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Geschirrspülmaschine Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine
mit Einrichtungen zum Umwälzen des Waschwassers unter gleichzeitiger Drucksteigerung
und zum Besprühen des innerhalb eines allseitig geschlossenen Waschtroges in einen
Geschirrkorb o. dgl. eingelegten Geschirrs.
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Alle bisher bekannten handelsüblichen Geschirrspülmaschinen weisen
den Mangel .auf";, daß Geschirr mit schwer lösbaren Rückständen infolge des nur
mit geringem Druck auftreffenden Waschwassers unzureichend gereinigt wird. Solche
Rückstände, wie sie vor allem in zum Braten und Kochen benutzten Tiegeln, Kasserollen.
und
Töpfen auftreten, lassen sich im allgemeinen nur mit erheblichem Aufwand an manueller
Arbeit unter Zuhilfenahme kratzender oder schabender Geräte entfernen. Deshalb lassen
sich solche Geschirre in einer Geschirrspülmaschine nur in den seltensten-Fällen
befriedigend reinigen. Auch nach längerem Einweichen sind diese Rückstände nicht
vollständig zu beseitigen, da durch den Einweichvorgang nur die für das Einweichwasser
aufnahmefähigen Bestandteile zur Ablösung vorbereitet werden. Geronnene Proteine,
die fast immer beim Garen von Lebens-Mitteln entstehen,, oder ausgehärtetes Kasein
behalten ihre KonsisIenz und Haftfähigkeit und widerstehen der Quellwirkung des
Wassers. .
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Diesem Übelstand kann zwar durch eine.enteprechende Steigerung des
Wasserdruckes in der Geschirrspülmaschine wirkungsvoll begegnet werden. Beispielsweise
erhöht eine mehrstufige Kreiselpumpe den Wasserdruck beträchtlich. . Daher sind-auch
bereits Kreiselpumpen=Aggregate, deren Motor für zwei Drehzahlen ausgebildet und
mit entsprechenden Schalteinrichtungen ausgerüstet ist, zur wahlweisen Druckerhöhung
des Waschwassers vorgeschlagen worden. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen sind jedoch,
auch abgesehen
von den hohen Gestehungs-Kosten, nicht befriedigend.
Solche Aggregate erfodern einen ziemlich hohen zusätzlichen-Aufwand hinsichtlich
der wasserführenden Teile und der Sprüheinrichtungen, wodurch die Herstellungs-Kosten
einer solchermaßen konstruierten Geschirrspülmaschine beachtlich ansteigen. Unter
technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten wirkt das Mißverhältnis zwischen
dem Aufwand und dem beabsichtigten Zweck recht störend,` da, gemessen an der Gesamtbelastung
der Geschirrspülmaschine, Waschwasser mit hohem-Druck nur relativ selten benötigt
wird. Auch kann bei unsachgemäßem Einlegen des Geschirrs in den Geschirrkorb der
Druck des Wasserstrahles vor Erreichen der mit den Rückständen behafteten Geschirre,
teilweise vernichtet werden Schließlich darf nicht übersehen werden, daß bei Einsatz,
der erwähnten. Mittel der Erhöhung des Wasserdruckes verhältnismäßig enge Grenzen
gesetzt sind. -Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Geschirrspülmaschine-zu schaffen,
die bei geringem zusätzlichen Kostenaufwand, unter Beibehaltung der bekannten Einrichtungen
zum Umwälzen und zur geringen Druckerhöhung des Waschwassers Geschirr mit schwer
lösbaren Rückständen
selbsttätig zufriedenstellend zu reinigen erlaubt,
Diese Aufgabe wird an einer Geschirrspülmaschine der eingangs erwähnten Gattung
erfindungsgemäß gelöst, durch mindestens einen in Zeitintervallen Waschwasser stoßartig
mit hohem Druck aus einer Düse mit begrenztem Sprühbereich auf einen in dem Geschirrkorb
vorgesehenen Platz für mit schwer lösbaren Rückständen behaftetes Geschirr drückenden,
zusätzlichen Druckentwickler, z.B. eine Kolbenpumpe o. dgl. und durch mechanische
Mittel, z.B. ein Getriebe mit einem Getriebemotor o. dgl:, die jeweils vor der Wirkphase
des Druckentwicklers Kraft in. einen Kraftspeicher, z.Bö eine Druckfeder o.. dgl.,
eintragen, dessen potentielle Energie nach ihrer Enthemmung das Ausstoßen des Waschwassers
bewirkt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Effindung
ist die Kolbenpumpe mit ihrem Zylinderdeckel an den Boden des Spültroges angeflanscht,
wobei die Kolbenstange- des zweckmäßig selbstdichtenden, elastischen Kolbens den
Zylinderboden durchdringt. Hierbei kann als Kraftspeicher eine Druckfeder-dienen,
die als koaxial zur Kolbenstange zwischen dem Zylinderboden und dem Kolben angeordnete
Schraubenfeder ausgebildet ist.
