DE1518668A1 - Verfahren zur Herstellung von substituierten Carbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von substituierten CarbonsaeurenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/093—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by hydrolysis of —CX3 groups, X being halogen
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Description
- Patentabteilung - 2θ6γ/Μΐ
^3 h Unser Zeichen; O.Z. 1990 nfifs^s.v.4.g
Verfahren zur Herstellung von substituierten Carbonsäuren
Es ist bekannt, daß man sekundäre und tertiäre Alkylchloride
unter den Bedingungen der Frledel-Crafts-Synthese an Vinylidenchlorid addieren kann (L. Schmerling, J. Amer. Chem. Soc.
Ii, 701 (1949)). Dabei entstehen neben Dichlorolefinen die
erwarteten 1,1,1-Triohloralkane. So erhält man z.B. aus
t-Butylchlorid und Vinylidenchlorid 1,1,1-Trichlor-^jJ-dimethylbutan.
Weiterhin ist es aus der USA-Patentschrift 2 598 4jO bekannt,
1,1,1-Trichloralkane mit 90 bis 95 #iger Schwefelsaure bei
Temperaturen von 90 bis 1200C (vgl* Beispiele) zu Carbonsäuren
zu verseifen.
Wollte man gemäß diesem bekannten Stand der Technik Carbonsäuren
herstellen, so ergäben sich einige Nachteile und Einschränkungen.
Zunächst erfordert diese Art der Herstellung einen Prozeß in
zwei Stufen, nämliöh die Addition des Alkylhalogenids an
Vinylidenchlorid als Friedel-Crafts-Synthese und die anschließende Verseifung des Additionsproduktes mit Schwefelsäure.
Ferner wäre man in der Auswahl des Reaktionspartners in der
ersten Stufe auf das Halogenid beschränkt. Schließlich wäre man nicht in der Lage, auf diese Weise arylsubstituierte
Carbonsäuren wie ß-Pheny!buttersäure und Diphenylpropionsäure
herzustellen, da die hohen Reaktionstemperaturenj Welche bei
Neue Unterlagen (Art, 7 § 1 Abs. 2 'Nr. 1 Satz 3 des Änds^ngsges.· y." 4. .9. Ii- l·/:.
59/65 - " ■ . ' ;!! '·■■ ■ '
9 0 9815/1 194 <;:
-2- O.Z. 1990
17.5.1968
der Verseifung angewendet werden müßten, eine solche Synthese
ausschließen*
Es wurde nun gefunden,' daß man substituierte Carbonsäuren
der allgemeinen Formel
_ 1
R2 - C - CH2 - COOH,
t
in welcher R1, Rg und R, die Methyl- und die Äthylgruppe
darstellen oder zum Adamantangerüst verbunden sind, R. und R2 zu einem cycloaliphatischen Ringsystem mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen verbunden sind und R, dann eine Methylgruppe
bedeutet oder R- und/ oder R2 eine Phenylgruppe darstellen
oder zum Norbornylrest verbunden sind und R, dann Wasserstoff
bedeutet) vorteilhaft herstellen kann, wenn man Verbindungen det» allgemeinen Formel
R2 - C - X ι
in welcher R1, R2 und.R, die oben angeführte Bedeutung
haben und X Brom, Chlor, den Formiat-, Acetat-, Propionat· oder Arylsulfonatrest oder die Hydroxylgruppe bedeutet t
oder die den betreffenden Alkoholen zugrunde liegenden Olefine auf Vinylidenchlorid in 8o bis 90 #iger Schwefelsäure
bei 0 bis 150C einwirken läßt* , ·
■'■'■{
9.098 15/1194
17.5.
Bei dem vorliegenden Stand der Technik konnte nicht ohne weiteres
erwartet werden, daß unter Einhalten, der aufgezeigten Bedingungen
in glatter Reaktion in einer Stufe direkt und unter schonenden Bedingungen
(0 bis 15°C) die erwünschten Carbonsäuren erhältlich sind.
Es konnte ebenso nicht erwartet werden, daß auch arylsubstituierte
Carbonsäuren wie ß-Pheny!buttersäure und ß-Phenylhydrozimtsäure,
welche bisher durch das bekannte Verfahren des Standes der Technik
überhaupt nicht zugänglich Waren, nun in so einfacher Weise herstellbar sind. Vorteilhaft ist auch die Möglichkeit der Anwendung
der häufig leichter zugänglichen Olefine und Alkohole anstelle der Chloride. Die Umsetzung findet ohne Zusatz eines Katalysators
statt, jedoch kann eine Menge von 5 bis 10 % eines Friedel-Crafts-Katalysators
wie Bortrifluorid die Reaktionsgeschwindigkeit beträchtlich
steigern.
