DE1553340C3 - Selbstkassierende Verschließvorrichtung - Google Patents
Selbstkassierende VerschließvorrichtungInfo
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Description
no
Die Erfindung bezieht sich auf eine selbstkassierende Verschließvorrichtung an einem Schließfach für Gepäckstücke
od. dgl., bei der neben dem münzabhängig schlüsselbetätigbaren Kundenschloß ein zweites, vom
zuständigen Dienstpersonal schlüsselbetätigbares fi5 Dienstschloß vorgesehen ist, welches die Herausnahme
des Kundenschlosses und/oder seine Bedienung ohne Münzeinwurf ermöglicht.
Eine derartige Verschließvorrichtung ist bereits bekannt. Ein Ausbau oder Austausch der Schlösser ohne
Werkzeuge ist bei dieser Vorrichtung jedoch nicht möglich. Hierbei müssen die Verschließeinheiten einer
Cruppe zunächst geöffnet werden, um die Kundenschlösser ohne Geldeinwurf betätigen zu können, was
relativ umständlich ist. Insbesondere zu Wartungszwekken und für anfallende Reparaturen in einer hierfür
vorgesehenen zentralen Werkstatt wird der Austausch ganzer Vorrichtungsgruppen gegen neue oder in der
Werkstatt bereits überprüfte unumgänglich, wofür es jedoch erforderlich ist, das Kunden- und das Dienstschloß
jeder Vorrichtung auszutauschen, also in das ausgewechselte Gerät einzusetzen. Dieser Vorgang
macht bei den bisher bekannten Vorrichtungen gleichfalls Arbeitsgänge erforderlich, die nicht ohne
Werkzeug ausführbar sind.
Weiter ist eine selbstkassierende Vorrichtung bekannt, bei der am Dienstschloß eine Abdeckplatte
vorgesehen ist, die verhindern soll, daß der Kunde aus Versehen den Kundenschlüssel in das Dienstschloß
steckt. Diese Vorrichtung bietet jedoch keinen Schutz gegen Beschädigungen des Dienstschlosses, weil die
Klappe ohne weiteres geöffnet werden kann.
Aus dem DT-Gbm 18 60 944 ist es bekannt, den Schlüsselkanal eines Schlosses durch Anordnung einer
hilfsschlüsselbetätigbaren sperrbaren Abdeckplatte unzugänglich zu machen, so daß hierdurch bereits der
oben erwähnte Nachteil vermieden werden kann.
Dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstkassierende Verschließvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei durch Betätigung des Dienstschlosses
sowohl dieses als auch das Kundenschloß und gegebenenfalls das Schließfach selbst herausnehmbar
sein soll und das Kundenschloß auch ohne Münzeinwurf bedient werden kann, während das Dienstschloß gegen
unbefugte Benutzer zu schützen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) in das dicht neben dem Kündehschloß angeordnete Dienstschloß ein von diesem entriegelbarer, gleichzeitig
mit dem Kundenschloß in Eingriff stehender Schwenksperriegel eingreift, der gelenkig mit
wenigstens einer das Schließfach innerhalb seiner Halterung verankernden Verriegelungsstange und
des weiteren mit einer mechanischen Übertra-' gungsvorrichtung (z. B. Doppelhebel; Schwenkhebel;
Stange) in Verbindung steht, die den Sperrzapfen für die Münzauslösung des Kundenschlosses in
und außer Sperrstellung bringt, und
b) in an sich bekannter Weise der Schlüsselkanal des Dienstschlosses durch Anordnung einer hilfsschlüsselbetätigbaren
sperrbaren Abdeckkappe unzugänglich gemacht ist.
