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Die Erfindung betrifft eine automatische Verehromungsvorrichtung mit
wenigstens einem um eine vertikale Achse rotierenden Galvanisierungsbehälter mit
kathodischer Oberfläche; gegen die der zu galvanisierende Gegenstand durch die Zentrifugalkraft
gedrückt wird, wobei die Zentrifugalkraft periodisch geändert wird.
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Bei einer bekannten Verchromungsvorrichtung dieser Art, wie sie im
wesentlichen in den F i g. 1 und 2 dargestellt ist, wird eine möglichst gleichmäßige
Verchromung der zur galvanisierenden Gegenstände dadurch erzielt, däfder Behälter
periodisch beschleunigt und verlangsamt wird. Der hierfür erforderliche Energieaufwand
is@X..jedoch beträchtlich, und die zur Kraftübertragung erforderlichen Teile werden
dabei erheÜfich beansprucht. Im übrigen kann die Frequenz der Zentrifugalkraftänderung
bei der bekannten Anordnung nicht all in hoch gewählt werden, weil beim Abbremsen
und- Beschleunigen beträchtliche Massen beteiligt sind.
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Ziel der Erfindung ist somit eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung, welche ohne das Erfordernis einer fortwährenden Beschleunigung und Abbremsung
des Antriebs eine sehr gleichmäßige und dabei schonende Behandlung der zu galvanisierenden
Gegenstände gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der mit einem
an ihm befestigten Anodenkörper versehene, rotierende Galvanisierungsbehälter zusätzlich
um eine weitere vertikale Achse drehbar ist. Durch die erfindungsgemäße überlagerung
zweier Drehbewegungen-werden trotz gleichförmigen Drehantriebes periodisch wechselnde
Kräfte parallel zur Behälterinnenwand auf die zu galvanisierenden Gegenstände ausgeübt,
so daß diese dem Anodenkörper fortwährend andere Teile ihrer Oberfläche darbieten
und somit eine gleichmäßige Behandlung gewährleistet ist.
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Zweckmäßigerweise wird eine Anzahl von auf der Innenwand des Galvanisierungsbehälters
angeordneten Streifen versehen, die der Führung der zu galvanisierenden Gegenstände
dienen: Des- weiteren kann die Ausbildung vorteilhafterweise drart sein, daß auf
der kathodischen Oberfläche des Galvanisierungsbehälters konkave und konvexe Flächen
ausgebildet sind, vön denen. die ersteren mit Kunstharz ausgefüllt sind, und daß
die ganze übrige Oberfläche des Galvanisierungsbehälters mit Ausnahme der kathodischen
Oberfläche mit Kunstharz bedeckt ist.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise in der Zeichnung erläutert;
in dieser zeigt F i g. 1 in einem Axialschnitt eine automatische Verchromungsvorrichtung,
die im wesentlichen dem Stand der Technik entspricht, F i g. 2 einen Schnitt nach
Linie A -A in F i g.1, F i g. 3 im Axialschnitt eine gemäß der Erfindung
ausgebildete Vorrichtung und F i g. 4 eine schematische Draufsicht der Vorrichtung
nach F i g. 3 zur Erläuterung des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips.
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F i g. 1 zeigt eine im wesentlichen bekannte Anordnung, die einen
rotierenden Galvanisierungsbehälter 1 aufweist, der sich derart nach oben erweitert,
daß der in ihn eingebrachte zu galvanisierende Gegenstand 14 unter dem Einfluß der
bei der Rotation erzeugten Zentrifugalkraft allmählich an der Wand nach oben wandern
kann. Am Boden des Behälters 1 ist ein Auslaßkanal 2 angeordnet, dessen oberes Ende
durch ein mittels einer Bedienungsstange 9 betätigtes Ventil 10 geöffnet und geschlossen
wird. Ein Schleifkontakt aus Kohle 7 ist am unteren Ende des Galvanisierungsbehälters
1 angeordnet. Ein zusammen mit dem Galvanisierungsbehälter 1 umlaufender Anodenkörper
3 weist einen vertikal nach unten ragenden Zylinder 4 auf, zwischen dem und
der kathodischen Oberfläche des Galvanisierungsbehälters 1 ein Zwischenraum
d belassen ist. Ein Isolator 5
ist zwischen dem Anodenkörper 3 und dem Behälter
1 vorgesehen, so daß diese Teile gegeneinander elektrisch isoliert sind. In Abständen
sind innerhalb des Zwischenraumes d senkrechte Streifen 6 (F i g. 2) angeordnet,
welche erfindungsgemäß die zu galvanisierenden Gegenstände 14 führen. Ein Schleifkontakt
aus Kohle 8 liegt am Anodenkörper 3 an. Weiter sind ein Träger 11 für den Galvanisierungsbehälter
1 und ein mit dem Behälter 1 drehfest verbundenes Antriebsrad 12 vorgesehen. Durch
eine Einfüllöffnung 13 werden der Elektrolyt und die zu galvanisierenden Gegenstände
14 zugeführt. Als Beispiel für den zu galvanisierenden Gegenstand sind in F i g.
