DE1493939A1 - Verfahren zur Herstellung eines Systems von amphoterischen Traegern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Systems von amphoterischen TraegernInfo
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Description
Pnre iimiwaii Dipl.-Pliys. GERHARD LlEDL . 8 München 22, SteinsdorfsfraOe
B 2554
Dr. Expl.
1KB-PR0DÜKTER AB, Box 76, Stockholm-Bromma 1 / Schweden
Verfahren zur Herstellung eines Systems von amphoterischen Trägern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Systems von amphoterischen Trägern, das zur isoelektrischen
Fraktionierung von hochmolekularen amphoterischen Stoffen, wie z.B, Proteinen, Toxinen, Antioxinen, bakterischen Antigenen,
Antikörpern, Viren, Hormonen, Enzymen usw„ mittels
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einer stationären Elektrolyse geeignet is*., d.h. einer Elektrolyse,
die konvektionsfrei solange durchgeführt wiri, bi3
keine der Substanzen msiir wesentlichen Konzentrations'inderungen
in der Elektrolysezelle unterworfen ist. Die Έτι'L in ι-mc
betrifft weiterhin die Anwendung des Systems von amphoterischen
Trägern zu verschiedenen Zwecken.
Ein Verfahren zur Darstellung und Fraktionierung von amphoterischen
Stoffen mit Hilfe einer stationären Elektrolyse wurde von Williams & Waterman (Proc.Soc.Exp.Biol.Med.27,
56-59, I929) beschrieben. Dieses Verfahren beruhte im v/es entliehen
auf einer einfachen Weiterentwicklung der bekannten Tatsache, daß reines Natriumhydroxyd und reine Schwefelsäure
bei der Elektrolyse von Natriumsulfat gewonnen v/erden können, wenn eine konvektive Mischung des an der Kathode gebildeten
Alkalis und der an der Anode gebildeten Säure verhindert wird. Das gleiche gilt für andere Säuren und Basen die gegen
anodische Oxydation und kathodische Reduktion resistent sind. Williams & Waterman folgerten deshalb, daß, wenn es gelingt,
eine konvektionsfreie Elektrolyse einer Mischung von amphoterigehen
Stoffen durchzuführen, das Ergebnis so ausfallen muß, daß, je mehr saure amphoterische Stoffe sich, im stationären
Gleichgewicht in der Nähe der Anode ansammeln, umso mehr basische amphoterische Stoffe sich auch in der Nahe der Kathode
befinden müssen. Da jeder amphoterische Stoff die Neigung zeigt,
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den ρίΤ-V/ert der Löaung in Richtung auf seinen eigenen isoelekt
riechen Punkt einzustellen, ergibt sich die Tatsache, daß
d»»r Strom f.ui'^ruiid seiner elektrolytischen Wirkung einen
i H-Gr-idiont erzeugt mit einem von der Anode zur Kathode zuni'hiaenden
pH-Wert. Der genaue Verlauf des pH-Wertes zwischen den l-niden Elektroden hängt von der Menge,, sowie von den
Ei; enschuf ten tier Elektrolyte im System ab.
Die Versuche von Williams & Waterman wurden vielfach verbessert
und verfeinert, so daß da;· vorgenannte Verfahren große
Bedeutung V'.iv die Fraktionierung von biologischen Stoffen,
insbesondere von niederen Peptiden und Aminosäuren, hergestellt
durch Hydrolyse von Proteinen, erhielt. Es vurde bisher jedoch noch nicht festgestellt, dab eine Zerlegung der amphoter!
sehen Stoffe mit dicht nebeneinander liegenden isoelektrisehen
Punkten möglich ist· Die Bedeutung dieses bekannten Verfahrens war deshalb auf die Trennung von amphoteri3chen Stoffen
in drei Hauptgruppen beschränkt; Saure, neutrale und basische
amphoterische Stoffe. Tiselius kar. zu derselben Erkenntnis
hinsichtlich der sehr beschränkten Verwendbarkeit dieses Verfahrens, als'er dasselbe für eine Mischung von Proteinen
anwandte (Svensk Kemisk Tidskr. 5J5, 305, 19Λ1). Zwei so verschiedene
Proteine wie Eialbunin - isoelektrischer Punkt, pi = 4,6 - und Hämoglobin - pi = 7,0 - die mit anderen Verfahren sehr einfach getrennt werden können, konnten mit Hilfe
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der stationären Elektrolyse nicht vollständig voneinander getrennt
werden, sondern lediglich angereichert werden.
Eine Erklärung zu diesen Versuchnergebninsen wurde von Svensson
(Acta Chem.Scan. 15» 325, 1961) gegeben,. Svensson zeigte dabei
in einer theoretischen Analyse, daß bei einem stationären,
vom elektrischen Strom gebildeten pH-Gradienten überhaupt kein amphoterischer Stoff in reinem Zustand existieren kann,
wenn von einer Mischung ausgegangen wird« Jeder amphoterische Stoff ist nämlich selbst bei seinem eigenen Konzentrationsmaximum zumindest durch solche amphoterischen Stoffe verseucht,
die einen benachbarten isoelektricchen Punkt haben. Es zeigte sich weiterhin, daß der Konzentrationsgrad eines
amphoterischen Stoffes innerhalb einer engen Zone umso besser ist, je niedriger der Wert der Diffusionskonstante ist und je
höher der Wert der Ableitung du/d (pH) am isoelektrischen Punkt ist. Mit u ist hierbei die Ionenbeweglichkeit gekennzeichnet.
