DE1519987B2 - Stabile schaumregulierungsmittel - Google Patents
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Description
60
Die Verwendung verschiedener Organopolysiloxane, insbesondere in Verbindung mit Siliciumdioxyd-Füllstoffen,
als Schaumregulierungsmittel ist bekannt. Es ist jedoch außerordentlich schwierig, wenn nicht ganz
unmöglich, Schaumregulierungsmittel aus flüssigen Organopolysiloxanen und Siliciumdioxydfüllstoffen
herzustellen, die auch stabil sind, da in derartigen Zusammensetzungen das Siliciumdioxid im allgemeinen
dazu neigt, sich abzusetzen. Dieser Nachteil macht sich besonders dann störend bemerkbar, wenn
die Zusammensetzungen vor Gebrauch mit einem Lösungsmittel verdünnt werden. Die bekannten
Schaumregulierungsmittel werden daher meist in Form von wäßrigen Emulsionen eingesetzt, die organische
Stabilisierungsmittel enthalten. So werden beispielsweise in der DT-PS 941 365 wäßrige Emulsionen
auf Polysiloxangrundlage und Siliciumdioxyd zusammen mit oberflächenaktiven Mitteln beschrieben. Die
GB-PS 8 92 787 befaßt sich mit einem trockenen Pulver, das ein Siliconantischaummittel in einem wasserlöslichen,
filmbildenden Material eingeschlossen enthält. In der GB-PS 9 03 565 werden ebenfalls wäßrige
Emulsionen als Schaumregulierungsmittel beschrieben, wobei z. B. das in einer Verfahrenszwischenstufe
durch Vermählen eines flüssigen Dimethylpolysiloxans mit einem durch Flammenhydrolyse gewonnenen Siliciumdioxyd
und nachträglichem Erhitzen hergestellte Produkt in einer 10%igen Polyvinylalkohollösung, die
als Stabilisierungsmittel dient, emulgiert wird. Diese wäßrigen Emulsionen sind lagerbeständig und können
mit Wasser verdünnt werden. Der Anwendungsbereich von wäßrigen Emulsionen ist jedoch naturgemäß auf
die Schaumregulierung in wäßrigen Systemen begrenzt.
Es wurden nun stabile Schaumregulierungsmittel gefunden, deren Viskosität im Bereich von 50 bis
500000 cSt/25 C liegt, auf Grundlage von Diorganopolysiloxanen und Siliciumdioxydfüllstoffen, deren
Oberfläche mindestens 50m2/g beträgt, die aus 90 bis
99 Gew.-% Diorganopolysiloxanen, deren organische Reste Methyl-, Äthyl- und/oder Phenylpropylreste sind,
und aus 1 bis 10Gew.-% Siliciumdioxydfüllstoffen, deren Oberfläche Organosilylgruppen trägt, bestehen.
Die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel sind stabile Dispersionen von hydrophobem Siliciumdioxyd,
worunter ein mit Organosilylgruppen beaufschlagtes Siliciumdioxyd zu verstehen ist, in einem
flüssigen Diorganopolysiloxan, das als Dispersionsmittel dient, die bei Verdünnung mit organischen
Lösungsmitteln vollkommen stabil sind, im Gegensatz zu den handelsüblichen Antischaummitteln auf der
Basis von Diorganopolysiloxanen und Siliciumdioxyd, die beim Verdünnen mit organischen Lösungsmitteln
eine praktisch vollständige Abtrennung des Siliciumdioxyds zeigen. Sie sind ohne Zusatz von organischen
Stabilisierungsmitteln gegenüber organischen Lösungsmitteln außerordentlich lagerbeständig und daher aufgrund
dieser Stabilität gegenüber organischen Lösungsmitteln, beispielsweise bei der Schaumregulierung in
nicht wäßrigen Systemen von besonderem Vorteil.
