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Verfahren zur Verbeoserung der physikalischen Eigenschaften von Polycarbonaten.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften von Polycarbonaten mit wiederkehrenden Einheiten der Formel:
worin R die Bedeutung einer Gruppe der Formeln:
besitzt, in der R1 und R2 Wasserstoffatome oder Chloratome darstellen.
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Polycarbonate dieser Art stellen thermoplastische Kunststoffe dar,
welche eine gute Zähigkeit, Festigkeit, lSitzewiderstandsfähigkeit, Dimensionsstabilität
sowie gute dielektrische Eigenschaften besitzen. Sie lassen sich zu Formkörpern,
Folien und dergl. verarbeiten und eignen sich auch zum beschichten von Oberflächen.
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Die Polycarbonate besitzen Jedoch einen Nachteil, welcher in ihrer
Entflammbarkeit besteht und welcher ihren Anwendungsbereich beschränkt. So können
diese Polymeren beispielsweise nicht zur Herstellung von photographischen Sicherheitsfilmträgern
verwendet werden, die nicht entflammbar sein müssen.
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Weiterhin eignen sich die Polymeren nicht zur Herstellung von Geweben
oder Gewirken, die leicht mit Flammen in BerUhrung kommen können.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, Polycarbonate zu entwickeln,
die nicht entflammbar sind. Gleichzeitig sollten andere Eigenschaften dieser Polymeren,
beispielsweise die Festigkeit von Filmen, die Hitzebeständigkeit, die Steifheit
und dielektrische Eigenschaften, die im Hinblick auf die Verwendung der Polycarbonate
in elektrischen Kondensatoren und dergl. wichtig sind, verbeasert werden.
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Der Erfindung lag die Erkenntnis zu Grunde, dass die gestellte Aufgabe
gelöst werden kann, wenn die Polycarbonate chloriert werden. Es hat sich überraschenderweise
gezeigt, dass durch
die Chlorierung der Polycarbonate nicht nur
nicht enttiainbare Polycarbonate erhalten werden können, sondern dass sich durch
die Chlorierung auch die übrigen physikalischen Eigenschaften verbessern lassen.
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Das Verfahren der Erfindung ist somit dadurch gekennzeichnet, dass
man die Polycarbonate durch Lösen in einem Lösungsmittel einer chlorierenden Verbindung
in Gegenwart von ultraviolettem Licht, sichtbarem Licht und/oder einem freie Radikale
liefernden Katalysator chloriert.
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Durch die Chlorierung werden die Methylgruppen der folgenden Gruppen
der Polycarbonate:
chloriert, wobei-CH2C1 urld-CHC12-Gruppen gebildet werden und -CH3-Gruppen zurückbleiben,
ohne dass ein Polymerabbau erfolgt.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Polycarbonate besitzen
somit die angegebene Formel, worin ein Teil der Wasserstoffatome der Methylgruppen
durch Chloratome ersetzt ist. Polycarbonate mit den erwUnschten Eigenschaften werden
insbesondere dann erhalten, wenn der Anteil an Chlor-substituierten Wasserstoffatomen
so gross ist, dass ein Chlorgehalt
von etwa 5 bis etwa 30 Gev.-%en
bezogen auf das Polymer, vorzugsweise von etwa 20 bis etwa 30 Gew.-%en erhalten
wird. Die quantitative Unterscheidung von -CH2Cl und -CHCl2-Grappen ist ausserordentlich
schwierig. Es wurde Jedoch festgestellt, dass von diesen beiden Gruppen offensichtlich
die Gruppe -CH2Cl die häufiger vorkommende Gruppe ist.
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Die zur Herstellung der Polycarbonate benötigten Ausgangsverbindungen
können durch Umsetzung von Diphenolen lit Phosgen in einem tertiären Amin wie beispielsweise
Pyridin oder TriAthylamin hergestellt werden. Gegebenenfalls kann ein Teil des Amines
durch ein Losungsmittel rAr das Polycarbonat, wie beispielsweise Methylenchlorid
oder Xthylendichlorid ersetzt werden. Normalerweise ist es zweckmässig, Phosgen
in einem geringen Überschuss zu verwenden, Je nach der Feuchtigkeitsmenge im Reaktionssystem.