Dadurch, daß das dicht neben dem Kundenschloß angeordnete Dienstschloß vom Kunden nicht zugänglich
ist, in dem es durch besonders vorteilhafte Weise durch eine Abdeckplatte unsichtbar bleibt, ist die so
ausgebildete selbstkassierende Verschließvorrichtung nicht nur gegen unsachgemäße Behandlung sicher
geschützt, sondern darüber hinaus sind das Dienstschloß und das Kundenschloß über einen einfachen Schwenksperriegel
derart zwangläufig miteinander in Wirkverbindung gebracht, daß eine stets sichere Betätigung
sowohl vom Kunden als auch vom Dienstpersonal bei leichter Austauschbarkeit gewährleistet ist. Nach
Drehen des Dienstschlüssels im Dienstschloß wird das
Kundenschloß ohne Münzeinwurf bedienbar und ohne zusätzliches Werkzeug herausnehmbar, und zwar in
Verbindung mit der Gesamtheit der Verschließvorrichtung. Ein Anheben der Abdeckplatte wird durch eine
einfache Sperrfeder in Verbindung mit einem Füllstück verhindert.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigt
Abb. 1 eine Gesamtansicht der selbstkassierenden Verschließvorrichtung;
A b b. 2 eine Darstellung des Schließeingerichtes im Zusammenhang mit dem Kundenschloß;
Abb.3 eine Darstellung gemäß Abbildung 2 im Zusammenhang mit dem Dienstschloß;
A b b. 4 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung bei
geschlossener Abdeckkappe und
Abb.5 eine Darstellung gemäß Abbildung 4 bei geöffneter Abdeckkappe.
Jedes Schließfach 1 ist mit einer Verschließvorrichtung gemäß A b b. 1 versehen, die in einem gesonderten
Gehäuse als Einschub beispielsweise an der rechten Seitenwand angeordnet ist. Der Benutzer des Schließfaches
kann nach Einwurf einer oder mehrerer Münzen in den Münzschlitz 4 den Kundenschlüssel 2, der hier die
Nr. 347 trägt, drehen, damit das Schließfach verschließen und anschließend den bis dahin verriegelten
Kundenschlüssel 2 herausziehen. Ausgelöst wird dieser Vorgang dadurch, daß die Münze nach Durchlaufen
eines üblichen Münzprüfers gemäß Abb.2 zwischen einem Anschlag 5 und einem Sperrzapfen 6 in Stellung
bringbar ist, der von einem an einem Zapfen 7 gelagerten Hebelarm 8 aufgenommen ist. Der Sperrzapfen
6 ragt in eine Aussparung 9 einer ortsfesten Wandung hinein, wobei er im Ruhezustand auf einer
Nase 10 aufliegt. Die Drehung des Kundenschlüssels 2 entgegen dem Uhrzeigersinn bewirkt ein Verschwenken
einer Kurbel 11, wodurch ein Kurbelzapfen 12 eine Stange 13 in Richtung des Pfeiles a anhebt, die über
einen weiteren Zapfen 14 einen zweiarmigen Hebel 15 verschwenkt, dessen entgegengesetztes Ende den
Zapfen 7 trägt. Infolge der Verschwenkbewegung wird der Hebelarm 8 in Richtung des Pfeils b abwärts bewegt.
Diese Bewegung wird durch die Nase 10 so lange verhindert, solange keine Münze oder Münzen in den
Münzschlitz 4 eingeworfen worden sind.
Für den Fall des erfolgten Einwurfes von Münzen gleitet eine Fläche 16 des Hebelarmes 8 an der
letzteingeworfenen Münze entlang, wodurch der Sperrzapfen 6 außer Eingriff von der Nase 10 gelangt, so daß
— wie aus der Darstellung ersichtlich — die Kurbel 11 durch Weiterdrehung des entriegelten Kundenschlüssels
2 gleichfalls weitergedreht werden kann und sich der Riegel des Kundenschlosses in die Türfalle
einschieben läßt. In dieser Schließstellung läßt sich der Kundenschlüssel 2 aus dem Schloß herausziehen und
später zum öffnen des Schließfaches wieder einführen. Nach öffnen des Schließfaches ist der Kundenschlüssel
2 bis zum Einwurf neuer Münzen in der oben beschriebenen Weise erneut verriegelt.
