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Verfahren zum Stabilisieren von Polyamiden gegen Verfärbung Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren von synthetischen Polyamiden und der daraus
geformten Artikal, insbesondere Textilfasern, gegen Verfärbung unter der Einwirkung
von Wärme und Licht.
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Synthetische Polyamide, wie z. B. Polyhexamethylenadipamid und Polycaprolactam
werden wegen ihrer bemerkenswerten mechanischen Festigkeit fur viele Zwecke benutzt.
Ihr Hauptanwendungsgebjt ist die Erzeugung synthetischer Fasern, doch finden sie
auch eine standig zunehmende Verwendung auf anderen Fabrikationsgebieten, wie z.
B. für die Herstellung von Werkzeugen und Maschinenteilen. Die ausgezeichneten Eigenschaften
dieser Polyamide werden jedoch sehr beeinträchtigt durch ihre Tendons, unter verschiedenen
Bedingungen in Gegenwart von Sauerstoff gelb zu werden. Dieses Vergilben erfolgt,
wenn Polyamide erhitzt werden, wenn man sis wiederholt mit warmen Wasser wascht,
und wenn man sie dem Licht aussetzt und dann fur einige Zeit im Dunkeln aufbewahrt.
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Diese Empfindlichkeit der Polyamide ist besonders unangenehm für
die Textilindustrie, denn es ist selbstverständlich erwünscht, Fasern und Gewebe
entweder von reinem Weiss oder von einer Färbung zu erhalten, deren Reinheit nicht
durch gelbliche Töne beeinträchtigt wird. Es ist daher sehr störend, daß Verfärbungen
bereits in einigen Stufen der Fabrikation auftreten, z. B. wenn das geschmolzene
Polyamid aus einem Autoklaven ausgestoßen wird, ferner beim Schmelzspinnen und,
vor allem, beim trockenen Heißfixieren von gesponnenen Fäden oder gewebten oder
gewirkten Textilwaren. Die störende Gelbfärbung, welche bei diesen Behandlungen
entsteht, kann zum Teil durch Bleichen, z. B. mit Natriumchlorit, wieder entfernt
werden, aber dies verlangt einen zusätzlichen Arbeitsgang und kann außerdem für
die Faser, bzw. das Gewebe schädlich sein. Es ist auch bekannt, daß Bleichen mit
Natriumchlorit zwar die vorhandene Farbe beseitigt, aber gleichzeitig die Tendenz
der Faser zu künftigem Vergilben beträchtlich erhöht.
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Es wurde häufig versucht, die Vergilbung von Pdjyamiden durch Zusatz
stabilisierender Substanzen zu verhüten. Da allgemein angenommen wird, daß Oxydation
eine primaire Ursache der Vergilbung von Polyamiden ist, hat man Antioxydantien,
wie Phenole und Amine als Stabilisatoren vorgeschlagen. Ferner wurden Mangansalze
und Phosphorverbindungen genannt, und es wurde auch vorgeschlagen, Kombinationen
von zwei und mehr stabilisierenden Substanzen zu verwenden. So beschreibt die US-Patentschrift
2 887 462 den Gebrauch von Mangansalzen bestimmter reduzierender Säuren, und die
US-Patentschrift 2 984 647 erwabnt Manganphosphate. Die britische Patentschrift
689 629 sch@ägt Mangan- oder Kupfersalze der Salicyl-oder Anthranilsäure vor, und
die französische Patentschrift 1 o99 407 erwähnt eine Kombination von Mangan- und
Kupfersalzen. Alle diese Kombinationen werden als wirksamer Schutz gegen Schädigung
durch Licht beschrieben. Als Schutzkixrper
für Polyamide gegen Wärme
schlägt die britische Patentschrift 652 947 Kupfersalze von Monocarbonsäuren zusammen
mit Dikstonen vor, die US-Patentschrift 2 7o5 227 beschreibt eine Kombination von
Kupfer, anorganischen Halogensalzen und Phosphorverbindungen, und die deutsche Auslegeschrift
1 111 376 erwähnt eine kischung von Car (III)-und,/oder Titan (III)-salzen und Hypophosphaten.