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Die Polymerisation kann bei Temperaturen von beispielsweise O bis
50°C, vorzugsweise unter etwa 300C durchgeführt werden.
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Die bildung des Polymeren macht sich dabei durch einen Viskositätsanstieg
der Aminlösung bemerkbar. Nach beendigung der Polymerisation kann die Lösung in
Wasser gegeben werden, in welchem das Aminhydrochlorid und überschüssiges Amin gelöst
werden.
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Wurde in Abwesenheit eines anderen Lösungsmittels, wie beispielsweise
Methylenchlorid gearbeitet, so fällt das gebildete Polymer aus. Das Reinwaschen
des Polymeren wird normalerweise erleichtert, wenn ein mit Wasser nicht iischbares
Lösungsmittel, wie beispielsweise Methylenchlorid zugegen ist. Das Polymer kann
dann gründlich mit Wasser gewaschen und durch Zusatz der Lösung in Hexan, Methanol
oder ein anderes Nichtlösungsaittel ausgefällt werden.
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Die Polycarbonate können weiterhin durch Einführen von Phosgen in
eine wässrige Mischung, enthaltend Natriumhydroxyd, das Diphenol, einen Katalysator
und Methylenchlorid hergestellt werden. bei der Einleitung des Phosgen wird dabei
die wässrige Mischung durch Rühren in bewegung gehalten. Das Polymer bildet sich
dann in der Methylenchloridphase.auf. Ein derartiges Herstellungsverrahren wird
beispielsweise von Schnell in der Zeitschrift Ind.
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Eng, Chem., 51, 158 (1959) beschrieben. Verwiesen sei auch auf die
Angaben in der Zeitschrift Angew. Chem., 68, 633 (1956).
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Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass Phosgen in einem Uberschuss
von etwa 5 bis etwa 10 Mol-%en bezogen auf das Diphenol zu verwenden.
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Diphenole mit der Gruppe:
können durch. Kondensation eines geeigneten chlorierten Ketones mit Phenol in konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure hergestellt werden. Geeignete Ketone sind beispielsweise p-Chloroacetophenon;
2,5-Dichloroacetophenon und 3,4-Dichloroacetophenon. Die Herstellung derartiger
Diphenole kann im einzelnen in folgender Weise erfolgen: Ein Mol des Ketones wird
in vier Molen Phenol gelöst. Dann wird eine Spur Mercaptopropionsäure zugesetzt
und gasförmiger Chlor-. wasserstoff In die Reaktionsmischung bei Temperaturen von
etwa
20 bis 600C eingeleitet, bis die Reaktionsmischung gesättigt
ist. Das Reaktionsgefäss wird dann verschlossen und so lange bei Raumtemperatur
gehalten, ois die Reaktion beendet ist, was durch Auskristallisieren des Reaktionsproduktes
aus der Lösung angezeigt wird. Die Reaktionsmischung wird dann zwecks Entfernung
überschüssigen Phenols und anderer flüchtiger Bestandteile dampfdestilliert. Der
Rückstand wird in Diäthylather gelöst, worauf die ätherische Lösung mit verdünntem
Natriumcarbonat extrahiert wird, bis die extrakte farblos sind. Das Bisphenol wird
dann aus der ätherischen Losung mit verdünntem Natriumhydroxyd extrahiert.
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Anschliessend wird die alkalische Lösung mit entfärbender Kohle behandelt
und filtriert, worauf das Filtrat sorgfältig mit verdünnter Chlorwasserstoffsure
angesäuert wird. Das rohe 3isphenol wird dann abfiltriert und aus Methylenchlorid
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel umkristallisiert, wobei ein reines Produkt
erhalten wird.
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In den folgenden beispielen wird die Herstellung von Polycarbonaten
beschrieben, die als Ausgangsverbindungen zur Durchführung des Verrahrens der Erfindung
geeignet sind.
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Beispiel 1: Polycarbonat aus 4,4'-(4-Chloro-α-methylbenzyliden)diphenol
27 9/10 g (0,086 Mole) 4,4'-(4-Chloro-α-methylbenzyliden)-diphenol wurden
in 9,6 g (0,24 Molen) Natriumhydroxyd in 350 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung wurde auf 15 0C abgekühlt, worauf 300 ml destilliertes Methylenchlorid zugesetzt
wurden.