Für den Fall, daß ein von einem Kunden benutztes Schließfach nicht wiederaufgesucht wird oder der
Kundenschlüssel verlorengegangen ist, muß das Bedienungspersonal ohne Zerstörung oder Beschädigung der
Schließeinrichtung die Möglichkeit haben, das Fach zu öffnen. Hierfür ist neben dem Kundenschloß 3 ein
sogenanntes Dienstschloß 20 (vgl. A b b. 3) vorgesehen, zu dem nur der zuständige Aufsichtsbeamte einen
Dienstschlüssel 21 hat. Nach Einführen des Dienstschlüssels 21 in das dafür vorgesehene Dienstschloß 20
und Drehen gegen den Uhrzeigersinn werden zwei Arretiernasen 24 und 25 — wie A b b. 3 zeigt — an
einem um eine Achse 23 gelagerten Schwenksperriegel 22 aus zugehörigen Schlitzen entlang der Umfangsfläche
der beiden Schlösser 20 und 3 herausgehoben, so daß beide oder eines dieser Schlösser herausgezogen
ίο werden können.
Die Drehung des Dienstschlüssels 21 bewirkt außerdem, daß über die schwenkbaren Hebel 26 und 27
und einen Zapfen 30 eine Verriegelungsstange 31 in Pfeilrichtung c gehoben oder in Richtung des Pfeiles d
abgesenkt wird. Durch Absenken der Verriegelungsstange 31 läßt sich die Gesamtheit der Verriegelungsvorrichtung
aus dem Schließfach entnehmen und durch Anheben der Verriegelungsstange 31 in diesem
arretieren.
An der Vermegelungsstange 31, von der eine zweite in
gleicher Weise nach unten wirkend vorgesehen werden kann, ist ein Doppelhebel 32 angelenkt, der über einem
Schwenkhebel 33 eine Stange 34 in Richtung der Pfeile e und /wechselseitig zu bewegen vermag. Die Stange 34
verschwenkt den Hebelarm 8 und damit den Sperrzapfen 6, so daß dieser von der Nase 10 freikommt und der
Kundenschlüssel 2 auch ohne Münzeinwurf gedreht und damit das Schließfach geöffnet werden kann.
Die Drehung des Dienstschlüssels 21 erfüllt somit eine Mehrzahl von Aufgaben, die in der Lösung der Sperre
des Kundenschlosses für dessen münzfreie Betätigung, in der Möglichkeit des Herausziehens und Auswechselns
des Kundenschlosses, weiter des Herausziehens und Auswechselns des Dienstschlosses und schließlich in
der Verriegelung und Entriegelung der selbstkassierenden Verschließvorrichtung innerhalb des Schließfaches
liegen.
Um zu verhindern, daß ein Kunde — aus welchen Gründen auch immer — seinen Kundenschlüssel in das
Dienstschloß steckt und dieses so oder durch andere Mittel beschädigen kann, ist für das Dienstschloß 20 eine
Abdeckkappe 40 vorgesehen, die nur je ein Loch für den Kundenschlüssel 2 und für die Rückgabe von Münzen
hat.
Wie insbesondere die F i g. 4 und 5 zeigen, ist die Abdeckkappe 40 an Zapfen 41 gelagert. In ihrer
geöffneten Lage (siehe A b b. 5) wird die Abdeckkappe 40 mittels einer Druckfeder 42 waagerecht gehalten.
