DE1572358B1 - Fotopolymerisierbares Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Fotopolymerisierbares AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein fotopolymerisierbares Bindemittel ein anorganisches tbixotropes Bindemittel
Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger und enthält.
einer fotopolymerisierbaren Schicht, die ein gleich- Als thixotrope Bindemittel werden thixotrope Ma-
mäßiges Gemisch von 1. einem anorganischen Binde- terialien bezeichnet, die in Form von Schichten auf-
mittel, das eine mittlere Teilchengröße im Bereich von 5 getragen werden können, Strukturen haben, die unter
5 bis 500 μ hat, und 2. einer nicht gasförmigen äthy- der Einwirkung einer Schubspannung oder eines
lenisch ungesättigten fotopolymerisierbaren Verbin- Drucks bei gleichzeitiger Verringerung der Viskosität
dung darstellt, wobei Bestandteil 1 in einer Menge von desorientiert werden und nach Aufhebung der Schub-
0,2 bis 12 Teilen und Bestandteil 2 in einer Menge von spannung oder des Drucks wieder die höhere Viskosität
1 bis 30 Teilen vorhanden ist. io und die orientierte Struktur annehmen.
Kopierverfahren, bei denen eine thermische Über- Das vorstehend genannte fotopolymerisierbare Auftragung
vorgenommen wird, sind bekannt. Thermische zeichnungsmaterial eignet sich für ein Verfahren zur
Übertragungsverfahren können in einem Naßsystem Bildreproduktion, bei dem man ausgewählte Bereiche
oder in Gegenwart von zusätzlich zu lichtempfind- der das thixotrope Bindemittel enthaltenden fotopolylichen
Materialien vorhandenen wasserbildenden Ma- 15 merisierbaren Schicht des Materials der Einwirkung
terialien durchgeführt werden (vgl. USA.-Patentschrift aktinischer Strahlung aussetzt, wobei in den belich-
2 409 564). teten Bereichen polymerisierte Bildteile erzeugt werden,
Trockenverfahren zur Erzeugung von Bildern durch ohne daß Polymerisation in den unterbelichteten Be-
Fotopolymerisation und thermische Übertragung sind reichen bewirkt wird, bei dem man weiter die belich-
ebenfalls bekannt (vgl. USA.-Patentschrift 3 060 023). 20 tete, das Bild enthaltende Schicht auf die Oberfläche
Diese Verfahren unterliegen häufig Beschränkungen eines Bildempfangsmaterials legt und dann das Auf-
durch einen oder mehrere der folgenden Nachteile: zeichnungsmaterial vom Bildempfangsmaterial trennt.
Bei diesem Verfahren wird eine hohe Schubkraft oder
1. Sie erfordern Bedingungen, unter denen die Bild- hoher Druck zur Einwirkung gebracht, während die
übertragung gegenüber einer Temperaturregelung 25 belichtete Schicht und das Bildempfangsmaterial mitempfindlich
ist. einander in Berührung sind, wodurch das thixotrope
2. Sie erfordern lange Belichtungszeiten oder Strah- Bindemittel in den unterbelichteten Bereichen der
lungsquellen von hoher Intensität. Schicht verflüssigt und auf die Oberfläche des BiId-
3. Sie erfordern nasse Arbeitsbedingungen. empfangsmaterials übertragen wird.
4. Sie ergeben keine gleichmäßige Dichte der über- 30 Die Ausdrücke »hohe Schubkraft« und »hoher
tragenen Bilder, wie dies bei Farbabzügen (color Druck« bedeuten einen bei Raumtemperatur im Schub
proofing) erforderlich ist. oder direkt ausgeübten Druck, der bewirkt, daß das
thixotrope Bindemittel in den unterbelichteten Be-
Thixotropiermittel werden in Anstrichfarben, Be- reichen flüssig wird und an der Oberfläche eines BiIdschichtungs-
und Füllmassen verwendet. Thixotrope 35 empfangsmaterials haftet und nach der Trennung des
Gele haben eine Struktur, die im Ruhezustand orien- Bildempfangsmaterials von dem Material, das die das
tiert und im kinetischen Gleichgewicht ist. Wenn die Bindemittel enthaltende fotopolymerisierbare Schicht
thixotrope Masse einer Beanspruchung unterworfen enthält, als festhaftende Bereiche von wenigstens nachwird,
wird die Viskosität geringer, und die Struktur weisbarer Dicke darauf zurückbleibt. Der Ausdruck
wird desorientiert. Mit geringer werdender Bean- 40 »unterbelichtet« bezeichnet die Bildbereiche, die vollspruchung
steigt die Viskosität, und die Orientierung ständig unterbelichtet oder nur so weit belichtet sind,
der Struktur stellt sich wieder ein. daß noch zusätzliche polymerisierbare Verbindung in
Aufgabe der Erfindung ist es, ein fotopolymerisier- einer solchen Menge vorhanden ist, daß durch Einbares
Aufzeichnungsmaterial zu liefern, das eine Über- wirkung einer hohen Schiebkraft oder von hohem
tragung von Bildern bei Raumtemperatur gestattet, 45 Druck auf die Schicht eine Verflüssigung in den unterso
daß eine auf Wärmeentwicklung zurückzuführende belichteten Bereichen und nicht in den belichteten BeVerzerrung
nicht eintreten kann. Außerdem soll bei reichen verursacht wird.
