DE521622C - Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte

Info

Publication number
DE521622C
DE521622C DEI36696D DEI0036696D DE521622C DE 521622 C DE521622 C DE 521622C DE I36696 D DEI36696 D DE I36696D DE I0036696 D DEI0036696 D DE I0036696D DE 521622 C DE521622 C DE 521622C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
solution
new
manufacture
chlorine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI36696D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Keller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI36696D priority Critical patent/DE521622C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE521622C publication Critical patent/DE521622C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/16Nitrogen-containing compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K23/00Use of substances as emulsifying, wetting, dispersing, or foam-producing agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
25. MÄRZ 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JVr 521 KLASSE 12 q GRUPPE
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1929 ab
Es wurde gefunden, daß man zu neuen stickstoffhaltigen Derivaten höherer Paraffinkohlenwasserstoffe gelangt, wenn man Ammoniak oder ammoniakabgebende Mittel mit 5 oder ohne Zusatz von Katalysatoren auf PoIychlorderivate höherer Paraffinkohlenwasserstoffe zur Einwirkung bringt. Man erhält die Ausgangsmaterialien beispielsweise durch Chlorierung höherer Paraffinkohlenwasserstoffe vorteilhaft in Form ihrer technischen Gemische mit oder ohne Zusatz von Lösungsmitteln oder Katalysatoren. Das Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, daß man die höheren Polychlorkohlenwasserstoffe mit Ammoniak in wässerigen oder alkoholischen Lösungen oder mit ammoniakabgebenden Mitteln, wie z. B. Ammoniumcarbonat, Harnstoff u. a., mit oder ohne Zusatz von Katalysatoren, vorteilhaft unter Druck erhitzt. Je nach den Versuchsbedingungen und je nach Wahl der Ausgangsprodukte erhält man Stoffe mit verschiedenem Stickstoffgehalt, denen aber alle die wertvollen Eigenschaften gemeinsam sind, die durch die Ein-
ί5 führung der Ammoniakreste in das Molekül bedingt sind.
Die Vorgänge bei der Bildung der neuen Basen sind komplizierter Natur und verlaufen je nach den Versuchsbedingungen verschieden. In vielen Fällen verläuft die Reaktion derart, daß ein oder mehrere Chloratome der Polychlorkohlenwasserstoffe durch Aminogruppen ersetzt werden, während anscheinend gleichzeitig andere Chloratome aus dem Molekül der Polychlorkohlenwasserstoffe unter Bildung von Doppelbindungen unter Abscheidung von Ammoniumchlorid herausgenommen werden; ein Rest des Chlors ist in den Polychlorkohlenwasserstoffen meist so fest gebunden, daß er im Molekül der neuen Verbindungen erhalten bleibt. Unter besonderen Verhältnissen können aber auch sämtliche Chloratome bestimmter Polychlorkohlenwasserstoffe durch die Behandlung mit Ammoniak entfernt werden. In manchen Fällen scheint lediglich Austausch von Chloratomen durch die Aminogruppe zu erfolgen. Führt man die Behandlung mit Ammoniak bei Zugabe von Alkoholen aus, so nehmen diese unter Umständen an der Reaktion, z. B. unter Ätherbildung, teil.
Neben der beschriebenen Bildung von primären Aminen, die als Hauptreaktion anzusprechen ist, können sekundäre oder tertiäre Amine und auch deutlich nachweisbare Mengen quartärer Ammoniumverbindungen entstehen. Der Grad dieser Nebenreaktionen hängt von den Versuchsbedingungen ab. Die
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Karl Keller in Frankfurt a. M.-Fechenheim.
Bildung dieser Nebenprodukte kann, falls es wünschenswert ist, in den meisten Fällen praktisch fast ganz unterbunden werden.
Die neuen Verbindungen können unmittelbar in Form ihrer salzsauren Salze oder als Salze mit anderen anorganischen oder organischen Säuren oder auch als freie Basen, die man durch Behandlung der salzsauren Salze mit Alkalilösungen erhält, zur "Verwendung
ίο gelangen, Auf Grund ihrer besonderen Eigenschaften stellen sie wertvolle Hilfsstoffe füi die Technik, besonders für die Textilindustrie, z. B. als saure Seifen, dar. Die durch den Stickstoffgehalt bedingten Eigenschaften sind allen nach diesem Verfahren darstellbaren Produkten gemeinsam.
Außerdem erweisen sich die neuen Verbindungen infolge ihrer Reaktionsfähigkeit mit geeigneten Mitteln als wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung neuer technisch wertvoller Stoffe.
Beispiel ι
