DE180582C

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Publication number: DE180582C
Application number: DENDAT180582D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 180582 KLASSE 665. GRUPPE

EMIL ERFURTH in BERLIN.

Wurstschneidemaschine mit Hebelantrieb.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Mai 1906 ab.

.:- Den Gegenstand der Erfindung bildet

eine Wurstschneidemaschine, deren Schneidscheibe in bekannter Weise durch einen schwingenden Hebel vermöge sich abwälzender Zahnräder gleichzeitig eine Vorschubbewegung und eine Drehbewegung erhält.

Gegenüber den bekannten Maschinen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch, daß in die Antriebvorrichtung ίο der Messerscheibe zwei gegenläufige Freilaufgetriebe mit zugehörigen losen Zahnkränzen eingeschaltet sind, so daß die Messerscheibe bei Hin- und.Rückbewegung des Hebels stets in demselben Sinne umgetrieben wird, wodurch der unangenehme Wechsel im Drehsinn der Messerscheibe und besonders des diese antreibenden raschlaufenden Zahnrades vermieden wird.

Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der neuen Maschine dargestellt, und zwar ist

Fig. ι eine Vorderansicht,
Fig. 2 ein senkrechter Mittelschnitt bei senkrecht stehendem Antriebshebel.
Auf der Grundplatte 1 ist mittels zweier Stützen 2 und 3 der Zahnsektor 4 festgeschraubt, in dessen Nabe eine Welle 5 drehbar gelagert ist. Das andere Ende der letzteren ruht in einem auf der Platte 1 befestigten Lagerbock 6. Auf der Welle 5 ist der Antriebshebel 7 vermittels zweier durch seine Nabe und. die Welle hindurchgehender Splinte 8 (Fig. 2) befestigt. An dem Hebel 7 ist ein Bolzen 9 festgeschraubt, um welchen ein Freilaufgetriebe 10 drehbar angeordnet ist, das in bekannter Weise auf Klemmrollwirkung beruht. Das Getriebe 10 ist von einem Zahnkranz 11 umgeben, der mit dem Sektor 4 in Eingriff steht. Wie aus Fig. ι hervorgeht, ist das obige bekannte Getriebe 10 so eingerichtet, daß es nur bei Drehung des Zahnkranzes 11 im Sinne des Uhrzeigers sich mit dem Kranz 11 kuppelt. Die Nabe des.Getriebes 10 besitzt eine hülsenartige Verlängerung 12, auf welche das Zahnrad 13 aufgekeilt ist, das mit dem Zahnrad^ 14, welches auf der Welle 15 fest sitzt, in Eingriff steht. Am anderen Ende der Welle 15 ist auf einem verbreiterten Bund 16 die in bekannter Weise tellerförmig ausgebildete Messerscheibe 17 festgeschraubt.

Der Hebel 7 besitzt einen starr mit ihm verbundenen seitlichen Arm 18 (Fig. 1), an welchem der dem Bolzen 9 entsprechende Bolzen 19 festgeschraubt ist. Um diesen ist ebenfalls wieder ein Freilaufgetriebe 20 drehbar, das von einem mit dem Sektor 4 in Eingriff stehenden Zahnkranz 21 umgeben ist. Auch das Getriebe 20 ist mit einem Zahnrad 22 starr verbunden. Dieses Zahnrad 22 steht in Eingriff mit dem Zahnrad 13. Die Teile 9, 10, 11, 13 entsprechen völlig den Teilen 19, 20, 21, 22, mit dem einzigen Unterschied, daß das Getriebe 20 nur bei Drehung entgegengesetzt dem Sinne des Uhrzeigers kuppelt. Die Getriebe 10 und 20 sind also gegenläufig.

Wird beispielsweise der Hebel 7 im Sinne des in Fig. 1 an ihn angeschlossenen Pfeiles bewegt, so dreht sich der Zahnkranz 11 entgegen dem Sinne des Uhrzeigers. Das Getriebe 10 ist daher entkuppelt. Auch der ·· Zahnkranz 21 dreht sich entgegen dem Sinne

des Uhrzeigers, was jedoch zur Folge hat, daß das Getriebe 20 ihn mit dem Zahnrad 22 kuppelt, so daß letzteres sich in der Pfeilrichtung" dreht. Dadurch wird das Zahnrad 13 ihi Sinne des eingezeichneten Pfeiles gedreht, wodurch wiederum das Zahnrad 14, die Welle 15 und die Schneidscheibe 17 im Sinne des in die letztere eingezeichneten Pfeiles gedreht werden. Wird der Hebel 7 nun entgegengesetzt der Pfeilrichtung gedreht, so laufen die Zahnkränze 11 und 21 im Uhrzeigersinne. Das Getriebe 10 kuppelt jetzt den Zahnkranz 11 mit dem Zahnrad 13, das somit sich in Pfeilrichtung weiterdreht, so daß auch die Teile 14, 15, 16, 17 in Pfeilrichtung weiterlaufen. Durch das Zahnrad 13 wird das Zahnrad 22 und das damit verbundene Getriebe 20 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinne gedreht. Der Zahnkranz 21 und das Getriebe 20 laufen jetzt ungekuppelt im entgegengesetzten Sinne.

Bei jedem Hubwechsel wiederholt sich dieses Spiel.

Die übrige Anordnung der Maschine ist an sich bekannt.

Der an der Grundplatte 1 befestigte Bock 23 dient zum Auflegen der in Fig. 2 strichpunktiert angedeuteten Wurst 24, die zwecks Innehaltung einer bestimmten Scheibenstärke ständig gegen die Anschlagplatte 25 gedrückt wird und sich beim Vorschub an der am Bock 23 befestigten Rippe 26 führt. Die Platte 25 führt sich mittels einer durch einen Steg 27 (Fig. 2) mit ihr verbundenen Schwalbenschwanzleiste 28 in einer entsprechenden Nut des Bockes 23. An den Steg 27 sind zwei Arme 29 und 30 befestigt, an welche mittels eines Bolzens 31 der Lenker 32 angelenkt ist. Das andere Ende des letzteren ist mittels eines Bolzens 33 an das obere Ende eines Hebels 34 angelenkt, dessen Nabe mit Welle 5 durch einen Splint 35 verbunden ist. Infolge dieser Verbindung macht der Hebel 34 die Schwingungen des Hebels 7 mit und drückt z. B. bei Drehung in Pfeilrichtung die Platte 25 mittels des Lenkers 32 nach links, so daß sie dem Messer 17 beim Schneiden nicht hinderlich ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Wurstschneidemaschine mit Hebelantrieb, deren Schneidscheibe durch eine entsprechende Zahnradanordnung neben der schwingenden Bewegung gleichzeitig auch eine Drehbewegung erhält, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der Drehbewegung der Messerscheibe im gleichen Sinne bei der Hin- und Rückbewegung des Hebels in die Antriebvorrichtung der Schneidscheibe zwei gegenläufige Frcilaufgetriebe eingeschaltet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin. GEDRUdKT in der reicHsdrückereI.