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Diese deutsche Auslegeschrift betont auch, daß durch den Zusatz aliphatischer
Carbonsäuren zu Polyamiden keine Stabilisierung gegen die Einwirkung von Licht,
luft und erhöhte Temperatur erreicht wird. Alle die erwähnten KOmbinationen von
Stabilisatoren werden mit mehr oder weniger Erfolg angewandt ; sie führten bisher
jedoch nicht zu einer endgültigen und völlig befriedigenden Löung des Problems der
Vergilbung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, synthetische
Polyamide und daraus geformte Gegenstände, insbesondere Textilfasern, herzustellen,
die frei von Farbe und gegen Verfärbungen unter Einwirken von Wärme und Licht stabilisiert
sind. Der Ausdruck"frei von Farbe"bedeutet in diesem Zusammenhang die Abwesenheit
unerwunschter Färbungen der Polyamide, jedoch nicht Färbungen, welche absichtlich
durch Zusatz von Farbstoffen oder Pigmenten erzeugt sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daB man während der
Polykondensation die Monomeren als Stabilisierungsmittel ein Gemisch aus a) o, o
2 bis o, 2 Gewichtsprozent eines thermostabilen Phenols, enthaltend eine oder mehrere
tertiäre Butylgruppen,
b) 0,05 bis o, 5. Gewichtsprozent Natriumhypophosphit
oder Triphenylphosphat, c) 2o bis 8o Gewichtsteile kangan auf 1 Million Gewichtsteile
Polyamid in Form von anganlactat, Manganoxalat oder Manganhypophosphit und d) o,
2 bis , o Gewichtsprozent Adipinsäure, Sebacinsäure, Terephthalsäure, Benzoeaäureanhydrid
oder Hexa-hydrophthalsäureanhydrid zugibt.
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Es versteht sich von selbst, daB die Komponenten des Stabilisierungsmittels
nicht selbst Verfärbungen hervorrufen dürfen, wenn sie den Polyamiden zugesetzt
werden, entweder dadurch, daß sie selbst gefärbt sind, oder dadurch, daß sie das
Entstehen gefärbter Substanzen bewirken, wenn sie ichtet oder auf Temperaturen erhitzt
werden, die man während der Heratellung oder Verarbeitung von Polyamiden anwendet.
Daher kann man z. B. Phthalsäureanhydrid, welches nichttichtstabil ist, nicht als
Komponent (4) benutzen.
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Die Komponenten des Stabilisierungsmittels müssen den erwähnten Einschrankungen
entsprechen. So kann man z. B. einfache Phenole nicht verwenden, da sie zu rasch
oxydiert werden, aber thermostabile Phenole, die z. B. eine oder mehrere tertiäre
Butylgruppen enthalten, wie 2, 5-Di-tert-butylhydrochinon, 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert-butyl-phenol),
2, 2'-kethylen-bis- (4-äthyl-6-tert-butyl-phenol), oder 4, 4'-Butyliden-bis- (6-tert-butyl-m-kresol)
wurden als sehr geeignet gefunden. Als zweite Komponente benutzt man vorzugsweise
Natriumhypophosphit oder Triphenylphosphat, und als kangansalze haben sich Manganlactat,
Manganoxalat und Manganhypophosphit bewahrt. Als Säure oder Säureanhydrid sind Adipinsäure,
Sebacinsäure,
Terephthalsäure, Benzoesäureanhydrid und Hexa-hydro-phthalsäureanhydrid sehr zufriedenstellend.
