DE1301522B - Kontinuierlich arbeitender Polymerisationsreaktor - Google Patents
Kontinuierlich arbeitender PolymerisationsreaktorInfo
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Description
Ein nicht zum Stande der Technik gehörendes Hohlwandung, die von einem Medium durchflossen
kontinuierliches Polymerisationsverfahren besteht im sein kann, welches im Innern des Behälters die gewesentlichen darin, daß man einem zu behandelnden wünschte Temperatur aufrechterhält. Die Enden des
Gemisch während der Dauer der Polymerisations- Behälters 1 sind durch Deckel 2 und 3 dicht verreaktion
auf einem aufsteigenden Durchlaufweg eine 5 schlossen.
gleichmäßige Fortschrittsbewegung erteilt, so daß Auf den Deckeln 2 und 3 sind koaxial mit der Be-
die Verweilzeiten des Gemisches in jedem Normal- hälterachse zwei Scheiben 4 und 5 mit Hilfe von Zapquerschnitt
des Durchlaufweges gleich sind. fen drehbar gelagert. Wenigstens eine dieser Scheiben
Man erhält dann eine Polymerisation ohne Rück- hat einen nicht dargestellten Drehantrieb. Innerhalb
lauf, und zwar insbesondere infolge des Fortfalls der io <jer Scheiben 4 und 5 sind in gegenüber der Scheiben-Wandeffekte,
die bei bekannten Reaktoren auftreten. achse exzentrischer Anordnung zwei Drehzapfen 6
Zur Durchführung dieses Verfahrens wurde auch bzw. 7 gelagert, die mit einem mit diesem Zapfen
ein Reaktor vorgeschlagen, der im wesentlichen aus koaxialen Zylinder 8 in Verbindung stehen. Der
einem zylindrischen Behälter mit geregelter Tempera- Zylinder 8 erstreckt sich über die ganze Höhe des
tür und/oder geregeltem Druck besteht, an dessen 15 Behälters 1, und sein Radius ist im wesentlichen gleich
beiden Enden ein Einlaß und ein Auslaß des zu be- dem Abstand zwischen der Achse der Zapfen 6 und 7
handelnden Gemisches vorhanden sind. Im übrigen und der Innenwand des Behälters 1.
sind Umwälzorgane vorgesehen, mit deren Hilfe es In dem Zylinder 8 gleitet in Richtung seines Durchmöglich
ist, die Arbeitsbedingungen des erwähnten messers eine Wand 9, die sich über die ganze Höhe
Verfahrens zu erfüllen, und zwar insbesondere hin- so des Behälters 1 erstreckt und gegenüber dem Behälter
sichtlich der Abkratzung der Wände des Behälters, schwenkbar von Drehzapfen 10 und 11 getragen
um einen Abbau infolge von Wandeffekten zu ver- wird, welche in den Deckeln 2 bzw. 3 drehbar gelameiden.
gert sind und eine Achse bilden, die sich in unmittel-
Es hat sich nun gezeigt, daß ein solcher Reaktor barer Nachbarschaft der Innenwand des Behälters besowohl
in chemischer als auch in thermischer Hin- as findet.
sieht keine ganz vollkommene Homogenität des Ge- Die Wand 9 weist eine Anzahl von öffnungen 12
misches zu erzielen vermag. Die vorliegende Erfin- auf, deren Anzahl aus weiter unten angegebenen
dung hat deshalb die Aufgabe, einen Reaktor der Gründen in dem oberen Bereich des Behälters größer
erwähnten Art zu schaffen, der den Erfordernissen ist als in dem unteren Bereich desselben,
der Ausführung des in Rede stehenden Polymeri- 30 Der Abstand zwischen der Wand 9 und der Innensationsverfahrens
in noch vollkommenerer Weise ge- wand des Behälters ist zweckmäßig regelbar, und
recht wird. zwar insbesondere in dem Fall, wo der Reaktor auch
Erfindungsgemäß bestehen die Umwälzorgane zu als Mischer Verwendung finden soll. In der Zeichdiesem
Zweck aus einer senkrechten Wand mit zwei nung ist nur rein schematisch eine Regelvorrichtung
horizontal gegeneinander beweglichen Teilen, von 35 für diesen Abstand dargestellt, durch welche je nach
denen der eine Teil gegenüber dem Behälter um Wunsch die Wand 9 mit der Innenwand des Behäleine
zu der Behälterachse parallele Achse schwenk- ters in Berührung gebracht werden kann. Die Drehbar
gelagert ist, die sich in der Nähe der Behälter- zapfen 10 und 11 sind zu diesem Zweck in Schuhen
wand befindet. Der andere Teil ist drehbar auf einer 10 α und 11 α gelagert, die in Gleitführungen in den
Scheibe gelagert, die ihrerseits gegenüber dem Behäl- 40 Deckeln 2 und 3 verschiebbar sind. Jeder dieser
ter um eine parallele und zweckmäßig mit der Behäl- Schuhe steht beispielsweise mit einer Schraube 10 b,
terachse zusammenfallende Achse in Drehung ver- 11 b in Verbindung, die mit einem entsprechenden
setzt wird. Gewinde in den Deckeln 2 und 3 im Eingriff steht.
