DE1292392B

DE1292392B - Verfahren zur Nachbehandlung von Polyvinylalkohol, dessen Mischpolymerisaten oder Derivaten gegen Verfaerbung durch Hitzebehandlung

Info

Publication number: DE1292392B
Application number: DEK38123A
Authority: DE
Inventors: Fujii Kozo; Shiraishi Makoto
Original assignee: Kurashiki Rayon Co Ltd
Current assignee: Kurashiki Rayon Co Ltd
Priority date: 1959-04-23
Filing date: 1959-07-03
Publication date: 1969-04-10
Also published as: FR1230949A; US3198651A; GB862867A

Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachbe- organischen Lösungsmittel wie Alkohol, Äther, Tehandlung von Polyvinylalkohol, dessen Mischpoly- trahydrofuran, Dioxan od. dgl, oder in einer gemerisaten oder Derivaten gegen Verfärbung durch mischten Lösung mit einem derartigen Lösungsmittel Hitzebehandlung. und Wasser zugesetzt und indem der Polyvinylalko-Es ist bekannt, daß Polyvinylalkohol, dessen 5 hol in einem solchen dispergieren oder aufge-Mischpolymerisate und Derivate bei einer übermäßi- schlämmten Zustand behandelt wird, gen Wärmebehandlung leicht verfärbt werden, was Für diesen Zweck kann das Natrium- oder Kaliumbesonders dann eintritt, wenn der Polyvinylalkohol borhydrid in einer sehr geringen Menge verwendet mit Bleichpulver oder Wasserstoffperoxyd gebleicht werden, wobei gewöhnlich weniger als 5 ^d/o des PoIyworden ist. In der vorliegenden Beschreibung werden io vinylalkohole ausreichend sind und 1 bis 2 % ge-Polyvinylalkohol, dessen Mischpolymerisate und wohnlich bevorzugt werden. Als Behandlungstempe-Derivate, die mehr als 30 Molprozent Polyvinylalko- ratur ist Raumtemperatur ausreichend; es kann aber hol enthalten, einfach als »Polyvinylalkohol« be- auch eine höhere Temperatur verwendet werden. Die zeichnet. Behandlungszeit wird von dem Zustand, in dem der Aus der deutschen Auslegeschrift 1045 386 war 15 Polyvinylalkohol behandelt wird, d. h. ob in Lösung auch bereits die Verwendung von Alkaliborhydriden oder als Festsubstanz, und auch von der Behandzum Bleichen bzw. als Schutzmittel gegen Vergilben lungstemperatur bestimmt, wobei eine Zeit zwischen von Cellulose und Papier bekannt, ferner war die 1 und 5 Stunden der Raumtemperatur gewöhnlich Nachbehandlung von Polyestern, Polyaminen, Poly- ausreichend ist. Da das aus dem Natrium- oder Kaacrylnitril, Polyäthern, Styrol-Butadien-Mischpoly- 20 liumborhydrid gebildete Borat mit dem Polyvinylmerisaten, mit Peroxyd katalysierten Polymeren alkohol komplexe Verbindungen bildet, ist eine Absicht aber Polyvinylalkohol) bzw. Vinylpolymeren trennung der Borate erforderlich, was gegebenen-(ausgenommen Polyvinylalkohol) mit Alkaliborhy- falls durch Auflösen der komplexen Verbindungen driden zur Vermeidung von Verfärbungen bekannt, durch Zusetzen saurer Substanzen zu der behandelaber ein derartiges Verfahren zeigt keine Wirkung 25 ten Lösung nach dem Behandeln erfolgen kann, hinsichtlich der Verbesserung der Hitzefestigkeit, die Zu den Polyvinylalkoholderivaten, die erfindungsdem Alkaliborhydrid zuzuschreiben wäre. Wenn gemäß behandelt werden können, gehören vor allem nämlich diese Polymer- (also abgesehen vom Poly- acetalisierte Fasern aus reinem Polyvinylalkohol, die vinylalkohol) -pulver oder -fasern mit Alkaliborhydrid durch Verspinnen von reinem Polyvinylalkohol und nachbehandelt werden, tritt der im vorliegenden Fall 30 anschließendes Wärmebehandeln und Acetalisieren angestrebte Effekt der Verbesserung der Hitzefestig- mit Formaldehyd, Benzaldehyd oder ähnlichen Aldekeit nicht auf, vielmehr werden diese Polymerpulver hyden hergestellt worden sind. Solche Fasern wer- und -fasern beim kurzzeitigen (z. B. 3minutigen) Er- den nach dem Bleichen durch übermäßiges Bügeln hitzen auf eine hohe Temperatur verfärbt. gelb verfärbt. Nach dem Verfahren der vorliegenden Im Gegensatz dazu wird der mit Alkaliborhydrid 35 Erfindung wird die Verfärbung einer Faser, die einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nachbehan- Bleichbehandlung ausgesetzt worden ist, sehr wirkdelte Polyvinylalkohol in Form von Pulver oder als sam verhindert.