Bei den erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittcln ist die Tatsache entscheidend, daß das verwendete
Siliciumdioxyd hydrophob ist, d. h. mit Organosilylgruppen beaufschlagt ist, das in dem Diorganopolysiloxan
sehr gut verteilt sein muß. Dieses Ergebnis kann dadurch erreicht werden, daß entweder
ein vorbehandelter Siliciumdioxydfüllstoff, der bereits mit Organosilylgruppen beaufschlagt ist, mit Diorganopolysiloxanen
unter Einwirkung einer Scherbeanspruchung vermischt oder ein unvorbehandelter Siliciumdioxydfüllstoff
mit Diorganopolysiloxanen unter gleichzeitiger Einwirkung einer Scherbehandlung auf
mindestens 100 C erhitzt wird, wobei die Organosilylgruppen in situ auf der Füllstoffoberfläche gebildet
werden.
Durch Vergleichsversuche wurde nachgewiesen, daß
die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel, die durch Erhitzen von Diorganopolysiloxanen mit Siliciumdioxyd,
dessen Oberfläche frei von Orgar.osilylgruppen ist, unter gleichzeitiger Einwirkung einer
Scherwirkung hergestellt worden sind, in Verdünnung mit organischen Lösungsmitteln wesentlich stabiler
sind als solche, die durch Vermählen von Diorganopolysiloxanen
mit Siliciumdioxyd, dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist, und nachträglichem
Erhitzen gemäß dem Beispiel in der GB-PS 9 03 565 hergestellt worden sind. Durch die Scherbeanspruchung
allein, d. h. Vermählen ohne gleichzeitiges Erhitzen, gemäß der Verfahrenszwischenstufe in der obengenannten
britischen Patentschrift bilden sich daher offensichtlich keine Organosilylgruppen auf der Siliciumdioxydoberfläche;
nachträgliches Erhitzen ändert an dieser Tatsache nichts, da hierbei keine neuen Oberflächen
gebildet werden.
Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel besteht darin, daß
eine Dimethylpolysiloxanmasse einer Viskosität von etwa 1000000 cSt/25 C zusammen mit einem Siliciumdioxydfüllstoff,
dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist, und einem flüssigen, Hydroxylgruppen
enthaltenden Dimethylpolysiloxan auf Temperaturen von mindestens lOO'C unter gleichzeitiger Einwirkung
einer Scherbeanspruchung erhitzt und anschließend in einem flüssigen Dimethylpolysiloxan dispergiert wird.
Bei diesem Verfahren werden die Organosilylgruppen auf der Oberfläche des Siliciumdioxydfüllstoffes in situ
gebildet.
Angaben über die obere Grenze der Erhitzungstemperatur sind nicht entscheidend, da diese nicht nur
von der Art der eingesetzten Produkte abhängig sind, sondern auch von dem gewünschten Wirkungsgrad
für die Schaumregulierung. So können nach dem genannten Verfahren beispielsweise Schaumregulierungsmittel
mit verbesserter Stabilität, die für den betreffenden Anwendungszweck vollkommen ausreichen,
hergestellt werden, obgleich es sich hierbei noch nicht um die optimal erzielbare Stabilität handelt.
Im allgemeinen muß die Mischung auf Temperaturen erhitzt werden, die hoch genug sind, um Feuchtigkeitsspuren aus dem Siliciumdioxyd zu entfernen, aber
noch keine Zersetzung der Reaktionsteilnehmer ver-Ursachen. Die Zeitspanne für die Einwirkung einer
Scherbeanspruchung ist in gewissem Grade von der Erhitzungstemperatur abhängig und kann im Bereich
von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden beliebig variiert werden.
Die Stabilität der aus diesen Mischungen zubereiteten Zusammensetzungen ist um so größer, je langer
die Mischung der Einwirkung einer Scherbeanspruchung ausgesetzt wird. Die optimale Stabilität ist
dann erreicht, wenn zusätzliches Erhitzen bei gleichzeitiger Schereinwirkung keine merklichen Vorteile
mehr bringt.
