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Vorrichtung zur galvanischen Oberflächenbehandlung von Massenteilen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur galvanischen Oberflächenbehandlung von
Massenteilen, wie z. B. zum Aufbringen einer galvanischen Überzugsschicht, zur anodischen
Ätzung oder zum elektrolytischenPolieren. BeisolchenBehandlungen werden die Massenteilchen
in um ihre Achse sich drehenden Behältern untergebracht, in denen, sie ihre Lage
zueinander während der Drehung des Behälters ständig verändern, um eine allseitig
gleichmäßige galvanische Behandlung zu erreichen.
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Es ist mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, die Misch-
und Rollbewegungen von, empfindlichen, z. B, mit Spitzen und scharfen Kanten versehenen
länglichen Massenteilchen so geordnet und kontrollierbar ausführen zu lassen, daß
Beschädigungen der empfindlichen Stellen nicht auftreten können. Bei den bekannten
Apparaten dieser Art dreht sich der Behälter mit gleichförmiger Geschwindigkeit,
während das Durcheinanderfallen der Massenware bzw. das Umwenden dadurch erreicht
wird, daß die Achse schräg steht oder waagerecht liegt. Beim Umlauf derartiger Behälter
werden die Massenteile übereinander hinweggeschüttet, so daß ein gründliches Umwenden
stattfindet. Die bei der Drehung des Behälters an eine höhere Stelle gelangenden
Massenteile fallen über die tiefer liegenden. auf eine tiefer gelegene Stelle.
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Solche Behälter leisten bei der galvanischen. Behandlung von einfachen
unempfindlichen Mass#engütern gute Dienste. Sollen in ihnen aber insbesondere längliche
Teile mit Spitzen und scharfen Kanten behandelt werden, dann erleiden diese empfindlichen
Gegenstände bei der stürzenden
Bewegung Beschädigungen, so daß die
bekannten Behälter für empfindliche Güter nicht zu verwenden sind.
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Demgegenüber bewegt sich der -Behälter bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nicht mit gleichmäßiger Geschwindigkeit. Die Drehbewegung ist vielmehr eine vom
Stillstand zu einem Höchstwert ansteigende und wieder zweckmäßig auf den Stillstand
zurückgehende Bewegung, die sich in kurzen Abständen periodisch wiederholt, wobei
der Drehsinn gleich bleiben oder wechseln kann. Die Achse des Behälters steht im
Gegensatz zu den bekamiten Vorrichtungen senkrecht. Weiterhin hat der Behälter zweckmäßig
als Auflage für die zu behandelnden Massengegenstände auf seinem Grunde eine tellerförmige,
d. h. gewölbte und nach außen aufwärts gehende Form, deren Aufnahmefläche
keinerlei Unebenheiten aufweist, die den im folgenden geschilderten Ablauf der rollenden
und gleHenden Bewegung der Massenteile stören könnten. Auch die Kathoden werden
zweckmäßig so in den- Be- -hälterboden eingelassen, daß keine stören-den Kanten
oder Unebenheiten auftreten.
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Wird eine derartige, mit stabförmiger Massenware beschickte Vorrichtung
in Betrieb gesetzt, dann stellen sich die länglichen Massenartikel mit ihrer Achse
tangential zur Bewegungsrichtung des Behälters ein, weil sie während der Schwingbewegung
eine verschiebende Bewegung gegeneinander ausführen. Außerdem rollen die IStüicke
um ihre- Achse, und zwar rollen sie auf dem gewölbten Tellergrund beim Stillstand
des Behälters zur Mitte hin, während sie, wenn der Teller seine größte Geschwindigkeit
erreicht hat, nach außen in eine höhere Lage gerollt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung fü#hren also längliche Gegenstände
eine Verschiebung gegeneinander in Achsrichtung aus und eine periodisch links- und
rechtsherum gerichtete Rollbe-,Ä,#egung um ihre Achse. Da sich die Verschiebe-und
Rollgeschwindigkeit durch Wahl der richtigen Beschleunigung und der richtigen Tellerwölbung
auf einMindestmaß beschränken lüßt, ist die gleichmäßige galvanIsche Behandlung
von länglichen-Gegenständen, mit scharfen Kanten oder Spitzen ohne Beschädigung
möglich.