Es ist bekannt, daß die meisten Aminosäuren und niederen Peptide hohe Diffusionskonstanten und niedrige Werte
der vorgenannten Ableitungen am isoelektrischen Punkt aufweisen. Es ist somit daraus zu schließen, daß theoretisch
keine Möglichkeiten hinsichtlich einer sauberen Trennung von niedrig molekularen Amphoteren mit Hilfe einer stationären
Elektrolyse bestehen.
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Ea ist weiterhin "bekannt, daß Proteine und andere hochmolekulare
amphoteriache Stoffe niedrige Diffusionskonstanten und hohe Werte der Ableitung du/d (pH) am isoelektrischen Punkt
aufweisen. Svensson schloß hieraus, daß es möglich sein müßte, ein Verfahren zur sehr genauen, selektiven Analyse und Fraktionierung
von Proteinen zu entwickeln, vorausgesetzt, daß der pH—Gradient eine gewisse Zeit lang stabil gehalten werden
kann und über die isoelektrischen Punkte des Proteinsystems genügend ausgedehnt werden kann« Der letztgenannten
Bedingung kann dadurch entsprochen werden, daß gewisse Arten von niedrig molekularen amphoterischen Stoffen benutzt werden,
die gleichzeitig bei der Elektrolyse vorhanden sein müssen. Auf diese Art und Weise wurde somit im Prinzip ein amphoterischer
Träger geschaffen, der im wesentlichen auf dem Sachverhalt beruht, daß ein amphoterischer Stoff bei der Elektrolyse
mit anderen ähnlichen amphoterischen Stoffen in der Lage ist, einen leicht veränderlichen pH-Wert zwischen den beiden
Elektroden einzustellen und darüber hinaus eine leicht veränderliche leitfähigkeit zu erzeugen. Die letztgenannte Bedingung
gründet sich darauf, daß es wünschenswert ist, eine nicht zu stark sich ändernde Feldstärke, die im umgekehrten Verhältnis
zum Leitvermögen steht, zu haben, lin amphoterisoher Träger
ermöglicht es, Proteine vollständig voneinander zu trennen· Die letzte Verfahrensstufe besteht dabei darin, die gereinigten
Proteine noch vom amphoterischen Träger-iu trennen,
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was senr einfach mit Hilfe der Dialyse oder mit anderen Verfahren
durchgeführt werden kann, die auf der verschiedenen Molekulargröße der zu trennenden Stoffe beruhen· In speziellen
Anwendungsfällen können jedoch auch andere Verrahren zur
Anwendung kommen, die gegebenenfalls eine noch einfachere und bequemere Trennung von den amphoter!schen Trägern ermöglichen.
In einer zweiten Arbeit (Acta Chem.Scand. IjS, 456, (1962))
wurde von Svensson weiterhin die Auffassung vertreten, daß
die Anforderungen an den amphoterischen Träger an sich wichtiger und mehr zu beachten sind als die Tatsache, daß derselbe
einfach von den zu trennenden Substanzen selbst wieder abgetrennt werden kann. Ausgehend von dieser Einsicht wurden weitere
neue und wertvolle Erkenntnisse über einen amphoterischen Träger gewonnen. Es zeigte sich hierbei, daß ein niedrig
molekularer, amphoterischer Stoff ein guter amphoterischer
Träger ist, wenn er wenigstens zwei pK -Werte in der Nähe
seines eigenen isoelektrischen Punktes aufweist. Histidin mit einem pl-Wert von 7,6 und nächstgelegenen pK -Werten
von 6,10 und 9»18 ist deshalb ein guter amphoterischer Träger, während Glyzin wie alle anderen neutralen Aminosäuren
mit einem pl-Wert von 6,1 und nächetgelegenen pK -Werten von 2,35 und 9»78 ein schlechter amphoterischer Träger ist. Eine
Übersicht über die handelsüblichen, niedrig molekularen amphoterischen Träger zeigt, daß kein Stoff existiert, der
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zwischen pH-Werten von 4 und 8 isoelektrisch ist und daß es
nur-, :;wei Stoffe gibt, die 'zwischen pH-Werten von 7 und 8 isoelektrisch
sind. Es finden sich auch nur wenige Stoffe, die ot f'rlu-ll eines pH-Wertes von 8 isoelektrisch sind. Manche
d'^r im Handel erhältlichen am^hoteriECher. Try.,jer sind sehr
t'-uer, uc dai.} allein hierdurch iie Anwendbarkeit d^a Verfahrt-·:.;·
-{'i.r clark eingeschränkt int. Das Verfahren let jedcch
noch vielmehr durch die Tatsache becci.r-.inkt, dal? es innerhalb
fcwrlo: er jH-Werte überhaupt keine im Handel erhältlichen
am,'. c tericcken Träger gibt.
in ein* r dritten Ar tu-it (Arch.BiocheE.Bioj.hys., Su:-p. 1, 13^.,
19lC) coigte Svensson, daß eine saubere Trennung vcn Proteinen,
die innerhalb vcn pH-Bereichen iHoelek*<-riech sind, wo gute
amjhctericche Träger verfügbar oind, exreriirentell iröglich
ist. Dies ist in Übereinstiimnung mit den theoretischen Erkenntnipyen.
Es konnte gezeigt werden, di.-· zwe. Ircteine mit
isoelektrischen Punkten mit einem Abstand von lediglich 0,1 pH-Einheiten voneinander vollständig getrennt werden
können. Dieses Ergebnis wurde später durch die vorliegende Erfindung bestätigt und sogar noch übertroffen.