Die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel können auch dadurch erhalten werden, daß ein vorbehandelter
Siliciumdioxydfüllstoff, derbereitsOrgano- (>o silylgruppen auf seiner Oberfläche enthält, mit der
Dimethylpolysiloxanmasse unter Einwirkung einer Scherbeanspruchung vermischt und diese Mischung
anschließend in dem flüssigen Dimethylpolysiloxan dispergiert wird. Die besten Ergebnisse werden erzielt,
wenn der Mischvorgang so lange fortgesetzt wird, bis der vorbehandelte Siliciumdioxydfüllstoff in der
Organopolysiloxanmasse vollständig gleichmäßig verteilt ist. Bei diesem Verfahren ist Erhitzen nicht erforderlich.
Siliciumdioxydfüllstoffe, die an ihrer Oberfläche Organosilylgruppen tragen, sind bekannt und können
auf verschiedenen Wegen hergestellt werden, z. B. durch Kontaktnahme von pyrogen gewonnenen SiIiciumdioxydarten
oder Kieselsäureaerogelen mit reaktiven Silanen wie Chlor- oder Alkoxysilanen oder mit
Silanolen oder Siloxanolen oder durch Umsetzung von Kieselsäurehydrogelen oder -organogelen mit Silanen
oder Siloxanen nach dem in den deutschen Patentschriften 1049 589 und 11 58 196 beschriebenen
Verfahren.
Die Mengenverhältnisse von Dimethylpolysiloxanmassen
und flüssigen Dimethylpolysiloxanen in den genannten Schaumregulierungsmitteln können innerhalb
der angegebenen Grenzen für die Mengen an Siliciumdioxydfüllstoff und der gewünschten Viskosität
des Endproduktes weitgehend variiert werden. Das Mengenverhältnis von Dimethylpolysiloxanmasse und
Siliciumdioxydfüllstoff ist gleichfalls nicht entscheidend; ebensowenig die Viskosität des flüssigen Dimethylpolysiloxans,
so lange der Viskositätsbereich des Endproduktes innerhalb der angegebenen Grenzen
liegt.
Der Ausdruck »Dimethylpolysiloxanmasse« ist so zu verstehen, daß diese auch geringe Mengen (d. h.
weniger als 10 Mol-%) anderer Gruppen als Dimethylreste und als endständige Gruppen außer Methylgruppen,
z. B. auch Hydroxy-, Alkoxy- und Aryloxygruppen enthalten kann. Sie können beispielsweise auch
mit Vinyldimethylsiloxyeinheiten endblockiert sein.
Die Menge an Organosilylgruppen auf der Oberfläche des Siliciumdioxydfüllstoffes, gleichgültig ob
diese durch Vorbehandlung oder in situ gebildet werden, hängt weitgehend von den Behandlungsmethoden
ab, das Siliciumdioxyd muß jedoch hydrophob sein.
Schaumregulierungsmittel, die aus 7 bis 9 Gew.-% eines Gemisches aus 100 Gew.-Teilen einer mit Vinyldimethylsiloxyeinheiten
endblockierten Dimethylpolysiloxanmasse mit 75 Gew.-Teilen eines Siliciumdioxydfüllstoffes,
dessen Organosilylgruppen tragende Oberfläche etwa 225 mVg beträgt, und 91 bis 93 Gew.-%
eines flüssigen Dimethylpolysiloxans einer Viskosität von etwa 100 cSt/25'JC bestehen, sind bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel können jedoch auch dadurch hergestellt werden, daß
Siliciumdioxydfüllstoffe ohne Organosilylgruppen an der Oberfläche mit flüssigen Diorganopolysiloxanen,
deren organische Reste Methyl-, Äthyl- und/oder Phenylpropylreste sind, auf Temperaturen von mindestens
100 C unter gleichzeitiger Einwirkung einer Scherbeanspruchung erhitzt werden.
Die flüssigen Diorganopolysiloxane können beispielsweise Diäthylpolysiloxane, Di-2-phenylpropylpolysiloxane,
Methyläthylsiloxane, Methyl-2-phenylpropylsiloxane cder Äthyl-2-phenylpropylsiloxane
sein, oder Gemische aus beliebigen der angeführten Flüssigkeiten oder flüssige Mischpolymerisate, die die
genannten Gruppen in beliebiger Anordnung enthalten können.
