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F a h r e r sitz f ü r S t r a B e n -w a l z e n o cl . d g l Die
Erfindung betrifft einen Fahrersitz oder eine Fahrersitzanordnung für Straßenwalzen
oder ähnliche Fahrzeuge. Insbesondere bezweckt die Erfindung eine Verbesserung der
Pahrersitzanordnung bei Straßenwalzen mit großer Walzbreite, wie Dreiradwalzen mit
schmalem Rumpf, Tandemwalzen, Gummiradwalzen od. dg1.7 bei denen der Fahrer oft
die seitliche Walzenbegrenzung und die mit der Walze einzuhaltende Randlinie der
zu befahrenden Straßenfläche genau beobachten mu8.
Bei dieser, in
der Praxis als "Strichfahren" bezeichneten Fahrweise ist es für den Fahrer bisher
immer schwierig, unbequem und oft sogar gefährlich gewesen, sich den erforderlichen
Überblick auf die jeweilige Walzenaufstandskante zu verschaffen. Wenn der Fahrer
am hinteren Ende der Straßenwalze- auf einer Plattform steht, kann. er zwar
ohne weiteres an die eine oder andere Seite des Führerstandes treten, muß sich aber
trotzdem noch seitlich über den Walzenaufbau bzw. über die Walzentrommeln hinauslehnen.
Dies gilt umsomehr, wenn für den Fahrer zwecks Vermeidung des anstrengenden Stehens
ein Fahrersitz vorgesehen ist, der sich in der Mitte des Walzenaufbaus befindet.
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Es sind zwar bereits Straßenwalzen bekannt, bei denen zwei oder mehr
Fahrersitze innerhalb des Walzenaufbaus angeordnet sind,.die der Fahrer wahlweise
je nach den Bedingungen des Strichfahrens benutzen kann. Hier muß aber der Fahrer
bei jedem Sitzplatzwechsel aufstehen, sich nach dem anderen Sitz begeben und sich
wieder hinsetzen. Ferner nimmt eine solche Sitzanordnung auf dem beschränkten Raum
des Walzenaufbaus unnötig viel Platz ein und verteuert die Herstellungskosten der
Straßenwalze. Man hat daher auch schon Anordnungen getroffen, bei denen der Fahrersitz
umsteokbar auf dem Walzenaufbau befestigt ist, so saß er je nach Bedarf
an
der einen oder anderen Seite des Walzenaufbaus aufgesteckt werden kann. Das hierzu
erforderliche lösen, Abnehmen, Hinübertragen, Aufsetzen und Wiederbefestigen des
Fahrersitzes ist naturgemäß umständlich und zeitraubend. Ein rasches Wechseln der
Sitzposition wird dadurch erschwert. Im übrigen bleibt bei allen diesen Sitzanordnungen
der Fahrersitz innerhalb des Umrisses des Walzenaufbaus. Der Fahrer ist daher, vor
allem bei Dreiradwalzen mit schmalem Rumpf oder Walzenaufbau. und verhältnismäßig
großer Walzbreite, nach wie vor gezwungen, sich weit über Walzenseiten hinauszulehnen,
wenn. er eine Walzfläehenkante genau befahren will.
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Diese Nachteile der bekannten Fahrereitzanordnungen werden erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch beseitigt, daß der Fahrersitz auf dem Fahrzeug quer zur
Fahrtrichtung bzw. zur Fahrzeuglängsachse verschiebbar gelagert und aus seiner Mittelstellung
wahlweise bis in eine linke oder rechte Endstellung ausfahrbar ist. Diese Endstellungen
können bei einer solchen beweglichen lagereng des Fahrersitzes ohne weiteres
so weit auf der einen oder anderen Seite der Straßenwalze und z.B. bei Dreiradwalzen
sogar über den Arbeite- oder Treibwalzen vorgesehen werden, daß der Fahrer sich
durch einfache Verschiebung oder Seitwärtsbewegung seines Sitzes jederzeit rasch
und mühelos
in eine Sitzposition bewegen kann, in der er bequem
sitzend und ohne Körperverrenkungen die für ein genaues Strichfahren erforderliche
Übersicht auf die Walzenaufstandskanten und die einzuhaltende Fahrbahnrandlinie
hat. Für den Fahrer bedeutet dies eine wesentliche Arbeitserleichterung, geringere
Ermüdung und größere Sicherheit sowohl für ihn selbst als auch für andere, auf der
Straße oder Baustelle befindliche Arbeiter und Verkehrsteilnehmer. Die Qualität
der Arbeit wird gesteigert, die Unfallgefahr vermindert und die Gesamtleistung entsprechend
erhöht.
