DE1605428C - Schaltungsanordnung zum Prüfen von relaisüberwachten Signalstromkreisen, insbesondere Lichtsignalstromkreisen im Eisenbahnsicherungswesen, auf Fremdspannungseinfall - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Prüfen von relaisüberwachten Signalstromkreisen, insbesondere Lichtsignalstromkreisen im Eisenbahnsicherungswesen, auf Fremdspannungseinfall beim zweiadrigen Anschalten der Stromkreise durch Steuerrelais.

Es ist bereits bekannt, Stromkreise durch Überwacherrelais zu überwachen, die mittelbar oder unmittelbar in den Stromkreis einbezogen sind. Bei geeigneter Dimensionierung des Überwacherrelais läßt sich damit sowohl das Unterschreiten als auch das Überschreiten eines vorgegebenen Speisestromes feststellen, nicht jedoch, ob der im zu überwachenden Stromkreis liegende Verbraucher tatsächlich von Strom durchflossen ist. Dies ist jedoch — auch bei abgefallenem Überwacherrelais in erdfrei betriebenen Anlagen — beispielsweise bei Fremdspannungseinfall durch Aderberührungen mit Adern von an die gleiche Stromquelle angeschlossenen Verbrauchern möglich. Die Wahrscheinlichkeit einer derartigen Aderberührung ist um so größer, je größer die Anzahl der an die gleiche Stromquelle angeschlossenen Verbraucher ist. Insbesondere im Eisenbahnsicherungswesen, wo diese Defekte unter Umständen zu Personengefährdungen führen können, wird daher die Forderung nach einer absolut zuverlässigen Überwachungseinrichtung erhoben.

Es ist schon bekannt (deutsche Patentschrift 969 111), die Lichtsignalstromkreise von Eisenbahnsignalanlagen durch eine Schaltungsanordnung zu prüfen, bei der mehreren Signalen ein gemeinsames zusätzliches Prüfrelais zugeordnet ist, das mit allen zu diesen Signalen führenden Leitungen verbunden ist. Beim Einschalten eines Signals werden dessen Signalleitungen vom Prüfrelais abgeschaltet. Die Lampen werden an die Netzspannung angeschaltet, wenn das Prüfrelais nur kurzzeitig anspricht. Sie bleiben jedoch abgeschaltet, wenn das Prüfrelais infolge Leitungsberührung zwischen den Leitungen des betreffenden Signals und mindestens einer Leitung zu einem der anderen Signale erregt bleibt. Diese bekannte Überwachungseinrichtung kann zwar Aderberührungen mit anderen, nicht angeschalteten Signalstromkreisen feststellen, nicht dagegen das Anschalten von Signallampen bei Fremdspannungseinfall durch Aderberührung mit anderen angeschalteten Signalstromkreisen verhindern.

Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Mangel zu beseitigen und eine Schaltungsanordnung zum Prüfen von relaisüberwachten Signalstromkreisen auf Fremdspannungseinfall zu schaffen, die allen Anforderungen in bezug auf die geforderten Sicherheitsbestimmungen genügt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwei nacheinander ansprechende Steuerrelais vorgesehen sind, von denen das erste im Signälstromkreis die Ader mit dem Überwacherrelais anschaltet, das beim Ansprechen innerhalb einer vorgegebenen Zeit das Ansprechen des zum Anschalten der anderen Ader vorgesehenen zweiten Steuerrelais verhindert.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher

So erläutert.

F i g. 1 zeigt drei wahlweise an eine gemeinsame, nicht dargestellte Stromquelle anschaltbare Lichtsignalstromkreise mit den Signallampen Ll, L 2 und L 3. Die Auswahl, welche der drei Signalstromkreise angeschaltet werden soll, übernehmen die Kontakte Kl, K 2 und K 3 von nicht dargestellten Signalwahlrelais, die ferner entsprechende Kontakte K 11, K 21 und K 31 steuern; die Anschaltung selbst erfolgt durch Schließen der Kontakte S11 und S 21 von Steuerrelais S 1 und S 2. Das Überwacherrelais U ist in der gemeinsamen Rückleitungsader 1, die Kontakte K 1, K 2 und K 3 in den anderen Adern 10, 20 und 30 der Signalstromkreise angeordnet.

F i g. 2 zeigt die Schaltungsanordnung mit den Steuerrelais S 1 und S 2 sowie einem Hilfsrelais H.

Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung ist — bei ordnungsgerechtem Betriebszustand aller zu überwachenden Signalstromkreise — folgende:

Soll beispielsweise die Signallampe L 1 angeschaltet werden, so werden durch ein nicht dargestelltes Signalwahlrelais zunächst in dem betreffenden Signalstromkreis der Kontakt K 1 und im Anschaltstromkreis für die Steuerrelais 5.1 und 5 2 der Kontakt K11 geschlossen. Beim Schließen des Kontaktes K 11 spricht zunächst über den Kontakt H 1 eines Hilfsrelais H das durch ein RC-G\\ed abfallverzögerte erste Steuerrelais 5 1 an und wechselt seine Kontakte 5 11 bis 5 13. Der Kontakt 5 11 schaltet dabei die Ader 1 mit dem Überwacherrelais U an. Über seinen Kontakt 5 13 und den Kontakt 5 23 des zweiten Steuerrelais 5 2 zieht das Hilfsrelais H an und schafft sich über seinen Kontakt H 2 einen Haltestromkreis. Der Kontakt H 1 des Hilfsrelais trennt den Stromkreis für das erste Steuerrelais 51 wieder auf; dieses wird jedoch zunächst noch durch das RC-GYied gehalten. Gleichzeitig wird über den Kontakt H 3 des Hilfsrelais H und den Kontakt U 2 des Überwacherrelais U das zweite Steuerrelais 5 2 erregt, das sich über seinen Kontakt 5 24 ebenfalls einen Haltestromkreis bildet. Von seinem Kontakt 5 21 in der Ader 2 wird der Stromkreis über die Signallampe Ll geschlossen, und das Überwacherrelais U zieht an. Beide Steuerrelais 5 1 und 5 2, das Hilfsrelais H sowie das Überwacherrelais U sind dann erregt; das erste Steuerrelais 5 1 erhält über die Kontakte 5 22, Ul und 5 12 wieder Spannung, so daß seine Kontakte auch nach Ablauf der durch das i?C-Glied vorgegebenen Verzögerungszeit nicht umlegen. Erst wenn die Kontakte K 1 und K 11 geöffnet haben, fallen die Relais 5 1, 5 2 und H ab, und der angeschaltete Signalstromkreis wird wieder abgeschaltet.

Tm folgenden sei angenommen, daß — beispielsweise durch fehlerhafte Isolation — die Ader 10 an Fremdspannung liege. Dann fließt schon'nach dem Schließen des Kontaktes 5 11 des ersten Steuerrelais ein Strom, über die Signallampe L 1 und das Überwacherreliis U, das daraufhin seine Kontakte U 1 und U 2 umlegt. Das zweite Steuerrelais 5 2 kann wegen des geöffneten Kontaktes U 2 nicht anziehen, so daß auch das erste Steuerrelais 5 1 nach Ablauf der durch das jRC-Glied vorgegebenen Zeit wieder abfäilt, weil der Stromkreis durch den Kontakt 5 22 aufgetrennt ist.

Beim Abfallen des Steuerrelais 5 1 wird die Ader 1 mit dem Überwacherrelais wieder abgeschaltet, so daß auch das Überwacherrelais abfallen muß.

Durch geeignete Dimensionierung des i?C-GIiedes kann man die Anschaltdauer der Signallampen im Störungsfall so gering halten, daß die Lampen nicht aufleuchten.

Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel ist es möglich, die Kontakte K11, K 21 und K 31 zu nur einem Kontakt zusammenzufassen oder die Signallampen und das Überwacherrelais transformatorisch an die Signalstromkreise anzukoppeln. Desgleichen ist es möglich, Meldeeinrichtungen zum Auslösen von Störungsmeldungen vorzusehen, die beispielsweise ansprechen, sobald das Überwacherrelais U vor dem zweiten Steuerrelais 5 2 anspricht und durch seinen Kontakt U 2 das Ansprechen dieses Relais verhindert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schaltungsanordnung zum Prüfen von relaisüberwachten Signalstromkreisen, insbesondere Lichtsignalstromkreisen im Eisenbahnsicherungswesen, auf Fremdspannungseinfall beim zweiadrigen Anschalten der Stromkreise durch Steuerrelais, dadurch gekennzeichnet, daß zwei nacheinander ansprechende Steuerrelais (S 1 und S 2) vorgesehen sind, von denen das erste (S 1) im Signalstromkreis die Ader (1) mit dem Überwacherrelais (U) anschaltet, das beim Ansprechen innerhalb einer vorgegebenen Zeit das Ansprechen des zum Anschalten der anderen Ader (2) vorgesehenen zweiten Steuerrelais (S 2) verhindert.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschaltstromkreis des abfallverzögert ausgebildeten ersten Steuerrelais (S 1) ein Ruhekontakt (H 1) eines Hilfsrelais (H) angeordnet ist, das sich nach seinem Ansprechen über die Reihenschaltung eines Arbeitskontakts (S 13) des ersten und eines Ruhekontakts (5 23) des zweiten Steuerrelais über einen eigenen Kontakt (H 2) hält und über einen weiteren mit einem Ruhekontakt (U 2) des Überwacherrelais (U) in Reihe liegenden Arbeitskontakt (H 3) das zweite Steuerrelais (S 2) anschaltet, das dabei einen Selbsthaltekontakt (S 24), den Anschaltkontakt (S 21) für die andere Ader (2) des Signalstromkreises sowie einen Arbeitskontakt (S 22) schließt, der in Reihe mit einem Selbsthaltekontakt (S 12) des ersten Steuerrelais und einem Afbeitskontakt (U 1) des Überwacherrelais liegt.

3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2 zum Prüfen mehrerer, wahlweise an eine gemeinsame Stromquelle anschaltbarer Signalstromkreise, dadurch gekennzeichnet, daß für alle Signalstromkreise eine gemeinsame Rückleitungsader (1) vorgesehen ist, in der das Uberwacherrelais (U) angeordnet ist, und daß die anderen Adern (10, 20, 30) über Kontakte (K 1, K 2, K 3) von Signalwahlrelais anschaltbar sind, von denen entsprechende Kontakte (K 11, K 21, K 31) in Parallelschaltung im Anschaltstromkreis für die beiden Steuerrelais (S 1 und S 2) angeordnet sind.