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Es ist auch ein Vorteil der Erfindung, daß diese Dicarbonsäuren und
Säureanhydride, auBer ihrer Eigenschaft als Stabilisatoren, zugleich als Kettenabbrecher
für die Polykondensation der Polyamide wirken ; sie können daher die Essigsäure
ersetzen, welche üblicherweise für diesen Zweck verwendet wird. Wie die Beispiele
2 und 9 zeigen, können die sonst als Kettenabbrecher verwendeten Monocarbonsäuren
nicht benutzt werden, um die Komponente (4) des erfindungsgemäßen Stabilisierungsmittels
zu ersetzen.
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Die günstigsten Mengen der verschiedenen Komponenten des stabilisierungsmittels
sind abhängig von der Natur der verwendeten Komponenten ; Kombinationen mit sehr
guter Schutzwirkung enthalten (l) o, o2 bis o, 2 Gevichtsprozent 2, 5-Ditert-butyl-hydrochinon,
2, 2'-Methylen-bis- (4-methyl-6-tertbutyl-phenol), 2, 2'-Methylen-bis- (4-äthyl-6-tert-butylphenol)
oder 4, 4'-Butyliden-bis- (6-tert-butyl-m-kresol), (2) o, oS bis o, 5 Gewichtsprozent
Natriumhypophosphit oder Triphenylphosphat, (3) 2o bis 8o Gewichtsteile Mangan auf
eine Million Gewichtsteile Polyamid in Form von Manganlactat, Manganoxalat oder
Manganhypophosphit und (4) o, 2 bis 1, o Gewichtsprozent Adipinsäure, Sebacinsäure,
Terephtalsäure, Benzoesäureanhydrid oder Hexa-hydro-phthalsäure-anhydrid.
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Einige der vorher erwähnten Stoffe wurden bereits als Stabilisatoren
für Polyamide vorgeschlagen, aber nur als isolierte Stubstanzen und nicht in der
erfindungsgemaßen Kombination. Es wurde jedoch überraschenderweise gefunden, daß
die Schutzwirkung der für die Erfindung charakteristischen Kombination sowohl gegen
Wärme als auch gegen Licht der Wirkung der einzelnen Komponenten weit überlegen
ist.
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Wie in den Beispielen 2 und 9 gezeigt wird, geben Kombinationen, die
nur drei der Komponenten enthalten, keine befriedigenden Ergebnisse.
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Die Stabilisatoren haben den weiteren Vorteil, daß sie auch in Gegenwart
von Titandioxyd gut arbeiten, welches üblicherweise Polyamiden als Mattierungsmittel
zugesetzt wird, und, wie bekannt, deren Lichtempfindlichkeit beträchtlich erhöht.
Zusatz von Farbstoffen und optischen Aufhellern beeintrachtigt ebenfalls nicht die
Wirksamkeit der erfindungagemaßen Stabilisatoren, und ebensowenig stören die Stabilisatoren
das Färben und Aufhellen des Polyamids.
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Der ausgezeichnete Schutz, den das aus vier Komponenten bestehende
Stabilisierungsmittel gegen iiärme verleiht, 1 besonders wichtig für die Textilindustrie,
da bei der Herstellung von Textilfasern die Polyamide notwendigerweise wrahrend
mehrerer Fabrikationsstufen erhitzt werden. Obwohl die Polykondensation in einer
Stickstoff-Athmosphäre erfolgt, sind doch Spuren von Sauerstoff vorhanden, und auf
jeden Fall ist eine Oxydation möglich, wenn die geschmolzene kasse aus dem Autoklaven
ausgestoßen oder durch die Spinndüsen gespreßt wird. Ungeschützte Polyamidschnitzel
und -fasern sind daher deutlich elfenbeinfarben, während Polyamide, die das erfindungsgemäße,
aus vier Komponenten bestehende, Stabilisierungsmittel enthalten, farblos, oder,
falls sie mattiert waren, rein weiss sind. Eine weitere Verfärbung der Polyamide
erfolgt gewöhnlich beim trockenen Heißfixieren, und die dabei auftretende beträchtliche
Vergilbung ungeschützter Fasern macht einen zusätzlichen BleichprozeB notwendig.