einer durch Druck bewirkten Bildübertragung eine Im allgemeinen wird das fotopolymerisierbare Gegleichmäßige
Dichte des übertragenen Bildes sicher- misch aus einer Dispersion in 38 bis 90 Teilen Wasser,
gestellt sein. 5° Alkohol oder deren Gemischen aufgetragen. Das foto-
Der Gegenstand der Erfindung geht aus von einem polymerisierbare Gemisch enthält vorzugsweise 4 bis
fotopolymerisierbaren Aufzeichnungsmaterial, das aus 5 Teile Bindemittel und 1,4 bis 1,9 Teile der äthyeinem
Schichtträger und einer fotopolymersierbaren lenisch ungesättigten Verbindung. Vorzugsweise entSchicht
besteht, die ein gleichmäßiges Gemisch von hält das fotopolymerisierbare Gemisch auch einen
1. einem anorganischen Bindemittel, das eine mitt- 55 fref Radikale bildenden Initiator für die Additionslere
Teilchengröße im Bereich von 5 bis 500 μ hat, polymerisation m Mengen von 0,05 bis 2 Gewichtsun(j
teilen. Em Pigment und ein Dispergiermittel fur das
2. einer nicht gasförmigen, äthylenisch ungesättigten ^Poeat können zugesetzt werden und sind im allfotopolymerisierbaren
Verbindung und Vorzugs- c f meinen m einer Menge von 0,4 bis 25 bzw. 0,05 bis
wejse 00 2 Gewichtsteilen vorhanden. Ebenso können geringe
3. einen freie Radikale bildenden Initiator für die Mengen thermoplastischer organischer Polymerisate,
Additionspolymerisation darstellt, wie sie m der USA.-Patentschnf12 760 863 beschrieben
sind, als Verdünnungsmittel in Mengen bis zu 5 % des
wobei der Bestandteil 1 in einer Menge von 0,2 bis thixotropen Bindemittels vorhanden sein.
12 Gewichtsteilen, der Bestandteil 2 in einer Menge 65 Zur Herstellung des fotopolymerisierbaren Gevon
1 bis 30 Gewichtsteilen und Bestandteil 3 in einer misches werden die verschiedenen Bestandteile ein-Menge
von 0,05 bis 2,0 Gewichtsteilen vorhanden ist, schließlich des thixotropen Bindemittels und des
und ist dadurch gekennzeichnet, daß es als einziges äthylenisch ungesättigten Monomeren beispielsweise
ORIGINAL !MSPECTED
3 4
in einer Kugelmühle gewöhnlich 24 Stunden gemahlen, übertragen werden, so reagieren, daß Unterschiede in
wobei die Feststoffteilchen auf eine Größe von 5 bis der Farbe, den hydrophilen Eigenschaften oder in der
500 μ zerkleinert werden, und dann auf einen geeigneten Leitfähigkeit zwischen den belichteten und unter-Schichtträger
aufgebracht. Das Dispergiermedium belichteten Bereichen entstehen, oder die eine verwird
durch Abdampfen bei Raumtemperatur weg- 5 besserte Haftung oder Aufhellung des Bildempfangsgetrocknet.
Auf die feste fotopolymerisierbare Schicht materials bewirken. Die Oberfläche des Bildempfangswird
vorzugsweise ein entfernbares Deckblatt ge- materials kann glatt sein, aufrauhende Mittel, wie
schichtet, das aktinische Strahlung gleichmäßig durch- Siliciumdioxyd, enthalten, perforiert sein oder die
läßt und für Sauerstoff nur wenig durchlässig ist. Diese Form eines Netzes oder Siebes haben.