19 kg eines Chlorierungsproduktes aus Vaselinöl, das etwa 4 Atome Chlor enthält, werden mit einer Lösung von 8,5'kg Ammoniak in 100 kg absolutem Äthylalkohol 3 bis 4 Stunden auf ungefähr 1400 im Autoklaven erhitzt. Die nach dem Erkalten erhaltene Reaktionsmasse besteht aus einer alkoholischen Lösung, ausgeschiedenem Ammoniumchlorid und einer sehr geringen Menge in Alkohol unlöslichem Harz. Nach dem Abfiltrieren der Lösung wird der Alkohol abdestilliert, und man erhält etwa 17 kg eines bräunlichen Öles, das klar in Wasser löslich ist. Die Losung besitzt Seifeeigenschaften. Durch Behandlung mit Alkalilösungen kann aus der Lösung die freie Base in Form eines dünnflüssigen bräunlichen, in verdünnten Säuren löslichen Öles gewonnen werden.
Ersetzt man das oben verwendete Ausgangsprodukt durch die entsprechende Menge eines Produktes aus Vaselinöl, in das nur die Hälfte Chlor eingeführt wurde, so gelangt man durch Erhitzen mit der entsprechenden Menge alkoholischem Ammoniak zu einer Base von ähnlichen Eigenschaften.
B e i s ρ i e 1 2
30 kg eines Chlorierungsproduktes aus Hartparaffin, das etwa 8 Atome Chlor enthält, werden mit einer Lösung von 15, kg Ammoniak in 150 kg gewöhnlichem, etwa .95 °jBigem. Alkohol 31Z2 Stunden auf 140 bis 1500 im Autoklaven erhitzt, wobei der Druck bis auf 20 Atmosphären steigt. Nach dem Erkalten wird die helle alkoholische Lösung von dem ausgeschiedenen Ammoniumchlorid getrennt und der Alkohol abdestilliert. Man erhält 27 kg eines viskosen bräunlichen Öles, das klar in Wasser und verdünnten Säuren löslich ist. Durch Behandlung mit verdünnten Alkalien erhält man daraus die freie Base in Form eines dünnflüssigen hellbraunen Öles. Auf Grund der Analyse dürfte es ungefähr zwei Aminogruppen, eine Doppelbindung und zwei Chloratome im Molekül enthalten.
Beispiel 3
26,5 kg eines Chlorierungsproduktes aus Hartparaffin, das etwa 6 Atome Chlor enthält, werden mit einer Lösung von 19 kg Ammoniak in 100 kg Methanol 21/» Stunden im Autoklaven auf 140 bis 1500 erhitzt. Nach dem Erkalten wird die helle methylalkoho-Hsche Lösung von dem ausgeschiedenen Ammoniumchlorid aibfiltriert, und man erhält nach Abdestillation des Methylalkohols etwa 25 kg eines viskosen hellen Öles, welches das salzsaure Salz der entstandenen Base darstellt. Es ist klar löslich in Wasser und verdünnten Säuren; mit verdünnten Alkalien kann aus der wässerigen Lösung das freie Basengemisch in Form eines dünnflüssigen hellbraunen Öles abgeschieden werden. Das Gemisch besteht in der Hauptsache aus einer Base, die zwei Aminogruppen, eine Doppelbindung und zwei Chloratome im Molekül enthält.
Erhitzt man das Ausgangsprodukt statt mit alkoholischem Ammoniak mit etwa 25 kg Ammoniumcarbonat ungefähr 4 Stunden auf 150 bis i6o°, so erhält man ein hellbraunes Öl, das etwa eine Aminogruppe, den Rest Chlor, aber keine Doppelbindung im Molekül enthält. Seine Eigenschaften sind dementsprechend verschieden von dem mit alkoholischem Ammoniak erhaltenen Produkt.
Beispiel 4
18 kg eines Chlorierungsproduktes aus Transformatorenöl, das man beispielsweise durch Chlorierung bei 50 bis yo° erhält, werden mit einer Lösung von 8 kg Ammoniak ioj in ι QO kg Äthylalkohol 2 bis 3 Stunden auf 145 bis 1500 im Autoklaven erhitzt. Nach dem Erkalten wird die alkoholische Lösung von dem ausgeschiedenen Ammoniumchlorid und einer geringen Menge Harz abgetrennt. u< Man erhält nach Abdestillieren des Alkohols etwa ι S1 kg eines bräunlichen, in Wasser leicht löslichen Öles von ähnlichen Eigenschaften wie die unter den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Produkte. n;
Beispiels
26,5 kg des unter Beispiel 3 verwendeten Chlorierungsproduktes aus Hartparaffin werden mit einer Lösung von 10 kg Ammoniak in 100 kg Äthylalkohol vermischt. Darauf wird eine Lösung von 0,3 kg Kupfersulfat in
wenig Wasser eingerührt und die Mischung 3 Stunden im Autoklaven erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt nach der in Beispiel 3 angegebenen Weise. Man erhält 22 kg eines klar in Wasser löslichen Öles, aus dessen Lösung man durch Behandlung mit verdünnter Lauge die freie Base erhalten kann. Sie enthält noch mehr Stickstoff als das nach Beispiel 3 darstellbare Produkt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte, dadurch gekennzeichnet, daß man Polychlorderivate höherer ParaffinkohlenwaS'Serstoft'e mit Ammoniak in wässerigen oder alkoholischen Lösungen oder mit ammoniakabgebenden Mitteln mit oder ohne Zusatz von Katalysatoren, vorteilhaft unter Druck, erhitzt.
DEI36696D 1929-01-09 1929-01-09 Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte Expired DE521622C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI36696D DE521622C (de) 1929-01-09 1929-01-09 Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI36696D DE521622C (de) 1929-01-09 1929-01-09 Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE521622C true DE521622C (de) 1931-03-25