Dei Ausdruck »Diorganopolysiloxane« ist so zu verstehen,
daß hierin auch geringe Mengen anderer Gruppen, wie Hydroxy-, Alkoxy-, Acyloxy- oder Aryloxygruppen
ebenso wie Triorganosilylgruppen, z. B. Trimethylsilyl-, Phenyldimethylsilyl- und Triäthylsilylgruppen,
zusammen mit kleinen Mengen an Monoorganosiioxaneinheiten, enthalten sein können.
Erhitzungsdauer und Höhe der Temperatur unterliegen denselben Bedingungen, wie bei dem ersten
Verfahren angegeben. Auch hierbei werden vermutlich die Organosilylgruppen auf der Oberfläche des
Siliciumdioxydfüllstoffes in situ gebildet. Bei diesem Verfahren können gegebenenfalls zusätzlich flüssige,
Hydroxylgruppen enthaltende Dimethylpolysiloxane mit erhitzt werden.
Bevorzugt sind Schaumregulierungsmittel, die durch Erhitzen eines Gemisches aus 96Gew.-% eines flüssigen
Organopolysiloxans mit einem CH3/Si-Verhältnis von etwa 1 : 1, einem C2H5/Si-Verhältnis im Bereich
von 0,7 bis 0,9 :1 und einem 2-Phenylpropyl/Si-Verhältnis
im Bereich von 0,1 bis 0,3 :1, 3 Gew.-% eines Siliciumdioxydfüllstoffes mit einer Oberfläche von
etwa 225 m2/g und 1 Gew.-% eines flüssigen Hydroxylgruppen
enthaltenden Dimethylpolysiloxans auf Temperaturen von mindestens 1000C unter gleichzeitiger
Einwirkung einer Scherbeanspruchung hergestellt worden sind.
Die angegebenen Größen für die Oberfläche der verwendeten Siliciumdioxydfüllstoffe, die vorzugsweise
mindestens 150 mVg, insbesondere etwa 225 m2/g
beträgt, beziehen sich jeweils auf die Messung durch Stickstoffabsorption nach der im ASTM Special
Technical Bulletin Nr. 51 (1941), S. 95ff. beschriebenen Weise.
Die Füllstoffmenge in den erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmitteln beträgt vorzugsweise 2 bis
5 Gew.-%.
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel durch Zugabe beliebiger
üblicher organischer Schaumregulierungsmittel, die damit verträglich sind, wie Tributylphosphat, modifiziert
werden.
Die fünf Schaumregulierungsmittel A bis E wurden wie folgt auf ihre Entschäumungsfähigkeit geprüft:
100 ecm einer0,l%igen Lösungeines Polyoxyalkylenderivats
von Sorbitmonooleat wurden in einem Kolben von 226,8 ecm Inhalt mit jeweils einem Tropfen des
Schaumregulierungsmittels versetzt. Dann wurde der Kolben verschlossen, zehnmal geschüttelt und die
Zeit bis zum Zusammenbrechen des Schaumes, so daß die Oberfläche sichtbar war, bestimmt.
Schaumregulierungsmittel
25
30
35
100 Gew.-Teile einer mit Vinyldimethylsiloxy-Einheiten
endblockierten Polydimethylsiloxanmasse, 75 Gew.-Teile eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche
von etwa 225 m2/g und 22 Gew.-Teile eines flüssigen, Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans
wurden vermischt und etwa 3 Stunden bei etwa 175°C einer Scherbeanspruchung unterworfen.
Diese Mischung wurde dann zur Herstellung der Schaumregulierungsmittel verwendet und als »Grundsubstanz«
bezeichnet.