Der einfach wirkende Kolben stößt
bei seinem Aufwärtshub das Waschwasser aus und saugt es beim Abwärtshub an.
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Die zum Spannen der Druckfeder verwendeten mechanischen und Betrieblichen
Mittel bestehen vorzugsweise aus einem einarmigen Hebel mit fixem Drehpunkt, an
dessen freiem Ende (Kraftangriffspunkt) die Kolbenstange angelenkt ist, wobei als
Ausgleich der sich bei der Bewegung ändernden Distanz zwischen dem Drehpunkt des
Hebels und der Kolbenstange zweckmäßig ein Langloch vorgesehen-ist, und aus einer
von einem Getriebemotor angetriebenen, spiralförmigen, auf den Kraftangriffspunkt
des Hebels einwirkenden Kurvenscheibe. Bei deren Umdrehung wird der Hebel und damit
der Kolben unter gleichzeitigem Spannen der Druckfeder abwärts bewegt und auf diese
Weise der Saughub vollzogen. Am Ende der Umdrehung der Kurvenscheibe, also am höchsten
Punkt der Kurvenbahn, erfolgt sodann die Freigabe des Hebels und die damit verbundene
Enthemmung der Druckfeder bewirkt den Arbeitshub des Kolbens.
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Um zu erreichen, daß der harte Wasserstrahl nicht immer auf dieselbe
Stelle des Geschirrs auftrifft, sondein
über die zu reinigende
Fläche wandert, kann in Weiterführung des Erfindungsgedankens die Düse mit einem
Tangentialschlitz versehen sein, der seinerseits infolge der Rückstoßwirkung des
N1iasserstrahls ein Drehmoment entstehen läßto Zu diesem Zweck ist beispielsweise
die Düse in dem Zylinderdeckel um ihre Längsachse drehbar gelagert. In weiterer
Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung kann der Düse auch die Aufgabe eines Ventils
zufallen; zur Lösung dieser Teilaufgabe ist-die Düse zweckmäßig auch längsverschieblich
gelagert und trägt einen, an ihrem unteren in den Zylinderraum ragenden Ende ringförmigen
Ventilteller, der beim Aufwärtshub im Zylinderdeckel vorgesehene Saugöffnungen verschließt.
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Zur Begrenzung des Ventilspiels ist auf-den, aus dem Zylinder herausragenden
Teil der Düse, ein Hing aufgezogen, der während- des Saughubs dem Zylinderdeckel
von außen anliegt. ' Bei der Bfthickung der Geschirrspülmaschine mit leicht zu reinigendem
Geschirr ist Druckwasser nicht . -erforderlich. Demzufolge ist erfindungsgemäß eine
Schalteinrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe der Getriebemotor wahlweise an: bzw.
abgeschaltet werden kann. Da
der Druckwasserstrahl auch bei den
Klarspülgängen nicht gebraucht wird, kann die Schaltvorrichtung in anderer Ausbildung
auch so beschaffen sein, daß der Getriebemotnr nur während der eigentlichen Waschvorgänge
engeschaltet wird.
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.Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorzüge des Gegenstandes der Erfindung
sind in der nachstehenden Beschreibung der beigefügten Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine darstellt, erläutert. Die Zeichnung
zeigt den erfindungsgemäß wesentlichen Teil der Geschirrspülmaschine als Ausbruch
in Vorderansicht, teilweise im Vertikalschnitt.
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Unter dem Boden des Spültroges 1 ist eine Umwälzpumpe 2 angeordnet,
die saugseitig mit einer Filtereinrichtung 3, druckseitig mit einem Standrohr 4
in Verbind.ung steht. Das Standrohr durchdringt den Boden des Spültroges 7 und trägt
an seinem oberen Ende die rotierbaren Spülarme 5. In entsprechendem Abstand von
dem Standrohr 4 weist der Boden des Spültroges 1 eine kreisrunde Ausnehmung auf,
an die der Zylinder 6 einer
Kolbenpumpe 7-angeflanscht ist. Der
einfach nach oben wirkende, selbstdichtende Kolben 8 aus elastischem ,Material erhält
seinen Wirkungsantrieb von einer koaxial zu der Kolbenstange 9 angeordneten Schraubendruckfeder
10. Z ur besseren Druckverteilung sind-an den Enden der Druckfeder 10 Druckscheiben
11, 12 vorgesehen, deren obere 11 dem Kölben 8 direkt, deren untere 12 dem Kolbenboden
13 unter Zwischenlage einer Dichtungsscheibe 1¢ anliegt.
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Der Kolbenstange 9 ist ein einarmiger Hebel 15 angelenkt, der zum
Zweck des Distanzausgleiches ein Langloch 16 aufweist und dessen Drehpunkt 17 sich
ineinem an entsprechender Stelle des Maschinengestells 18 befestigten Lagerbock
19 befindet. Zur Verminderung des Reibungswiderstandes ist an der Kolbenstange 9
eine in das Langloch 16 eingreifende Rolle 20 vorgesehen. Einer weiteren Rolle 21,
die sich auf dem Hebel 15 befindet, liegt eine von einem Getriebemotor 22 angetriebene
Kurvenscheibe 23 mit spiralförmiger Kurvenbahn an.