Faser selbst bei 10- bis 15stündigem Erhitzen auf Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende

eine hohe Temperatur nicht verfärbt. Das ist ein sehr Erfindung, ohne sie zu begrenzen,

wichtiger Faktor für die Praxis. 40 ■

Wenn aus verschiedenen Polymeren, einschließ- Beispiel 1 lieh Polyvinylalkohol zusammengesetzte Fasern bei 5 g Polyvinylalkoholpulver werden in 100 ecm kurzzeitigem Erhitzen auf eine hohe Temperatur ver- Wasser zwecks Aufquellens dispergiert, worauf 0,1 g färbt werden, können diese Fasern weder gefärbt, Natriumborhydrid zugesetzt werden. Nach östündinoch in einer Atmosphäre bei einer hohen Tempe- 45 gern Stehenlassen bei Raumtemperatur werden ratur behandelt werden. 10 ecm einer 5%igen Essigsäurelösung zwecks Zer-Kurzum der technische Fortschritt und die Erfin- störung des Natriumborhydrids zugesetzt, worauf die dungshöhe dieser Erfindung bestehen darin, daß die Lösung abfiltriert und der Rückstand mit mit Essig-Hitzefestigkeit durch Kombinieren des bereits be- säure angesäuertem Wasser und dann mit neutralem kannten Alkaliborhydrids mit Polyvinylalkohol über- 50 Wasser gewaschen und getrocknet wird. Aus derartiraschend verbessert wird. gern Polyvinylalkohol bzw. aus nicht behandeltem Das eingangs bezeichnete, erfindungsgemäße Ver- Polyvinylalkohol werden dann Filme hergestellt, die fahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinyl- zwecks Bestimmung des Verfärbungsgrades 3 Minualkohol, dessen Mischpolymerisate oder Derivate mit ten lang auf 210° C erhitzt werden. Der aus nicht einem Alkaliborhydrid behandelt werden. 55 behandeltem Polyvinylalkohol hergestellte Film hat Nach einer weiteren Ausbildungsform ist das Ver- dabei eine gelblichbraune Farbe angenommen, wähfahren dadurch gekennzeichnet, daß Fäden, Filme rend der aus behandeltem Polyvinylalkohol herge- oder andere geformte Gegenstände aus Polyvinyl- stellte Film farblos war. alkohol, dessen Mischpolymerisaten oder Derivaten . . mit Alkaliborhydrid nachbehandelt werden. 60 Beispiel 2