Entschäumungszeit (Sek.)
A. 15,74 g der Grundsubstanz, dispergiert in 184,26 g eines Polydimethylsiloxans einer Viskosität von
100 cSt/25'C.
B. 15,8 g der Grundsubstanz, dispergiert in einer Mischung aus 110,8 g eines mit Trimethylsiloxy-Einheiten
endblockierten Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 100 cSt/25°C und 73,4 g eines
in den endständigen Einheiten Hydroxyl- und Methoxy-Gruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 1000 cSt/25 C.
C. 63 g der Grundsubstanz, dispergiert in 737 g eines
Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 922 cSt/25°C.
D. 15,8 g der Grundsubstanz, dispergiert in einer Mischung aus 110,8 g eines Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 100 cSt/25°C und 73,4 g eines Hydroxylgruppen enthaltenden Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von etwa 800 cSt/25 C.
E. 80 Gew.-Teile des Schaumregulierungsmittels A, vermischt mit 20 Gew.-Teilen Tributylphosphat.
A 5
B 5
C 4
D 6
E 4
Die Stabilität des Schaumregulierungsmittels A aus Beispiel 1 wurde mit der Stabilität eines handelsüblichen
Schaumregulierungsmittels auf Grundlage von Organopolysiloxanen und Siliciumdioxyd durch Verdünnen
der Formulierungen im Verhältnis 1 :5 mit Xylol (1 Teil der Verbindung in 5 Teilen Xylol) verglichen.
Bei der handelsüblichen Formulierung trat eine praktisch vollständige Trennung des Siliciumdioxyds
ein, während die ausgezeichnete Dispersion des Schaumregulierungsmittels A erhalten blieb und
keine Abtrennung des Siliciumdioxyds beobachtet wurde. Das Schaumregulierungsmittel A hatte eine
Viskosität von etwa 1900cSt/25°C im Vergleich zu
der Viskosität von etwa 1400cSt/25'C der handelsüblichen Verbindung.
Bei Verdünnung der Schaumregulierungsmittel B bis E aus Beispiel 1 mit Xylol im Verhältnis 1 :5 war
gleichfalls keine Abtrennung des Siliciumdioxyds zu beobachten.
100 Gew.-Teile einer mit Vinyldimethylsiloxygruppen endblockierten Polydimethylsiloxanmasse, 25 Gew.-Teile
eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche von etwa 225 m2/g und 9,7 Gew.-Teile eines flüssigen, Hydroxylgruppen
aufweisenden Polydimethylsiloxans wurden vermischt und etwa 3 Stunden bei einer Temperatur
von etwa 190°C der Scherbehandlung unterworfen.
Ein Schaumregulierungsmittel mit ausgezeichneter Stabilität wurde durch Dispersion von 30 g der obengenannten
Mischung in 170 g eines Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 100cSt/25°C hergestellt.
Eine Mischung aus 40 g eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche von etwa 225 m2/g und 960 g eines
mit Trimethylsiloxyeinheiten endblockierten Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 350cSt/25°C
wurde 3 Stunden bei 175°C einer Scherbeanspruchung unterworfen. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel
mit verbesserter Stabilität erhalten.
IO
Eine Mischung aus 8 g eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche von etwa 350 m2/g, 190 g eines Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 350 cSt/25°C und 2 g eines Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von etwa 384 cSt/25°C wurde 3 Stunden bei 175°C einer Scherbeanspruchung
unterworfen. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel mit verbesserter Stabilität erhalten.
Eine Mischung aus 3 Gew.-% eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche von etwa 225 m2/g und 97 Gew.-%
eines flüssigen Polysiloxans mit einem Methyl-/Si-Atom-Verhältnis von 1:1, einem Äthy^/Si-Atom-Verhältnis
von etwa 0,8 :1 und einem 2-Phenylpropyl-/Si-Atom-Verhältnis
von etwa 0,2 :1 wurde 3 Stunden bei 175'C einer Scherbeanspruchung unterworfen. Es
wurde ein Schaumregulierungsmittel mit verbesserter Stabilität erhalten.