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Unter gutem Rühren wurde dann innerhalb eines Zeitraunos von 15 Minuten
eine Lösung von 9,4 g (0,095 Mole) Phosgen in 50 11
trockenem, destilliertem
Methylenchlorid zugesetzt. Der Zusatz erfolgt so schnell, dass die Reaktionstemperatur
nicht ber 15°C anztieg. Anschliessend wurden 0,05 ml Tri-n-butylamin zugefügt. Das
Rühren wurde bis zu einem Punkt fortgesetzt, an dem die Viskositat der unteren Methylenchloridschicht
eine Durchflussgeschwindigkeit durch eine standartisierte Pipette von 1 Minute und
35 Sekunden besass. Daraufhin wurde genug Eisessig zugesetzt, um das Alkali zu neutralisieren.
Die Methylenchloridlösung des Polymeren wurde von Salzen freigewaschen, so dass
ein klarer Film erhalten wurde, wenn die Lösung auf eine Glasplatte gegossen wurde.
Das Polymer wurde durcil vorsichtiges Ausfällen des Polymeren durch Eingiessen der
viskosen Lösung in 3 Volumina Methylalkohol isoliert. Die Ausbeute an weissem, fasrigem
Polymer betrug 90 % der theoretischen Menge. Das Polymer besass eine Eigenviskosität
von 0,5 in Chloroform.
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Beispiel 2: Polycarbonat aus (4,4'-(3, 4-Dichloro-a-methylbenzyliden)
diphenol Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden die folgenden Verbindungen
umgesetzt: 35,9 g (0, Mol) 4,4'-(3,4-Dichloro-α-methylbenzyliden)diphenol
11,2 (0,28 Mole) Natriumhydroxyd 10,9 g (0,11 Male) Phosgen in 50. ml trockenem,
destilliertem Methylenchlorid 120 ml destifliertes Wasser 190 ml destilliertes Methylenchlorid
1 ml Tri-n-butylamin.
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Die Ausbeute an weissem, faserförmigem Polycarbonat betrug 90 Z der
theoretischen Menge. Das Polycarbonat besass eine Eigenvlskosität von 0,51 in Chloroform.
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Beispiel 3: Polycarbonat aux 4,4'-(2,5-Dichloro-α-methylbenzyliden)diphenol
Das in beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde unter Verwendung der folgenden Verbindnngen
wiederholt: 35,9 g (0,1 Mol) 4, 4'-(2, 5-Dichloro-a-methylbenzyliden) diphenol 11,2
g (0,28 Mole) Natriumhydroxyd 10,9 g (0,11 Mole) Phosgen in 50 ml kaltem, trocken
destilliertem Methylenchlorid 100 ml destilliertes wasser 100 ml destilliertes Methylenchlorid
1 ml Tri-n-butylamiII.
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Es wurde ein weisses, faserartiges Polycarbonat in einer Ausbeute
von 69, 5 Z bezogen auf die theoretische Ausbeute erhalten. Das Polycarbonat besass
eine Eigenviskosität von 0,52 in Chloroform.
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Das Verfahren der Erfindung, d.h. die Chlorierung, kann in der Weise
erfolgen, dass Chlor in Lösnngen der Polymeren in chlorierten aliphatischen oder
aromatischen Kohlenwasserstoffen, die Lösungsmittel für die Polycarbonate darstellen,
eingeleitet wird, während das Reaktionsgefäss mit ultraviolettem oder sichtbarem
Licht belichtet wird oder während periodisch ein freiradikale bildender Katalysator
zugesetzt wird. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Methylenchlorid, #thylendichlorid,
Chloroform,
Totrachlorathan, Pentachloräthan, Chlorobenzol, Dichlorobenzol und dergl., Als besonders
vorteilhaft hat slcfl Tetrachloroäthan erwiesen. Geeignete Katalysatoren uinct beispiels
weise Acetylperoxyd, Benzoylperoxyd und Azoisobutyronitril.
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Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, sowosll eines Katalysator
zu verwenden als auch mit einer Lichtquelle zu bestrahlen.
