DE1594406A1 - Verfahren zur Aufbereitung von Metallbearbeitungsoelemulsionen - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von MetallbearbeitungsoelemulsionenInfo
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Description
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER
Frankfurt am Main, Weissfrauenstrasse 9
Verfahren zur Aufbereitung von Metallbearbeitungsölemulsionen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Metall-.,
bearbeitungsölemulsionen, welches eine schnelle Brechung der Emulsionen
ermöglicht, wobei durch ans chli es sende Filtration einö^iTreri.-:
nung in eine klare, weitgehend öl- und verunreinigungsfreie Phase
vorgenommen werden kann. .
Öl-in-Wasser-Emulsionen von emulgierfähigen Metallbearbeitungsölen,
welche je nach Mischungsverhältnis für die verschiedensten Zerspanungsvorgänge,
insbesondere zur Erzielung einer hohen Kühlwirkung, verwendet werden können, bestehen vorwiegend aus Mineralöl,
Emulgatoren, Seifen, Stabilisatoren, Netz- und Korrosionsschutzmitteln, sovie äusserordentlict wirksamen Bakteriziden. Derartige
Zusammensetzungen gewährleisten bei Mischungen mit Wasser eine hohe
Kühl- und Schmierwirkung bei der Zerspanung von Eisen- und Bunfcmetallen
sowie Aluminiumlegierungen und zeichnen sich durch schnelles
Emulgieren des Konzentrates, hohe Stabilität der Emulsion,
einwandfreien Korrosionsschutz, gutes Netzvermögen, günstiges Schaumverhalten und Schutz gegen Bakterienbefall aus.
Das Ableiten derartiger verbrauchter Metallbearbeitungsölemulsionen
in die Abwässer wirft zahlreiche Probleme auf, da zur Reinerhaltung dor Gewässer eine vorherige Säuberung der Abwässer erforderlich
ist. Die Säuberung der Abwässer kann physikalisch in Klärbekken,
chemisch durch Ausfällen oder biologisch durch Züchtung von E .:terien erfolgen.
Besondere Schwierigkeiten entstehen jedoch bei der Klärung von
Abwässern, welche durch derartig stabile und bactericide Metallbearbeitungsölemulsionen,
wie sie zuvor beschrieben sind, verschmutzt sind. Diese Abwässer müssen nach Möglichkeit von den normalen Abwässern
getrennt werden, da sie eine besondere chemische Aufberei-
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BAD ORIGINAL
tung erforderlich machen. Für die nachstehend aufgeführten Ver- ,
fahren der Trennung emulgierter Öle vom' Wasser werden Anlagen
benötigt, welche aus wirtschaftlichen Gründen möglichst klein gehalten
werden sollten.
Nach einem bewährten Verfahren erfolgt die Ausspaltung durch konzentrierte
Schwefelsäure bzw. Salzsäure. Die Anwendung von Schwefelsäure
ist hierbei das wirtschaftlichere Verfahren. Die zu spaltende
Emulsion wird auf etwa 80° C erwärmt und dann die Schwefelsäure
unter Umrühren mittels Rührwerk*oder Einblasen von Pressluft bei einem Emulsionsverhältnis von «
1 : 10 etwa 1,0 - 2,0 Gew.# H 2 S0Zj»
1 : 30 etwa 1,0 - 2,0 Gew.# H 2 soli und
1 : 50 etwa 1,5 - 2,0 Gew.# H 2 SO4
zügegeben. Nach k- bis 5-stündigem Abstehen erfolgt eine Trennung
in zwei Phasen, so dass das Öl vom Wasser abgezogen werden kann. Bei Durchführung des Verfahrens unter Normal-Temperatur erfolgt
die Trennung erst nach etwa 2 bis 3 Tagen.