Pur den pH-Wertbereich zwischen 0 und 3 sir.d keine amphoterischen
Träger notwendig, da innerhalb dieses Bereiches ein guter pH-Gradient bei der Elektrolyse eines Systems von Säuren
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verschiedener Stärke erhalten v/erden kann. Dies betrifft
starke und sehr schwache Säuren. Das gleiche gilt für einen pH-Wertbereich zwischen 11 und 14, indem ein System von Basen
verschiedener Stärke benutzt werden kann. Die Mehrzahl der Proteine sind jedoch zwischen pH-Werten von 3 und 11
isoelektrisch. Zur Trennung derselben wird somit ein System von amphoterischen Trägern benötigt» deren isoelektri.sche
Punkte ziemlich gleichmäßig zwischen den pH-Werten von 3 und 11 verteilt sind. Es kann ohne Übertreibung gesagt v/erden,
daß die Durchführbarkeit eines Verfahrens zur Analyse und Trennung von Proteinen vollständig von der Beschaffenheit
eines derartigen Systems von amphoterischen Trägern abhängig ist.
Bisher wurden in Ermangelung von geeigneten amphoterischen Trägern im wesentlichen zwei prinzipiell verschiedene V/ege
eingeschlagen. Der erste beruht auf der organisch-chemischen Synthese von verschiedenen amphoterischen Trägern, der zweite
in der partiellen Hydrolyse von Proteinen, die so ausgeführt wird, daß das Hydrolyseprodukt im wesentlichen aus
niederen Peptiden besteht.
Das erste Verfahren ist hauptsächlich dadurch beschränkt, daß die meisten leicht verfügbaren, organischen Protolyte
pEs-Werte aufweisen, die innerhalb eng begrenzter pH-Bereifche
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liegen. So dissoziieren beispielsweise fast alle einwertigen !Carboxylgruppen zwischen pH-Werten von 4 und 5» fast alle
einwertigen aliphatischen Amine zwischen pH-Werten von 9 und 10 und die ineisten aromatischen Amine etwa bei einem
pH-Wert von 5. Mit Hilfe einer Synthese einzelne amphoterische Träger mit gewünschten isoelektrischen Punkten herzustellen,
ist selbst für einen sehr geschickten Pachmann sehr schwierig· In dieser Richtung durchgeführte Syntheseversuche
führten zu keinen nennenswerten Erfolgen. Überdies ist in diesem Zusammenhang noch zu bemerken, daß derartige synthetische
Produkte mit Sicherheit sehr teuer, sein würden.
Das zweite Verfahren führte zu besseren Ergebnissen, da partielle Hydrolysate von Proteinen nach der Entsalzung geeignete
amphoterische Träger in beträchtlicher Menge aufweisen. Im Gegensatz zu dem obengenannten synthetischen Verfahren
ergibt die partielle Hydrolyse von Proteinen direkt die Mischung, d.h. das System von amphoterisehen Trägern, das
zur isoelektrischen Fraktionierung von Proteinen benötigt wird. Dies bedeutet insofern einen Vorteil, als sich hierdurch
eine zeitraubende und teure Rekristallisation oder eine andere Reinigung der einzelnen chemischen Stoffe erübrigt.
Partielle Hydrolysate von Proteinen waren deshalb für die
ι weitere Entwicklung der stationären Elektrolyse von großer
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Bedeutung und ermöglichten <;ine Reihe von geeigneten Protein-Abtrennungen
auf isoelektrischem Weg·
Die Tatsache, daß partielle Hydrolysate von Proteinen ale amphoterische Träger immer noch nicht ganz befriedigen, beruht
auf folgendem Sachverhalt, der bislangnoch nicht erkannt wurde. Die Fraktion eines partiellen Hydrolysates das zwischen
^ pH-Werten von 5 und 6,5 isoelektrisch ist, ist zwar quantitativ
völlig zufriedenstellend, jedoch nicht in Bezug auf die Eigenschaften als amphoterischer Träger. Man erhält deshalb
bei der Elektrolyse eine sehr geringe Leitwirkung innerhalb dieses pH-Bereiches, sowie lokale Überhitzungen innerhalb
dieses Bereiches und eine zu niedrige Feldstärke außerhalb desselben. Ein weiterer Nachteil von partiellen Hydrolysaten
ist darin zu sehen, daß sie selten ganz farblos gemacht werden können. Der amphoterische Träger läßt deshalb
Farbzonen entstehen, die bei der isoelektrischen Trennung von
F gefärbten Proteinen, wie z.B. Hämoglobin und Mioglobin sehr
hinderlich sind.
