-
Vorrichtung zum Hindurchleiten einseitig offener Hohlkörper durch
die vordere Absperrvorlage von Blankglühöfen Es sind verschiedene Verfahren bekanntgeworden,
einseitig offene Hohlkörper durch die vordere Absperrvorlage von Blankglühöfen hindurchzuführen
mit dem Bestreben, daß von den einseitig offenen Hohlkörpern weder sauerstoffhaltige
Luft noch Absperrflüssigkeit in den Glühraum des Ofens mitgeführt wird. Man hat
z. B. vorgeschlagen, die einseitig offenen Hohlkörper in mit Durchbrüchen versehene
runde Füll- oder Glühbüchsen wahllos ' durcheinanderliegend einzufüllen und vermittels
einer Transportkette mit Anschlagstiften, gegen die sich die Büchsen legen, durch
die Flüssigkeitsabschlüsse sowie durch den Ofen zu leiten. Die Anschlagstifte sind
so weit voneinander entfernt, daß die runden Füllbüchsen zwischen ihnen eine viertel
Umdrehung ausführen können. Diese Rotation tritt im vorderen Flüssigkeitsabschluß
sowie in einer hinter. diesem liegenden Entleerungskammer der Hülsen von Flüssigkeit
dadurch ein, daß die Transportkette durch Leitrollen bzw. Leitflächen in eine ab-
und dann aufsteigende Bewegungsrichtung gewendet wird und die Büchsen an der Wendestelle
infolge Eigengewichtes gegen die vor- bzw. rückwärtigen Anschlagstifte rollen.
-
Eine viertel Umdrehung genügt jedoch nicht, um jedes in den Büchsen
befindliche Werkstück in eine Lage zu versetzen, die im Flüssigkeitsabschluß ein
Ausströmen der Luft und ein Einströmen der Absperrflüssigkeit und in der Entleerungskammer
den umgekehrten Vorgang ermöglicht. Die Folge ist, daß sowohl Luft als auch Wasser
von den Werkstücken in den Ofen mitgeführt werden, was ein einwandfreies Blankglühen
naturgemäß in Frage stellt. Außerdem sind die Füllbüchsen eine sehr lästige und
in der Anschaffung und im Betriebe sehr teure Beigabe.
-
Zur Vermeidung dieser 'Mängel sind ferner Durchgangsöfen bekaantgeworden,
bei welchen die Werkstücke durch den Flüssigkeitsabschluß mittels Fördermittel oder
Leitkörper hindurchgeführt werden und deren «Merkmal darin besteht, daß sämtliche
Hohlkörper mit ihren geschlossenen Enden in gleicher Weise von den Fördermitteln
bzw. Leitkörpern übernommen werden und daß mittels der Fördermittel bzw. Leitkörper
die geschlossenen Enden sämtlicher Hohlkörper tiefer ' und bei oder nach dem Herausheben
aus dem Flüssigkeitsbade höher gelagert «-erden als die offenen Enden, um zunächst
ein vollständiges Füllen und hierauf ein vollständiges Entleeren des Innenraumes
der Hohlkörper mit bzw. von der Flüssigkeit zu erzielen. Bei dieser Anordnung war
es jedoch notwendig, die Hohlkörper vor dem Einbringen in das Flüssigkeitsbad gleichzurichten.
-
Die nachstehend beschriebene Erfindung vermeidet nun ein vorheriges
Gleichrichten der einseitig offenen Hohlkörper und erzielt
trotzdem
zunächst ein vollständiges Füllen der einseitig offenen Hohlkörper mit der Absperrflüssigkeit
und dann ein vollständiges Entleeren derselben von der Absperrflüssigkeit vor Eintritt
in den Glühraum. Bei der neuen Vorrichtung ist an einer nach Art einer @,%rassertasse
nach außen luftdicht abgeschlossenen Absperrv orlage eine zur Waagerechten geneigte
Leitfläche angeordnet. auf der die Hohlkörper ungerichtet, jedoch mit zur Leitfläche
parallel liegenden Längsachsen außerhalb der Absperrflüssigkeit in einer kreis-bzw.
zickzackförmigen Bahn entlang geführt werden, wobei die Hohlkörper regellos durcheinanderliegend
in die mit einer Einschüttrinne versehene Absperrvorlage gelangen und durch Wenden
o. dgl. die in ihnen enthaltene Luft vor der Eintauchkante der Wassertasse abgeben.
-
Die durcheinanderliegenden einseitig offenen Hohlkörper mit ihren
Achsen parallel zur Führungsbahn zu lagern, geschieht durch Entnahme der Werkstücke
aus der Vorratsmasse vermittels Zellen, deren Wandung annähernd die Höhe der Werkstücke
besitzt. Diese Zellen werden zweckmäßig so groß gewählt, daß die Werkstücke, parallel
zur Führungsfläche liegend, jede Achsenrichtung einnehmen können. Es können also
in einer Zelle Werkstücke liegen mit verschieden gerichteten Längsachsen. Das Sichübereinanderlagern
der Werkstücke wird z. B. durch Abstreifer, unter denen die Zellen sich entlang
bewegen, vermieden.