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Die Chlorierung kann bei Temperaturen von etwa O bis 100 C, vorzugsweise
etwa 20 bis 400C durchgeführt werden. Jei Anwendung n@herer Temperaturen kann ein
Abbau der Polymeren erfolgen, während bei niedrigeren Temperaturen die Chlorierung
nur senr langsam verläuft. Abgesehen von Chlor können noch andere calorierende Verbindungen,
beispielsweise Sulfurylichlorid oder Phosphorpentachlorid verwendet werden. Chlor
at sicii Jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen. Der Zusatz eines HCl-Akzeptors
zur Reaktionsmischung ist nicht erforderlich Gelegentlich kann es Jedoch vorteilhaft
sein, wasser zuzusetzen, um HCl aus der organischen Phase zu entfernen undSoder
pulverisiertes Calciumearbonat zuzusetzen, um den Chlorwasserstoff zu neutralisieren.
In diesen Falle treten wahrend der Chlorierung weniger Polymerausscheidnen auf.
Nach Beendigung der Chlorierung kann die organische schicht mit einer Natriumbicarbo@atlösung
geschwaschen werden, uin die Neutralisation des gesamten Chlorwasserstoffes sicherzustellen.
Wurde Calciumearbonat der Reaktionsmitschung zugesetzt und bleibt etwas Carbonat
zurück, zo kann diesen zunächst abfiltriert werden oder durch Zusatz einer geringen
Menge Essigsäure entfernt werden. Nach gründlich@@ Waschen der Polymerenlösung Witt
Wasser zwecks Entfernung der walze kann die Polymerenlösung langsam in Methylalkonol
oder
ein anderes Nichtlösungsmittel gegossen werden, wobei die
Polymeren in Form weisser fasriger Produkte ausfallen.
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Unter den angegebenen Chlorierungsbedingungen bestehen die chlorierten
Polymeren hauptsåchlich aus Mischungen von Verbindungen mit -CIi2C1-Gruppen, unchlorierten
CH3-Gruppen und -CHCl2-Gruppen. Es hat sich gezeigt, dass die Polymeren sich selbst
aulöschen, wenn etwa 20 % Chlor eingeführt werden. Unter Selbstauslöschen ist gemeint,
dasajeiae Folie des Polymeren unmittelbar nach der Entfernung aus einer Flamme zu
brennen aufhört. Polymere iit noch höheren Chlorgehalten erwiesen sich als noch
resistenter gegenüber brennen. Es hat sich gezeigt, dass Polymere mit Chlor gehalten
bis zu etwa 30 % und noch höheren Chlorgehalten hergestellt werden können.
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Es hat sich weiterhin gezeigt, dass aus diesen Polycarbonaten Polien
mit erhöhtem Elastizitätsmodul hergestellt werden können.
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Der Elastizitätsmodul einer Folie aus 4,4'-Isopropylidendiphenol (Bisphenol
A) Polycarbonat liegt bei etwa 2,31 1 104 kgScm2 (3,3 1 105 psi), während der Elastizitätsmodul
einer Folie aus einem nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Chlor rierten
Polymer mit einem Chlorgehalt von 30 % bei 2,8 x 104 kg/ cm2 (4,0 x 105 psi) liegt.
Infolge des höheren Elastizitätsmoduls ist die Folie, die aus dem nach dem, Verfahren
der Erfindung hergestellten Polymer hergestellt wird, zur Herstellung von Filmtragern
fUr photographische Zwecks geeigneter als ee Folie au einem nicht chlorierten Polymer,
da Filmträger eins hohen Elastizitätsmodul aufweisen sollen. Weiterhin hat sich
gezeigt,
dass durch die Cl. lorlerung die Warme-Formbestandigkeitstemperatur
von Folien aus dem Polymeren erhöht wird, So liegt beispielsweise die Warme-Formbestandigkeitstemperatur
(2 5 Ausdeiinung bei einer Belastung von 3,50 kg/cm2) einer Folie aus 4,4'-Isopropylidendiphenolpolycarbonat
bei 154°C, während die Warme-Formbestandigkeitstemperatur eines Polyearbonates mit
30 % Chlor bei 185°C liegt. Weiterhin werden Produkte mit näheren dielektrischen
Konstanten erhalten, So liegt die dielektrische Konstante einer Folie aus 4,4'-Isopropylidendiphenolpolycarbonat
bei 3,1 bei 1 kc. und 25 bis 1500C, während die dielektrische Konstante einer Folie
aus einem clulorierten Polycarbonat mit einen; Chlorgehalt von 30 % unter den gleichen
Bedingungen bei 3, bis 3,7 liegt.
