DE1594956A1 - Verfahren zur Behandlung von Textilien - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von TextilienInfo
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- D06M15/423—Amino-aldehyde resins
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Description
Verfahren zur Behandlung von Textilien
Es wurde schon vorgeschlagen, die Knitterfestigkeit von Cellulosefasern durch Behandlung mit der wässerigen Lösung
eines monomeren Monomethylolmethacrylamids und einer Säure, wie
Weinsäure, zu verbessern (US. 2 173 005)· Dadurch wird aber nur mäßige Knitterfestigkeit erreicht, und andererseits kommt
eine Versprödung der Fasern zustande.
Die Entknitterung von Cellulose enthaltenden Textilien, insbesondere
in feuchtem Zustande, soll durch Behandlung mit Acrylamiden,
in denen praktisch alle Wasserstoffatome des Amids in Methylolgruppen verwandelt sind, und mit einem aus dem Salz
eines zweiwertigen Metalls bestehenden Härtungsmittel in wässeriger Lösung,übliche Trocknung und Nacherhitzung verbessert werden
(holl. Patentanmeldung 301.290). Zur Herstellung dieser Methylolacrylamide müssen mindestens 1,5 Mol Formaldehyd je Mol
Acrylamid angewandt werden und besonders günstige Ergebnisse sollen durch Anwendung der Dimethylolverbindungen erzielt werden.
Durch diese Ausrüstung wird zwar eine bessere Entknitterung in trockenem wie in nassem Zustande als mit bekannten Textilharzen
erreicht, aber durch die saure Vernetzung mit dem Dimethylolacrylamid tritt eine gewisse Schädigung der Fasern ein, insbesondere
hinsichtlich der Reiß- und Scheuerfestigkeit. Es wurde nun gefunden, daß die mechanischen Eigenschaften der
Fasern bei etwa gleicher Entknitterung besser erhalten bleiben, wenn die Textilien mit monomeren Monomethylolacryl- bzw. methacrylsäureamiden
in Gegenwart eines Säure bildenden Katalysators in üblicher Weise behandelt, getrocknet und nacherhitzt
werden, worauf die Fasern in gequollenem Zustand einer längeren Behandlung mit wässerigen Lösungen starker Alkalien ausgesetzt,
und abschließend gespült, abgesäuert und normal getrocknet werden·
BAD ORIGINAL 90988271680
Die Fasern müssen bei der Alkalibehandlung in gequollenem Zustande vorliegen, weil sonst wiederum die Gefahr einer Versprödung
besteht.
Die dieser alkalischen Nachbehandlung unterworfenen Textilien werden zunächst in an sich bekannter Weise mit wässerigen Plotten
behandelt, die je Liter 50 bis 25Og, vorzugsweise 100 bis
200g Monomethylolacrylamid und ein saures Härtungsmittel, vor allem Metallsalze, wie Magnesium- und Zinksalze starker Mineralsäuren,
oder auch Ammoniumsalze oder Hydrochloride von Aminen in Mengen enthält, die für die Knitterfreiausrüstung mit Kunstharzen
gebräuchlich sind. Nach Entfernung der überschüssigen Flotte wird die Ware getrocknet und bei 130 - 170'C kondensiert.
Um die anschließende längere Behandlung der gequollenen Fasern mit der Alkalilösung zu erreichen, wird die Ware mit wässerigen
Lösungen starker Alkalien und zwar mit 4 bis 10-gewichts-%iger
Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung foulardiert und bei Raumtemperatur in glatt aufgerolltem Zustande unter Vermeidung
wesentlicher Feuchtigkeitsänderung 10 bis 24 Stunden verweilen gelassen; bei erhöhter Temperatur ließe sich die Zeit entsprechend
verkürzen, aber die Effekte sind schlechter, die Ware ist spröder und vor allem weniger naßknitterfeste Dann wird
die Ware in üblicher Weise gewaschen, neutralisiert, gespült und getrocknet.
Man erhält ausgezeichnete Nass- und gute Trockenknitterwinkel,
ein sehr gutes Monsanto-Bild, sehr gute Scheuerfestigkeit und gute Erhaltung der Reissfestigkeit. Der Weißgrad und der
Griff der Ware sind gut und die Chlorretention sehr gering.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die erzielten Ausrüstungen
gegen Absäuerung besonders beständig sind, was in der Praxis der Reinigung solcher Artikel eine bedeutende Rolle
spielt.
Ein weißer, mercerisierter Baumwoll-Popeline mit einem qm-Gewicht
von 128g wird mit einer wässerigen Flotte getränkt,
909882/1680 ._,M..
BAD ORIGINAL
_ 3 —
welche im liter 30Og monomeres Monomethylolacrylamid und 20g Zinkchlorid sowie 1g Essigsäure (60$ig) enthält. Nach
dem Entfernen der überschüssigen Flotte durch Abquetschen auf eine Gewichtszunahme von 68$ wird das Gewebe bei 100'C
getrocknet und während 4 Minuten bei 150"C kondensiert.
es
Dann wird durch Tränken und Abquetschen mit einer 6$igen wässerigen Natriumhydroxydlösung unter Vermeidung einer Antrocknung behandelt, glatt aufgerollt und in einem Polyäthylensack bei Raumtemperatur während 16 Stunden verweilen gelassen. Schließlich wird das Gewebe gewaschen, mit etwas Essigsäure bei Raumtemperatur neutralisiert, heiss und kalt gespült und getrocknet.