Sowohl bei Verwendung von Schwefelsäure als auch von Salzsäure
muss das säurehaltige Wasser, bevor es in den Vorfluter geführt
wird, mittels etwa 2 bis k Gew.$ einer 50-prozentigen Natronlauge,
P bzw. 1 bis 3 Gew.% Kalkhydrat auf einen pH-Wert von 6 bis 7 neutralisiert werden. Die billigere Neutralisation mit Kalkhydrat
(CaO + Ca(OH)2) hat den Nachteil, dass ein Niederschlag von Calciumsulfat
(Gips) entsteht, welcher vom Behälterboden entfernt werden muss. Die bei der Neutralisation mit Natronlauge anfallende,
im Wasser gelöste Menge Natriumsulfat beträgt je nach Schwefelsäurezugabe
bei einem Emulsionsverhältnis von '
1 : 10 etwa 14 bis 28.g Na2SO^/! Wasser,
1 ι 30 etwa Ik bis 28 g und bei 1 ί 50 etwa 21 bis 28 g.
-3 -
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BAD ÖfriGINAl
Bei diesem Trennverfahren ist ferner als nachteilig anzusehen,
dass die Spaltbehälter im Freien aufgestellt werden müssen, da
eich bei dem Spaltprozess durch den Angriff der verwendeten Säuren
auf das Eisen des Behälters Wasserstoff bildet, welcher im
geschlossenen Raum in Gegenwart von offenen Feuer zu Explosionen
führen kann.
Nach einem weiteren 'bekannten Verfahren erfolgt die Brechung
'der Emulsion durch Aussalzen der Emulsion mittels Xochsalz, Viehsalz
öder Magnesiumchlorid, wobei je nach dem Verhältnis von Öl
zu Wasser den Emulsionen verschiedene Mengen Salz zugesetzt werden
müssen und zwar bei einem Emulsionsverhältnis von: ™
1 : 10 etwa 5 Gew.^o Salz, .
1 : 30 etwa 3 Gew.^ Salz und bei ■>..._
1 : 5-0 etwa-2 Gew.^ Salz.
Die Trennzeit beträgt hierbei ca. h Stunden. Dieses Verfahren hat
den Vorteil, dass es sehr wirtschaftlich ist, da das abgetrennte
Abwasser nicht neutralisiert zu werden braucht. Jedoch sind in dem Wasser nicht unerhebliche Mengen Salz enthalten, und zwar bei
einem Emulsionsverhältnis von:
1 : 10 etwa 50 g Salz/l Wasser ä
T :. 30 etwa 30 g Salz/l Wasser 1 : 50 etwa 20 g Salz/l Wasser.
Ferner kann in einem dritten bekannten Verfahren die Aufspaltung
der Emulsion durch Flockulation mit Eisensulfat- bzw. Alurniniurasulfat-Lösung
vorgenommen werden. Dieses Verfahren ist zwar das eleganteste, erfordert jedoch eine relativ kostspielige Anlage.
Die Arbeitsweise geschieht in der Weise, dass der zu trennenden
Emulsion eine Eisensulfat- bzw. Aluminiumsulfat-Lösung zugegeben
wird. Danach wird der pH-Wert der Emulsion durch 50-prozentige
Natronlauge auf 8 bis 9 angehoben. Bei diesem pH-Wert bildet sich
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Eisen- bzw. Alurainiumhydroxyd. Diese Hydroxyde adsorbieren das
Öl und flocken als Hydroxyd-Ölschlamm aus. Das abgetrennte Wasser kann oberhalb der Ausfällungen abgezogen werden. Die Trenndauer
einer Emulsion 1 : 30 beträgt bei Zugabe von 1 bis 2 Gew.$ Sulfat-Lösung
etwa 4 bis 5 Stunden.