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Die Hitzestabilitat der chlorierten Polycarbonate kann durch Zusat@
voti etwa 0,1 bis 4 % einer oder mehrerer Verbindungen Zinn der folgenden Typen
verbessert werden: Organische
verbindungen, organische Zinnverbindungen, Epoxyverbindungen, Aziridinylverb irluungerl,
Harnstoffphosphite, ungesattigte aliphatische Fettsauresalze (Cadmium, Zink oder
Zinnsalze) oder pul verisiertes Calciumcarbonat. Diese Stabilisatoren können in
dem Ansatz gelöst oder suspendiert werden, aus dem die Folien gegossen werden. Eine
andere Moglichkeit der Einverleibung dieser Zusatze besteht darin, die Zusatze in
einem Lösungsmittel zu lösen oder zu susperidieren, in der das Polycarbonat unlöslich
ist, beispielsweise in Methanol, die Lösung oder die @uspension dem Polycarbonat
zuzusetzen un d die Lösung oder die Suspension aufzutrocktlets.
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Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung naher veranschaulichen.
. Die angegebenen Viskositätswerte wurden durch Messungen in Chloroform erhalten.
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Beispiel 4: Ein Polycarbonat, hergestellt aus 4,4'-Isopropylidendiphenol
und Phosgen wurde in folgender Weise chloriert.
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3d,l g des Polycarbonates mit einer Eigenviskositat von 1,04 sowie
0,5 g Benzoylperoxyd wurden in 450 ml Tetrachloräthan gelöst, worauf 250 ml Wasser
zugesetzt wurden. Die Mischung wurde in einem Kolben in ein Wasserbad gesetzt und
durch Rührung in Bewegung gehalten. Der Kolben wurde mit einer 300 Watt-Lampe. die
sichtbares Licht ausstrahlte, bestrahlt, wobei langsam 38 g Chlor in die Mischung
eingeleitet wurden. Die Reaktionstemperatur wurde auf 27 bis 320C gehalten. Die
Tetrachlorathanschicht wurde dann mit einer Natriumbicarbonatlösung verrührt, gründlich
mit Wasser gewaschen und anschliessend langsam In iiexan gegossen, wobei das Polymer
in Form eines weissen, - faserartigen Materials ausflel. Die Eigenviskositat des
Polycarbonates betrug Q,7,3. Der Chlorgehalt lag bei 22,5"' %. Eine aus einer Methylenchloridlösung
gegossene Folie war selbstauslöschend und besass folgende Eigenschaften: Zerreissfestigkeit
an der Streckgrenze 815 kg/cm2, Bruchfestigekit 836 kg/cm2, Bruchdehnung 80 %, Elstizitätsmodul
2,66 x 104kg/cm2 (3,8 x 105 psi), Warmeverformungstemperatur (2 % Schrumpf) bei
0,35 kg/cm2 1@0°C.
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Märmeverformungstemperatur (2 % Schrumpf) bei 3,50 kg/cm2 (50 psi)
= 183°C Dielektrizitätskonstante bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C t 3,4 bis 3,6, Dielektrischer
Verlusttaktor bei 1,0 kc. und 25 bis 150°C = 1,0 bis 0,4 %.
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Beispiel 5: Das in Beispiel 4 beschriebene Verfahren wurde wiederholt,
Jedoch wurden diesmal 53 g Chlor zugesetzt. Das erhaltene chlorierte Polycarbonat
enthielt 29,8 % Chlor sowie eine Eigenviskosität von 0,62. Eine Folie, die aus Methylenchlorid
gegossen wurde, war selbstauslaschend und besass folgende Eigenschaften: Zerreissfestigkeit
an der Streckgrenze 885 kg/cm2 (12 600 psi), Bruwhfestigkeit 801 kg/cm2 (11 400
psi), Bruchdehnung 23 S, Elastizitätsmodul 2 8 x 104 kg/cm2 (4,0x105 psi), Wärmeverformungstemperatur
(2 % Dehnung) bei 3,50 kg/cm = 185°C, Dielektrizitätskonstante bei 1,0 kc. und 25
bis 1500C 3,6 bis 3,7, Dielektrischer Verlustfaktor bei 1,0 kc. und 25 bis 150°C
= 0,8 bis 0,5 %.