1 und 2 Bolzen 14 angedeutet:.. -'=- .. .
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F i g. 3 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, bei der zwei
oder drei rotierende Galvanisierungsbehälter 1 so angeordnet sind, daß sie sich
nicht nur um ihre eigene-Achse drehen, sondern zuslaitzlich noch auf einer gemeinsamen
Kreisbahn umlaufen. Die Behälter 1 selbst sind ähnlich wie der an Hand von F i g.
1 und 2 beschriebene aufgebaut. Zwei Galvanisierungsbehälter 1 befinden sich auf
einem Drehtisch 16, -der um eine zentrale Drehachse 15 in Umlauf versetzt
werden kann. Der Umfang jedes der beiden Galvanisierungsbehälter ist oben mit einem
Zahnkranz 17 versehen, der mit dem feststehenden Zahnrad 18 des oberen Teils der
Achse 15 in Eingriff steht, wodurch die Rotation jedes der beiden Galvanisierungsbehälter_um
seine eigene Achse zustande kommt. Mit 19 ist eine Verbindungsplatte der beiden
Galvanisierungsbehälter bezeichnet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt: Zunächst wird
der obere Teil der Auslaßöffnung 2 mit dem Ventil 10 geschlossen, und eine
gewisse Menge des Elektrolyten und von zu galvanisierenden Gegenständen 14 wird
in den Galvanisierungsbehälter 1 durch die Einfüllöffnung 13 gegeben. Dann wird
die Vorrichtung durch einen nicht dargestellten Motor in Umdrehung versetzt. über
die Rotationsachse 15 wird der Drehtisch 16 angetrieben, so daß die Galvanisierungsbehälter
1 um die Achse 15 als Zentrum herumgeführt werden, wie es durch Pfeile a in F i
g. 4 angedeutet ist. Gleichzeitig drehen sich die Galvanisierungsbehälter
1 auch um ihre eigene Achse, wie das durch die Pfeile b angedeutet ist. Diese
Eigendrehung wird durch die Zahnkränze 17 bewirkt, welche mit dem feststehenden
Zahnrad 18 auf dem oberen Teil der zentralen Rotationsachse 15 in Eingriff stehen.
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Zusammen mit den Behältern 1 dreht sich auch der Anodenkörper 3. Die
zu galvanisierenden Gegenstände wie z. B. Bolzen 14; die zunächst in den Behälter
1 eingebracht werden und auf seinem Boden lagern; werden unter dem Einfiuß der durch
die Rotation hervorgerufenen Zentrifugalkraft gezwungen, längs der Innenwandung
des Behälters - und ständig an diese gedrückt - nach oben zu wandern, so daß sie
schließlich an der kathodischen Oberfläche des
Behälters 1 haften.
Gleichzeitig wird auch der Elektrolyt gegen die Seitenwände gepreßt, so daß er sich
in dem Zwischenraum d zwischen dem Zylinder 4 des Anodenkörpers 3 und der kathodischen
Oberfläche des Behälters 1 befindet. Durch den Elektrolyten zwischen der anodischen
und der kathodischen Oberfläche werden die Gegenstände in bekannter Weise verchromt.
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Um den Gegenständen einen gleichmäßigen überzug zu verleihen, wird
den Behältern 1 erfindungsgemäß eine zweifache Rotation erteilt. Dies bewirkt, daß
sich die Lage, in der die zu glavanisierenden Gegenstände gegen die kathodische
Oberfläche gedrückt werden, ständig verändert, so daß eine gleichförmige Galvanisierung
gewährleistet wird. Die Bedienungsstange 9 wird schließlich angehoben, um das Ventil
10 zu öffnen und damit die galvanisierten Gegenstände nach unten durch den
Äuslaß 2 austreten zu lassen.