DE153119C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Walzendruckmaschine für Gewebe, bei welcher die Druckwalzen bezw. ein Teil der in bekannter Weise mittels Daumenscheiben ο. dgl. von der zu bedruckenden Stoffbahn zeitweise abgehoben und so je nach der Länge des Musters während einer kürzeren oder längeren Zeit in oder außer Wirkung gehalten werden. Das Wesen der

ίο vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die Daumenscheiben auf Veranlassung einer mittels Knaggen auf eine Kupplung wirkenden Kette absatzweise geschaltet werden, wobei durch Anwendung von Ketten mit verschiedenem Knaggenabstand die Länge des erzeugten Musters beliebig geändert werden kann.

In der Zeichnung ist Fig. 1 eine Endansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine, Fig. 3 und 4 zeigen die Schaltvorrichtung in größerem Maßstabe.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besitzt die Maschine sieben Walzen, die in bekannter Weise durch Federn oder Gewichte an den Druckzylinder χ angedrückt werden. Die Walzen u¹ u¹¹ u^m n^IV u^v besorgen die Druckarbeit, die Walze u dient als Führungswalze für das zu bedruckende Gewebe (nicht dargestellt), während die Walze u^VI als treibende Walze wirkt und die gleichmäßige Drehung des Druckzylinders χ sichert.

Auf die Hauptantriebwelle a¹¹, von welcher nur das eine Ende in Fig. 1 dargestellt ist, ist ein Zahnrad a¹ aufgekeilt, dessen Nabe mit dem linken Ende auf dem rechten Ende einer im Maschinengestelle gelagerten Welle/ lose sitzt. Auf der Welle / sitzt überdies lose die hohle Welle n> (Fig. 1) des Druckzylinders χ, während die zum Ein- und Ausschalten der Druckwalzen dienenden Daumen-Scheiben t¹ bis t^IV auf der Welle f fest angeordnet sind, so daß sie gleichzeitig bewegt werden. Die Daumenscheiben t¹ bis t^IV bringen selbstverständlich die Druckwalzen u¹ bis u^v nicht gleichzeitig, sondern in einer entsprechenden Aufeinanderfolge zur Wirkung, die sich nach dem zu erzeugenden Muster richtet. Das Antriebsrad a^l (Fig. 1) treibt die Druckwalzen u¹ u^u u^nl, die Triebwalze u^VI und das Zahnrad b (Fig. ι und 2); der größeren Übersichtlichkeit wegen sind die auf den Achsen der Druckwalzen sitzenden Zahnräder in der Zeichnung nicht alle dargestellt. Das Rad b sitzt auf der Welle c (Fig. I, 2, 3 und 4), welche die eine Hälfte einer Kupplung e (Fig. ι und 4) durch die Getriebe c¹ c¹¹ c^m c^IV antreibt. Wie aus Fig. I zu ersehen, sitzen die Räder c¹¹ und cⁿⁱ auf der Welle c^v, welche im Aufrisse mit der Welle c sich decken würde, während das Rad c^IV auf der Welle c^vu (Fig. 1, 3 und 4) der Kupplung e lose angeordnet und mit der beweglichen Kupplungshälfte fest verbunden ist. Die andere Kupplungshälfte ist mit der hohlen Daumenscheibenwelle f durch Getriebe d¹ dⁿ (Fig.-1 links und Fig. 4) verbunden, von denen letzteres überdies die Druckwalzen u^lv und u^v treibt. Der Übersichtlichkeit halber

sind die in das Zahnrad d¹¹ eingreifenden, auf den Achsen der Druckwalzen u^IV und n^v sitzenden Zahnräder in Fig. 2 auch weggelassen. Die Kupplung e, welche zum Ein- und Ausrücken der Daumenscheibenwelle f dient, wird in folgender Weise bewegt. Auf der von der Welle c^v mittels Getriebe k^l k¹¹ bewegten Welle k^UI sitzen zwei Kettenräder Ji¹It¹¹ (Fig. i, 3 und 4), über welche mit Ansätzen oder Knaggen w¹ (Fig. 1) versehene Ketten g¹ gⁿ laufen. Die Knaggen iv^l treten mit Hebeln I¹ lⁿ in Eingriff, welche auf festen Achsen m¹ m¹¹ sitzen. Die letzteren besitzen ferner Hebelarme ο¹ ο¹¹, welche die auf Stange q angeordneten Mitnehmerhebel pi pil J_n (Jj₆ Arbeitsstellung, d. i. in den Bereich eines Ansatzes sⁿ bringen (Fig. 3). Die Stange q erhält ihre hin- und hergehende Bewegung von dem Exzenter r, das auf der Welle j^IV aufgekeilt ist. Letztere wird von der Welle c^m durch Getriebe c^Ivj' j^u j^IU in Drehung versetzt.

Bei der Bewegung der Ketten bewegt eine Knagge w¹ der Kette g¹ zuerst den Hebel I¹ und bringt dadurch den Mitnehmer p¹ in den Bereich des Ansatzes sⁿ des Schiebers s¹, so daß letzterer nach aufwärts mitgenommen wird und durch den Winkelhebel s die Kupplung e einrückt. Die Daumenscheibenwelle f gerät somit in Drehung und die Daumenscheiben t¹ bis t^IV treten in Tätigkeit.

Bei der hier dargestellten Maschine, welche zum Bedrucken von Tüchern oder Schals dient, werden z. B· bei einmaliger Umdrehung der .Daumenscheiben zuerst zwei beliebige Druckwalzen abgehoben und zwei andere Druckwalzen in, die Arbeitsstellung gebracht. Die Daumenscheibenwelle / dreht sich nun so lange, bis durch eine. Knagge w¹ der Kette gⁿ die Kupplung e ausgerückt wird. Die Knagge w¹ der Kette g^u bewegt hierzu den Hebel l^u und bringt dadurch den Mitnehmer p^u in den Bereich des Ansatzes s^u des Schiebers s¹, so daß letzterer nach abwärts mitgenommen wird und durch den Winkelhebel s die Kupplung e ausrückt.

Es ist ersichtlich, daß zwecks Änderung der Länge des Musters es nur nötig ist, den Knaggenabstand der Ketten entsprechend zu wählen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Walzendruckmaschine für Gewebe u. dgl., deren Druckwalzen durch Daumenscheiben entsprechend dem Muster von der zu bedruckenden Stoffbahn abgehoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der die Daumenscheiben ft¹ tⁿ _tiu _tJVj tragenden Welle ff) unter Vermittlung von Musterketten (g¹ gⁿ) erfolgt, deren Knaggen (w¹) das Ein- bezw. Ausrücken einer die Drehung der Daumenscheibenwelle ff) einleitenden Kupplung (e) bewirken.

2. Walzendruckmaschine nach Ansprach I, dadurch gekennzeichnet, daß die Knaggen (w¹) der Musterketten die Drehung von Hebeln fo¹ o¹¹) veranlassen, der zufolge die auf einem von der Hauptwelle der Maschine aus in hin- und hergehende Bewegung . gehaltenen Schieber (q) angeordneten Mitnehmer (p¹ p^u) in den Bereich des Vorsprungs fs¹¹) eines Winkelhebels fs) gebracht werden, welcher die Verschiebung der Kupplungshälfte bewirkt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.