DE1592284A1 - Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorgips,der bei der Erzeugung von Phosphorsaeure nach dem Nassverfahren anfaellt - Google Patents
Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorgips,der bei der Erzeugung von Phosphorsaeure nach dem Nassverfahren anfaelltInfo
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Description
$:% Günther Herzog, Bad Köstritz
J?3?e Heinz Wöckel, Bad Kife tritz .
.Werner Eiesel,Bad KÖstritz-Heinrichshall
J?3?e Heinz Wöckel, Bad Kife tritz .
.Werner Eiesel,Bad KÖstritz-Heinrichshall
Verfahren zur Bntfluorieruns von PhosphorgipS| der bei der Erzeugung
von Phosphorsäure nach dem Meßverfahren anfällt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfluorierung von
ÄbfaLlgips, der bei der Herstellung von Phosphorsäure nach dem
Maßprozeß anfällt. Sie schafft insbesondere die Voraussetzung
dafür, daß nach anschließender Calcination das resultierende Produkt
als Rohstoff im Gips Schwefelsäureprozeß eingesetzt werden kann, ohne unüberwindliche Schwierigkeiten beim nachgeschalteten
Kontaktprozeß zu verursachen. Die Herstellung von Phosphorsäure durch Aufschluß von Bohphosphat mit Schwefelsäure und Abtrennung
des gebildeten Oalciumsulfates gewinnt für die Produktion konzentrierter
Phosphatdüngemittel ständig an Bedeutung. Die Ursache
für diese Entwicklung !.Legt darin, daß einmal die Verfahren,
welche nach dieser Methode arbeiten, einen sehr hohen technischen Entwicklungsstand erreicht haben und eine hohe Arbeitsproduktivität
gewährlejs ten und zum anderen die Produktionskosten beim Vorhandensein
billiger Bohstoffe für die Schwefelsäureerzeugung niedriger liegen als für elektrothermische Phosphorsäure. Davon
ausgenommen sind vielleicht die Länder, wo die Elektroenergie
äußerst billig und in genügendem Umfang vorhanden ist.
Ein Nachteil dieses Phosphorsäureverfahrens ist, daß durch die
Beaktion des im Rohphosphat gebundenen Oalciums mit Schwefelsäure erhebliche Mengen an Calciumsulfat gebildet werden. Beispielsweise
entstehen beim Einsatz einer Tonne Kola-Apatit-Konzentrat durchschnittlich 2 t dieses sogenannten Phosphor gipses. Der Phosphorgips
besteht aus Calciumsulfat-Dihydrat und je nach dem bei der Abtrennung
verwendeten FiIt er typ 2o bis 3o fo anhaftender Feuchtigkeit.
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Er enthält weiterhin geringe Mengen an unzersetζtem Bohphosphat
und Fluor-Verbindungen sowie Spuren von Verbindungen der Elemente,
welche im Bohphosphat vorkommen, also von Eisen« Aluminium, Seltenen
Erden und anderem. Schließlich ist noch etwas wasserlösliche Phosphorsäure enthalte^ die bei der Filtration nicht restlos ausgewaschen
wurde. Bei normalen Betriebsbedingungen enthält Phosphorgips im Durchschnitt 0,5 bis 1 $ ^20B1 wobei 3° bis 50 $ in wasserlöslicher
Form vorliegen. Der Fluorgehalt beträgt durchschnittlich o,2 bis o,3 $ und der Gesamtv/assergehalt 4o bis 5° $. Die Verwertungsmöglichkeiten des Abfallgipses sind mit seiner Qualität und
Zusammensetzung eng verbunden. Außerdem spielen ökonomische Gesichtspunkte
mit, die aber stark von den örtlichen Bedingungen abhängen. In den meisten der heute in der 7/elt produzierenden PhosphorsSur*;
anlagen wird der Phosphorgips nicht verwertet, sondern durch Abladen in die See oder größare Flüsse bzw. durch Aufhaidung beseitigt.
Die einfachste und billigste Methode ist dabei zweifellos der Transport in das Meer. Viele Phosphorsäureanlagen sind deshalb in unmittelbarer
Nähe von Meeresküsten errichtet worden. Beim Abladen in Flüsse sind große Wassermengen erforderlich, um das Auflösen
des Gipses zu gewährleisten und eine allmähliche Verschlammung
zu verhindern. Wo keine größeren Wassermengen zur Verfügung stehen,
muß der Gips möglichst in unmittelbarer Nähe des Werkes auf Halde geworfen werden. Diese Aufhaidung verursacht zusätzlich Kosten
und beansprucht außerdem ein erhebliches Ausmaß an Gelände, Insgesamt kann eingeschätzt werden, daß die Beseitigung des Abfall-Phosphorgipses
nicht in jedem Falle unbegrenzt und ohne Schwierigkeiten möglich ist und je nach den örtlichen Bedingungen mehr oder
minder zusätzlichen Aufwand verursacht.