Beschichtung wird vorgenommen, indem das Deckblatt io Die anorganischen thixotropen Bindemittel werden
und die fotopolymerisierbare Schicht aufeinander- verwendet, um dem fotopolymerisierbaren Gemisch
gelegt und die Oberflächen zusammengepreßt werden. unabhängig von jeglicher Temperaturbeziehung ihre
Das Deckblatt ist vorzugsweise ein flexibles Material, Bildübertragungseigenschaften zu verleihen. Vorzugsz.
B. aus Polyäthylen, Polyester oder Cellulose. Das weise wird als thixotropes Bindemittel ein kolloidales
Schichtgebilde kann durch aktinische Strahlung reflek- 15 thixotropes Metalloxyd verwendet, das eine Obertografisch
mit einer reflektierenden Oberfläche, die flächenladung trägt und eine Teilchengröße von 5 bis
eine lichtabsorbierende Beschriftung oder ein Bild 500 μ hat. Als Beispiele solcher Materialien seien geträgt,
oder durch eine fototechnische transparente nannt: Böhmit—Aluminiumoxyd [(AlO(OH)], eine
Vorlage, z. B. ein fotografisches Positiv, Negativ, stark poröse Masse von zusammengelagerten faser-Halbtontransparent
cder ein lichtdurchlässiges Papier ao förmigen Kristallen mit einem Länge-Durchmesserbelichtet
werden, wobei nach der Belichtung die Verhältnis von 20:1; Tongemische von stark thixo-Schutzfclie
entfernt wird. Die das exponierte Bild ent- tropen Silicatoxyden, z. B. Bentonite, und feinteilige
haltende Schicht wird dann in innige Berührung mit thixotrope Gele, die 99,5 % SiO2 und 0,5 % gemischte
der Oberfläche eines Bildempfangsmaterials, z. B. aus Metalloxyde enthalten und eine Oberfläche von 250
Papier, Pappe, Metallblech und -folien, Holz, Glas, 25 bis 350 m2/g haben.
Gummi, Kunststoffe, Seide, Baumwolle und Viskose- Die thixotropen Bindemittel können kombiniert
seide und Schirme, gebracht. Das aus noch fotopoly- werden, um die Pigmentverteilung zu begünstigen,
merisierbaren Schichtteilen bestehende Bild wird auf Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist das
die aufnehmende Oberfläche übertragen, indem man thixotrope Bindemittel Boehmit, Bentonit oder ein Gel,
eine hohe Schiebkraft cder einen hohen Druck von 30 das 99,5 Gewichtsprozent SiO2 und 0,5 Gewichtsprobeispielsweise
35 kg bis 700 kg/cm2 3 bis 7 Minuten je zent gemischte Metalloxyde enthält sowie eine Obernach
den vorhandenen Zusatzsteffen auf die Schicht fläche von 250 bis 350 m2/g hat.
zur Einwirkung bringt, wodurch das anorganische Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
thixotrope Bindemittel in den unterbelichteten Be- ist die äthylenisch ungesättigte Verbindung ein polyreichen
flüssig wird und auf das Bildempfangsmaterial 35 oxyäthyliertes Trimethylolpropantriacrylat und das
mit übertragen wird und eine einzelne, gleichmäßige Bindemittel Boehmit—Aluminiumoxyd.
dichte Kopie der Originalvorlage erhalten wird, wäh- Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
rend in den belichteten Bereichen keine Verflüssigung ist die äthylenisch ungesättigte Verbindung PoIy-
und keine Bildübertragung stattfindet. Nur ein einziger äthylenglykoldiacrylat und das Bindemittel Bentonit.
Abdruck wird erhalten, da vollständige Übertragung 40 Als additionspolymerisierbare Komponente können
der unterbelichteten Bereiche in gleichmäßiger Dichte im fotopolymerisierbaren Material beliebige monomere
erfolgt, ein wesentlicher Faktor für Farbabzüge. äthylenisch ungesättigte Verbindungen vorhanden
Eine ganz geringe Bildübertragung findet statt, sein, die durch fotoinitiierte Additionspolymerisation
wenn man die Spitze eines scharfen Instruments über in kurzer Zeit polymerisieren oder ein Hochpolymeres
die Oberfläche des bildaufnehmenden Papiers zieht, 45 bilden, wie in den USA.-Patentschriften 2 760 863,
während dieses sich in· inniger Berührung mit der foto- 2 927 022, 2 929 710, 3 043 805 und 3 202 508 be-
polymerisierbaren Schicht befindet. Versuche haben schrieben.
jedoch gezeigt, daß ein Druck von wenigstens 70 kg/cm2 Als freie Radikale bildende Initiatoren der Addierforderlich
ist, bevor vollständige Übertragung mit tionspolymerisation, die durch aktinisches Licht
hoher Dichte stattfindet. Optimale Ergebnisse werden 50 aktivierbar und bei unter 185° C thermisch inaktiv sind,
erhalten, wenn Drücke im Bereich von etwa 280 bis eignen sich z. B. die in den USA.-Patentschriften
490 kg/cm2 zur Anwendung kommen. Drücke über 2 760 863 und 3 202 508 beschriebenen Initiatoren.