Die drei angeführten Trennungsverfahren unterscheiden sich einmal
in ihrer Wirtschaftlichkeit und zum and.eren durch die Beschaffenheit
des abgetrennten Wassers. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist davon abhängig, welche Grenzwerte von den zuständigen Behörden
vorgeschrieben werden. Es sei darauf hingewiesen, dass eine Verdünnung des Abwassers, z. B. bei einem zu hohen Salzgehalt, gesetzlich
-.. ...viässig ist. Keines der genannten Verfahren ermöglicht
jedoch eine absolute Ölfreiheit des abgetrennten Wassers. Bei den beiden ersten Verfahren verbleiben etwa 50 mg Öl/l Wasser und beim
letzteren Verfahren maximal '.'0 mg Öl/l Wasser. Die Erfindung ging
nun von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren zur Aufbereitung
von Metallbearbeitungs-Ölemulsionen anzugeben, welches eine weitgehende
Ölfreiheit des abgetrennten Wassers durch schnelle Brechung der Emulsion ermöglicht.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Emulsionen
bei Siedehitze mit einem Gemisch einer hydrophoben Kieselsäure und eines Erdalkaliformiates, insbesondere Calciumformiat,
oder eines bei der Arbeite temperatur hydrolysierenden·Metallhalogenides,
vorzugsweise Aluminiumchlorid, behandelt und anschliessend beide Phasen durch Filtration getrennt werden.
Als hydrophobe Kieselsäure können sowohl auf nassem Wege ^-
_lüng als auch durch pyrogene Zersetzung der flüchtigen ,J
iide oder durch Lichtbogenverfahren gewonnene und in an sich
bekannter Weise mit Organohalogensilanen hydrophobierte Kieselsäuren
verwendet werden. Anstelle des Erdalkaliformiates eignet
sich in gleicher Weise das bei Siedetemperatur hydrolysierende Aluminiumchlorid (AlCl . 6 H3O).
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BAD ORIGINÄli- ^ ; ^ ^
Bei Anwesenheit von hydrophober Kieselsäure wird der aufbrechenden
Emulsion fortlaufend das freiwerdende Öl durch Adsorption in
den oben aufschwimmenden SiOp-'^chaum" entzogen und an der rückläufigen E'mulgierung gehindert. Durch Verwendung eines bei Siedehitze hydrolysierenden Salzes (AlCl.,) wird gleichzeitig das Kation
(Al*'*) in eine-unlösliche und filtrierbare Form übergeführt und
nur der geringe Anteil des Säurerestes (HGl) geht als eingeschleppte
Verunreinigung in die wässrige Phase.
B.... E, I S PIE L E
i) Eine Bohrölemulsion wird mit einem Gemisch von 90 Teilen einer
hydrophoben Kieselsäure uiid 10 Teilen Öaleiumformiat bei Köchtemperatur
behandelt, wobei innerhalb von 3 his 5 Minuten die
Eii.alsion. gebrochen Und durch Filtration in eine lclare, weitgehend Öl- und vörunröinigüngsffeie Phase gez^o^nt wird. Die
in das tiässer verschleppt en Verunreinigungen betragen nur noch
O.»Ö8. fo an-
Bemgegenüber betragen die Verunreinigungen bei den übiidhen
. Äüfbereituhg&methöden 2 bis 5 % an SäUi*eri öd&t Salzen bei einer
Äüfbereitungädauervon 4 bis 5 Stunden bei 8ÖÖ Ö» wobei die
wässrigen Phasen laut der einschlägigen Gesetze weder verdünnt iiööh Unverdünnt in offene Gewässer abgelassen werden düffeil*
2} k g eines Böhröl-Könzönti*ätes» verdünnt iii 20Ö tül Wasser, werden
mit 1j| g einer hydröphobiertön, gefällten Kieselsäure Und
Ö,'· g Aiüminiümchlörid (AlCl« » 6 H^ö) versetzt und heisser
■- Wassefdäöipf öingeleitati Naöh beginnendem Kochen 'bricht die
Emulsion unter Sichtbarer Adsorption des abgeschiedenen Öls irä
aufschwimmenden Siliziüradiöxyd spontan auf, wobei siöh eine
krüiüölige Masse bildet* Nach .3 Minuten Koehdäugr wird filtriert*
kläi?er Wässrige Eilträt iät göschiääek- und geruchlos üiid
009Ι3β/ϊβ7β-
zeigt unter der UV-Lampe eine kaum wahrnehmbare Fluoreszenz. .