Es ist daher von großen Wert, daß Polyamidfasern und-gewebe, die gemäß der vorliegenden
Erfindung geschützt sind, keine Bleichung benötigen, daß sie farblos, bzw. rein
weiß sind und bleiben, und daß sie in gefärbtem Zus tand reine und saubere Farbtöne
ohne jeden gablichen Anflug
aufweisen. Dieselben vorteilhaften
Eigenschaften besitzen natiirlich andere Artikel, die aus erfindungsgemäß geschützten
Polyamiden hergestellt sind, wie Filme, Folien, Werkzeuge und andere Waren.
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Die vier Komponenten des Stabilisierungsmittels werden den Polyamiden
während der Polykondensation zugefügt, und die Anwesenheit dieser Substanzen hat
keinen oder nur sehr geringen Einflm auf die strukturellen und mechanischen Eigenschaften
der erhaltenen Gebilde. Untersuchungen der Viskosität, Festigkeit und Bruchdehnung
von Polyamidfasern ergaben keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Werten
für Fasern mit oder ohne Stabilisatoren.
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Die Ursachen der Verfärbung von Polyamiden wurden noch nicht eindeutig
festgestellt. Die überraschend gute Schutzwirkung eines aus vier Komponenten bestehenden
Stabilisierungsmittels gemäß der vorliegenden Erfindung deutet jedoch folgende Möglichkeit
des Heaktionsverlaufs an : Danach beginnt die Reaktion mit der Bildung von freien
Radikalen,' die unter der Einwirkung von Wärme oder Licht aus in Spuren vorhandenen
Verunreinigungen entstehen. Diese Radikale oxidieren sich bei Luftzutritt zu PerXoxyden,
welche ihrerseits die Bildung von Polyamidperoxyden anregen. Der Zerfall der Polyamidperoxyde
fuhrt dann zu ungesättigten Verbindungen, welche mit freien Amino-Endgruppen unter
Bildung g von heterocyclischen Substanzen, z. B. von Pyrrolen reagieren. Die Pyrrole
kondensieren sich schlieBlich mit Keto-Enol-Gruppen in den Polyamiden und bilden
so die eigentlichen gelbgefärbten Körper.
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Eine solche Auffassung des Reaktionsverlaufs steht im Einklang mit
verschiedenen Beobachtungen. Wenn ein Polyamid einige Zeit in sauerstoffhaltiger
Atmosphère erhitzt
wird, zeigt es ein Ansteigen der Sauerstoffabsorption,
einen ziemlich konstanten Gehalt an Peroxyde, eine Verringerung der Zahl der Amino-Endgruppen
und eine entsprechende Erhöhung der Pyrrol-Konzentration, wie aus der folgenden
Tabelle ersichtlich ist : Erhitzen von Polyhexamethylenadipamid in Luft bei 150°C
Sauerstoff Peroxyd Gehalt an Pyrrol-Kon-Zeit Absorption Gehalt hmino-End-zentration
h g/kg mg/kg gruppen Spec.Absorption mMol/kg bei 530 m # +) 0 - 24 40,9 0, 882 2
4,3 18 33,3 1,211 4 8, 0 18 18,4 1,317 6 11,1 18 14,4 1,348 8 12, 7 16 11, 7 1,
423 10 14, o 16 10, 8 1, 443 12 15,1 17 10,0 1,498 14 16, 2 16 1o, o 1, 541 +) bestimmt
in einer o, 4jigen Polyamidlösung in 9o %iger Ameisensäure, gefärbt mit 1 % Dimethyl-amino-benzaldehyd.
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Es ist danach wahrscheinlich, daß die Peroxyde ebenso schnell zerfallen,
wie sie gebildet werden, und daß die Oxydation, obwohl sie eine wichtige Rolle spielt
nur ein Glied in dem komplexen Reaktionsablauf darstellt, der zur Verfärbung flirt.