letztgenannte Tatsache ist nur eine der vielen Forderungen, die an ein System von amphoterisehen Trägern gestellt
werden müssen, denen bisher jedoch noch nicht zufriedenstellend entsprochen werden konnte. Beim isoelektrischen Arbeiten
mit Proteinen genügt es nicht, die Elektrolyse zu beenden,
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d.h. -,-inen stationären Zustand zu erzielen. Ea muß nämlich
au,.·erdein noch möglich sein, die Proteine nach der Elektrolyse
zu lokalisieren und quantitativ den Betrag von Protein zu mfciK-.eii, der sich an verschiedenen Punkten zwischen den Elektroden
angesammelt hat. Aus diesem Grund ist ea sehr v.'ünschenswort,
dt-l: diti- System vor. ariphoterischen Trägern das Analyseverf-ihren
für die Proteine nicht beeinträchtigt. Ein System \"ol Peptiden gibt natürlich für die meisten AnalyBeverfahren,
die für Proteine benutzt werden kennen, eine positive Reaktion,
lediglich Koafrulationsverfahren und besondere Protestaktionen wie die Enzym-Aktivität, Antigen-Aktivität, toxische
Aktivität, Antikörperwirkung Usw. können bei amphoterischen
Trägern benutzt werden, die aus Peptiden bestehen. Für alle
anderen Arten der Proteinanalyee müssen die Peptide zuerst
entfernt werden. Meistens kann dies, um sicher zu sein, mit Hilfe einer Dialyse vorgenommen werden, die zwar einfach,
jedoch sehr zeilraubend ist, besonders deshalb, weil ziemlich
große Peptide nur sehr langsam ausdialysieren. Die einfachste,
bequemste und am häufigsten angewandte Proteinanalyse beruht auf der Ausleuchtung bei 2800 £. Es herrschte deshalb lange
das Bestreben, daß ein System von amphoterischen Trägern fir Licht, sowie höhere Wellenlängen durchlässig ist. Eie partiellen
Hydrolysate genügen dieser Forderung in keiner Weise.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines Systems von amphoterischen Trägern vorgeschlagen, daß aus
mehreren polyprotischen Aminokarbonsäuren besteht, von denen jede mindestens vier schwache protolyticche Gruppen enthält,
wenigstens eine eine !Carboxylgruppe ist und wenigstens eine ein basisches Stickstoffatom, jedoch keine peptidischen Bindungen
enthält. Das System ist dadurch gekennzeichnet, daß es erstens eine große Zahl, d.h. auf jeden Fall wenigstens
" 300 verschiedene chemische Einzelstoffe (Individuale) enthält,
die sich voneinander durch die Zahl der sauren und basischen Gruppen unterscheiden oder, wenn diese Zahl gleich ist, Isomere
und Homologe voneinander sind und daß zweitens jeder einzelne chemische Stoff wenigstens vier, vorzugsweise vier
bis zehn schwache protolytische Gruppen enthält. Ein bevorzugtes System gemäß der Erfindung enthält keine amphoterinchen
Stoffe mit aromatischen Zellen, sondern nur Substanzen aliphatischen oder alizyklischen Charakters. Ein solcher Stoff
k weißt keine Liehtabsorption bei 2800 £ oder darüber auf und
ist dementsprechend besonders gut zum Arbeiten mit Proteinsystemen geeignet, die mit Hilfe von UV-Absorption analysiert
werden müssen.
Da die Zusammensetzung, d.h. das System eine große Zahl von verschiedenen amphoterischen Stoffen mit schwachen protolytischen
Gruppen enthält, ergibt sich ein sehr reiches Spektrum
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von verschiedenen isoelektrischen Punkten innerhalb des
pH-Wertbereiches von 3 bis 11, was eine notwendige Eigenschaft
eines Systems von amphoter!sehen Trägern sein muß.
Aufgrund der polyprotischen Oharakters der einzelnen amphoterischen
Stoffe werden die meisten von ihnen gute Eigenschaften als amphoterische Träger aufweisen. Dies wird nachfolgend
noch näher erläutert·
Aus der physikalischen, organischen Chemie ist es bekannt,
daß zwei protolytische Gruppen innerhalb desselben Moleküls sehr stark ihre gegenseitige Dissosation beeinflussen* Dieser
wechselseitige Einfluß hat immer «lie- Wirkung, dai der
pK -Abstand in einem biprotisehen Molekül größer wird als
s .■ ■. -
dies ohne diesen gegenseitigen Einfluß der fall wärt« Dies
ist einer der Gründe dafür, daß die Versuche der synthetischen Herstellung von biprotiachen, aaphoterisehen Irägera
nicht KU dem gewünschten Begebnis führten. Die surüeketoflende
Wirkung zwischen zwei verschiedenen pK -Werten eines Protolyts ist nicht auf verschiedene protolytische Gruppen beschränkt,
wie sie in einem biprotischen, amphoterischen Stoff vorliegen. Dieser Sachverhalt gilt im gleichen oder sogar
noch in höherem Maß für identische protolytische Gruppen innerhalb desselben Moleküls. Es ist deshalb bei einer zweiwertigen
Säure oder Base theoretisch unmöglich, daß di,e
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pK -Werte einen kleineren Abs ιand voneinander haben, als
0,6 pH-Einheiten. In der Regel liegen sie nämlich noch in einen wesentlich größeren Abstand voneinander.
Dies ist den nachfolgenden Bei3pielen au entnehmen. Di·
pKa-Werte bei 250O betreffen!
Xthylendiamin Diäthylentriamin
PK1 | PlC2 | PX5 | PK4. | pKc |
6,85 | 9»9 | |||
4.34 | 9.13 | 9.94 | ||
3.32 | 6,67 | 9,20 | 9.92 | |
2.65 | 4·25 | 7.8t | 9.08 | 9.92 |
250C
Aus organischen Verbindungen nit Amine- und/oder Imino-^ruppen
fcözm«* «ehr·«· Ho*o1q£· und Ieo*er· uX% vtrtcliitdenen |fB-Werten gewonnen werden, was durch Einführung von d*e 3ticlwtofΓα torn substituierenden Stoffen erfolgt. So können z.B. verschiedene Äthanolamine »it versehiedenen. pK -Werten herge- f
stellt werden. Der EinfluS der Jtthanolgruppe auf den p& -Wert |:
für die Aminogruppe zeigt sich aus der folgenden Homoldgreihei ^
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Eo v/iirde e*rfindung:sgen:iB hergestellt, daß dieser physikalii5ch-chemiBche
Effekt praktisch so benutzt werden kann,
indem man den Molekülen wenigstens 4 oder vorzugsweise bis zu 10 schwache protolytische Gruppen zugibt. Dadurch wird
eine Ansammlung auf der pH-Skala für die verschiedenen Diseoziationsstufen
erreichte sowie ein Paar von pK -Werten in
der Nähe des isoelektrischen Punktes, die dem ainphcterischen
Stoff, aufgezwungen werden, was jedoch für bi- und triprotisehe,
amphoterische Stoffe, die zwischen pH-Werten von 4 und 7 isoelektrisch sind, nahezu unmöglich ist»
Die Kr indung umfaßt ebenso Zusammensetzungen von polyprotischen,
amphoter!sehen Stoffen mit isoelektrischen Punkten,
die innerhalb von pH-Wertbereichen enger verteilt sind als die erwähnten zwischen den pH-Werten vcn 3 und 11. Derartige
Zusammensetzungen, die sich vorzugsweise über nur zwei bis
drei pH-Werteinheiten erstrecken, manchmal sogar nur über eine pH-Werteinheit, sind für eine sehr feine Trennung von
Proteinen nützlich, die nahe nebeneinander gelegene, isoelektrische
Punkte aufweisen, z*B. ein System von Antikörpern, Hämoglobinen, Myoglobinen usw.