700 kg/cm2 bringen im allgemeinen keinerlei Verbesse- Als Inhibitoren der thermischen Polymerisation
rungen hinsichtlich des übertragenen Bildes, und eignen sich in den fotopolymerisierbaren Gemischen
Drücke in der Nähe von 1050 kg/cm2 könnten zer- 55 beispielsweise p-Methoxyphenol, Hydrochinon, Alkylstörend
auf die verwendeten Materialien einwirken, und arylsubstituierte Hydrochinone und Chinone, tertwobei
eine Verzerrung des übertragenen Bildes statt- Butylkatechin, Pyrogallol, Kupferresinat, Naphthylfindet.
amine, ^-Naphthol, Kupfer(I)-chlorid, 2,6-Di-tert-
AIs flexible Schichtträger, die vorzugsweise für butyl-p-kresol, Phenthiazin, Pyridin, Nitrobenzol,
aktinische Strahlung durchlässig sind, eignen sich 60 Dinitrobenzol, p-Toluchinon und Chloranil.
Folien aus Celluloseestern, z. B. Celluloseacetat, Dem fotopolymerisierbaren Gemisch können ge-
Celluloseacetatbutyrat, aus Polyestern, z. B. Poly- wisse Verbindungen zugesetzt werden, die die Eigen-
äthylenterephthalat, Polystyrol, Polyäthylen und Poly- schäften der aufgetragenen fotopolymerisierbaren
styrol. Eine Lichthofschutzschicht kann in oder auf Schicht, z. B. die Haftfestigkeit am Schichtträger, die
dem Schichtträger vorhanden sein. 65 Bildübertragungseigenschaften oder die Haftfestigkeit
Das Bildempfangsmaterial kann eine hydrophile am bildaufnehmenden Papier, verbessern. Netzmittel
Oberfläche haben oder an seiner Oberfläche chemische können zugesetzt werden, um gleichmäßigen und einVerbindungen
enthalten, die mit Verbindungen, die wandfreien Auftrag einer wäßrigen Dispersion auf
5 6
einen hydrophoben Schichtträger zu ermöglichen, wo- Durchmesser-Verhältnis von 20:1, einem Porendurchdurch
verbesserte Haftfestigkeit der fotopolymerisier- messer von 47 Ä, einem Porenvolumen von 0,35 ml/g,
baren Schicht am Schichtträger erzielt wird. Geeignet einer Oberfläche von 275 m2/g und einer positiven
für diesen Zweck sind z. B. Gemische von Saponin, Ladung in Lösung.
Wasser und Alkohol oder Salze von polymerisierter 5 Die Bestandteile wurden in eine Kugelmühle ge-Alkylnaphthalinsulfonsäure;
Oberflächentrennmittel geben, die zu 40% mit Porzellankugeln von 1,27 cm
können ebenfalls dem fotopolymerisierbaren Beschich- Durchmesser gefüllt war, und 24 Stunden gemahlen,
tungsgemisch zugesetzt werden. Diese Trennmittel Das erhaltene Gemisch wurde mit einer nassen Schichtsind
gewöhnlich unpolare Verbindungen mit niedriger dicke von 0,05 mm auf eine 0,03 mm dicke PolyOberflächenspannung,
z. B. Dimethylsilicon. io propylenfolie aufgetragen und 1 Stunde bei Raum-Farbstoffe
und farbbildende Komponenten können temperatur getrocknet. Während dieser Zeit verder
fotopolymerisierbaren Schicht zugesetzt werden, dunstete das Lösungsmittel und hinterließ eine verhältum
verschiedene gewünschte Ergebnisse nach der nismäßig trockene Schicht, die sich jedoch unter dem
Übertragung zu erzielen. Diese Zusatzstoffe sollten Druck des Daumens verschieben und eindrücken ließ,
jedoch vorzugsweise nicht zu stark die Strahlung bei 15 Eine 0,03 mm dicke Deckf olie aus Polyäthylen-
der Belichtungswellenlänge absorbieren oder die Poly- terephthalat wurde so auf die Schicht gelegt, daß
merisationsreaktion verhindern. Geeignete Zusatz- Luftblasen in der Schicht ausgeschlossen wurden. Das
