DE1543843C - 4,4-Bis-(alpha,alpha-dimethylbenzyl)diphenylamin, dessen Herstellung und Verwendung als Alterungsschutzmittel - Google Patents

4,4-Bis-(alpha,alpha-dimethylbenzyl)diphenylamin, dessen Herstellung und Verwendung als Alterungsschutzmittel

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DE1543843C
DE1543843C DE1543843C DE 1543843 C DE1543843 C DE 1543843C DE 1543843 C DE1543843 C DE 1543843C
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DE
Germany
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diphenylamine
alpha
bis
dimethylbenzyl
product
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Jean Essonne Boissiere (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rhone Poulenc SA
Original Assignee
Rhone Poulenc SA
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin als neue Verbindung, ein Verfahren zu dessen Herstellung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man a-Methylstyrol mit Diphenylamin in Gegenwart einer Schwefelsäure von 660Be in einem unter den Arbeitsbedingungen inerten Lösungsmittel umsetzt, sowie die Verwendung von 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin als Alterungsschutzmittel für natürliche oder synthetische Kautschuke.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden ausgezeichnete Ausbeuten erzielt. Die besten Ausbeuten werden bei einem Molverhältnis von a-Methylstyrol zu Diphenylamin zwischen 2 und 4 erhalten. Unterhalb 2 wird der Mengenanteil an monosubstituiertem Produkt zu beträchtlich, und oberhalb 4 findet die Bildung großer Mengen von Dimeren des a-Methylstyrols statt.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 50 und 1500C. Jedoch arbeitet man gewöhnlich unter Rückfluß.
Als Lösungsmittel kann man beispielsweise Kohlenwasserstoffe oder Gemische von Kohlenwasserstoffen, beispielsweise die durch Erdöldestillation erhaltenen, oder gesättigte Carbonsäuren, wie Essigsäure, verwenden. Die Menge an Lösungsmittel liegt vorzugsweise zwischen 1 und 5 1 je Kilogramm Diphenylamin.
Die Schwefelsäure wird vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 3 Mol je Mol Diphenylamin verwendet.
Nach beendeter Kondensationsreaktion neutralisiert man die Schwefelsäure und macht zur Freisetzung des Amins alkalisch, das man aus dem Reaktionsmedium durch geeignete Extraktions- und Reinigungsbehandlungen (im allgemeinen durch fraktionierte Kristallisation) abtrennt. Man erhält so ein reines kristallines weißes Produkt vom F. = 97° C der Formel
allgemeinen Eigenschaften von Kautschuken (insbesondere Zerreißfestigkeit, Bruchdehnung, Modul). Es schützt insbesondere gegen Sauerstoff, durch wiederholtes Biegen bedingte Risse und die verschüchternde Wirkung von Wärme. Es findet daher Anwendung bei der Bereitung von Kautschukgemischen, die für die Herstellung von vulkanisierten Erzeugnissen bestimmt sind. Seine geringe Flüchtigkeitverleiht ihm eine große Wirkungsdauerhaftigkeit.
Dieses Produkt ist außerdem gegen die Einwirkung von Licht wenig empfindlich und kann daher in wenig gefärbten Gemischen verwendet werden. Es zeigt auch wenig »Fleckbildung«, d. h. daß die Erzeugnisse aus Kautschuk, die es enthalten, ohne Schaden mit Lacken und Farben in Kontakt gebracht werden können.
Bei der Verwendung von 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin als Alterungsschutzmittel werden dem Kautschuk vorwiegend 0,2 bis 4 Gewichtsprozent des Produkts zugesetzt. Die optimale Menge hängt von dem behandelten Kautschuk ab und liegt im allgemeinen zwischen 0,5 und 2%.
Die mit dem Produkt (I) stabilisierten Kautschuke sind beispielsweise die Polybutadiene, die natürliehen oder synthetischen Polyisoprene, die Butadien/ Acrylnitril-Copolymeren, die Butadien/Styrol-Copolymeren und die Polychloroprene.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
CH,
CH,
NH
/ V
CH,
CH,