Bei einer stationären Elektrolyse einer amphoterisehen Zusammensetzung mit isoelektrischen Punkten zwischen pH-Werten
von 6 und 8 wird ohne Sekundäreffekle ein anodischer pH-Wert
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von ungefähr 6 und ein kathodischer pH-Wert von ungefähr 8
erhalten. Das gesamte Volumen der Elektrolysezelle ist deshalb für die Trennung innerhalb dieses engen pH-Wertbereiches
verfügbare
Das beschriebene System von amphoter!sehen Trägern befriedigt
alle Forderungen, die an ein solches gestellt werden können. Es besteht aus einzelnen amphoterischen Stoffen, deren isoelek-
* trische Punkte innerhalb eines pH-Wertbereiches gut verteilt
sind, was durch Systeme von Säuren und durch Systeme von Basen nicht erreicht werden kann. Die Puffereigenschaften und
die elektrische Leitfähigkeit im isoelektrischen Zustand sind
zufriedenstellend. Weiterhin ist der Vorteil der Farblosigkeit vorhanden. Bei 2800 Ä ist lediglich eine völlig unbedeutende,
leichte Absorption zu beobachten. Keines der üblichen Analyseverfahren für Proteine wird beeinträchtigt. Wie noch nachfolgend
beschrieben wird, sind die Ausgangsstoffe zur Herstellung des Systemes sehr billig, so daß das ganze Verfahren sehr
wirtschaftlich durchgeführt werden kann.
Keiner der einzelnen amphoterischen Träger des Systemes ist im Handel erhältlich. Diese werden vielmehr nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt. Seiner Hatur nach ist dieses Verfahren ein synthetisches, weist jedoch ähnlich wie
das zur Herstellung von partiellen Hydrolysates den Vorteil
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auf, daß es direkt ein ganzes System von amphoterischen Trägern
ergibt. Es taucht deshalb nicht die Schwierigkeit auf, der synthetischen Herstellung von reinen einzelnen chemischen
Stoffen mit nachfolgender Zusammenmischung in bekannten Mengen,
was nämlich ungeheure Kosten verursachen würde·
Die genannte Mischung aus amphoterischen Trägern wird erfindungsgemäß so hergestellt, daß y eine niedrig
molekulare, organische Verbindung mii; wenigstens zwei primären
und/oder sekundären Stickstoffatomen mit einer Säure
zusammengegeben wird, die wenigstens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff -Doppelbindung enthält.
Die niedrig molekulare Stickstoffverbindung bzw. Stickstoffbase weist ein Molekulargewicht von höchstens 500, vorzugsweise
von höchstens 500 auf, Ein oder mehrere Stickstoffatome
können substituiert werden, beispielsweise mit Methyl, Äthyl, lthp,nolamino oder Hydroxyl. Bei diesen organischen Stickstoffverbindungen
sind zwischen zwei Stickstoffatomen höchstens drei, vorzugsweise zwei Kohlenstoffatome angeordnet. Die Verbindung
sollte deshalb folgende Struktur aufweisen» -
- NH - R - flH -.
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Hierbei bedeutet R - (CHp), oder vorzugsweise -CH2-CH2-. Das
benutzte Amin sollte jedoch auf jeden Fall wenigstens einen
pK -Wert aufweisen, der weniger als 8 beträgt. Das benutzte'
Amin ist vorzugsweise aliphatisch. Besonders geeijjr.ete Amine
sind Äthylendiamin, Diäthylendiamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin und Pentaäthylenhexamin. Das Amin kann
jedoch auch alizyklisch und auch heterozyklisch sein oder aromatische Gruppen enthalten, wobei in letzteren Fällen die
hergestellte amphoterische Tragermischung oft eine leichte
Absorption im kritischen Bereich von 2300 Ä zeigt. Es können auch Amine vorteilhaft in der Mischung benutzt werden, wobei
auch ein oder mehrere Amine in der Mischung enthalten sein können.