80 Gew.-% der nach Beispiel 6 hergestellten Mischung wurden mit 20 Gew.-% Tributylphosphat vereinigt.
Es wurde ein gutes Schaumregulierungsmittel erhalten.
Eine Mischung aus 190 g eines Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 350 cSt/25°C, 8 g eines Siliciumdioxyds
mit einer Oberfläche von etwa 225 qm/g und 2 g eines Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von etwa 384 cSt/25°C wurde 3 Stunden bei 1750C einer Scherbeanspruchung
unterworfen. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel mit verbesserter Stabilität erhalten.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Länge der Zeit, die eine Mischung bei einer bestimmten Temperatur der
Scherbeanspruchung unterworfen wird, eine Auswirkung auf die Stabilität des Produktes hat.
Eine Mischung aus 46,42 kg eines flüssigen Polysiloxans mit einem Methyl-/Si-Atom-Verhältnis von
etwa 1:1, einem Äthyl-/Si-Atom-Verhältnis von etwa 0,8 :1 und einem 2-Phenylpropyl-/Si-Atom-Verhältnis
von etwa 0,2 : 1 und 485 g eines flüssigen, Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans wurde mit
1,452 kg eines Siliciumdioxyds einer Oberfläche von etwa 225 qm/g versetzt und bei 175°C einer Scherbeanspruchung
unterworfen. Vor Beginn und nach bestimmten Zeitabschnitten der Scherbeanspruchung
wurden jeweils Proben der Mischung entnommen. Diese Proben wurden 3 Tage stehengelassen und anschließend
zur Bestimmung ihrer Stabilität im Verhältnis 1:15 mit Xylol (1 g auf 15 g Xylol) verdünnt.
60
65
Zeit der Scher | Durch Verdünnung |
beanspruchung bei 175°C | abgetrenntes S1O2 in Gew.-% |
Vor Beginn | 73,0% |
Nach 30 Minuten | 19,2% |
Nach 1 Stunde | 14,0% |
Nach 2 Stunden | Spuren |
Nach 3 Stunden | Spuren |
43,5 kg eines flüssigen Polysiloxans mit einem Methyl-/Si-Atom-Verhältnis von etwa 1:1, einem
Äthy^/Si-Atom-Verhältnis von etwa 0,8 : 1 und einem
2-Phenylpropyl-/Si-Atom-Verhältnis von etwa 0,2 : I,
0,45 kg eines flüssigen, Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans und 1,36 kg eines Siliciumdioxyds
mit einer Oberfläche von etwa 225 m2/g wurden vermischt. Für die Scherbeanspruchung wurde eine
Kolloidmühle mit weit geöffnetem Spalt zwischen Stator und Rotor verwendet. Die Masse wurde auf
etwa 160°C erhitzt und in der genannten Vorrichtung kontinuierlich 3 Stunden der Scherbeanspruchung
unterworfen. Vor Beginn und nach bestimmten Zeitabschnitten der Scherbeanspruchung wurden jeweils
Proben der Mischung entnommen. Die Proben wurden 70 Tage stehengelassen und dann zur Bestimmung
ihrer Stabilität im Verhältnis 1:15 mit Xylol verdünnt.
Vor der Verdünnung wurde jeweils die Viskosität der Proben bestimmt.
Zeit der Scher | Durch Verdünnung | Viskosität |
beanspruchung | abgetrenntes S1O2 | |
bei 1600C | in Gew.-% | cP/25°C |
Vor Beginn | 92% | >20000 |
Nach 30 Min. | 28% | 4050 |
1 Stunde | 20% | 3900 |
2 Stunden | Spuren | 3900 |
3 Stunden | Spuren | 4000 |
Beispiel 11 |
Eine Mischung aus 97 Gew.-Teilen eines Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von 500 cSt/25°C und 3 Gew.-Teilen eines Siliciumdioxyds mit Trimethylsiloxy-Gruppen
auf der Oberfläche wurde einer Scherbeanspruchung unterworfen. Nach 24 Stunden zeigte
dieses Konzentrat eine ausgezeichnete Stabilität.