Im FiItrat, welches einen.pH-Wert von 6 aufweist, ist kein
Al**'mehr nachweisbar. Die Ölmenge beträgt noch etwa 2 bis ]
5 mg und die Chlormenge 80 mg Cl1, mit NaOH neutralisiert
entsprechend 0,065 fo NaCl.
In der Tabelle I sind die Mengenverhältnisse Si0o-Bohröl-AlCl_.6 H-O
bzw. Ca (HC00)o grafisch wiedergegeben. In der Tabelle II ist eine
Gegenüberstellung der herkömmlichen Verfahrensweisen zum erfindungsgemässen
Verfahren gegeben, welche die Vorteile des letzteren deutlich werden lässt.
000839/19-7***
BAD ORIGINAL COPY
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(HCDQ)-
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Spaitune, (5/« ÜJiuleior.) |
H2UO4, HCl ί | KaCl1MgCl2 | darf nicht verdünnt werden. |
1-2 £ | SiO2-Ca(IICOO), jaCl2 . 6H2O |
1,5 - 2 ;: | ■5 t£ | 4-5 atd. | ltf L 17 +o,25£ AlCl8 . 6H2O |
||
Sei; (lco-C) | 4-5 Ütd. | ||||
l."e*w-"L-r^.lioa— tic;. |
l-l'/o Kalk , (HaOIi) |
1',: i.Ta2 SO4 | 0,02 >: ::a0H | ||
Sals in V/as- .srr, |
2-3;·« Ka2UO J 3 «,ί | 2o mg/ltr. | 0,07 Ji KaCl J |
||
Ec.5"Lei ii. '. Wa^ .er |
5o Eig/ltr. ^o ng/ltr. | rel.kost spielige Anlage |
2o :^7ltr. i | ||
v .-.'α'1-. _id 1 t ι |
IiOei ensat:. CaSO^, Gc- falir'd. I^-. ätzende j riüssigkeit |
ί
ι |
|||
darf nicht verdünnt v; erden' |
COPY
BAD ORlGINAL
BAD ORlGINAL
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE1) Verfahren zur Aufbereitung von Metallbearbeitungs.ölemulsionen in eine reine wässrige und eine die Verunreinigungen enthaltende Phase, dadurch gekennzeichnet, dass die Emulsionen bei Sie- · dehitze mit einem Gemisch aus einer ..hydrophoben Kieselsäure und ' eines Erdalkaliformiatea, insbesondere Calciumformiat, oder eines bei der Arbeite temperatur hydrolysierendon Metallhalogenides, vorzugsweise Aluminiumchlorid, behandelt und anschliessend beide Phasen durch Filtration getrennt werden.2) Verfahren nach Anspruch 1), dacurch gekennzeichnet, dass als hydrophobe Kieselsäure sowohl auf nassem Wege durch Fällung al» auch durch pyrogene Zersetzung der flüchtigen Halogenide oder im Lichtbogenverfahren gewonnene und in an sich bekannter Weise mit Organohalogensilanen hydrophobierte Kieselsäuren vorwendet v.-erden.3) Virfu.ri.ren nach den Ansprüchen 1) und 2), dadurch gokennzeichnot» dass auf 100 Teile Bohrölkonzentrat 10 bis 50 Teile des Zusatzbremisches aus Kieselsäure und Lrdalkaliformiaf bzw. Aluminiumverwendet werden.4) Verfahren nach den Ansprüchen 1) bis 3)» dadurch gekennzeichaet, dass ein Zusatzgemisch verwendet wird, welches auf 100 Teile hydrophober Kieselsäure 2 bis 50 Teile Erdalkalifοrmiat bzw* Aluminiumhalogenid enthält.20.7.1966009839/1979 BADORiGiNAL
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |