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Die Erfindung betrifft einen Wechselschreibstift mit Pendelmechanik
und einer den Minenführungs-Organen zugeordneten Rastvorrichtung in Form einer Schiebehülsenmechanik,
bestehend aus einer Drehsicherung und einer drehbaren Sperrhülse mit Steuerschlitzen
für Radialzapfen der Minenträgerköpfe, die in einem prismatischen Lagerkörper längsverschieblich
untergebracht sind, wobei der Lagerkörper einen radial nach außen offenen, durch
die lose aufgeschobene Sperrhülse teilweise verdeckten Drehsicherungsschlitz für
jeden' Minenträg erkopf bildet.
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Ein Vorteil der Schiebehülsenmechanik ist es, daß der Farbminenwechsel
mit einer einzigen Druckerbetätigung erfolgt, indem durch das Niederdrücken die
früher vorgeschobene Mine ausgerastet wird und zurückspringt, während gleichzeitig
die gewünschte andere Farbmine vorgeschoben und nach Loslassen des Drückers eingerastet
wird. Solche Wechselschreibstifte werden als vollautomatisch bezeichnet, im Gegensatz
zu den halbautomatischen Geräten, bei denen die Rastmechanik dem Drücker zugeordnet
ist, der für jeden Farbminenwechsel zweimal betätigt werden muß; einmal zum Zurückholen
der vorgeschobenen Farbmine und dann noch einmal zum Vorschieben und Einrasten der
gewünschten anderen Farbmine.
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Bei einem aus der USA.-Patentschrift 3 174 462 bekannten vollautomatischen
Wechselschreibstift der eingangs gekennzeichneten Gattung wird der erwähnte Bedienungsvorteil
erkauft mit einer voluminösen kinematisch aufwendigen Bauweise der Schiebehülsenmechanik.
Denn weil deren prismatischer Lagerkörper keine Lagerungsfunktion hat für die Minenträgerstangen,
müssen letztere an äußeren Abplattungen der Zapfen gegenüber den Sperrhülsenschlitzen
einerseits und über Niete an den Rückholfedern andererseits geführt sein, welche
zu diesem Zweck außen angreifen und als Zugfedern ausgebildet sind. Der prismatische
Lagerkörper böte auch keinen Platz zum Aufschieben von Rückhol-Druckfedem auf die
Minenträgerrohre, und mangels eines Bodens würde der prismatische Lagerkörper solchen
aufgeschobenen Druckferdern auch kein Widerlager bieten können. Die beiden letzteren
Merkmale sind für sich bekannt aus der deutschen Patentschrift 664 392, wo jedoch
die bei einer Schiebehülsensteuerung funktionell notwendige Drehsicherung der Minenträger
durch eine zusätzliche Hülse erfolgt. Diese bedingt eine voluminöse kinematisch
aufwendige und entsprechend schwierig montierbare Konstruktion, gerade so wie die
vorher erwähnte Mechanik nach der USA.-Patentschrift 3 174 462 mit ihren außerhalb
der Hülsen aufzuhängenden Rückhol-Zugfedern.
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Aufgabe der Erfindung .ist es, den Bedienungsvorteil des gattungsgemäßen
vollautomatischen Wechselschreibstifts mit Pendelauswahl und Schiebehülsenmechanik
zu verwirklichen durch eine gedrungenere kinematisch einfachere und also mit entsprechend
geringerem Aufwand herstellbare Konstruktion.
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Dies geschieht vor allem dadurch, daß jeder Drehsicherungsschlitz
rechteckförmiges Profil hat, dessen radiale Länge derjenigen des Minenträgerkopfes
entspricht, wobei Radialzapfen, Kopf und Stange jedes Minenträgers ein einstückiges
Stanzteil mit einem dem Schlitzprofil entsprechenden Querschnitt bilden, dessen
konvexer Kopf dem konkaven freien Pendelende angepa.ßt ist, und daß auf die Minenträgerstangen
in an sich bekannter Weise je eine Rückholfeder geschoben ist, die sich einerseits
am Minenträgerkopf, andererseits auf dem Boden des Lagerkörpers abstützt.
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Eine rechteckförmige Profilierung des Minenführungsorgans ist bekannt
aus der Gebrauchsmusterschrift 1947 014, jedoch für ein halbautomatisches
Schreibgerät, bei welchem die Drehsicherung funktionell bedeutungslos ist und, weil
es an der schlitzförmigen Ausbildung des Führungsprofils fehlt, auch nicht angewendet
werden könnte auf einen vollautomatischen Wechselschreibstift mit Schiebehülsensteuerung.
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Erfindungsgemäß wird also der prismatische Lagerkörper verwendbar
gemacht sowohl als Widerlager für einfach zu montierende, den Minenträgerstangen
aufzuschiebende, raumsparend im Lagerkörper angeordnete Rückhol-Druckfedern, wie
auch gleichzeitig als Drehsicherung gegenüber den Minenträgern und als Pendelführungsorgan,
wobei zur Vermeidung von Funktionsstörungen bei ungenauer Pendeleinstellung der
Lagerkörper in Weiterbildung der Erfindung oben eine nach innen in Form eines Winkelführungsprofils
für die Pendelspitze ragende Schulter aufweist, welche außen Farbmarkierungen trägt,
die von Schafthülsenfenstern eingerahmt sind, wobei die Unterfläche des Winkelführungsprofiles
einen Anschlag für die eingezogene Stellung der Minenträgerköpfe bildet.
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Die Erfindung möge an Hand des in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles weiter erläutert werden. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht,
teilweise im Axialschnitt, F i g. 2 den Lagerkörper im. Axialschnitt, F i g. 3 a
einen radialen Teilschnitt durch den Lagerkörper in der Ebene III a aus F i g. 2,
F i g. 3 b einen entsprechenden Teilschnitt in der Ebene III b aus F i g. 2, F i
g. 4 eine Teilseitenansicht auf die Sperrhülse, mit einem Steuerschlitz.
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Auf dem Gewindekupplungsring 1 zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3
der Schreibhülse stützt sich mit seinem unteren Ringkragen 3' der prismatische Lagerkörper
4 ab. Dieser ist in den F i g. 2 und 3 herausgezeichnet und bildet Führungsschlitze
5 für je einen Minenträgerkopf 6, wodurch dieser- gegen Drehbewegung gesichert ist.
Jeder Minenträgerkopf 6 greift mit seinem Radialzapfen 7 in an sich bekannter Weise
in die Steuerkurve 8 der Sperrhülse 9 ein und bewirkt hierdurch die wechselseitige
Auslösung und Arretierung beim Vorschub einer Mine über das Auswählpendel 24 und
den durch die Rückholfeder 10 belasteten Drücker n. Die den Minenträgern zugeordneten,
in bekannter Weise auf die Minenträgerstangen 13 geschobenen Rückholfedem sind mit
12 _ bezeichnet.
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Die Minenträgerstangen 13 sind in Paßbohrungen 14 bzw. schmalen Schlitzen
14 a des Lagerkörperbodens 15 geführt und am Vorderende kardanisch mit den Minenträgerhülsen
16 gekuppelt.
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Radialzapfen 7, Kopf 6 und Stange 13 jedes Minenträgers bilden ein
einstückiges Stanzteil, das dem Querschnitt des Führungsschlitzes 5 angepaßt ist.
Der Kopf 6 ist entsprechend dem konkaven Pendelende 19 konvex ausgebildet, wie bei
25 dargestellt.
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Das Anschlußende jeder Minenträgerstange 13 zur Minenträgerhülse 16
ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem axialen Federschlitz 26 und diesen
umgebenden Rastausnehmungen 27 gestaltet, welche bei der Montage durch die mit Untermaß
ausgeführte
Aufnahmebohrung der Minenträgerhülse 16 oder eine dort
eingelegte Beilegscheibe 27a gezwängt werden und dann einrasten, wie dargestellt..
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Die obere Ringschulter 20 des Lagerkörpers 4 bildet nach innen in
Höhe des Pendelendes 19 einen Winkelführungsrand zu dessen Zentrierung über den
Avlinenträgerköpfen, welcher Rand auf der Unter-Räche als rückwärtiger Anschlag
für die Minenträgerköpfe und auf der Oberfläche zur Abstützung der Schraubbuchse
28 dient. Der radial vorspringende obere Ringschulterteil ist zur Vermeidung von
Hinterschneidungen als gesonderter Preßring 21 mit Farbmarkierungen auf seiner Mantelfläche
ausgeführt, die durch Fenster 22 im oberen Schreibhülsenteil 2 sichtbar sind. Gleichzeitig
stützt dieser Ring 21 nach unten die Sperrhülse 9 axial ab.
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Das Pendel 24 hängt in an sich bekannter Weise mit einer Kardankugel
29 auf einer sprengringartigen Einziehung 30 im hutförmigen Drücker 31, was eine
weitere Verminderung der axialen Abmessungen des Schreibgerätes ergibt.