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Beispiel 6: Das in Beispiel 5 beschrieben Verfahren wurde wiederholt,
Jedoch wurden folgende #nderungen vorgenommen: An Stelle alt lichtbarem Licht wurde
eine UV-Lampe von 275 Watt verwendet. Der Reaktionsmischung wurden 60 g pulverisiertes
Calciumcarbonat zugesetzt. Es wurden weiterhin 45 g Chlor in
die
Reaktionsmischung eingeführt. Das erhaltene clalorierte Polycarbonat enthielt 29,1
£ Chlor und besass eine Eigenviskositat von 0,78. Ein aus einer Methylenchbridlosung
gegossener Film war selbstverlösonend. Der Film besass folgende Eigenschaften: Zerreissfestigkeit
an der Streckgrenze 787 kg/cm2 (11 200 psi), Dehnung 20 %, Elastizitatsmodul 2,94
x 104kg/cm2 (4,2 x 10 psi), Warmeverformungstemperatur (2 s Dehnung) bei 3,50 kg/cm2
= 190°c, Dielektrizitatskonstante bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C = 3,6 bis 3,7, Dielektrischer
Verlustfaktor bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C = 1,-3 bis 0,5 %.
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Beispiel 7: Das Polycarbonat aus 4,4 '-(4-Chloro-α-methylbenzyliden)diphenol
und Phosgen wurde nach dem in beispiel 4 beschriebenen Verfahren chloriert. Das
chlorierte Polycarbonat enthielt 23,2 ß Chlor.
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Ein aus einer Methylenchloridlösung gegossener Film war selbstausloschend.
Der Film besass die folgenuen Eigenschaften: Zerreissfestigkeit bei der Streckgrenze
710 kg/cm2 (10 100 psi), Dehnung 8 Z, Elastizitätsmodul 2 94 x 104kg/cm2 (4,2 x
105 psi Wärmeverformungstemperatur (2 % Dehnung) 2 bei 3,50 kg/cm2 = 230°C,
Dielektrizitätskonstante
bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C= '3,6 bis 3,7, Dielektrischer Verlustfaktor bei" 1,0
kc. und 25 bis 150°C= 1,0 bis 0,6 %.
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Beispiel 8: Das Polycarbonat aus 4, aus 3,4-Dichoro-a -methylbenzyliden)
diphenyl und Phosgen wurde nach dem in beispiel 4 beschriebenen Verfahren chloriert.
Das Produkt enthielt 30,8 % Chlor.Ein aus einer Methylenchloridlösung gegossener
Film war selbstauslöschend Der Film besass die folgenden Eigenschaften: Zerreissfestigkeit
an der Streckgrenze 836 kg/cm2 (11 900 psi), Dehnung 6 %, Elestizitätsmodul 3,43
x 104 kg/cm2 (4,9 x 105 psi), Wärmeverformungstemperatur (2 % Dehnung) bei 3,50
kg/cm2 = 265°C Dielektrische Konstante bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C = 3,7 bis 3,8,
Dielektrischer Verlustfaktor bei 1,0 kc. und 25 bis 1500C = 1,2 bis 0,7 %.
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Beispiel 9: Das in Beispiel 4 beschriebene Verfahren wurde bei einer
Temperatur von 35 bis 40°C wiederholt, jedoch wurde nicht belichtet.
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Wielmehr wurden 0,5 g Acetylperoxyd zugesetzt. Sobald die Chlorierung
langsam verlief, wurden weitere 0,2 g Acetylperoxyd zugesetzt. Das schliesslich
erhaltene Polymer besass eine Eigenviskosität von 0,54 und einen Chlorgehalt von
20,3 %.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Polycarbonate eignen
sich insbesondere zur erstellung von Folien, Fasern und Faden sowie den verschiedensten
Formkörpern.