Eine Mischung aus 98 Gew.-Teilen einer in den endständigen Einheiten Hydroxylgruppen aufweisenden
Polydimethylsiloxanmasse, 1 Gew.-Teil eines Hydroxylgruppen aufweisenden Polydimethylsiloxans
einer Viskosität von etwa 40 cSt/25°C und 1 Gew.-Teil eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche von etwa
100 m2/g wurde auf etwa 125°C erhitzt und für etwa
5 Stunden einer starken Scherbeanspruchung unterworfen. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel mit
verbesserter Stabilität erhalten.
Eine Mischung aus 93 Gew.-Teilen einer Polydimethylsiloxanmasse, 5 Gew.-Teilen eines Siliciumdioxyds
mit einer Oberfläche von etwa 300 m2/g und
1 Gew.-Teil eines flüssigen, Hydroxylgruppen enthaltenden Polydimethylsiloxans wurde auf etwa 145' C erhitzt
und etwa 4 Stunden einer Scherbeanspruchung unterworfen. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel
mit verbesserter Stabilität erhalten.
709 521/304
100 Gew.-Teile einer Polydimethylsiloxanmasse, 75 Gew.-Teile eines Siliciumdioxyds mit einer Oberfläche
von etwa 225 m2/g und 22 Gew.-Teile eines flüssigen, Hydroxylgruppen enthaltenden Polydimethylsiloxans
wurden vermischt und 3 Stunden bei einer Temperatur von etwa 175°C der Scherbeanspruchung
unterworfen. Anschließend wurden 7,87 Gew.-Teile dieser Mischung in 92,13 Gew.-Teilen
eines Polydimethylsiloxans einer Viskosität von 100cSt/25°C dispergiert. Es wurde ein Schaumregulierungsmittel
mit verbesserter Stabilität erhalten.
Vergleichsversuche '5
Die folgenden Antischaummittelproben wurden hergestellt und in verschlossenen Flaschen etwa
3 Monate bei Raumtemperatur aufbewahrt:
Probe »A« enthielt ein Antischaummittel, das in Übereinstimmung mit Beispiel 1 (A) hergestellt wurde.
Der Feststoffgehalt, bezogen auf die »Grundsubstanz« + Polydimethylsiloxan, betrug 100%.
Probe »C« enthielt ein Antischaummittel, das in Übereinstimmung mit dem Beispiel gemäß der GB-PS
9 03 565, Z. 96 bis 104, hergestellt wurde. Der Feststoffgehalt, bezogen auf Dimethylpolysiloxan + SiIiciumdioxyd,
betrug ebenfalls 100%.
Probe »B« enthielt ein Antischaummittel, das in Übereinstimmung mit Beispiel 1 (A) hergestellt und
mit einem Feststoffgehalt von 10% in Xylol dispergiert worden ist.
Probe »D« enthielt ein Antischaummittel, das in Übereinstimmung mit dem Beispiel gemäß der GB-PS
9 03 565 hergestellt und ebenfalls mit einem Feststoffgehalt von 10% in Xylol dispergiert worden ist.
Nach der angegebenen Zeit waren in der Vergleichsprobe »C« die Feststoffe teilweise ausgeflockt und in
Form einer festen Masse am Flasche'nboden abgesetzt, im Gegensatz zu der Vergleichsprobe »A«.
Die Stabilität der Vergleichsprobe »D« war sehr schlecht, da die Feststoffe ausgeflockt waren und sich
in Form einer festen Masse abgesetzt hatten, die auch durch wiederholtes Schütteln nicht wieder in die Lösung
gebracht werden konnte.
