch mit Längsfalzleisten und Längsfalznuten
verschen, welche die Querfalzleisten und Querfalznuten rechtwinklig kreuzen. Auf
der oberen Walse befindet eich eine Quertalzleistc 8 und eine Querwalznut
16.
Leiste und Nut sind um 1800 gegeneinander versetzt.
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Außerdem weist die obere Walze ZU den Querfalzleisten und Nuten rechtwinklig
gekreuzte Längsfalzleisten 10, 11, 12 und Längsfalznuten 19, 20, 21 auf. Jede Längsfalzleiste
und Längsfalznut erstreckt sich nur über etwa den halben Umfang der Walze von der
Querfalzleiste bis zur Querfalznut. In Achsrichtung der Walse gesehen, folgt abwechselnd
auf eine Längsfalzleiste eine Längsfalznut usw. Auf der unteren Walze ist eine der
oberen Walze entsprechende Querfalzleiste mit 9 und eine Querfalznut mit 17 bezeichnet.
Die untere Walze weist der oberen Walze entsprechend drei Längsfalzleisten 13, 14,
15 und drei Längsfalznuten 22, 23, 24 auf. Eine Längsfalzleiste auf der oberen Walse
bildet mit einer Längsfalznut der unteren Walze ein ineinandergreifendes Paar.
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Durch die Zahnräder 7 sind die obere und untere Walze so zuein. ander
orientiert, wie die patentfiguren 1-3 zeigen. In der Auxgangestellung der Vorrichtung
nach Fig. 3 ist die Querfalzleiste 8 der oberen Walze mit der Querfalznut 17 der
unteren Walze im Eingriff. Ein Papierblatt 25, das auf einer waagerechten Elsohplatte
26 geführt wird, ist zwischen die Walzen geschoben. Als Seitenführung für das Papierblatt
dient ein an der Antriebsseite senkrecht von der waagerechten Tischplatte nach oben
abstrehender, rechtvinkelig su den Walzenachsen verlaufender Anschlag 27.
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Jede. Papierblatt wird in die Vorrichtung so eingelegt, daß nach einer
halben Umdrehung der Handkurbel 6 bzw. Jeder Walse 4, 5 der orste Querfalz mit Druck
der Querfalzleiste 9 in die Querflaznut 16 son unten nach oben in das Papier eingeprägt
wird.
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Um einen einwandfreien Vorschub des Papiers parallel zu seinen Querkanten
zu gewähreisten, darf das Tapierblatt von den Walzen nicht auf seiner ganzen Breite
erfaßt werden. Su diesem Zweck ist zwischen den Walzen ein Raum freigelassen, der
gleich der Dicke des zu verarbeitenden papiers ist, Wei Fig. 1 zeigt, erstreckt
sich der freie Raum als Querspalt 28 von den dem Antrieb abgelegenen Walzenseiten
bis nabezu zur Antriebsseite. flier ist in mchmalen Bereichen, die Wulste 29, 30
darstellen, der Abstand der Walzen voneinander kleiner als die Dicke des zu verarbeitsnden
Papiers. Sobald die Drehung der Walzen einsetzt, wird das Papier zwischen den Wulsten
erfaßt. Gleichzeitig laufen die Längsfalzleisten 13, 12 und 14 auf das Papier auf,
und zwar die unteren Längsfalzleisten 13 und 14 mit ihren unteren, der unteren Querfalznut
17 benachbarten Enden und die Längefalzleiste 12 mit ihrem oberen, der oberen Querfalzleiste
8 benachbarten Ende. Wenn die genannten Enden der drei Längsfalzleisten 13, 12 und
14 sich aber gleichseitig in das Papier eindrücken würden, so hätte daß zur Folge,
daß da. Papier in Richtung der Längsfalze, insbesondere an deren Kreuzungsstellen,
alt den Querfalsen einreißen würde. om diesel Übelstand absuhelfen, sicht die Erfindung
vor, da# äich die genannten Längsfalsleisten erst nacheinander in der Reihenfolge
13, 12 und 14 im das Papier eindrücken. Zu diessen Zweck nehmen die Abstände der
sich zuerst aus der Ausgangaateflung der Walzen in das Papier eindrückenden Enden
der Längsfalsleisten zur Querfalznut bzw.
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Querfalzleiste von der Antriebsseits zu den anderen Enden der Walzen
hin zu. Diese Abstände sind in Fig. 1 der Reihe nach mit 31, 32 und 33 bezeichnet.
Be der Bearbeitung üblichen Lichtpauspaiers kann der Abstand 31, wie Fig. 1 zeigt,
gleich Null sein. Die Abstände 32 und 33 nehmen von links nach rechts deutlich sichtbar
zur Bei anderen Papieren oder anderem Blattmaterial kann der erste Abstand 91 auch
von Null verschieden sein.
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Das Endziel, das mit der Vorrichtung nach der vorliegenden Erwindung
erreicht wird, bildet ein Papierblatt, das nach Verlassen der Walzen Quer- und Längsfalze
aufweist und noch vor Verlassen der Vorrichtung un die Parallelen Falze zickzackartig
abgefaltet und als Paket mit aufeinandergelegten Palten abgelegt wird.
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Das in Pig. 4 in Perspektive wiedergegebene Blatt weist Querfalze
34 und Längsfalze 35 auf. Das Blatt wurde in der Vorrichtung automatisch um die
Querfalze abgefaltet. Die Faltungen um die Längsfalse werden außerhalb der Vorrichtung
von Hand vorgenommen.
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Um das Falten um die Querfalze innerhalb der Vorrichtung zu ermöglichen,
ist hinter den Walsen eine Tasche 36 angebracht.
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Die Tasche hat die Form einer oben und an den Stirnflächen
offenen
Rinne, die sich parallel zu den Walzen erstreckt und deren Boden 37 etwas unterhalb
der tiefsten Stelle der unteren Walze liegt. Eine den Walzen benachbart kleine Seitenwand
38 endet etwas unterhalb der Drehachse 3 der unteren Walze 5.
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Eine der kleinen Wand gegenüberliegende große Seitenwand 39 endet
oberhalb der Spurlinie der beiden Walzen. Die Breite der Tasche ißt etwas größer
als die Blattfalzbreite in Querrichtung.
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Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, hat die Tasche die Wirkung, daß das
die Walzen verlassende, mit Falzen versehene Blatt beim Anschlag engen die Seitenwand
39 zickzackartig um die Falslinien 34 gefaltet wird. Der Schwerkraft folgend bewegen
sich die Palten 40 nach unten und werden am Bodon der Tasche unter Bildung eines
Paket aufgefangen.