stoffe sind in der USA.-Patentschrift 3 202 508 be- Schichtgebilde wurde durch die Rückseite eines
schrieben. Um das Bild zu färben, können auch Pig- spiegelbildlichen Bildes aus durchgezogenen Linien
mente zugesetzt werden. 20 und Text mit einer Kohlebogenlampe belichtet. Die
Die Kombination der fotopolymerisierbaren Korn- Belichtung wurde 1 Minute mit einem Abstand von
ponenten und der thixotropen Bindemittel hat den 45,7 cm von der Kohlebogenlampe vorgenommen. Die
Vorteil, daß bei Einwirkung einer hohen Schubkraft Deckfolie wurde entfernt und die fotopolymerisier-
oder eines hohen Drucks die Verflüssigung und Bild- bare Schicht mit der Oberseite nach unten auf Fotoübertragung
nur in den unterbelichteten Bereichen 25 Iithographenpapier gelegt. Die Kombination aus fotostattfindet,
während in den belichteten Bereichen keine polymerisierbarem Material und bildaufnehmendem
Verflüssigung oder Übertragung stattfindet. Die durch Papier wurde dann mit dem fotopolymerisierbarem
Druck bewirkte Bildübertragung ergibt eine gleich- Material nach oben in eine Klärungsapparatur gelegt,
mäßige Dichte des übertragenen Bildes. Dieser Vorteil die in der USA.-Patentschrift 3 243 843 beschrieben ist
ergibt ausgezeichnete Überdruckeigenschaften, die we- 30 und mit einer Kammer versehen ist, die eine Granulatsentlich
bei der Herstellung von Farbabzügen und masse enthält, die über dem fotopolymerisierbaren
Mehrfarbenübertragung sind. Material angeordnet wird. Das fotopolymerisierbare
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Über- Material wird durch Vibration mit dem Granulat »betragung
von Bildern aus fotopolymerisierten Auf- schössen«. Auf diese Weise wurde eine Aufprallkraft
Zeichnungsmaterialien im Gegensatz zu den ther- 35 von 280 kg/cm2 auf das fotopolymerisierbare Material
mischen Übertragungsverfahren bei Raumtemperatur zur Einwirkung gebracht. Dieser Aufpralldruck kann
erfolgen kann, wodurch eine thermische Verzerrung senkrecht und/oder in verschiedenen Winkeln zur
ausgeschlossen wird. Ferner ist kein thermoplastisches Senkrechten systematisch oder regellos zur Einwirkung
Polymeres erforderlich, wie dies bei anderen ther- gebracht werden, bis die gesamte Oberfläche des fotomischen
Verfahren erforderlich ist. 40 polymerisierbaren Materials einer sich überlappenden
Die fotopolymerisierbaren thixotropen Materialien Reihe von Aufpralldrücken unterworfen worden ist.
eignen sich für die verschiedensten Zwecke zum Die Kammer enthielt 2,27 kg Stahlkugeln von 0,6 cm
Kopieren, Drucken, für Dekorationszwecke und für Durchmesser und 11,3 kg Bleikugeln von 0,5 cm
Produktionszwecke. Die hier beschriebenen Verbin- Durchmesser. Die Vibration der Kugeln dauerte
düngen sind sehr vorteilhaft für die Herstellung von 45 5 Minuten, wodurch die unterbelichteten Bereiche
Mehrfarbenproduktionen. flüssig wurden und ein Bild auf das bildaufnehmende
In den folgenden Beispielen beziehen sich die Pro- Papier übertragen wurde. In den vollständig belich-
zentsätze auf das Gewicht. teten, polymerisieren Bereichen fand keine Verflüssi-
. -I1 gung oder Übertragung von Material statt. Die über-
B e 1 s ρ 1 e 1 1 50 tmgQae.n Bilder waren scharf und von guter Qualität.
Ein Gemisch wurde aus folgenden Bestandteilen
hergestellt: Beispiel 2
hergestellt: Beispiel 2
4,0 g polyoxyäthyliertes Trimethylolpropantriacrylat, „. .