Wird der Reaktor als Mischer verwendet, so ist es Das aus dem Zylinder 8 und der Trennwand 9 ge-
außerdem zweckmäßig, daß der Zwischenraum zwi- 45 bildete Ganze ist oben mit dem Ausdruck »Wand mit
sehen der Schwenkachse der senkrechten Wand und zwei gegeneinander beweglichen Elementen« bezeichder
Behälterwand, in deren Nähe diese Achse ange- net worden. Diese »Wand« bildet demzufolge in dem
ordnet ist, mit Hilfe irgendwelcher Mittel bis zu sei- Reaktor zwei Kammern 13 und 14 von veränderner
vollständigen Beseitigung einstellbar ist. Auf diese lichem Volumen. Wenn sich die Scheibe 4 in der in
Weise kann der Reaktor nach Beendigung des Misch- 50 F i g. 2 durch den Pfeil F angegebenen Richtung
Vorganges vollständig entleert werden. Der Vorteil dreht, so kann man feststellen, daß die Kammer 13
eines solchen Mischers besteht im wesentlichen darin, ein ständig wachsendes Volumen hat, während das
daß sich auf seinen Wänden infolge der ständigen Volumen der Kammer 14 ständig abnimmt,
gegenseitigen Bestreichung der Wände keinerlei Ab- Die Ein- und Auslässe der zu polymerisierenden
lagerungen bilden. 55 oder zu mischenden Stoffe bestehen aus Leitungen
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung 15 bzw. 16, die sich in dem unteren Bereich bzw.
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung dem oberen Bereich des Reaktionsbehälters befinden
eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung und in die Kammer 13 bzw. die Kammer 14, vordargestellt
ist. Es zeigt zugsweise in der Nähe der Schwenkachse der Wand 9 F i g. 1 einen axialen Schnitt durch einen Reaktor 60 einmünden. Eine solche Anordnung erleichtert den
gemäß der Erfindung, wobei sich die bewegliche Durchfluß des zu behandelnden Gemisches und ver-Wand
in der Schnittebene befindet und mindert infolgedessen die zu leistende Pumparbeit.
F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1, wo- Der Betrieb als Polymerisationsreaktor geht folgenbei
sich die bewegliche Zwischenwand gegenüber der dermaßen vor sich:
in Fig. 1 gezeigten Stellung in etwas verlagerter 65 Wenn die Scheibe4 im Sinne des PfeilesF um-
Stellung befindet. läuft, so begrenzen der Zylinder 8 und die Wand 9
Der in der Zeichnung dargestellte Reaktor hat die Kammer 13, deren Volumen zunächst praktisch
einen senkrechten zylindrischen Behälter 1 mit einer gleich Null ist und sich ständig vergrößert, wodurch
nahe dem Einlaß 15 des zu behandelnden Gemisches eine Unterdruckzone erzeugt wird, die die Einströmung
des Gemisches begünstigt. Die Kammer 14, deren Volumen sich gleichzeitig vermindert, erzeugt
in der Nähe des Auslasses 16 eine Überdruckzone, wobei der größte Teil des zu behandelnden Mediums
gezwungen ist, zwischen der Innenwand des Behälters 1 und dem Zylinder 8 hindurchzutreten, wodurch
das Material ausgewalzt wird.
Das Spiel, welches das Verschieben der Wand 9 in dem Zylinder 8 ermöglicht, ist möglichst klein, damit
die richtige Auswalzung des zu behandelnden Materials gesichert ist. Bemerkt sei jedoch, daß der zwischen
dem Zylinder 8 und dem Behälter 1 vorhandene Spalt genügend groß sein muß, damit sich in der
Kammer 14 kein übermäßiger Überdruck einstellt.
Im Verlaufe einer vollständigen Umdrehung der Scheiben 4 und 7 bestreicht der Zylinder 8 die Behälterwandungen,
und die Hin- und Herbewegung der Wand 9 in dem Zylinder 8 verhindert Stauungen an ao
den Wänden, ohne die Bewegung des Materials in Richtung der Reaktorachse zu stören. Die Änderungsgeschwindigkeit der Kammern 13 und 14 und damit
die Drehgeschwindigkeit der Scheiben 4 und 7 darf nicht zu groß sein, um Turbulenzerscheinungen zu as
begrenzen.