Die Zugabe von Anti-Oxydantien allein ist daher ungenügend, und es ist notwendig,
nicht nur die Oxydation zu verhindern, sondern den zur Bildung der Farbkörper fuhrenden
Reaktionsverlauf nachhaltiger und an mehreren entscheidenden
Stellen
zu unterbrechen. Dies geschieht durch Verwendung eines aus vier Komponenten bestehenden
Stabilisierungsmittels gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei die verschiedenen
Komponenten die Aufgabe haben, freie Radikale abzufangen und unschädlich zu machen,
bereits gebildete Peroxyde zu reduzieren und schließlich die freien Amino-Endgruppen
der Polyamide zu blockieren.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung deutlicher machen. Die
Polykondensation wird dabei in üblicher Weise ausgeführt, mit dem Unterschied, daß
man keine Essigsäure als Kettenabbrecher in den Fällen zugibt, in denen eine Dicarbonsäure
oder ein Säureanhydrid Bestandteil des Stabilisators ist.
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Das stabilisierte Polyhexamethylenadipamid wird folgendermaßen hergestellt
: Eine 5o %ige wässerige Lösung von Hexamethylen-diaminadipat wird erwärmt, bis
ihre Konzentration 75 bis 80 % beträgt, und in einem Autoclave erhitzt, bis ein
Druck von 18 Atmosphären erreicht ist. Der Druck wird aufrecht-erhalten, bis das
Wasser verdampft ist und dann innerhalb von go Minuten allmählich abgelassen.
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SchlieBlich wird die Polykondensation unter Atmosphärendruck bei einer
Temperatur von etwa 277° C während 36 Minuten fortgesetzt.
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Der Zusatz der Stabilisatoren, des Titandioxyds und etwaiger optischer
Aufheller kann während verschiedener Fabrikationsstufen erfolgen. In den Beispielen
1 bis 3 werden das Phenolderivat, die Phosphorverbindung und das Mangansalz mit
der 50 %igen wässerigen Lösung von Hexamethylendiaminadipat vermischt. Dag Titandioxyd,
in Form einer 2o %igen wässerigen Dispersion und, wenn gewünscht, ein
optischer
Aufheller werden 5 Minuten nach Erreichen des Drucks von 18 Atmosphären zugegeben,
und das Carbonsäureanhydrid, gelöst in etwas Aethanol, fügt man hinzu, nachdem das
Wasser verdampft ist. In den Beispielen 5 bis 9 wird das angansalz mit der 5o yoigen
Hexamethylen-diaminadipat-Lösung vermischt, die Titandioxyd-Dispersion fügt man
3o Minuten nach Erreichen des Drucks von 18 Atmosphären zu, und das Phenolderivat,
die Phosphorverbindung und die Dicarbonsäure oder das Carbonsäureanhydrid, gelöst
in etwas Aethanol, werden zugegeben, nachdem das Wasser verdampft ist.
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Das stabilisierte Polycaprolactam stellt man her, indem man Caprolactam
auf 90° C erwärmt, 1 Gewichtsprozent Wasser zusetzt, und in einem Autoclaven während
2 Stunden auf 250°C C erhitzt. Dann wird der Druck abgelassen und die Polycondensation
während 4 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre fortgesetzt. Der Zusatz der Stabilisatoren,
von Titandioxyd und von optischen Aufhellern kann wärend verschiedener Fabrikationsstufen
erfolgen. In Beispiel 4 werden das Phenolderivat, die Phosphorverbindung und das
Mangansalz dem Caprolactam zusammen mit dem Nasser zugesetzt, und das Carbonsäureanhydrid,
gelöst in etwas Aethanol, gibt man zu, nachdem der Druck abgelassen ist.
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Aus den so erhaltenen Polyamiden werden auf übliche Weise nach dem
Schmelzspinnverfahren Fäden gesponnen und mit Fäden, welche keine Stabilisatoren
enthalten, sowie mit Fäden, enthaltend verschiedene Kombinationen von drei der inagesamt
vier erfindungsgemaBen Stabilisatoren verglichen.