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Der Zylinderdeckel 2¢ ist mit einer sowohl ' translatorisch als auch_rotatorisch
geführten Düse 25 versehen, die zum Spültrog 1 hineinen Tangentialschlitz 16
und
am unteren, im Zylinderraum befindlichen Ende einen ringförmigen Ventilteller 27
aufweist. Ein auf der Außenseite der Düse 25 befestigter Ring 28 bestimmt durch
seine Zage das Ventilspiel des Ventiltellers 27e der seinerseits im angedrückten
Zustand mehrere im Zylinderdeckel 24 vorgesehene Saugöffnungen 29 flüssigkeitsdicht
verschließt.
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Um die Kolbenpumpe 7 ihrer bestimmungsgemäßen Aufgabe zuzuführen,
ist innerhalb ihres Strahlbereiches in dem auf Rollen 30 in den Spültrog 1 einschiebbaren
Geschirrkorb 31 ein besonders gekennzeichneter Platz vorgesehen, der der Aufnahme
des mit schwer lösbaren Rückständen behafteten Geschirrs 32 dient.
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Die Wirkungsweise und der funktionsmäßige Arbeitsablauf der vorstehend
beschriebenen Geschirrspülmaschine ist folgende.
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Nach dem Einlegen des beaonders verschmutzten Geschirrs 32 auf den
hierfür vorgesehenen Platz in den Geschirrkorb 31 und Einschieben desselben in den
Spültrog 1 wird die Geschirrspülmaschine durch Einschalten
eines
- in der Zeichnung nicht wiedergegebenen Programmschaltwerkes in Gang gesetzt, welches
innerhalb des aus mehreren Wasch- und Spülgängen bestehenden Waschzyklus jeweils
den Zulauf des Frischwassers, das Aufheizen und Umwälzen der Waschlauge sowie das
Absaugen des Schmutzwassers steuert: Durch Betätigen eines - in der Zeichnung ebenfälls
nicht dargestellten --besonderen Schalters wird der Stromkreis des Getriebemotors
22 an -das PrograLimschaltwerk angeschlossen, das diesen (22) ausschließlich während
der :'laschvorgänge .in Tätigkeit setzt. Der Getriebemotor 22 bringt die Kurvenscheibe
23 in Umlauf, wobei etwa zwei Umdrehungen pro Minute ausgeführt werden."Tnfolge
der spiralförmigen Kurvenbahn der Kurvenscheibe 23 wird der Hebel 1-5 gegen die
Kraft der Druckfeder 10 nach unten gedrängt und gleichzeitig der Saughub des Kolbens
8 vollzogen. Dabei löst sich der Ventilteller 27 von den Saugöffnungen 29, und das
Waschwasser kann in den Zylinder 6 der Kolbenpumpe 7 einströmen. Nachdem die Kurvenscheibe
23 eine Umdrehung ausgeführt` hat und - relativ gesehen .- die Rolle 21 des Hebels
15 am Ende der Kurvenbahn angelangt ist, erfolgt deren plötzliche Freigabe, wodurch
die potentielle Energie der Druckfeder 10 frei wird, die dann den Arbeitshub des
.
Kolbens 8, d.h. das Ausstoßen des Waschwassers bewirkt.
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Im Anfang des Ausstoßvorgangs erlangt das Waschwasser eine hohe Strömungsgeschwindigkeit,
so da@der Ventilheller 27 infolge der hierbei entstehenden Druckdifferenz an den
Zylinderdeckel 2¢ angehoben wird und die Saugöffnungen 29 verschließt. Da :auf dem
kurzen Weg, den der Ventilteller 27 zurücklegt, als Folge des an dem Tangentialschlitz
26 auftretenden Rückstoßes. ein Drehmoment entsteht, vollführt die Düse 25 mit dem
.Ventilteller 27 eine .aus Translation und Rotation zusammengesetzte Bewegung. Infolgedessen
ändert der Wasserstrahl bei jedem Arbeitshub des Kolbens 8 seine Richtung und beaufschlagt
während eines Waschvorganges mehrmals die gesamte Fläche des Sprühbereiches der
Düse 25.
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Die hohe kinetische Energie des Wasserstrahles wird beim Auftreffen
auf die am Geschirr festhaftenden Rückstände größtenteils in mechanische Arbeit
umgesetzt. Dabei werden von dem Pralldruck jedes Wasserstrahls Partikel der Rückstände
abgelöst und anschließend von dem aus den Sprüharmen 5 austretenden Wasserschwall
weggeschwemmt.
Auf diese Weise findet der harte Wasserstrahl immer
wieder neue Angriffsflächen der Rückstände vor, so daß 3n verhältnismäßig kurzer
Zeit die zufriedenstellende Reinigung -'äl1er Geschirre bewerkstelligt wird.