Dieses Produkt ist ein wirksames Schutzmittel gegen die verschiedenen Formen von Alterung von Kautschuk (natürlichem oder synthetischem Kautschuk). Es gewährleistet die Aufrechterhaltung der
Beispiel 1
In ein emailliertes Reaktionsgefäß bringt man 8,45 kg (50 Mol) Diphenylamin (technisches Produkt) und 37,5 1 eines Gemisches von Kohlenwasserstoffen (Destillationsbereich: 110 bis 1600C) ein.
Man hält in Bewegung und erhitzt auf 500C, um das Diphenylamin zu lösen. Anschließend läßt man unter Aufrechterhaltung einer Temperatur von 5O0C 7,5 kg Schwefelsäure von 660Be (97gewichtsprozentige Schwefelsäure) zufließen.
Nach beendeter Zugabe der Säure (30 Minuten) erhitzt man unter Rückfluß und bringt dann innerhalb von 1 Stunde 17,7 kg (150 Mol) a-Methylstyrol ein.
Man hält anschließend noch 2 Stunden unter Rückfluß. Die Temperatur der Masse beträgt etwa 1150C. Nach dieser Zeitspanne bricht man das Erhitzen ab und kühlt auf 75 bis 8O0C ab. Dann läßt man innerhalb von 15 Minuten 25 1 5n-Natronlauge und dann 37,5 1 des Gemisches von Kohlenwasserstoffen (Destillsationsbereich: 110 bis 1600C) zufließen. .
Man hält die Temperatur auf 75 bis 80° C und prüft dann die Alkalinität des Mediums (der pH-Wert sollte zumindest 12 betragen).
Man dekantiert in der Wärme und bringt die abgetrennte organische Schicht in einen Kristallisationsbehälter. Die zurückbleibende wäßrige Schicht wird erneut mit 25 1 des Gemisches von Kohlenwasserstoffen (Siedebereich: 110 bis 1600C) extrahiert, und die erhaltenen beiden organischen Extrakte werden vereinigt und auf 150C abgekühlt. Das kristallisierte 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin wird durch Filtrieren abgetrennt. Nach dem Trocknen erhält man 14,5 kg 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin.
i 543
Das Produkt ist eine gut kristallisierte weiße Festsubstanz vom F. = 97°C. Es entspricht der Formel
CH,
C
CH,
NH
CH3
CH,
(I)
keit nach Einwirkung eines warmen Luftstroms auf die Streifen bestimmt. (Diese Prüfung wird häufig zur Feststellung der Flüchtigkeit von in der Kautschukindustrie verwendeten Produkten angewendet. Die nach 180 Minuten bei 1200C erhaltenen Ergebnisse sind als prozentualer Verlust ausgedrückt:
wie aus der Ultraviolett- und Infrarotprüfung hervorgeht. Das Produkt ist nach der Prüfung durch Dünnschichtchromatographie rein.
Beispiel 2 Prüfung der Flüchtigkeit
Das zu prüfende Schutzmittel wird aus einer Toluollösung auf einen Filterpapierstreifen aufgebracht. Durch Wägung werden die Verluste durch Flüchtig-
Produkt Verlust in %
IO
Diphenylamin
Produkt (I)
100
2
Dieser Versuch zeigt die Überlegenheit des Pro-
i«; dukts (I) gegenüber Diphenylamin. Das Diphenyl-
amin ^* zwar ein/gute Schutzwirkung, doch hört seine Wirkung ziemlich rasch infolge seines relativ raschen Verschwindens aus Gemischen, die es enthalten, auf.
Beispiel3
Zur Kontrolle der Qualitäten des Produkts (I) D 1206 —52 T 24 Stunden und 48 Stunden bei 1000C wurden folgende Gemische hergestellt: 25 unterzogen.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Bestandteile Schwarzes
Gemisch
Weißes
Gemisch
Smoked sheets
Pale CrSpe
Ruß HAF
Titanoxyd
Kiefemteer (Pine Tar)
Zinkoxyd
Stearinsäure
Schwefel
Tetramethylthiurammono-
sulfid
100
50
3
5
2.
2,25
0,5
1
100
10
5
1
2,5
0,5
1
N-Cyclohexylbenzothiazyl-
sulfenamid
Geprüftes Schutzmittel
Schutzmittel
des weißen Gemisches
Keines
Produkt (I) ...
Diphenylamin
»Creep« % bei 1000C
nach 24 Stunden nach 48 Stunden
35,5
8,2
32,3
über 100
18,5
über 100
35
45
Die Gemische wurden unter der Presse bei 1430C während 30 Minuten für das schwarze Gemisch und bei 138° C während 15 Minuten für das weiße Gemisch vulkanisiert. Die weißen und schwarzen Vergleichsproben, d. h. diejenigen ohne Schutzmittel, wurden in der gleichen Weise vulkanisiert.
1. »Creep«-Prüfung :—
Aus den weißen Vulkanisaten ausgeschnittene Prüf- 55 K-emes körper wurden dem »Creep«-Versuch gemäß ASTM Produkt (I)
2. Wärmealterungsprüfung