Probe »B«, die das erfindungsgemäße Antischaummittel enthielt, zeigte hingegen nur eine sehr geringe
Absetzungsneigung in den Ecken am Flaschenboden. Die abgesetzten Bestandteile konnten jedoch durch
Schütteln leicht wieder in die Lösung gebracht werden.
Diese Versuche beweisen, daß die erfindungsgemäßen Schaumregulierungsmittel, die durch Erhitzen
von Diorganopolysiloxanen mit Siliciumdioxid, dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist,
unter gleichzeitiger Einwirkung einer Scherwirkung hergestellt worden sind, sowohl als Dispersion in Polydimethylsiloxan
(Probe A) als auch in Verdünnung mit organischen Lösungsmitteln (Probe B) wesentlich
stabiler sind als solche, die durch Vermählen von Diorganopolysiloxanen
mit Siliciumdioxyd, dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist, und nachträglichem
Erhitzen gemäß dem Beispiel in der GB-PS 9 03 565, S. 2, Z. 96 bis 104, hergestellt worden sind
(Probe C und D).
Claims (5)
1. Stabile Schaumregulierungsmittel, deren Viskosität im Bereich von 50 bis 500000 cSt/25"C liegt,
auf Grundlage von Diorganopolysiloxanen und SiIiciumdioxydfüllstoffen,
deren Oberfläche mindestens 5Om2/g beträgt, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus 90 bis 99Gew.-% Diorganopolysiloxanen, deren organische Reste Methyl-, Äthyl-
und/oder Phenylpropylreste sind, und aus 1 bis 10Gew.-% Siliciumdioxydfüllstoffen, deren Oberfläche
Organosilylgruppen trägt, bestehen.
2. Schaumregulierungsmittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 7 bis 9 Gew.-%
eines Gemisches aus 100 Gew.-Teilen einer mit Vinyldimethylsiloxaneinheiten endblockierten Dimethylpolysiloxanmasse
mit 75 Gew.-Teilen eines Siliciumdioxydfüllstoffes, dessen Organosilylgruppen tragende Oberfläche etwa 225 m2/g beträgt,
und 91 bis 93 Gew.-% eines flüssigen Dimethylpolysiloxans einer Viskosität von etwa 100 cSt/25"C
bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung von Schaumregulierungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Dimethylpolysiloxanmasse einer Viskosität von etwa 1000000 cSt/25°C mit einem
Siliciumdioxydfüllstoff, dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist, und einem flüssigen, Hydroxylgruppen
aufweisenden Dimethylpolysiloxan auf mindestens 1000C unter gleichzeitiger Einwirkung
einer Scherbeanspruchung erhitzt und anschließend in einem flüssigen Dimethylpolysiloxan
dispergiert wird.
4. Verfahren zur Herstellung von Schaumregulierungsmitteln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein flüssiges Diorganopolysiloxan, dessen organische Reste die angegebene Bedeutung
haben, mit einem Siliciumdioxydfüllstoff, dessen Oberfläche frei von Organosilylgruppen ist, und
gegebenenfalls einem Hydroxylgruppen aufweisenden Dimethylpolysiloxan auf Temperaturen von
mindestens 1OÜCC unter gleichzeitiger Einwirkung
einer Scherbeanspruchung erhitzt wird.
5. Verfahren zur Herstellung von Schaumregulierungsmitteln gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus 96 Gew.-% eines flüssigen Organopolysiloxans mit einem CH3/Si-Verhältnis
von etwa 1 : 1, einem C2H5/Si-Verhältnis
im Bereich von 0,7 bis 0,9 : 1 und einem 2-Phenylpropyl/Si-Verhältnis
im Bereich von 0,1 bis 0,3 : 1, 3 Gew.-% eines Siliciumdioxydfüllstoffes mit einer
Oberfläche von etwa 225 m2/g und 1 Gew.-% eines flüssigen Hydroxylgruppen enthaltenden Dimethylpolysiloxans
auf Temperaturen von mindestens 100 C unter gleichzeitiger Einwirkung einer Scherbeanspruchung
erhitzt wird.
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