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Die relative Viskosität bestimmt man mit einer 11 %igen Faserlöaung
in go %iger Ameisensäure. Der Wärmetest wird ausgeführt mit dem"Thermotest Rhodiaceta",
entwickelt von der Rhodiaceta S. A., Paris, und hergestellt von der Société pour
la Diffusion d'Appareils de Mesure et de ContrCle, S. A.,
Tassin-la-demilune,
(lue), Frankreich. Dabei bringt man kleine Garnstränge für 60 Sekunden mit erhitzten
Metallplatten in Beruhrung, welche Temperaturen von 21o bis 240° C besitzen, und
vergleicht dann die Farbe des Garns durch visuelle Beobachtung.
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Zur Ausfuhrung des Belichtungstests benutzt man Faden, die keine
optischen Aufheller enthalten, da diese bubstanzen selbst durch Licht zersetzt und
verfärbt werden. Die Fäden werden gemäß Test 9581o der Schweizerischen Normen-Vereinigung
(SNV) geprüft und onnenlicht bis zum Blaumaßstab 7 ausgesetzt. Anschließend bewahrt
man sie drei thionate im Dunkeln auf und vergleicht dann die Farbe der belichteten
und der unbelichteten Fäden.
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Alle Prozentangaben für Stoffmengen in den folgenden Beispielen sind
Gewichtsprozente bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyamids.
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Beispiel 1 Ein Polyamid wird hergestellt aus 5 kg Hexamethylendiaminadipat
unter Zusatz von 47, 3 g (= 1,1%) Titandioxyd, 2,15 g (=o, o5 ) 2, 5-Di-tert-butyl-hydrochinon,
4, 3 g (= 0,1 1 %) Natriumhypophosphit, o, 645 g (=o, 0,15 %) Manganlactat, entsprechend
3o Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid, und 23, 65 g (= 0,55 %) Benzoesäureanhydrid.
Die erhaltenen Folyamidschnitzel sind rein weiss.
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Polyamidschnitzel, die zum Vergleich in derselben Weise hergestellt
werden und 1, 1 % Titandioxyd und 0,1 17 % Essigsäure als Eettenabbrecher, aber
keine Stabilisatoren enthalten, sind deutlich elfenbeinfarben.
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Beispiel 2 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus 5 kg Hexamethylondiaminadipat unter Zusatz von 47, 3 g
(= 1,1%) tiandioxyd, 4, 3 g (=0, 1 %) eines optischen Aufhellers"Uvitex MP"der Ciba
A. G., Basel, Schweiz, 2,15 g (=0,05%) 2, 5-Di-tert-butyl-hydrochinon, 4, 3 g (o,
1 %) Natriumhypophosphit, o, 645 g (=0,015 %) Manganlactat, entsprechend 3o Teilen
Mangan auf 1 Million Teile Polyamid, und 23, 65 g (-o, 55 %) Benzoesäureanhydrid.
Die relative Viskosität der Fäden ist 31, 5, ihre Reissfestigkeit beträgt 5, 9 g/denier
und ihre Bruchdehnung 27, 6 %. In der Farbe der Fäden vor und nach dem Erhitzen
auf 225° C konnte kein Unterschied festgestellt werden ; die Fäden waren in beiden
Fällen rein weiss.
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In derselben Weise erzeugte Fäden, die jedoch keinen optischen Aufheller
enthalten, werden dem Belichtungstest unterworfen. Sowohl die belichteten als auch
die unbelichteten Fäden zeigen denselben Weissgrad.
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Zum Vergleich werden in derselben Weise Fäden hergestellt, welche
1, 1 % Titandioxyd und o, 17 % Essigsäure als Settenabbrecher, aber keine Stabilisatoren
enthalten. Die Fäden haben eine relative Viskosität von 32, 2 und zeigen eine Reißfestigkeit
von 5 g/denier und eine Bruchdehnung von 27, 1 %. Die Fäden sind elfenbeinfarben
; wenn sie jedoch auf 225° C erhitzt oder dem Belichtungstest unterworfen werden,
sind sie stark gelb gefärbt.