Dann wird durch Tränken und Abquetschen mit einer 6$igen wässerigen Natriumhydroxydlösung unter Vermeidung einer Antrocknung behandelt, glatt aufgerollt und in einem Polyäthylensack bei Raumtemperatur während 16 Stunden verweilen gelassen. Schließlich wird das Gewebe gewaschen, mit etwas Essigsäure bei Raumtemperatur neutralisiert, heiss und kalt gespült und getrocknet.
Der so behandelte Popeline weist folgende technologische Daten auf:
Trockenknitterwinkel: (Durchsehn.v. Kette und Schuss) 110·
Nassknitterwinkel: 152·
Waschknitterwinkel nach Monsanto: Note 4-5.
Reissfestigkeitsverlust gegenüber unbehandelt: 32$ Accelerotor-Scheuerfestigkeit, Verlust bei
3 Minuten, 3000 U/M.: H$
Das Gewebe besitzt ferner ausgezeichnete Hydrolysenbeständigkeit
gegenüber sauren Waschbehandlungen und nur sehr geringe Ohlorretention beim Waschen mit Lösungen, die aktives Chlor
enthalten.
Ein weiteres, wie oben ausgerüstetes Popelinemuster, welches jedoch nach der Kondensation in Anwesenheit des sauren Katalysators
nicht mit Natronlaugelösung behandelt wurde, sondern lediglich heiss und kalt gespült und getrocknet wurde, zeigt
bei etwa gleichem Trockenknitterwinkel nur einen Nassknitterwinkel von 113* und eine Monsanto-Note von 2 - 3 .
Ein gebleichter, mercerisierter Baumwollbatist mit einem qm-Gewicht von 90g wird mit folgender wässerigen Flotte unter
Aufnahme von 65$ foulardiert:
- 4 909882/1680
12Og monomeree Monomethylolacrylamid (100$ig), 15g Zinknitrathexahydrat
und 2g Essigsäure (60$ig) werden in Wasser gelöst und auf 1 Liter verdünnte
•Der foulardierte Batist wird sogleich getrocknet und während
2 Minuten bei 160'C kondensiert, anschließend mit 4,5$iger,
wässeriger Kaliumhydroxydlösung unter Aufnahme von 60$ dieser
Flotte behandelt, ohne Antrocknung glatt aufgerollt und bei Raumtemperatur während 20 Stunden verweilen gelassene Abschlie
ßend wird er gewaschen, neutralisiert, gespült und getrocknet. Der so ausgerüstete Batist weist ausgezeichnete Nassknitterfestigkeit,
verbesserte Trockenknitterfestigkeit und glatttrocknende Eigenschaften bei nur mäßig verminderter Reiss- und
Scheuerfestigkeit auf.
Der in Beispiel 1 verwendete Popeline wird durch Foulardieren mit einer Flotte behandelt, welche 400g einer 60$igen, wässerigen
lösung von monomeren Monomethylolmethacrylsäureamid,
25g Magnesiumchloridhexahydrat und 40g einer 25#igen Polyäthylenemulsion
je Liter enthält.
Nach der Trocknung wird das Gewebe während 5 Minuten bei 1550C
kondensiert, anschließend mit 8$iger Natriumhydroxydlösung durch Tränken und Abquetschen der überschüssigen Lauge auf
60$ behandelt und in glatt aufgerolltem Zustand ohne Feuchtigkeitsverlust
10 Stunden gelagert. Hierauf wird es gespült, neutralisiert, gewaschen und getrocknet.
Das Gewebe weist ebenfalls hervorragende glattrocknende Eigenschaften
bei guter Festigkeitserhaltung auf.
Das Verfahren ist auch für Gewebe, welche Regeneratcellulosefasern
enthalten sowie für Mischgewebe von Cellulose - und/oder Regeneratcellulosefasern mit vollsynthetischen Fasern geeignet-,
wobei die ersteren überwiegen. So kann entsprechend den Angaben ■ des Beispiels 1 auch ein Mischgewebe aus 60^ Baumwolle und
Polyesterfaser unter Erzielung sehr guter Effekte behandelt
werden. . 909882/1680
BAD ORiGiNAL
Claims (2)
1.. Verfahren zur Behandlung von Textilien, die mindestens
überwiegend Cellulose - und/oder Regeneratcellulosefasem enthalten, durch Behandlung mit wässerigen Lösungen
von Monomethylolacryl-zraethacrylsäureamid und sauer reagierenden
Härtungskatalysatoren, Trocknung und Kondensation, dadurch gekennzeichnet, daß die Textilien anschließend
mit 4 - 10- gewichtsprozentigen wässerigen Natrium- oder Kaliumhydroxydlösungen getränkt, nach Entfernung der überschüssigen
Lösung in glatt aufgerolltem Zustand bei gewöhnlicher Temperatur etwa 10-20 Stunden verweilen gelassen
und anschließend in üblicher Weise durch Spülen, Absäuern und Trocknen fertiggestellt werden»
2. Textilien, die mindestens überwiegend Cellulose- und/oder Regeneratcellulosefasem enthalten, behandelt nach Anspruch
1.
BAD ORtGlNAL 909882/1680 .
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