In der Reihe der tertiären Alkohole bzw. deren Ester reagiert am
besten t-Butanol bzw. t-Butylchlorid mit Vinylidenchlorid zu t-Butylessigsäure.
Höhermolekulare acyclische oder cyclische Carbinole wie Diäthylmethylcarbinol oder 1-Methy!cyclohexanol lassen sich
nur noch in Ausbeuten bis zu 15 % in die entsprechenden Carbonsäuren
überführen. Die Carbonsäuresynthese versagt vollständig im
Falle des Triphenylcarbinols und des Cumylalkoholsf. Im Gegensatz
dazu ermöglicht die Reaktionsfreudigkeit des 1-Bromadamantans eine
einfache Gewinnung der 1-Adamantanylessigsäure. [
In der Reihe der sekundären Alkohole oder von diesen abgeleiteten
Olefine sind am besten geeignet Benzhydrol, Methylphenylcarbinol
und Norbornen.
Die nach dem Verfahren der Anmeldung erhältlichen Carbonsäuren lassen sich verwenden als wertvolle Ausgangsverbindungen für Synthesen
in der pharmazeutischen Industrie und in der RiechstoffIndustrie;
direkte Verwendung finden sie .als Weichmacher, als Zusatz
von Gerblaugen, Beizen und Vulkanisationsmitteln, als Oxydationska-
talysatoren in Form der Cobalt- und Mangansalze· j
'9 0 9815/119 4 ' I
1518688.
O.Z, 1990 17.5.1968
Beispiel 1 . . .
a) ein Gemisch von 92,5 g (1 Mol) t-Butylchlorid und 97 g (1 Mol)
Vinylidenchlorid wird innerhalb von 2 Stunden in 200 ecm 90 #ige ■
Schwefelsäure unter Rühren eingetropft. Während des Eintropfens
hält man die Reaktionstemperatur auf 0 bis 50G und läßt sie im Verlaufe
weiterer vier Stunden auf 10 bis 200C ansteigen. Den entweichenden
Chlorwasserstoff leitet man durch eine auf -8o°C gekühlte Falle, in der sich bei Reaktionsschluß 42 bis 45 g eines nahezu
äquimolaren Gemisches von Vinylidenchlorid und t-Butylehlorid angesammelt
haben. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches erfolgt durch Eingießen in Eiswasser, Ausäthern und Fraktionierung an einei
50 ecm FUllkörperkolonne. Bei 80 bis 820C (13 Torr) gehen 64 g
t-Butylessigsäure (70 % Ausbeute) Über.
b) Verwendet man anstelle von t-Butylchlorid bei sonst gleicher Re
aktionsführung Ho g t-Butylacetat, so gewinnt man 6l g-t-Bufcylesslgsäure
(67 % Ausbeute).
öH,-
?H3
J-Cl
J-Cl
+CH2-COl
(H2SO4/H2O)
η ·','■■
Beispiel 2 ... ■ . J .
Eine Aufschlämmung von 92 g <0,5 Mol) Benzhydrol und 97 g (1 Mol) Vinylidenchlorid
werden wie oben in 200 ecm 90 %iger Schwefelsäure zur Umsetzung
gebracht. Das beim Versetzen mit Eiswasser ausfallende Produkt behandelt man mit heißer verdünnter Natronlauge und gewinnt durch Ansäuern
der alkalischen Lösung 8o g ß-Phenylhydroziintsftiire. Auebeute
ti $j gchnip* 148 bis 16S9C. .„.„„ ■ ' ^: ■ yK· ·.
90.9 815/1194
■ Beispiel 3 . "—
! 122 g (1 Mol) Phenylmethylcarbinol und 291 g (3 Mol) Vinylidenchlorid läßt j
ι man wie in dem vorhergehenden Beispiel reagieren. Am Ende der Reaktion*
! beträgt der ,Kühlfalleninhalt 88 bis 90 g Vinylidenchlorid. Das'flüssige Re- j
aktionsprodukt wird mit Äther aufgenommen, und nach dem Verdampfen
des Äthers werden die Carbonsäuren durch Erwärmen mit verdünnter
■■■■-■"·-■■' ■ · " . .'
Natronlauge in Lösung gebracht. Beim Destillieren der durch Ansäuern ι
gewonnenen Carbonsäurefraktion an einer 20 ecm-Kolonne erhalt man 82 g I
I Methyihydfozimtsäure (50 % Ausbeute, Kp1 ,_, »112 bis ll3eC) und
..2J* gjiökersiedende Anteile als Kolbenr.ückstand, '
O | Ο-OH - | +CH_ | «001, t |
ί
"■V |
ι ,, ■ *. 1 ..,_ - 1 |
0/H2 | |||||
- --*■■(—--^-J-J
-CHg-OOgH
Beispiel 4 \ ■
!Eine Lösung von 20 g Bromadamantan (0,094 Mol) in 45 g Vinylidenchlorid
! i.0,48 Mol) wird bei 5°C durch Eintropfen in 80 ml 90 %iger Schwefel- |
■säure, welche 14 g Bortrifluorid enthält,· zur Umsetzung gebracht. Die j
Eintropfzeit beträgt 1 Stunde. Man läßt 3 Stunden nachreagieren und rei- ;
nigt die beim Eingießen in Eis was s er ausfallende rohe Adamantanylessigsäure
durch Losen in 10 %iger isfatronlauge und Ansäuern der filtrierten Salzlösung mit verdünnter Schwefelsäure. ... ' , ,' I ;t j
Atiabeüte 12, 5 g (70 %h Schmp. = 134 bisJL36eC. ·. .j_ ■· ; V- J1 ...j
+CH2-COl2
CH2-OO2Hi
909815/1194 BAD ORtefNAL
O. Z. 1990 17.5.1§έ£
! Eine Mischung von 94 g Norborrien (1 Mol) und 194 g Vinylidenchlorid j
! (2 Mol) läßt man wie in Beispiel 1 bei 150C in 320 ml 98 %iger Schwefel- ·<
säuref der,56 g Bortrifluorid zugesetzt sind, reagieren« Nach dem.Zer-'
setzen· mit Eiswasser und Aufnehmen in Äther liefert die Fraktionierung \
im Vakuum 100 g <65 %) Norbornylessigsäure, ,',,.·;; .'.'..'..'.''.. ι
Siedeptirikt 110 bis 112eC/2 Torrj n^° .! 1,4820.
9098 15/1194
BAD ORIGINAL '
BAD ORIGINAL '
Claims (1)
17.5.i960
Patentans prüche
· Verfahren zur' Herstellung von substituierten Carbonsäuren , ■'
[der allgemeinen Formel · '. ., .· ,'ir , . λ'·:·:!.^ >λ;„.·./,;J1*<-Vm-Y'>'·
: ;-■.·-·/ ·· ^'-,",V-.. . R .. c «-ch«·'- COOH , •.:^"·'1·" ■■'·■■" -i{ I /yiWq
■ ■ ■■■..:.·: Β, · ■■■· ■. ■ ■■■" · :/:-v
in welcher R1, Rg und R, die Methyl- und die Äthylgruppe "'· ■
darstellen öder zum Adamantangerüst verbunden sind * "R^ ;
und R2 zu einem cycloaliphatischen Ringsystem mit 5 oder :
β Kohlenstoffatomen verbunden sind und R, dann eine Methyl- .*,.
gruppe bedeutet oder R^ und/oder R2 eine Phenylgruppe .
darstallen oder zum Norborny!rest verbunden sind und RJ .darin]
Wasserstoff bedeute t, dad U rc h" g e. k βΤΪΓη ζ e~ilT~h
η © 'ft i daß «mn Verbindungen der allgemeinen Formel·. -;!';,
■ I ..
R2 - C- X
in welcher R1, R2 und R, die oben angeführte Bedeutung ·
haben und X Brom, Chlor, denJFormiat-, Äcetat-,"Prbpionat-)
•oder Arylsulfonatrest oder die Hydroxylgruppe bedeutet, ;
oder die den betreffenden Alkoholen zugrunde liegenden ,·; ·.
•Olefine auf Vinylidenchlorid in 80 bis 90 #iger Schwefel- .
säure bei.O bis 150C einwirken läßt· . !'..s'j-,:.^;-·■;.= ·:·.'^:;-^.,-·:.·■',,.
CH2- COOH
909815/1194
Neue Unterlagen [Μ. 7 § 1 Abs. 2 Nr. l Salz 3 des Anderunsjsgea. v. 4.9.
BADORfGINAL
O «Ζ. 1990
CH5
CH2 - COOH
- COOH
, ι
CH2 - COOH H
CH
; ' vV.:' " ·
1 '"I- ■· η Vt
CH2 - COOH
CH2 - COOH
9815/1194
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US571714A US3637821A (en) | 1965-08-21 | 1966-08-11 | Process for the production of substituted acetic acids |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0036702 | 1965-08-21 | ||
DEC0036702 | 1965-08-21 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1518668A1 true DE1518668A1 (de) | 1969-04-10 |
DE1518668C DE1518668C (de) | 1973-03-08 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH484026A (de) | 1970-01-15 |
GB1149291A (en) | 1969-04-23 |
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Date | Code | Title | Description |
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
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