O,3g2-Äthylanthrachinon, . Era Gemisch, wurde aus folgenden Bestandteilen
0,78 g Böhmit—Aluminiumoxyd, AlO(OH), 55 üergesteiIt·
1,2 g Pigment Black 1 (Colour Index 504 40), 4,0 g polyoxyäthyliertes Trimethylolpropantriacrylat
4,0 g Wasser, wie im Beispiel 1,
40,0 g Äthanol. 0,1 g Äthylanthrachinon,
Das polyoxyäthylierte Trimethylolpropantriacrylat 60 Q** | JJpf^ent YelIow 12 (CL 21 080)
^t ein ^acrylsäureester des Reaktionsprodukts von 1Q GemischyonlQoi SaponininWasser-Äthanol,
Tnmethylolpropan und Athylenoxyd und wird auf die iqqZ waccPr
im Beispiel 1 der deutschen Auslegeschrift 1284293 ' s w^er.
beschriebenen Weise hergestellt. Das thixotrope Kieselgel war eine negative geladene
Böhmit—Aluminiumoxyd wird ausführlich in den 65 Masse, die 99,5% SiO2 und 0,5% Metalloxyde, z. B.
USA.-Patentschriften 2915475, 3013902 und 3013903 Fe2O3, enthielt, und hatte eine Oberfläche von 300 m2/g.
beschrieben. Im allgemeinen ist Böhmit ein poröses Das Gemisch aus 10% Saponin in Wasser und Äthanol
faserförmiges Kristallmaterial mit einem Länge- wurde verwendet, um gleichmäßigen Auftrag auf den
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Schichtträger aus Polypropylen sicherzustellen. Das Pigmentverteilung hatte und einwandfreie Bilder
Gemisch wirkt als Netzmittel für die Grenzfläche ergab.
zwischen Schichtträger und Fotopolymerisat, wenn _ . -ic
eine wäßrige Dispersion auf den Schichtträger auf- eispie
getragen wird. Die fotopolymerisierbare Masse wurde 5 Das gleiche Gemisch der im Beispiel 1 genannten
auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise gemahlen, Bestandteile wurde hergestellt. Vor der Behandlung in
aufgetragen und abgedeckt. Nach einer Belichtung der Kugelmühle wurden zusätzlich 1,2 g einer durch
von 30 Sekunden auf die im Beispiel 1 beschriebene Lichteinwirkung vernetzbaren Polymerverbindung von
Weise wurde die Schutzfolie entfernt. Das Bild wurde Methylacrylat, Acrylnitril und Glycidylmethacrylat
auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise übertragen, io zugesetzt. Nach dem Mahlen, Auftragen und Abwobei
eine hohe Schubkraft 5 Minuten ausgeübt decken wurde die fotopolymerisierbare Schicht auf die
wurde. Ein scharfes gelbes Bild wurde auf das bild- im Beispiel 1 beschriebene Weise belichtet. Die Bildaufnehmende
Papier übertragen. übertragung wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgenommen und ließ sich besser durchführen. Die
Beispiel3 15 Übertragung des Bildes war beendet, nachdem 4 Mi
nuten (an Stelle der 5 Minuten, die im Beispiel 1 er-
Die thixotrope fotopolymerisierbare Masse wurde forderlich waren) ein Druck von 280 kg/cm2 zur Einaus
folgenden Bestandteilen hergestellt: wirkung gebracht worden war.
4.0 g Polyäthylenglykoldiacrylat, ao Beispiel 6
0,1 g 2-Äthylanthrachinon, _ .„..,., ,., _
1 4 e Bentonit im Beispiel 2 beschriebene Gemisch wurde her-
0^6 g CI. Pigment Red 81 (CI. 45 160), f8^ ^em Unterschied, daß dem Gemisch vor
3 3ε Wasser Behandlung m der Kugelmühle 0,1 g Lauryl-
4o'o g Äthano'l natriumsalze von polymerisierter Alkylnaphthalin-
as sulfonsäure mit einer Dichte von 0,6 bis 0,68 g/cm3
Das Polyäthylenglykoldiacrylat wurde aus Poly- und einer Oberflächenspannung von 70 bis 71 Dyn/cm
äthylenglykol hergestellt, das ein mittleres Molekular- zugesetzt wurde. Die Arbeitsgänge vom Mahlen bis zur
gewicht von 300 hatte. Das thixotrope Bentonit hatte Bildübertragung wurden auf die im Beispiel 2 beeine
negative Ladung und bestand aus dem Mineral schriebene Weise durchgeführt mit dem Ergebnis, daß
Montmorillonit. Die fotopolymerisierbare Masse wurde 3° die Bildübertragung in 3 Minuten erfolgte im Gegenauf
die im Beispiel 1 beschriebene Weise gemahlen, satz zu den 5 Minuten, die im Beispiel 2 erforderlich
aufgetragen und abgedeckt und auf die im Beispiel 2 waren. Ein scharfes Bild, das der Vorlage entsprach,
beschriebene Weise belichtet. Nach Entfernung der wurde auf dem aufnehmenden Papier gebildet.