-
Eine Ausführung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß die zur
Waagerechten geneigte Leitfläche in einem schräg liegenden, an seiner tiefsten Stelle
mit der Absperrflüssigkeit gefüllten Behälter angeordnet ist, in dem eine am Umfange
mit Zellen versehene drehbare Scheibe die Werkstücke zu dem Ausfallkanal befördert,
der in der absteigenden Werkstückbahn, am besten kurz oberhalb des Spiegels der
Absperrflüssigkeit, sich befindet.
-
Eine andere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, der zur Waagerechten
geneigten Leitfläche die Form einer zickzackförmig verlaufenden Rinne mit siebartigen
Führungsflächen zu geben, unter denen sich luftdicht verschlossene Behälter befinden,
die mit der Absperrflüssigkeit in Verbindung stehen.
-
Auch läßt sich der Ausfallkanal der zuerst genannten Vorrichtung zweckmäßig
als zickzackförmige Rinne, wie vorgenannt, ausbilden.
-
Die beiliegenden Abbildungen veranschaulichen das Wesen des Erfindungsgedankens
an Hand von Ausführungsbeispielen.
-
Es zeigen: Abb. i einen Schnitt durch eine Beschikkungströmmel mit
kurz oberhalb des Flüssigkeitsspiegel angeordnetem geradem . Ausfallkanal (Schnitt
nach A-A der Abb.2). Abb. 2 eine Draufsicht in Pfeilrichtung auf die Abb. i, Abb.
3 wie Abb. i, jedoch mit am höchsten Punkte der Trommel angeordnetem zickzackförmigem
Ausfallkanal, Abb. 4 wie Abb. t, jedoch mit zickzackförmigem Ausfallkanal.
-
In den Abbildungen bedeutet a eine schräg liegende Trommel, innerhalb
derer sich eine an ihrem Umfange in #an sich bekannter Weise mit Zellen b ausgerüstete
geneigte Scheibe c dreht. An der tiefsten Stelle im Innern der Trommel sammelt sich
die zur Absperrung dienende Flüssigkeit e an. Die Trommel ist nach außen abgedeckt,
z. B. derart, daß das Deckblech f mit einer Kante g in die Absperrflüssigkeit hineinragt,
so daß jeder Körper, der in das Innere der Trommel d gelangt, durch die Absperrflüssigkeit
hindurchgeführt werden muß. Die von den Zellen b mitgenommenen Werkstücke lt werden
dem Ausfallkanal i der Beschickungsvorrichtung zugeführt, der mit einem Blankglühofen
k, z. B. einem Drehherdofen, nach außen luftdicht abgeschlossen, in Verbindung steht.
Dieser Ausfallkanal i. wird vorzugsweise nicht an der höchsten Stelle der Trommel
a, sondern kurz oberhalb des Spiegels der Absperrflüssigkeit e derart angebracht,
daß die von -den Zellen b mitgeführten Werkstücke h über den höchsten Punkt der
Trommel d zum Ausfallkanal i geleitet werden müssen. Kurz über dem Flüssigkeitsspiegel
auf der Seite. auf der die Werkstücke h aus der Flüssigkeit heraustreten, sind ein
oder mehrere Abstreifer Z vorgesehen, die dafür Sorge tragen, daß sämtliche Hohlkörper
h mit ihrer Längsachse parallel zur Führungsfläche d1 liegen, indem die überstehenden
Werkstücke abgeworfen oder zwischen die anderen eingeschoben werden. Vorzugsweise
sieht man einen möglichst niedrigen Flüssigkeitsspiegel vor, um die Werkstücke
lt auf einer möglichst großen, von der Flüssigkeit nicht bedeckten Kreisbahn
zum Ausfallkanal i zu bringen. Beim Durchlaufen dieser Kreisbahn erhalten nun sämtliche
einseitig offenen Hohlkörper eine Lage, in welcher die offenen Enden tiefer liegen
als die geschlossenen. Wie auch immer die parallel zur Führungsfläche liegende Längsachse
der Hohlkörper sonst gerichtet ist, entweder wird die Flüssigkeit auf der aufsteigenden
Bahn oder aber auf der absteigenden Bahn ausgegossen (Abb. 2).
-
Um nun zu verhüten, daß die ausgegossene Flüssigkeit in den Ausfallkanal
i hineinfließt, sind tun diesen Ausnehmungen in vorgesehen, in einer Form, die dem
Wasser den Rückfluß zur Absperrflüssigkeit gestattet, jedoch die
Förderung
der Werkstücke h nicht stört. Statt der Ausnehmungen 7n kann auch eine siebartige
Führungsfläche vorhanden sein, unter der sich ein luftdicht verschlossener Behälter
befindet, der mit der Absperrflüssigkeit in Verbindung steht. Gleichfalls empfiehlt
es sich, die Zellenscheibe c nicht unmittelbar auf der Führungsfläche a1 aufliegen
zu lassen, sondern zum ungestörten Abfluß der ausgegossenen Absperrflüssigkeit einen
Zwischenraum zwischen der Scheibe - und der Werkstückbahn vorzusehen. Die wahllos
in die in der Beschickungstrommel a befindlicheAbsperrflüssigkeit eingeschütteten
Werkstücke h füllen sich erfahrungsgemäß restlos mit der Absperrflüssigkeit. Das
Füllen der Körper wird sehr begünstigt durch die Zellenwände, die die darüber befindlichen
Werkstücke in Bewegung hält .und ihnen alle möglichen Lagen erteilt. Für ein gutes
Füllen der Zellen ist es zweckmäßig, die Einfüllstelle a.. an der Trommel a so flach
zu legen, daß die Werkstücke 7a gerade noch rutschen. Der Einfüllstelle gegenüber
befindet sich ein Begrenzungsblech d.