Diese Nachteilei die mit der Beseitigung des Phosphorgipses
verbunden sind, können umgangen werden, wenn es gelingt, das anfallende
Material für den Gip3 schwafelsäureprozeß zu nutzen. Dabei
ergibt sich in dienern Fall noch der Vorteil, daß hier ein Produktionszyklus
resultiert, der es gestattet, in günstiger Weise das
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Vorfahren öer Herstellung von Phosphorsäure nach dem Naßprozeß
mit dem der Erzeugung der dazu nötigen Schwefelsäure nach dem Gips· @:iiv,ofelsäureprozeß zu verbinden. Die auftretende Fehlmenge durch
Ausbeuteverluste in der Schwefelsäurebilanz kann hierbei zweckmäßigorweise
durch die bereits bekannte und technisch realisierte Kombination des Gipsschwefelsäureprozesses mit der Verbrennung von
Elementarschwefel gedeckt werden. Bei direktem Einsatz des Phosphorgipses bzw. dessen Oalcinationsproduktes ist es nicht zum umgehen,
daß der größte Teil des dort enthaltenen Fluors in das Ofengas gelangt. Es ist jedoch bekannt, daß die Verarbeitung
F-haltiger Eöstgase den nachgeschalteten Kontaktprozeß kompliziert.
Da Fluor auf alle heutigen gebräuchlichen Kontaktmassen sur Schwefeldioxidkonvertierung einen außerordentlich stark
sahädigenden Einfluß ausübt, muß durch geeignete Vorrichtungen und Ma£n~h^~ii •'er F«(*Qhalt des Ofengases vor Eintritt in den Kontaktapparat
praktisch vollständig beseitigt «ein. Dies ist nun bei geringeren Fluorgehalten, wie sie beispielsweise bei der Verarbeitung
F-haltiger Pyrite auftreten, leicht möglich, führt aber
bei höheren F-Gehalten, wie sie im vorliegenden Falle zu erwarten s^nd, zu einem Aufwand, der die Wirtschaftlichkeit des Kontaktpro-Essses
in Frage stellt. Besonders wird der Verlust an Schwefeldioxid in der Enthalogenisierungsstüfe der Waschanlage duroh den
notwendigen geringen Schwefelsäuregehalt in der Waschsäure und die großen abzustoßenden Waschflüssigkeitsmengen unvertretbar
hoch.
Die Aufgabe der nachfolgend geschilderten Erfindung liegt in der
Schaffung einer Möglichkeit, den beim Naßphosphorsäureprozeß anfallenden fluor- und phosphathalt igen Abfallgips, sogenannten
Phosphorgips, bei einer ztfiechengesehalteten Calcination zum Zwecke
eier Herstellung des für die Bohmehle rzeugung notwendigen Anhydrits
so zu entfluorieren, daß im nachfolgenden Kontaktprozeß zur Erzeugung von Schwefelsäure keine über das bei der Verarbeitung
normaler fluorhaltiger Pyrite bekannte Maß hinausgehenden Komplikationen
und Auf wandungen notwendig werden.
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BAD OF.;OlKAL
au wui'de nun gefunden, daß der störende Fluorgehalt in einfacher
Welse dadurch beseitigt werden kannι wenn dafür gesorgt wird,
daß das Material vor der Calcination eine begrenzte! gerade zur
Zersetzung der Fluorverbindungen hinreichende Menge Schwefelsäure enthält. Dabei läßt sich im einfachsten Fall der Säuregehalt des Materials durch Vermischen der Säure mit dem Phosphorgips erreichen. Eine noch bessere Wirkung resultiert jedoch
durch Nachwaschen des Naßgipses mit verdünnter Schwefelsäuret da auf diese Weise für eine intensive Durchmischung gesorgt ist. Die
getrennte Vermischung oder das getrennte Nachwaschen mit verdünnter
Schwefelsäure ist zweifellos mit größerem zusätzlichen Aufwand verbunden« Dieser Aufwand ist nicht erforderlich, da
ψ sich erfindungsgemäß herausstellte» daß es möglich ist, bereits
im Verlauf der Filtration des Naßphosphorsäureprozesses den notwenigen
Anteil freier Schwefelsäure dem Phosphorgips zuzufügen. Während bei allen bisher bekannten Naßphosphorsäureverfahren
durch intensives Waschen des Filterkuohens mit Wasser dafür gesorgt wird, daß praktisch ein neutrales Produkt mit keinem oder
nur sehr geringem Gehalt an freier Säure anfällt, wird im Gegensatz hierzu erfindungsgemäß durch Einhaltung eines Schwefelsäuregehaltes
von o,2 bis 2o #, vorzugsweise 12 #, in der Waschflüssigkeit
der letzten Filtrationsstufe erreicht, daß der Phosphorgips mit einem bestimmten Gehalt an freier Schwefelsäure
anfällt. Dieser Gehalt ist zweckmäßig so gering zu bemessen,
. daß bei der Calcination einerseits vollständige Zersetzung dar
F-Verbindungen erreicht wird, jedoch noch keine Schwierigkeiten
hinsichtlich der Abführung der Caloinationsabgase (Taupunktunterschreit