Wenn sich die Viskosität des Reaktionsgemisches innerhalb des Reaktors in großem Maße ändert, so
könnten geringe Hin- und Herbewegungen der beiden in den Kammern 13 und 14 befindlichen Materialsäulen
stattfinden. Dieser Vorgang, welcher auf der Ausbildung eines bevorzugten Durchgangsweges in
der Zone geringer Viskosität beruht, kann durch eine Vergrößerung des Durchtrittsquerschnittes in
Abhängigkeit von der Viskosität ausgeglichen werden. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, in der
Wand 9 Öffnungen 12 vorzusehen, deren Anzahl in dem Behälter von unten nach oben hin ansteigt.
Selbstverständlich kann auch jedes andere Mittel Verwendung finden, das die gleiche Wirkung hat
wie diese öffnungen 12. Beispielsweise könnte der Spalt zwischen der der Innenwand des Behälters
direkt gegenüberliegenden senkrechten Kante der Wand 9 und der Behälterwand vom unteren Teil des
Reaktors nach oben hin zunehmen. Die öffnungen 12 ermöglichen auch, die Änderung der Durchlaufgeschwindigkeit
des zu behandelnden Stoffes in der Zone zwischen dem Zylinder 8 und dem Behälter
wenigstens teilweise auszugleichen. Die Durchlaufgeschwindigkeit in der Walzzone ist nämlich variabel,
da die Änderungsgeschwindigkeit der Volumina der Kammern 13 und 14 selbst nicht konstant ist. Die
öffnungen 12 sind in dem Augenblick vollkommen freigegeben, in dem die Änderungsgeschwindigkeit
der Volumina der Kammern 13 und 14 ihren größten Wert hat, d. h., wenn sich der Zylinder 8 gegenüber
der Anlenkstelle der Wand 9 befindet.
Das gleiche Ergebnis könnte auch dadurch erzielt werden, daß die Scheiben 4 und 7 gegenüber der
Behälterachse eine etwas exzentrische Lage erhalten, so daß sich zwischen der Innenwand des Behälters
und dem Zylinder 8 ein veränderlicher Spalt ergibt, der seine maximale Größe hat, wenn sich der Zylinder
in größter Entfernung von der Anlenkstelle der Wand 9 befindet.
Der Mischerbetrieb geht folgendermaßen vor sich: Nach der Einbringung der zu mischenden Stoffe
durch den Einlaß 16 wird der Einlaß durch ein nicht dargestelltes, außerhalb des Behälters befindliches
Absperrorgan verschlossen. Der Auslaß 15 ist ebenfalls durch ein nicht dargestelltes, außerhalb des Behälters
befindliches Absperrorgan verschlossen. Die Vorrichtung wird nun in Betrieb gesetzt, und sie
arbeitet dabei in gleicher Weise wie beim Betriebe als Polymerisationsreaktor. Wenn das Gemisch genügend
homogen ist, öffnet das Absperrorgan die Leitung 15, wobei die Vorrichtung weiterhin in Betrieb
gehalten wird. Das Gemisch wird dann durch diese Leitung herausgedrückt. Um eine vollständige Entleerung
des Behälters herbeizuführen, wird die Wand 9 beispielsweise mit Hilfe der von außen zugänglichen
Schraube 10 b oder durch ein gleichwertiges Mittel der Behälterwand genähert.
Claims (5)
1. Kontinuierlich arbeitender Polymerisationsreaktor mit einem senkrechten zylindrischen Behälter,
der auf einer bestimmten Temperatur und/ oder auf einem bestimmten Druck gehalten wird
und innerhalb dessen eine Umwälzvorrichtung angeordnet ist, gekennzeichnet durch
eine senkrechte Wand aus zwei in waagerechter Richtung gegeneinander beweglichen Elementen,
von denen das eine um eine zur Behälterachse parallele, nahe der Behälterwand verlaufende
Achse schwenkbar gelagert ist, während das andere Element eine drehbare Lagerung auf einer
Scheibe hat, die selbst gegenüber dem Behälter um eine zur Behälterachse parallele und zweckmäßig
mit dieser zusammenfallende Achse gedreht wird.
2. Polymerisationsreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das auf der Scheibe
drehbar angeordnete Wandelement aus zwei Halbzylindern von kreisförmigem Querschnitt besteht,
zwischen denen das andere Wandelement verschiebbar ist.
3. Polymerisationsreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem von
der Scheibe getragenen Wandelement und der Innenwandung des Behälters ein geringer Spalt
vorhanden ist.
4. Polymerisationsreaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eines der Wandelemente, und zwar vorzugsweise das gegenüber dem Behälter
schwenkbare Wandelement Durchlaßöffnungen hat.
5. Polymerisationsreaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen der Innenwandung des Behälters und dem gegenüber dem Behälter schwenkbaren Wandelement in dem Schwenkachsenbereich
vorhandene Spalt regelbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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