Deckfolie wurde die fotopolymerisierte Schicht auf . .
ein bildaufnehmendes Papier gelegt, worauf die auf 35 Beispiel7
im Beispiel 1 beschriebene Weise ein Druck von Eine thixotrope fotopolymerisierbare Masse wurde
280 kg/cm2 5 Minuten zur Einwirkung gebracht wurde, auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt
wobei ein roter Abdruck des Bildes, das der Original-" und aufgetragen. Eine Deckfolie von 0,03 mm Dicke
vorlage entsprach, auf dem bildaufnehmenden Blatt aus Polyäthylenterephthalat wurde auf die fotopolyzurückblieb.
4° merisierbare Schicht aufgebracht, jedoch vor der Be
lichtung entfernt. Da die fotopolymerisierbare Schicht
Beispiel 4 völlig trocken und nicht klebrig war, wurde die Deck
folie durch das negative Bildtransparent ersetzt. Die
Ein Gemisch wurde aus den folgenden Bestandteilen Belichtung erfolgte durch das Negativ auf die im Beihergestellt:
45 spiel 1 beschriebene Weise. Das Bild wurde auf die im 4,0gpolyoxyäthyliertes Trimethylolpropantriacrylat Beispiel !beschriebene Weise übertragen. Auf dem
wie im Beispiel 1 bildaufnehmenden Papier wurde ein gut durch-
1.1 g 2-Äthylanthrachi'non, gezeichnetes Bild erhalten.
0,4 g Böhmit, AlO(OH), Beispiel 8
1,3 g Bentonit, 5 _._,.,
0 2g Kiesekel Gemisch aus folgenden Bestandteilen wurde her-
0^6 g CI. Pigment Red 81 (CI. 45 160), _ gestellt:
1,0 g Gemisch vonlO % Saponin in Wasser—Äthanol, 160,0 g polyoxyäthyliertes Trimethylolpropantri-
38,0 g Wasser. acrylat wie im Beispiel 1, τ-. . j. τ, · ■ ι J4 j · λ· 55 9,2 g 2-Äthylanthrachinon,
Die m diesem Beispiel verwendeten drei thixo- 25,2 g Böhmit AlO(OH),
tropen Bindemittel sind die gleichen, die vorstehend 48'0 ° pisment ma^k 1 (C I 50 440)
definiert wurden mit dem Unterschied, daß das Kiesel- 45'0 amch LicM v&^z{me Poiymerverbindung
gel eine Oberflache von 260 m2/g hatte und positiv ge- wie im Beispiel 5
laden war. Die Bestandteile wurden auf die im Bei- 6o q ^ „ DimethvlsiHcon '
spiel 1 beschriebene Weise gemischt, gemahlen, auf- 114'n σ Wasser '
getragen und abgedeckt. Die fotopolymerisierbare 4qq'q ^ ^hanol
Schicht wurde mit einem Kohlelichtbogen 30 Sekunden
wie im Beispiel 1 belichtet, und auf die im Beispiel 2 Das Dimethylsilicon, ein Oberflächentrennmittel,
beschriebene Weise wurde das Deckblatt entfernt und 65 war ein flüssiges Organosiloxan mit einer Oberflächen-
das Bild übertragen. Die Kombination von Böhmit, spannung von 21,0 Dyn/cm und einer Viskosität von
Bentonit und Kieselgel ergab ein stark thixotropes 50 cSt. Das gesamte Gemisch wurde auf die im Bei-
Gemisch, das gute Eigenschaften hinsichtlich der spiel 1 beschriebene Weise über Nacht in der Kugel-
mühle behandelt, aufgetragen und abgedeckt. Die Belichtung wurde 1 Minute wie im Beispiel 1 vorgenommen.
Die Bildübertragung erfolgte unter Verwendung von Druckwalzen.