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Zu weiteren Vergleichszwecken werden in derselben Weise Fäden hergestellt,
welche 1, 1 % Titandioxyd und nur drei Stabilisatoren enthalten, nämlich :
a)
o, 1 % Natriumhypophosphit, o, o15 % Manganlactat, entsprechend 3o Teilen Mangan
auf 1 Million Teile Polyamid, und o, 55 % Benzoesäureanhydrid, oder b) o, o5 % 2,
5-Di-tert-butyl-hydrochinon, 0,015 % Manganlactat, entsprechend 3o Teilen Mangan
auf 1 Million Teile Polyamid, und o, 55 ß Benzoesaureanhydrid, oder c) o o5 % 2,
5-Di-tert-butyl-hydrochinon, o, 1 * Natriumhypophosphit und o, 55 % Benzoesäureanhydrid,
oder d) 0,05 % 2,5-Di-tert-butyl-hydrochinon, 0,1 % Natriumhypophosphit, o, o15
% Manganlactat, entsprechend 3o Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid, (unter
Zufügung von 0,17 % Essigsäure als Kettenabbrecher).
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Während alle vier Fadenarten ursprunglich eine elfenbeinweisse Farbe
haben, werden sie mehr oder weniger deutlich gelb, wenn sie auf 220° C erhitzt oder
dem Belichtungstest unterworfen werden.
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Beispiel 3 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus 5 kg Hexamethylen-diaminadipat unter Zusatz von 1, 1 %
Titandioxyd, o, 1 %"Uvitex MP", o o5 % 2,5-Di-tert-butyl-hydrochinon, o, 25 % Triphenylphosphat,
o, o1 % Mänganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid,
und 0,55 % Herxahydro-phthalsäureanhydrid.
Die relative Viskosität
der Fäden ist 34, 5, ihre Reissfestigkeit beträgt 6, 2 g/denier und ihre Bruchdehnung
24, 1 %. Die Farbe der Fäden sowohl vor als auch nach dem Erhitzen auf 225° C ist
rein weiss.
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Beispiel 4 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus 5 kg Caprolactam unter Zusatz von 0,05 % 2,5-Di-tert-butyl-hydrochinon,
0,1 % Natriumhypophosphit, o, o1 % Mahganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf
1 Million Teile Polyamid, und o, 225 % Benzoesäureanhydrid. Die relative Viskosität
der Fäden ist 28, 5, ihre Reissfestigkeit beträgt 5, o g/denier und ihre Bruchdehnung
15,3 %. Die Farbe der Fäden sowohl vor als nach dem Erhitzen auf 210° C, ebenso
wie die Farbe der dem Belichtungstest unterworfenen Fäden, ist rein weiss.
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Fäden, die zum Vergleich in derselben Weise hergestellt werden, und
o, 17 Essigsäure als Kettenabbrecher, aber keine Stabilisatoren enthalten, sind
ursprünglich elfenbeinweiss und färben sich stark gelb, wenn sie auf 210° C erhitzt
werden.
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Beispiel 5 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus looo kg Hexamethylen-diaminadipat unter Zusatz von 1, 9
% Titandioxyd, 0,05 % 2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert-butyl-phenol), 0,3 % Triphenylphosphat,
o, o' % kanganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid,
und o, 4 % Benzoesäureanhydrid. Die relative Viskosität der Fäden ist 36, 6, ihre
Reissfestigkeit
5, 8 g/denier und ihre Bruchdehnung 31,1 1 Die Farbe der Fäden sowohl vor als nach
dem Erhitzen auf 225° C ist rein Weiss. Wenn die Fäden dem Belichtungstest unterworfen
werden, zeigen die belichteten und die unbelichteten Fäden denselben Weissgrad.