Family

ID=7189313

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI36696D Expired DE521622C (de) 1929-01-09 1929-01-09 Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE521622C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767087C (de) * 1938-03-02 1951-10-29 Glanzstoff Ag Verfahren zur Herstellung eines kapillaraktiven Gemisches von salzsauren Aminsalzen der Petroleumkohlenwasser-stoffe bzw. der freien Basen derselben

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767087C (de) * 1938-03-02 1951-10-29 Glanzstoff Ag Verfahren zur Herstellung eines kapillaraktiven Gemisches von salzsauren Aminsalzen der Petroleumkohlenwasser-stoffe bzw. der freien Basen derselben

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2620445C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Glycinnitrilen
DE521622C (de) Verfahren zur Herstellung neuer stickstoffhaltiger Produkte
DE2045888C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 7-Hydroxydihydrocitronellal aus Citronellal
DE1121063B (de) Verfahren zur Herstellung von Derivaten des Tetrahydrofurans
DE69012097T2 (de) Herstellung eines para-Aminodiphenylamins.
EP0070424B1 (de) Verfahren zur Herstellung von N,N&#39;-disubstituierten 3-Aminopropanamiden
DE866647C (de) Verfahren zur Herstellung von sekundaeren 1, 3-Alkendiaminen
DE824209C (de) Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Verbindungen
DE3200783C2 (de) Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls substituierten cis,cis-1,3-Cyclooctadienen durch Isomerisierung von gegebenenfalls substituierten 1,4- oder 1,5-Cyclooctadienen
DE866193C (de) Verfahren zur Herstellung von in der Amidgruppe substituierten Carbonsaeureamiden
DE2542397A1 (de) Verfahren zur herstellung eines pyrrolidon-2
DE854575C (de) Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte
CH273953A (de) Verfahren zur Herstellung von Aminen.
DE2715518C2 (de)
DE568759C (de) Verfahren zur Darstellung von 2-Methyl-5-oxypiperidin
DE648002C (de) Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Verbindungen der Cyanurreihe
DE1242216B (de) Verfahren zur Herstellung von Inaminsalzen
DE1493794A1 (de) Verfahren zum Umwandeln von Gemischen aus mindestens einem Nitroparaffin und mindestens einem Keton in das entsprechende Amin
AT258866B (de) Verfahren zur Trennung eines Gemisches primärer und sekundärer Alkylhalogenide
DE2655794A1 (de) Verfahren zur herstellung von aethylencyanhydrin
DE864552C (de) Verfahren zur Herstellung eines Kohlenwasserstoffs
DE929191C (de) Verfahren zur Herstellung von Aminocarbonsaeuren
DE894245C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Salzen der 1, 4-Diamino-benzolsulfonsaeure-N, deren Aminogruppe in der 1-Stellung des Benzol-kerns durch einen Kohlenwasserstoffrest substituiert ist
DE2923472A1 (de) Verfahren zur herstellung von aminen und katalysator zur durchfuehrung des verfahrens
DE860058C (de) Verfahren zur Herstellung von quaternaeren Ammoniumverbindungen