Die ungesättigte Säure, die gemäß der Erfindung ber.utzt wird,
enthält vorzugsweise eine einzige Doppelbindung und vorzugsweise höchstens 10 Kohlenstoffatome. Die Doppelbindung
sollte inα -ß-Stellung sein. Die Säure ist vorzugsweise eine
ungesättigte aliphatische Säure» Akrylsäure, Methakrylsäure
und !Crotonsäure haben sich als geeignete Säuren erwiesen. Die Säure kann weiterhin mehr als eine !Carboxylgruppe enthalten,
z,.Bo Maleinsäure und Itakonsäure. Mehrere ungesättigte Karbonsäuren
können ebenso gleichzeitig benutzt werden. Die Reaktion zwisehen Amin und Säure kann recht typisch durch
die folgende Reaktionsgleichung gezeigt werden:
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BAD
R...1IH,R-,UH0 + R*.CH « CH . COOH
R-CH.CH^.COOH
R .,HH, R-, II
R .,HH, R-, II
R3CH,CH2.COOH
2* R5.CH.CH2.COOH
R2N-R1NH
R^CH.CK2.COOH
2* R5.CH.CH2.COOH
R2N-R1NH
R^CH.CK2.COOH
Bei der vorstehenden'31eichung bedeutet R^ eine zweiwertige
«πι;·ίθ, die ein oder mehrere Stickstoffatome enthalten kann,
•■•in s.F. eine Alkengruppe oder -(CH2)n # m * (CH2)n~·
R,-, iist eine einwertige Gruppe vie Stickstoff oder eine Alkylgruupe,
die fin oder mehrere Stickstoffatome enthalten kann C.3. CH,.KH.(CH2)2-, R- ist eine Alkylgrurpe, in der η
eine ganiie Zalil z.B. mit Werten zwischen 1 und 5 bedeutet.
Eie aufgeseigten alternativen Reaktionen 1 und 2 finden
gleichseitig statt, wobei die Zahl der möglichen Kombinationen
im wesentlichen mit der Zahl von primären und/oder sekundären Stickstoffatomen im Ausgangsamin zunimmt, sowie mit der Zahl
der Karboxylgruppen, die hinzugegeben werden.
Eine organische Stickstoffbase kann i eine oder
mehrere ungesättigte Karbonsäuren binden. Die Zahl der Karbon-
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Säuremoleküle bezogen auf die Zahl der Moleküle der Stickstoffbase
entspricht höchstens der Zahl der Stickstoff-gebundenen Wasserstoffatome in der Stickstoffbase. Durch geeignete
Wahl der molaren Menge von Stickstoffbase und Säure wird eine statistische Verteilung der Stoffe erreicht, so daß
man eine Homologreihe mit verschiedenen Zahlen von !Carboxylgruppen
und somit verschiedenen pi—Werten erhält.
Bei einer gegebenen Zahl von sauren und basischen Gruppen wird spontan eine große Zahl von Isomeren gebildet. Dies beruht
zum Teil auf der !Tatcache, daß die Zugabe zu irgendeinem
der beiden Kohlenstoffatome der Doppelbindung in der ungesättigten Säure erfolgen kann, zum Teil jedoch auch darauf,
daß die Säure mit Amino- oder Iminogruppen verbunden werden kann, die an verschiedenen Stellen im Molekül liegen, was
zum Teil aus der vorstehenden Reaktionsgleichung ersichtlich ist. Dies ist deshalb von großer Bedeutung, da Karboxylgruppen,
sowie Amino- und Iminogruppen jeweils miteinander so reagieren, daß verschiedene pK - Werte an verschiedenen Stellen
erhalten werden. Es ist evident, daß die isomeren Möglichkeiten sehr stark mit der Anzahl der protolytischen Gruppen
zunehmen.
Die Reaktion wird mit einer Menge an Säure durchgeführt,
die kleiner ist als diejenige Menge, die zur Sättigung
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sämtlicher primären und sekundären Stickstoffatome erforderlich
ist· Auf diese Art und Weise wird eine geeignete Mischung von verschiedenen Amino-Karbonsäuren und Isomeren
davon erhalten. Die Reaktion zwischen Polyamin und ungesättigter !Carbonsäure wird vorzugsweise bei erhöhter !Temperatur
und in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt, Die Reaktionstemperatur beträgt gewöhnlich 30 bis 150 C, vorzugsweise
40 bis 100?C„ Wenn Lösungsmittel benutzt werden, so
wird die Reaktion oft mit einem Rückfluß des Lösungsmittels ausgeführt. Das Lösungsmittel kann Wasser oder ein organisches
Lösungsmittel, z*B. Alkohol oder ein Kohlenwasserstoff sein. Die Reaktion kann mit Hilfe von Katalysatoren durchgeführt
werden, die z.B. aus den erwähnten Basen bestehen können, sowie aus sauer reagierenden Salzen, wie z.B. primäres
Uatriumphosphat, Zinkchlorid, Aluminiumchlorid. Hydrochinon
wird als Inhibitor für die Polymerisation der ungesättigten Säure benutzt»
Bei dem vorliegenden Verfahren werden im allgemeinen amphoterische
Stoffe erzeugt, deren pi einen pH-Wertbereich von 3 bis 10 zeigt. Dies erklärt aich teilweise durch die
verschiedene Zahl von Karboxylgruppen, teilweise durch die verschiedene Lage dieser Karboxylgruppen im Molekül, Die Variation
entsteht spontan, und es werden gleichzeitig eine große Zahl von Homologen und Isomeren gebildet.
0 0 9 88 3/2138 BAD 0R1G!NAL
H93939
Bei der iaoelektrischen Trennung ist man oft an einem "bestimmten
pH-Wertbereich interessiert, der nit Rückesicht auf die isoelektrischen Punkte der Stoffe, insbesondere der Proteine,
ausgewählt wird, die man abzutrennen wünscht. Die benutzte Mischung von amphoterischen Trägern sollte deshalb
mit ihrem ρΙ-Spektrum diesen Bereich überdecken. Es ist cft
von Vorteil, die erfindungsgemäße Mischung von amphoteriscken
»Trägern in Bezug auf pi grob zu.trennen« Diese Trennung kann
mit Hilfe der isoelektrischen Trennung durchgeführt werden, was vorzugsweise mit einer Vorrichtung geschieht, die mehrere
Zellen aufweist, die durch konvektionsverhindernde Diaphragmen voneinander getrennt sind. Es wird in diesem Zusammenhang
auf die Veröffentlichung von Williams & Waterman verwiesen.