Die Druckwalzen waren Kalanderwalzen von 20,3 cm Durchmesser und 40,6 cm Länge und konnten
einen Druck im Bereich von 350 bis 1400 kg/cm2 ausüben. Das fotopolymerisierbare Material und das bildaufnehmende
Papier wurden nach der Belichtung und der Entfernung der Deckfolie übereinandergelegt. Sie
wurden dann zwischen zwei Stücke leichter Pappe gelegt, um das fotopolymerisierbare Material zu schützen,
die Walzen sauber zu halten und gleichmäßige Druckverteilung zu gewährleisten, Die Kalanderwalzen
übten einen Druck von 700 kg/cm2 aus, und das fotopolymerisierbare Material und das bildaufnehmende
Papier wurden mit einer Geschwindigkeit von 61 cm/ Min. durch die Walzen gegeben. Die unterbelichteten
Bereiche wurden unter diesem hohen Druck flüssig. Ein Bild, das dem unterbelichteten Bereich entsprach,
wurde auf das aufnehmende Papier übertragen. Vollkommen einwandfreie Übertragungen wurden erzielt.
Ein Gemisch aus folgenden Bestandteilen wurde hergestellt:
48,0 g polyoxyäthyliertes Trimethylolpropantri-
acrylat wie im Beispiel 1,
4,5 g 2-Äthylanthrachinon,
4,5 g 2-Äthylanthrachinon,
9,34 g Böhmit, AlO(OH), 19,0 g Pigment Black 1 (CJ. 50 440),
44,0 g Wasser,
475,0 g Äthanol.
475,0 g Äthanol.
Die Bestandteile wurden 48 Stunden in der Kugelmühle gemahlen. Das Gemisch wurde in einer Dicke
von 0,05 mm auf einen Schichtträger aus 0,02 mm dickem Polypropylen aufgetragen, 1 Stunde bei Raumtemperatur
getrocknet und mit einer Polyäthylenfolie von 0,05 mm Dicke bedeckt. Die fotopolymerisierbare
Schicht wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise belichtet. Die Bildübertragung erfolgte unter Verwendung
einer hydraulischen Presse, die einen Druck bis 2800 kg/cm2 ausüben konnte. Die Schutzfolie wurde
von der belichteten fotopolymerisierten Schicht entfernt und ein Blatt aus weißem geleimtem Papier über
den belichteten Bereich gelegt. Das Papier und das fotopolymerisierte Material wurden dann zwischen
zwei Hartgummikissen gelegt und auf das Kolbenende einer hydraulischen Presse gelegt. Die Backen
der Presse wurden geschlossen und Druck auf den hydraulischen Kolben ausgeübt. Der Druck betrug
kg/cm2. Der Druck wurde aufgehoben, worauf das fotopolymerisierte Material und das bildaufnehmende
Papier getrennt wurden. Ein vollständiges Bild, das den unterbelichteten Bereichen des fotopolymerisierten
Materials entsprach, wurde übertragen. Die für die Bildübertragung erforderliche Zeit war keine abhängige
Variable, wie dies in den Beispielen 1 bis 8 der Fäll war. Die Qualität des übertragenen Bildes wird
mit der Größe des zur Einwirkung gebrachten statischen Drucks besser. Maximale Bildqualität wird bei
einem Druck von etwa 350 kg/cm2 erzielt. Höhere Drücke ergeben verzerrte Bilder und beschädigtes
bildaufnehmendes Papier.
Claims (4)
1. Fotopolymerisierbares Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger und einer fotopolymerisierbaren
Schicht, die ein gleichmäßiges Gemisch von
1. einem anorganischen Bindemittel, das eine mittlere Teilchengröße im Bereich von 5 bis
500 μ hat, und
2. einer nicht gasförmigen äthylenisch ungesättigten fotopolymerisierbaren Verbindung
darstellt und vorzugsweise
3. einen freie Radikale bildenden Initiator für die Additionspolymerisation,
wobei Bestandteil 1 in einer Menge von 0,2 bis 12 Teilen, Bestandteil 2 in einer Menge von 1 bis
30 Teilen und Bestandteil 3 in einer Menge von 0,05 bis 2,0 Teilen vorhanden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß es als einziges Bindemittel ein anorganisches thixotropes Bindemittel
enthält.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das thixotrope Bindemittel
Boehmit, Bentonit oder ein Gel ist, das 99,5 Gewichtsprozent SiO2 und 0,5 Gewichtsprozent
gemischte Metalloxyde enthält sowie eine Oberfläche von 250 bis 350 ma/g hat.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äthylenisch ungesättigte
Verbindung ein polyoxyäthyliertes Trimethylolpropantriacrylatund das Bindemittel Boehmit—Aluminiumoxyd
ist.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äthylenisch ungesättigte
Verbindung Polyäthylenglykoldiacrylat und das Bindemittel Bentonit ist.
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