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Zur.w.eiterenErhöhung der Gleichmäßigkeit der Rollbewegung kann der
Behälter erfindungsgemäß parabolisch ausgebildet werden" wobei der Rand stärker
als parabolisch und die Mitte ebenfalls stärker als parabolisch gehoben sein kann,
um eine gleichmäßigere Beschickung zu gewährleisten und ein Vagabundieren von einzelnen
Gegenständen zu verhindern.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß der beschriebene
Behälter in einen anderen Behälter hinein-gesetzt wird, der die Badflüssigkeit enthält,
wobei der Antrieb des inneren Behälters von unten durch ein mit dem äußeren Behälter
fest verbundenes Rohr erfolgt. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß der
Raum oberhalb der Blehälter für die Bedienung frei Und zugänglich bleibt. In den
Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Anordnung
des Behälters im Querschnitt mit Antrieb von unten, - Fig. 2 eine Anordnung
des Behälters im Querschnitt mit Antrieb von oben, Fi-. 3 eine Anordnung,
bei der der die Massenteile aufnehmende Behälter von oben her in das Bad eingesetzt
ist, während seinAntrieb von unten erfolgt, .- Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung
nach Fig. 3.
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In Fig. i ist der Behälter i, in dessen parabolischen Boden i,1- mit
stärker als parabolisch gewölbter äußerer Begrenzung - b die Elektroden 2
eingelassen sind, auf den vertikalen, Zapfen 3 aufgesetzt und mit ihm -zur
Übertragung des Drehmomentes durch die Nut 4 des Zapfens 3 und den Bolzen
5 gekuppelt.' Das Gewicht der Anlage wird über den Bund 6 des Zapfens
3 auf das Lager 7
abgesetzt. Der Antrieb des Behälters erfolgt über
einen Winkeltrieb 8, g. Die Gegenelektroden io sind mittels des um ein Gelenk
m schwenkbaren Armes 12 an einem Stativ 13 aufgehängt und können nach oben ausgeschwenkt
werden, damit der Behälter zum Wechsel des Bades oder zur Beschickung nach oben
von dem Zapfen abgehoben werden kann.
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In Fig. 2, ist der Behälter 14 mit seiner ringförmigen, parabolisch
gewölbten Bodenfläche i4#a und den innen und außen stärker als parabolisch aufwärts
gewölbten Seitenflächen i4P und 14c, in dessen Boden 14a die Elektroden 15 eingelassen
sind, an dem vertikalen Wellenzapfen 16 aufgehängt. Zu diesem Zweck weist der Behälter
14 zentral ein mit seinem Boden fest verbundenes Rohr 17 auf, in das der
Wellenzapfen 16 hinein-ragt. Mittels der kulissenförmigen Nut 18, die in das Ende
des Rohres 17 eingearbeitet ist, und des den Zapfen 16 durchdringenden Bolzens ig
erfolgt die Kupplung zur Übertragung der Drehbewegung von dem Zapfen 16 auf den
Behälter 14. Das Gewicht der Anlage wird durch das Lager:2o aufgenommen. Der Antrieb
des Behälters erfolgt durch den Winkeltrieb:zi, 22. Die #Gegenelektroden:23, die
durch den Arm:24 an dem Stativ:25 befestigt sind, können zum Badwechsel und zur
Beschickung des Behälters in diesem Falle an ihrem Ort bleiben. .
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In den Fig. 3 und 4 ist der Badbehälter:26 ruhend gelagert.
Das zentrale Rohr 27 ist mit dem Behälterboden dicht verbunden, so daß die
Antriebswelle:28, die im Lager 2,9 gelagert ist, von unten her durch den Behälter:26
hindurchtreten kann.- Die Antriebswelle:28, durch einen Bund 30
im Lager:29
gehalten, trägt an ihrem unteren Ende ein Antriebsritzel 3 1, in das eine
Zahnstange 3:2
eingreift. Der Antrieb erfolgt von einem Motor 33
über
ein Getriebe, das hier durch ein Zahnräderpaar 34, 35 dargestellt ist. Das
Zahnrad 35 besitzf auf seinem Radkörper einen Kurbelzapfen 36, auf
dem das Ende der schon erwähnten Zahnstange 32
gelagert ist.
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Der Aufnahrnebehälter 37 für das galvanisch zu behandelnde
Gut, der in seinem Boden eingelassen
die Elektroden 38 enthält,
läuft in seinem Zentrum zu einem rohrartigen Schacht 39 aus, dessen oberer
Teil derart ausgebildet ist, daß er auf das dem Rohr 27 herausragende obere
Ende 4o der Welle 28 aufgesetzt und mit diesem drehmonientschlüssig durch
Nut 41 und Bolzen 42 gekuppelt werden kann. Die elektrisch'Ieitende Verbindung zwischen
der elektrischen Zuleitung 43 und den Elektroden 38, die im Schacht
39 oder innerhalb der Wand desselben verlaufen kann, ist hier zeichnerisch
nicht dar-U -
gestellt. Mit den in der in Fig. i und 2 bereits be schriebenen
Ge-enelektroden und ihrer heraus-ZD schwenkbaren Anordnung ist die Anlage vollständig.