Die gemäß der Erfindung hergestellte und in zwei verschiedene
pl-Intervalle getrennte Mischung von amphoterischen Trägern
kann getrocknet oder kristallisiert werden. Liese Trennung ist auch dann geeignet, wenn die Ausbeute an amphoteri-P
sehen Trägern in einem bestimmten pi—Intervall bestimmt wird.
Aufgrund dieser Bestimmung kann die Reaktion so modifiziert werden, daß ein größerer Teil der gesamten Ausbeute innerhalb
eines bestimmten pI-Bereiches erhalten wird. Dies kann beispielsweise
durch Änderung der relativen Mengen des Amins und der Karbonsäure erreicht werden, sowie durch Menge und
Art des Katalysators und Lösungsmittels·
BAD 009883/2136
! U93939
Wenn die erfindunongemäö hergestell Le l-iiachung von amphoteriö":.(.·ΐ;
Trümern iff. Hinblick auf den pI-Bereich getrennt und
*;γ trocknet worden lsi., ,können ihre Eirenschaften als amphoteriHche
Trügerinigchung dadurch bestimmt werden, daß die Pufferei/joiifichaften.
und die Lg it wirkung gemessen werden. Diese Wf'rte werden vorzugsweise auf ein Milligramm der trockenen,
air.Inotorischen Mischung bezogen« Die erfindungsgemäß hergestellten
araphoterisehen Stoffe werden bei der erwähnten
Klektroljrse in einem Bad so getrennt, daß diejenigen mit
niedrigeren: pl, d,h· die sauereren sieh im Gleichgewichtsr.'ustand
in der Nähe der Anode ansammeln und diejenigen mit
höherem pi mehr in der Nähe der Kathode. Die Konzentrationsverteilung
im Gleichgewichtszustand, bei der jeder amphoterisoke
Stoff (:ine Konzentrationsspitze entsprechend dem pi
des Amphoters aufweist, ähnelt normalen Verteilungskurven
(3aus8-Kurven), die sich teilweise überlappen. Im Gleichgewichtszustand
ist der pH-Wert in gewissen Bereichen des elektrolytiachen
Bades ungefähr gleich dem pi für solche amphoterischen
Stoffe, die in diesem Bereich vorliegen. Eine Messung des pE-Wertes gibt somit sehr einfach ein Maß für den pi
des amphöteriechen Stoffes.
Nähere Einzelheiten und Herinnale der Erfindung sind aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles ersichtlich.
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• BAD ORIGINAL
■ - 24 -
Ein runder Korben mit Rückflußkühlung, einem Rührwerk, einem
Thermometer und einem Tropftrichter wurde mit 100 molaren Teilen reinen Triäthylentetramins in 50$ wässriger Lösung
beschickt. Der Kolben wurde in ein Wasserbad mit einer Temperatur von 500C eingetaucht» Über den Tropftrichter wurden
kleine Mengen einer 50$-igen wässrigen Lösung von Akrylsäure
hinzugegeben, die zuvor durch Vakuumdestillierung
gereinigt wurde und IJo Hydrochinon enthielt. Die Gesamtmenge
an Akrylsäure betrug bei verschiedenen Teilversuchen 200, 250, ,300 und 350 molare Teile. Die Zugabe erfolgte so,
daß die Temperatur im Kolben 65°C -exothermische Reaktion nicht überstieg. ITachdem die gesamte Menge an Akrylsäure
3 hinzugegeben worden war, wurde eine Teilmenge von 0,5 cm
aus der Reaktionsmischung herausgenommen, und in 10 cm Wasser zur pH-WertheStimmung gelöst. Diese wässrige Lösung
wurde anschließend mit Salzsäure auf einen pH-Wert von ungefahr 2 angesäuert und mit Äther extrahiert. Der Äther
wurde verdampft und die verbleibende Substanz wurde auf Doppelbindungen mit einer KMnO.-Lösung titriert. Hieraus ergab
sich Aufschluß darüber, in welcher Menge die Akrylsäure
in nicht gekoppeltem und gebundenem Zustand vorlag. Um die Reaktion zu beenden, wurde sodann der Kolben unter Umrühren
erhitzt und auf einer Temperatur zwischen 80 und 10O0C wfihrend
009883/2136
2 bis 6 Stunden gehalten, bis der vorerwähnte Test mit Akrylsäure
negativ ausfiel.
Zum genaueren Studium der Ergebnisse der Kopplungsreaktion wurde die gewonnene Mischung an amphoterischen Trägern in
einer ElektroIysevorrichtung in 20 durch Diaphragmen voneinander
getrennte Zellen aufgeteilt. In diese Elektrolysevorrichtung
wurde ein Teil der Reaktionsmischung gegeben, di-e etwa 40 Gramm amphoterischen Trägers, gelöst in 450 cm
destillierten Wasser, entspräche Um zu verhindern, daß die amphoterischen Stoffe durch anodische Oxydation und kathodische
Reduktion zerstört werden, ist es wichtig, die Elektrolyse so auszuführen, daß die amphoterischen Stoffe die Anode
und die Kathode so wenig als möglich berühren.
Die Elektrolyse wird unter einer Spannung von 400 bis 800
Volt ausgeführt, was einer durchschnittlichen Feldstärke von 20 bis 40 Volt/cm entspricht. Ein Gleichgewichtszustand
wird in der Regel innerhalb von 48 Stunden erreicht, wobei die Stromdichte bei konstant gehaltener Spannung sich nicht
ändert.