ungen, Kondensatbildung) auftreten. Die im Waschprozeß eingesetzte Schwefelsäure geht hierbei
nicht verloren, sondern wird bei der Einstellung der Konzentration
der Aufschlußsäure wieder eingesetzt« Unter spe ziellen
Bedingungen Btann es zweckmäßig sein, den Schwefelsäuregehalt
ganz oder teilweise duroh gegebenenfalls als Abfälle anfallende zersetzbare schwefelsaure Salze, wie Ammoniumbisulfat oder Ammoniumsulfat
zu ersetzen. Hierbei wird eine ähnliche, wenn auch graduell schwächere Wirkung bei der Entfluorierung erzielt«
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BAD
Di© Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
Durch Nachwaschen und scharfes Absaugen von 5© g feuchtem
Phosphorgips-FiIterkuchen, Gesamt-Wassergehalt 42,3 # mit 3519 ml
einer Schwefelsäure mit 124,8 g HjSO./l wird im resultierenden
Filterkuchen ein Gehalt von 32,3 mg H2SO /g Filterkuchen erreicht
(Probe 3). Zum Vergleich wird die gleiche Menge Ausgangsaaterial
mit Wasser gewaschen (Probe 2). Bei Calcination dieser Proben bei 4oo °0 (39 # Gewichtsverlust) ergeben sich im Vergleich
zum feuchten Ausgangsmaterial vor der Behandlung (Probe 1)
folgende Fluor-Werte; ä
% F F-Verf liteht igung
Probe 1 o,22
Probe 2 o,24 33,5
Probe 3 ο loo
Bei einem Ansatz zur Herstellung von Phosphorsäure wurden auf
9g kg/h Kola-Apatit-Konzentrat 64,3 kg/k ^^ ^o #*β zugegeben.
Zur Waschung des Phosphorgipses wurde eine 12 #ige Schwefelsäure
verwendet, und zwar 216 kg/h. Der Gipsrückstand enthielt nach dem Waschen soviel anhaftende Schwefelsäure, daß beim ans chlieBenden
Calcinieren eine nahezu vollständige Austreibung des Fluors erfolgte.
Sie im Beispiel eingesetzte Menge an Phosphorgips-Filter kuchen
wird iait 37,5 ml einer Lösung behandelt, die 66,5 β/l Ammoniumb'lsulf
at gelöst enthält. Nach der Calcination enthält das Produkt noch o,o8 #F. Das entspricht einer Fluorabtreibung von 76 %*
·» 6 —
BAD GRl
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Claims (4)
1. Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorgips ι der bei der
Erzeugung von Phosphorsäure nach dem Naßverfahren anfällt, daduroh
gekennzeichnet, daß bei der Filtration des Abfallgipses im Naßphosphorsäureprozeß duroh Einsatz einer Waschflüssigkeit
mit Anteilen von Schwefelsäure ein Gehalt an freier Schwefelsäure im Abfallgips eingestellt wird, der ausreicht, im nachfolgenden
Oaloinierprozeß die im Abfallgips vorliegenden Fluor-Verbindungen zu zersetzen und zu verflüchtigen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Waschflüssigkeit ein Gehalt von o,2 bis 2o %, vorzugsweise 12 #
Schwefelsäure eingehalten wird.
3. Verfahren ach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwefelsäure in der Waschflüssigkeit ganz oder teilweise
duroh zersetzbare schwefelsaure Salze, insbesondere Ammonsulfat und/oder Ammonbisulfat ersetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadiroh gekennzeichnet,
daß die Anreicherung des Abfallgipses mit Schwefelsäure und/ oder Ammonsulfat bzw· Ammonbisulfat vor der Calcination in
einem besonderen Verfahrensschritt losgelöst von dem eigentlichen Naßphosphorsäureprozeß erfolgt.
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BAD
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV0031179 | 1966-06-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1592284A1 true DE1592284A1 (de) | 1972-03-30 |
Family
ID=7586226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661592284 Pending DE1592284A1 (de) | 1966-06-03 | 1966-06-03 | Verfahren zur Entfluorierung von Phosphorgips,der bei der Erzeugung von Phosphorsaeure nach dem Nassverfahren anfaellt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1592284A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2424878A1 (fr) * | 1978-05-06 | 1979-11-30 | Politechnika Wroclawska | Procede de lavage du phosphogypse residuaire obtenu lors de la decomposition, par l'acide sulfurique, de minerai phosphorique |
-
1966
- 1966-06-03 DE DE19661592284 patent/DE1592284A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2424878A1 (fr) * | 1978-05-06 | 1979-11-30 | Politechnika Wroclawska | Procede de lavage du phosphogypse residuaire obtenu lors de la decomposition, par l'acide sulfurique, de minerai phosphorique |
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