DE15603C

DE15603C - Kompensations-Vorrichtung für Drahtzüge

Info

Publication number: DE15603C
Application number: DENDAT15603D
Authority: DE
Original assignee: A. DUJOUR in Paris

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. August 1880 ab.

Der vorliegende Compensationsapparat kann an jedem Punkte des Drahtzuges angebracht werden und besteht aus einem Gestell A, welches unten zwei Seilscheiben B und C mit je zwei Rillen und oben eine Führungsscheibe D trägt.

Die beiden Scheiben B und C sind lose auf ihrer Axe, können aber durch einen Hebel E, der seinen Drehpunkt an der Scheibe B hat, mit einander gekuppelt werden.

An dem äufseren Ende dieses Hebels E sind die Ketten G und P befestigt; das entgegengesetzte Ende H des Hebels stöfst gegen Putzen /, der mit der Scheibe C aus einem Stück besteht.

Die Kette G liegt um die Scheibe B und schliefst sich an den Drahtzug, der von dem Operationshebel ausgeht.

Die Kette P liegt auf der zweiten Rille der Scheibe B, geht über die Scheibe D und trägt an ihrem freien Ende das Gegengewicht J, welches unter Berücksichtigung der Bewegung beim Einstellen des Signals und der gröfsten Längendifferenz, welche durch die Temperatureinflüsse erzeugt werden kann, ein passendes Spiel hat.

Die Kette K, welche nach dem Signal führt, ist an der Scheibe C befestigt; man wählt die gröfserere oder kleinere Rille je nach der gewählten Stellung des Apparates in Bezug auf die Länge der Leitung. Die beiden durch den Hebel E mit einander verbundenen Scheiben bilden ein System, auf das drei Kräfte wirken; zwei dieser Kräfte, die Spannungen in G und K, haben das Bestreben, in demselben Sinne zu drehen, während die dritte, die Spannung in P, im entgegengesetzten Sinne zu drehen sucht.

Wenn die Drahtleitung G zwischen dem Operationshebel O und dem Compensationsapparate reifsen sollte, so wirken auf den Hebel nur noch die zwei Kräfte P und K, welche letztere durch Vermittelung des Putzen / auf E wirkt. Der Hebel E dreht sich dann um seinen Drehpunkt und läfst den Putzen / frei; die Scheibe wird mithin lose und das am Ende des Drahtzuges befindliche Gegengewicht W fällt nieder. Die Stellung des Hebels, der dieses Gegengewicht W trägt, ist so bemessen, dafs, wenn letzteres dem Einflüsse seiner Schwerkraft folgt, das Signal >S sich auf »Halt« oder eine andere Lage einstellt, die eine Unregelmäfsigkeit in der Function des Apparates andeutet.

Für jede besondere Construction von Signalen können zu diesem Zwecke auch besondere Anordnungen getroffen werden.

Die Natur des Apparates gestattet es, denselben im Gegensatz zu anderen, die nur in der Mitte oder nur am Ende der Leitung verwendbar sind, auf jeden beliebigen Punkte der Leitung anzubringen, es müssen dann jedoch die Durchmesser der Scheiben B und C im Verhältnifs zu der Länge der Leitungen G und K stehen.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Kettenscheiben B und C, deren Durchmesser nach dem Verhältnifs der beiden Theile des Drahtzuges bestimmt werden, und welche, durch den Hebel E und den Ansatz / gekuppelt, beim Reifsen des Drahtes G sich von einander lösen.