Die Zellen der Elektrolysevorrichtung werden gleichzeitig in ein besonderes Gefäß geleert. Hierbei erhält man eine
009883/2138
AnzahL von Teilmengen, die der Zahl der Zellen entspricht,
Der pH-Wert einer jeden einzelnen Teilmenge wird gemessen und entspricht in etwa dem pi der amphoterischen Stoffe.
Die Teilmengen mit geeigneten pH-Wertbereichen werden miteinander
kombiniert und durch Verdampfen getrocknet. Eie verbleibende Substanz wird danach in kochendem Methanol oder
Äthanol gelöst. Das Lösungsmittel wird sodann verdampft,
wobei die amphoterischen Stoffe oft kristallisieren. Wenn dies nicht der Pail ist, wird die Behandlung wiederholt, um
das gesamte Wasser auszutreiben. Die erhaltenen Substanzen werden schließlich in einem Trockner getrocknet. Die Ausbeute
innerhalb der verschiedenen pH-Wertbereiche wird sodann durch
Wiegen der trockenen amphoterischen Stoffe bestimmt. Die Puffereigenschaften und das Leitvermögen der amphoterischen
Stoffe werden gemessen, wobei die Werte auf 1 Milligramm trockener Substanz bezogen werden.
Bei den Versuchen zeigte es sich, daß 90$ der gesamten Ausbeute
an amphoterischen Stoffen einen pl-Wert zwischen 3,5 und 10 aufwiesen. Die gewonnenen amphoterischen Stoffe ergeben
somit innerhalb des gesamten, hinsichtlich des isoelektrischen Trennungsverfahrens interessierenden Bereiches den
gewünschten pl-Wert. Es ist weiterhin möglich, die Ausbeute innerhalb gewisser pi-Werte und Bereiche zu modifizieren.
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BAD
U93939
■' - 27 - I ;
Der ;;emäß dein vorgenannten Ausfülirungsbeispiel gewonnene
amphoterische Träger ist praktisch farblos. Im Vergleich
zur Absorption von Proteinen kann seine leichte Lichtabserptjon
lei 2:00 bis 2850 £ praktisch vernachlässigt werden.
Trdäthylentetramin kann durch Äthylendiamin, Diäthylentriamih
oder Tetraäthy1enpentamin ersetzt werden. In gleicher Weise
kann die Akrylo iure durch folgende Säuren ersetzt werden,
ohne da3 dadurch andere Ergebnisse erhalten würden:'Methane krylsäure, Frotons-äure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itakonsäure,
Gemäß der. erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, sehr
einfach und wirtschaftlich, sowie mit j_:uter Ausbeute gute
amphoterische Träger herzustellen. Die pl-We-rte und Bereiche
dieser amphoterisehen Stoffe zeigen ein Spektrum, das den
gesamten zur Durchführung der iscelektrischen Trennung benötigten
Bereich überdeckt«
BAD ORIGINAL
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Claims (2)
1. Verfahren r.ur Herstellung eines Systems von amphoterischen
Trägern, dadurch gekennzeichnet, daß eine organische Verbindung mit wenigstens zwei Amino- und/oder Iminogruppen zur
chemischen Reaktion mit einer Karbonsäure gebracht werden, die eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung enthält.
2. Ver.ahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ™ die organische Verbindung Äthylendiamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin oder Tetraäthylenpentamin ist.
3· Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ungesättigte Säure Acrylsäure ist oder Methakryl-
C säure, ^rotonsäure» Maleinsäure oder Itakonsäure.
4· Verfahren gemäß einem oder ,mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer organischen Verbindung mehrere organische Verbindungen benutzt
v/erden, vorzugsweise zusammen mit einer organischen Verbindung, die nur ein primäres oder sekundäres Stickstoffatom
enthält·
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BAD OfUGiNAL
5p Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle einer ungesättigten
!Carbonsäure eine Mischung aus mehreren !Carbonsäuren
benutzt wird.
6 ο Anwendung einer gemäß dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Mischung von amphoter!sehen Trägern zur isoelektrischen Fraktionierung
und Analyse von hochmolekularen amphoterisehen
Stoffen durch stationäre Elektrolyse, wobei die Mischung aus polyprotischen Aminokarbonsäuren mit wenigstens vier
protolytischen Gruppen besteht und wenigstens eine Karbongruppe
und wenigstens ein basisches Stickstoffatom vorhanden ist«
7ο Anwendung einer gemäß dem Verfahren nach einem oder mehreren
der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Mischung von amphoterischen Trägern zur isoelektrischen Fraktionierung
und Analyse von hochmolekularen amphoterischen Stoffen durch stationäre Elektrolyse, wobei die isoelektrischen
Punkte der amphoterischen Stoffe innerhalb eines engen pH-Wertbereiches liegene
BAD ORIGINAL
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- 50 -
8, Anwendung einer gemäß dem Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Mischung
von amphoterischen Trägern zur isoelektrischen Fraktion und Analyse von hochmolekularen amphoterischen Stoffen
durch stationäre Elektrolyse, wobei die amphoterischen Stoffe Hydroxylgruppen einschließen.
9β Anwendung einer gemäß dem Verfahren nach hinein oder
mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5 hergestelLten
Mischung von amphoterischen Trägern zur isoelektrischen Fraktionierung und Analyse von hochmolekularen amphoterischen
Stoffen lurch stationäre Elektrolyse, wobei die amphoterischen Stoffe nichtaromatische Stoffe sind.
009883/2136 bad
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