-
Ist es nicht möglich, .den Ausfallkanal i der Beschickungsvorrichtung
an einer Stelle kurz vor dem Eintritt der Zellen bin die Absperrflüssigkeit anzubringen,
so können die Werkstücke la auch am höchsten Punkt der Trommel a abgenommen werden.
U m hierbei auch eine Entleerung derjenigen Werkstücke vor Eintritt .in den Glühofen
zu erreichen, die sich in der aufsteigenden Werkstückbahn nicht entleert hatten,
wird der Ausfallkanal i= zickzackförmig ausgebildet, derart, daß zunächst eine links
und dann rechts bzw. umgekehrt geneigte Werkstückbahn entsteht, bei deren Durchlaufen
sich die Werkstücke so weit um ihre offenen bzw. geschlossenen Enden drehen, daß
,die geschlossenen Enden tiefer liegen als .die offenen, wenn vor Durchlaufen der
Bahnknickung die offenen Enden tiefer gelegen hatten als die geschlossenen und umgekehrt.
Zur Unterstützung der Drehbewegung der Werkstücke kann vorteilhaft ein Anschlagnverwendet
werden (Abb.3). Hierbei müssen .die Führungsflächen o1 und o2 siebartige Beschaffenheit
zeigen, damit die ausgegossene Flüssigkeit durch das Sieb nach unten versickern
kann. Unter der siebartigen Führungsfläche (o1, o2) ist ein luftdicht verschlossener
Behälter p angebracht, der lediglich eine Verbindung q mit der in der Trommel befindlichen
Absperrflüssigkeit zum Rücklauf besitzt.
-
Es ist auch möglich, einen zickzackförmig verlaufenden Ausfallkanal
i= zu benutzen, ohne daß eine Zellenscheibe c der beschriebenen Art verwendet wird,
z. B. unter Heranziehung einer andersgearteten Einrichtung zum Befördern der Werkstücke
aus der Absperrflüssigkeit zu dem Ausfallkanal.. Auch kann der Ausfallkanal i2 mehrere
zickzackförmig verlaufende Führungsflächen erhalten.
-
Ferner liegt auch nichts im Wege, einen zickzackförmigen Ausfallkanal
i= vorzusehen bei Anordnung :desselben an einer Stelle kurz vor dem Eintritt der
Zellen in die Absperrflüssigkeit (Abb. q.). In diesem Falle kommt man mit verhältnismäßig
kleinen Trommeln a und Scheiben c aus.
-
Der Gegenstand der Erfindung läßt sich auch vorteilhaft verwenden,
wenn einseitig offene Hohlkörper durch Flüssigkeitsbäder geführt werden und sich
beim Eintritt in diese füllen und beim Austritt wieder entleeren sollen, zur Vermeidung
der unerwünschten Mitnahme von Flüssigkeiten, z. B. beim Beizen und darauffolgendem
Abspülen einseitig offener Hohlkörper nach Glühvorgängen. In .diesem Falle könnte
man z. B. mehrere Vorrichtungen übereinanderstellen und die oberste mit der Beizflüssigkeit
füllen und die tiefer liegenden mit Spülflüssigkeit. Eine derart beschaffene Beizanlage
läßt sich z. B. im Verein mit einem Blankglühofen, der die beschriebene Beschickungsvorrichtung
aufweist, verwenden. Es lassen sich dann mittels der Beizvorrichtung die einseitig
offenen Hohlkörper, die beim Anfahren des Ofens in der noch sauerstoffhaltigen Ofenatmosphäre
oxydieren, reinigen.
-
Zur Durchführung .des Erfindungsgedankens gibt es noch weitere Möglichkeiten
als die in der Beschreibung und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen.
Wesentlich ist dabei lediglich, daß in einer nach Art einer Wassertasse nach außen
luftdicht abgeschlossenen Absperrvorlage eine zur Waagerechten geneigte Leitfläche
angeordnet ist,- auf der die Hohlkörper angerichtet, jedoch mit zur Leitfläche parallel
liegenden Längsachsen außerhalb der Absperrflüssigkeit in einer kreis- bzw. zickzackförmigen
Bahn entlang geführt werden, wobei die Hohlkörper regellos durcheinänderliegend
in die mit einer Einschüttrinne versehene Absperrvorlage gelangen und durch Wenden
oder dergleichen die ihnen enthaltene Luft vor der Eintauchkante der Wassertasse
abgeben.