Es wurde gefunden, daß Polyvinylalkohol leicht 200 g einer Steigen wäßrigen Lösung von PoIyin einen nicht verfärbbaren Polyvinylalkohol umge- vinylalkohol werden mit 0,1 g Natriumborhydrid zuwandelt werden kann, wenn er mit Natriumborhydrid sammengebracht und etwa 5 Stunden stehengelassen, oder Kaliumborhydrid behandelt wird. Dieses Ziel worauf 10 ecm einer 5°/oigen Salzsäure zugesetzt werkann leicht erreicht werden, indem Natrium- oder 65 den. Diese Lösung wird in einen Beutel aus Perga-Kaliumborhydrid einer wäßrigen Lösung von Poly- mentpapier gebracht und 1 Tag in fließendem Wasser vinylalkohol oder einer Dispersion oder Aufschläm- dialysiert. Ein aus dem behandelten Polyvinylalkohol mung von Polyvinylalkohol in Wasser oder in einem hergestellter Film wurde dem im Beispiel 1 beschrie-

benen Verfärbungsversuch unterworfen, bei dem dieser nahezu farblos blieb.

Beispiel 3

2 g Fasern, die durch Wärmebehandeln und Behandeln von gesponnenen Polyvinylalkoholfasern mit Formaldehyd erhalten worden waren, werden in 100 ecm einer 0,l%>igen wäßrigen Lösung von Natriumborhydrid eingetaucht und 5 Stunden bei Raumtemperatur darin gelassen, worauf sie herausgenommen, in 100 ecm einer 5^fl/oigen Essigsäurelösung eingetaucht, mit Wasser gewaschen und getrocknet werden. Die nach diesem Verfahren behandelten Fasern und nicht behandelten Fasern wurden 5 Minuten auf 200⁰C erhitzt, wobei die behandelten Fasern weiß blieben, während die nicht behandelten Fasern leicht gelblich verfärbt wurden.

Beispiel 4

5 g mit Formaldehyd behandelte Fasern wurden ao 2 Stunden in 250 ecm einer Bleichlösung bei 25° C behandelt, die einen effektiven Chlorgehalt von 2,5 g/l hatte, worauf die Fasern mit Wasser gewaschen, in eine mit Salzsäure angesäuerte Lösung eingetaucht und nochmals mit Wasser gewaschen as wurden. Die Fasern wurden dann in 200 ecm einer 0,l°/oigen wäßrigen Lösung von Natriumborhydrid eingetaucht und 6 Stunden bei Raumtemperatur darin belassen, worauf 10 ecm einer 5°/oigen Essigsäurelösung zwecks Zersetzung des Borhydrids zugesetzt, die Fasern herausgenommen, mit mit Essigsäure angesäuertem Wasser gewaschen, gründlich mit neutralem Wasser gewaschen und getrocknet wurden. Die nach diesem Verfahren mit Natriumborhydrid behandelten Fasern wurden gleichzeitig mit nicht behandelten Fasern 5 Minuten auf 185° C erhitzt, wobei sich die nicht behandelten Fasern gelb verfärbten, während die mit Natriumborhydrid behandelten Fasern vollständig weiß blieben.

Beispiel 5

5 g Fasern wurden in 250 ecm einer l°/oigen Wasserstoffperoxydlösung bei 40° C 1 Stunde lang gebleicht und dann mit Wasser gewaschen. Das Produkt wurde nach dem im Beispiel 4 beschriebenen Verfahren mit Natriumborhydrid behandelt und dann hitzebehandelt. Die Fasern hatten auch nach der Behandlung eine weiße Farbe.

Aus diesen Versuchen geht eindeutig hervor, daß die gelbe Verfärbung, die bei nicht behandeltem Polyvinylalkohol auftritt, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wirksam verhütet werden kann.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Nachbehandlung von Polyvinylalkohol, dessen Mischpolymerisaten oder Derivaten gegen Verfärbung durch Hitzebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohol, dessen Mischpolymerisate oder Derivate mit einem Alkaliborhydrid behandelt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Fäden, Filme oder andere geformte Gegenstände aus Polyvinylalkohol, dessen Mischpolymerisaten oder Derivaten mit Alkaliborhydrid nachbehandelt werden.