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Beispiel 6 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus looo kg Hexamethylendiaminadipat unter Zusatz von 1, 9
% Titandioxyd, o, o5 ß 4, 4'-Butyliden~bis-(6-tert-butyl-m-kresol), o, 3 % Triphenylphosphat,
o, o1 % Manganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid,
und o, 4 % Benzoesäureanhydrid. Die relative Viskosität der Fäden ist 34, 5, ihre
Reissfestigkeit ?, 2 g/denier und ihre Bruchdehnung 16, 8 %. Die Farbe der Fäden
vor und nach dem Erhitzen auf 225° C und ebenso die Farbe der dem Belichtungstest
unterworfenen Fäden ist rein weiss.
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Beispiel 7 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Fäden aus einem Polyamid,
das hergestellt wird aus 5, 5 kg Hexamethylendiaminadipat unter Zusatz von 1,9%
Titandioxyd, 0,05% 2,2'-kethylen-bis-(4-methyl-6-tert-butyl-phenol), o, 3 * Triphenylphosphat,
o, o1 % Manganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid,
und o, 4 % Adipinsäure. Die relative Viskosität der Fäden ist 37, ihre Reissfestigkeit
6, 6 g/denier und ihre Bruchdehnung 26 %.
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Die Farbe der Fäden vor und nach dem Erhitzen auf 225° C und ebenso
die Farbe der dem Belichtungstest unterworfenen Fäden ist rein weiss.
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Beispiel 8 Man erzeugt durch Schmelzspinnen Bäden aus einem das hergestellt
wird aus 5 kg Hexamethylen-diaminadipat unter Zusatz von 1, 9 % Titandioxyd, 0,05
% 2,2'-Methylen-bis-(4-äthyl-6-tert-butyl-phenol), o, 2 % Triphenylphosphat, o,
o1 % Manganoxalat, entsprechend 38 Teilen Mangan auf 1 Million Teile Polyamid, und
0,48 @ % Terephthalsäure. Die relative Viskosität der Fäden ist 45, und d die Farbe
der Fäden vor und nach dem Erhitzen auf 220° C, ebenso w die Farbe der dem Belichtungstest
unterworfenen Fäden ist rein weiss.
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Beispiel 9 Man @ durch Schmelzspinnen Fäden aus e Polyamid, dasx
hergestellt wird aus 5,5 kg Hexamethylen-diaminadipat unter Zusatz von 1, 9 % Titandioxyd
o, o5 % 2, 2'- 2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert-butyl-phenol), 0,2 % Triphenylphomphat,
0,01 % Manganoxyalat, entsprechend 38 Tel-' len mazez @@@ auf 1 Million Teile Polyamid,
und 0,81 % Sebacinsäure. Die elative Viskosität der Fäden ist 46, und die Farbe
der Fäden vor und nach dem Erhitzen auf 220° C, ebenso wie die Forbe der dem Belichtungstest
unterworfenen Fäden, ist rein weiss.
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A demselben Po@amid wird ein Garn gesponnen, das einen Titer von
40 denier hat und aus 13 Eiazelfäden susammengeset @t ist. Aus dem Garn werden fünf
Ketteegewirke hergestellt, wovon man eines unbehandelt läßt. Vier Gewirke werden
während 30 Minuten in einer wässerigen Lösung, die eine Temperatur von 70° C hat
und 5 g Seife und 2 g Soda per Liter enthält, gewaschen und dann bei 4o C getrocknet.
Das
Waschen und Trocknen wird zehnmal wiederholt, worauf die gewaschenen
Gewirke dieselbe weisse Farbe zeigen, wie das unbehandelte Muster.
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Zum Vergleich in derselben Weise hergestellte Fäden, welche anstatt
Sebacinsaure 0,46 % Capronsäure enthalten, haben eine relative Viskosität von 37.
Die Farbe der Fäden ist urspriinglich elfenbeinweiss und wird, deutlich gelb, wenn
die Fäden auf 220 C erhitzt oder dem Belichtungstest unterworfen fen werden.