Beim Herunterdrücken rastet ein Haken 43 am unteren Ende der Rückgabeöffnung 44 in eine Nut ein. Zum
öffnen muß die Abdeckkappe zunächst kräftig nach oben geschoben werden, was für den Unbefugten nicht
ersichtlich ist. Darüber hinaus ist die Abdeckkappe 40 durch ein unrundes Füllstück 45 gesichert, in dem sich,
wie A b b. 4 beispielsweise zeigt, ein sechskantiges Loch 46 befindet. Im Bereich des Lochbodens, in dem dieses
rund ausgebildet ist, ist eine Schraube angeordnet, wobei der Schraubenkopf 47 gleichfalls mit einem
sechskantigen Loch versehen ist und sich gegen eine Schulter 48 abstützt. Der Schaft der Schraube ist in das
Gehäuse der Vorrichtung einschraubbar, so daß dann, wenn ein Sechskantschlüssel in das Loch 46 eingeführt
wird, sich das Füllstück 45 und damit die Schraube in der aus der Darstellung ersichtlichen Weise verriegeln bzw.
(>5 die Schraube sich nicht drehen kann. Damit wird ein
Sonderschlüssel zur Betätigung erforderlich, dessen unteres Ende einen Sechskant für den Schraubenkopf 47
trägt und dessen Schaft im Bereich des Loches 46
abgedreht ist. Nur ein solcher Sonderschliissel ist in der Lage, die Schraube zu drehen, dabei das Füllstück 45
mitzunehmen und damit schließlich die Möglichkeit zu schaffen, die Abdeckkappe 40 anzuheben, um das
Dienstschloß 20 freizulegen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Selbstkassierende Verschließvorrichtung an einem Schließfach für Gepäckstücke od. dgl., bei der
neben dem münzabhängig schlüsselbetätigbaren Kundenschloß ein zweites, vom zuständigen Dienstpersonal
schlüsselbetätigbares Dienstschloß vorgesehen ist, welches die Herausnahme des Kundenschlosses
und/oder seine Bedienung ohne Münzeinwurf ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß
a) in das dicht neben dem Kundenschloß (3) angeordnete Dienstschloß (20) ein von diesem
entriegelbarer, gleichzeitig mit dem Kundenschloß (3) in Eingriff stehender Schwenksperriegel
(22) eingreift, der gelenkig mit wenigstens einer das Schließfach (1) innerhalb seiner
Halterung verankernden Verriegelungsstange (31) und des weiteren mit uner mechanischen
Übertragungsvorrichtung (z. B. Doppelhebel [32]; Schwenkhebel [33]; Stange [34]) in
Verbindung steht, die den Sperrzapfen (6) für die Münzauslösung des Kundenschlosses (3) in
und außer Sperrstellung bringt, und
b) in an sich bekannter Weise der Schlüsselkanal des Dienstschlosses (20) durch Anordnung einer
hilfsschlüsselbetätigbaren sperrbaren Abdeckkappe (40) unzugänglich gemacht ist.
2. Selbstkassierende Verschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenksperriegel (22) zwei Arretiernasen (24, 25) aufweist, von denen jeweils eine in Eingriff mit dem
Kundenschloß (3) und dem Dienstschloß (20) steht und beide bei Betätigung des Dienstschlosses (20)
außer Eingriff mit dem Umfang der als Zylinderschlösser ausgebildeten Schlösser gelangen.
3. Selbstkassierende Verschließvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
Zylinderkern des Dienstschlosses (20) ein schwenkbarer Hebel (27) in Verbindung steht, der mit einem
Zapfen (30) in einen Betätigungsansatz der Verriegelungsstange (31) eingreift.
4. Selbstkassierende Verschließvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckkappe (40) mittels einer Druckfeder (42) verschiebbar und in ihrer Sperrlage in an sich
bekannter Weise mittels einer hilfsschlüsselbetätigbaren Sperrvorrichtung blockierbar ist.
5. Selbstkassierende Verschließvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrvorrichtung aus einem an einem Schraubenkopf (47) verschiebbar anliegenden Füllstück (45)
besteht, wobei der Schraubenkopf mittels Hilfsschlüssel
drehbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0049507 | 1966-06-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1553340C3 true DE1553340C3 (de) | 1977-09-08 |
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