Aus Platten aus den vulkanisierten Gemischen ausgeschnittene Hantel-Prüfkörper H2, AFNOR T 46 002, wurden wechselnde Zeitspannen in Zellenöfen bei 8O0C eingebracht. Die Änderungen der Zerreißfestigkeit im Verlaufe der Zeit (ausgedrückt in % des Anfangswerts) wurden verfolgt.
Schwarzes Gemisch
Schutzmittel
Anfangszerreißfestigkeit
(kg/cm2).
272
270
Spätere Zerreißfestigkeit in %
des anfänglichen
Werts nach
3 Tagen
66
91
5 Tagen
Weißes Gemisch
Schutzmittel
Anfangszerreißfestigkeit
(kg/cm2)
Spätere Zerreißfestigkeit in %
des anfänglichen Wertes nach
3 Tagen 5 Tagen
7 Tagen
10 Tagen
Keines ......
Produkt (I) ..
Diphenylamin
315 310 305
46 76 60 24
72
51
61
46
6
59
21
3. Prüfung der Lichtempfindlichkeit
Bei den weißen Gemischen wurde die Lichtempfindlichkeit durch Belichtung mit einer intensiven Lichtquelle bewertet, und es wurde die zur Erzielung einer Farbänderung erforderliche Zeitspanne und die Farbe nach einer bestimmten Belichtungszeit festgestellt.
Weißes Gemisch erfindungsgemäßen 4,4' - Bis - («,« - dimethylbenzyl)-diphenylamin der Formel
Schutzmittel Für eine
Farbänderung
erforderliche
Zeitspanne
Färbung nach
60 Stunden
Keines
Produkt (I)
Diphenylamin ..
60 Stunden
5 Stunden
5 Stunden
Blaßgelb
Kremfarben ~
Dunkelgelb
4. Festigkeit gegen wiederholtes Biegen
Die Festigkeit gegen wiederholtes Biegen des schwarzen Gemisches wurde nach ASTM D 430-59 B bestimmt. Es wurde die zum Auftreten von Rissen sowie die zur Erzielung eines durch zahlreiche feine Risse gekennzeichneten Zustande erforderliche Anzahl von Zyklen festgestellt. Die Ergebnisse sind die folgenden:
Schwarzes Gemisch
Schutzmittel
Zahl der Zyklen
zur Erzielung des
Auftretens von Rissen
(in Tausend)
Zahl der Zyklen
zur Erzielung
eines mittleren
Rißbildungszustands
(in Tausend)
Keines 120 ± 20 420 ± 20
Produkt (I) ... 390 1100 ± 100
B e i s ρ i e 1 4
Vergleich.der Schutzwirkung des aus der niederländischen Patentanmeldung 6 507 710 als Alterungsschutzmittel bekannten -
4,4'-Bis-(a-methylbenzyl)-diphenylamins
der Formel
CH3
CH
NH
CH3 CH,
C
CH,
NH
CH,
CH,
(im weiteren als Verbindung B bezeichnet).
1. Prüfung der Flüchtigkeit nach der im Beispiel 2, S. 6, der Anmeldeunterlagen angegebenen Methode
Folgende prozentuale Verluste wurden ermittelt:
Produkt Verlust
in Gewichtsprozent
Verbindung A
Verbindung B
7
2
2. »Creep«-Prüfung mit dem schwarzen bzw. weißen Gemisch, hergestellt nach Beispiel 3,
S. 7, der Anmeldeunterlagen
Das schwarze Gemisch wurde 25 Minuten bei 143°C vulkanisiert, das weiße Gemisch 10 Minuten bei 143° C. Die Prüfkörper wurden dem »Creep«- Versuch gemäß ASTM D 1206-52 T 24 Stunden bei 100°C unterzogen.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Schutzmittel
im weißen Gemisch
% »Creep« bei 10O0C
nach 24 Stunden
O
Verbindung A
Verbindung B
42
' 14,3
11,1
Das schwarze Gemisch wurde einer Wärmealterungsprüfung unterzogen. Dabei wurden Hantel-Prüfkörper H 2 nach dem Standard AFNOR T 46 002 benutzt. Die Prüfkörper wurden in den in der Tabelle angeführten Zeitspannen in Zellöfen einer Temperatur von 80°C ausgesetzt. Die Änderungen der Zerreißfestigkeit wurden als Funktion der Zeit bestimmt (ausgedrückt in % des Anfangswertes).
Schutzmittel
(im weiteren als Verbindung A bezeichnet) mit dem
0
Verbindung A
Verbindung B
Anfangszerreißfestigkeit
(kg/cm2) .
300
284
284
Spätere Zerreißfestigkeit in % des anfänglichen Wertes
nach 3 Tagen
75 83 86
nach 5 Tagen
60
74 82

Claims (3)

Patentansprüche:
1. 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenyiamin.
2. Verfahren zur Herstellung von 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin, dadurch gekennzeichnet, daß ■ man a-Methylstyrol mit Diphenylamin in Gegenwart einer Schwefelsäure von 660Be in einem unter den Arbeitsbedingungen inerten Lösungsmittel umsetzt.
3. Verwendung von 4,4'-Bis-(a,a-dimethylbenzyl)-diphenylamin als Alterungsschutzmittel für natürliche oder synthetische Kautschuke.

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