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Vorzugsweise wird der Fahrereitz zusammen mit seiner Rückenlehne verschoben
bzw. hin und her bewegt. Es wäre aber auch möglich, eine über die ganze Breite der
Straßenwalze durchgehende Rückenlehne ortsfest anzubringen und lediglich die eigentliche
Sitzfläche zu bewegen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zusammen mit
dem Fahrersitz auch ein zugehöriges Schutzdach oder sogar die gesamte Fahrerkabine
auf dem Fahrzeug querverschiebbar gelagert sein. In jedem Falle kann die Bewegung
bzw._Verschiebung vorzugsweise auf einer geradlinigen Bahn, gegebenenfalls aber
auch auf einer gekrümmten, insbesondere kreisbogenförmigen Bahn erfolgen. Ferner
kann der Fahrersitz mindestens in der Mittelstellung und in beiden Endstellungen
sowie
gegebenenfalls auch in beliebigen Zwischenstellungen arretierbar sein. Hierfür können
beliebige Verriegelungsmittel, Klemm- oder sonstige Feststellvorrichtungen benutzt
werden.
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Die Lagerung des verschiebbaren Fahrersitzes bzw. des Sitzes und der
Rückenlehne usw. kann gemäß einer besonders einfachen und zweckmäßigen AusfUhrungsform
der Erfindung in der Weise geschehen,@daß der Sitz mit einer Gleitschiene verbunden
ist, die mittels frei beweglicher Kugellager oder Kugelflaehkäfigen in einer äußeren
Führungsschiene verschiebbar ist. Vorzugsweise erfolgt die Lagerung des Sitzes mittels
zweier paralleler Gleitschienen und Kugellagerungen in zwei entsprechenden, parallelen
Führungsschienen. Diese Art der Lagerung hat den Vorteil, daß die Führungsschienen
im wesentlichen nur so lang wie die Breite -des Walzenrumpfes oder Walzenaufbaus
zu sein brauchen. Beim Ausfahren des Sitzes in seine linke oder rechte Endstellung
kragen dann die den Sitz tragenden Gleitschienen frei über die Rumpf- oder Aufbauseiten
bzw. bei einer Dreiradwalze über die Arbeite- bzw. Antriebswalzentrommeln vor, während
sie in der Mittelstellung ganz in den Pührungssohienen eingeschoben sind und nicht
stören. Selbstverständlich können geeignete Sioherungen zum Schutz des Fahrers gegen
Herunterfallen vom Sitz vorgesehen werden.
In der Zeichnung ist
die Erfindung in einer Ausführungsform an Hand einer Dreiradstraßenwalze beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt im AufriB eine Dreiradwalze mit einem verschiebbaren
Fahrersitz mit lehne, Fig. 2 zeigt die Dreiradwälze mit der FahrersItzanordnung
im Grundriß, Fig. 3 zeigt in größerem Maßstab einen Teilschnitt nach der Linie A
-- B der Fig. 2 durch die Lagerung einer Gleitschiene in einer Führungsschiene,
Fig. 4 zeigt im Querschnitt nach der Linie C - D der Fig. 2 den oberen Teil der
Straßenwalze mit dem Fahrersitz in seiner Mittel. stellung, Fig. 5 zeigt den gleichen
Querschnitt wie Fig. 4 mit dem Fahrersitz in seiner ausgefahrenen rechten Endstellung,
und Fig. 6 zeigt nochmals einen Querschnitt entsprechend Fig. 4 oder 5, jedoch mit
dem Fahrersitz in seiner ausgefahrenen linken Endstellung.
Die in
der Zeichnung nur schematisch dargestellte Dreiradstraßenwalze besteht im wesentlichen
aus einem verhältnismäßig schmalen Walzenrumpf 10, einer vorderen lenkwalze 11 und
zwei Arbeite- oder Antriebswalzen 12.
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Der Fahrersitz 1 mit seiner Rückenlehne 2 ist vorn und hinten auf
je einem Tragwinkeleisen 3 befestigt. Jedes Tragwinkeleisen 3 ist, wie besonders
aus Fig. 3 ersichtlich ist, fest mit einer inneren Gleitschiene ¢ verbunden, die
ihrerseits mittels einer Kugellagerung, vorzugsweise mittels eines Flaohkäfigkugellagers
5 in einer äußeren Führungsschiene 6 leicht verschiebbar gelagert und geführt ist.
Die beiden, z.B. aus U-Profileisen gefertigten Pührungssehienen liegen einander
parallel gegenüber und sind in einer etwa der Rumpfbreite der Straßenwalze entsprechenden
Dänge am Walzenrumpf 10 befestigt.
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Wie in Fig. q., 5 und 6 gezeigt ist, kann mit Hilfe dieser Anordnung
der Fahrersitz 1 mit Rückenlehne 2 aus der Mittelstellung wahlweise nach der einen
Seite in die linke Endstellung 1a, 2a (Fig. 6) oder in die rechte Endstellung 1b,
2b (Fig. 5) bis über die jeweilige Arbeitswalze 12 verschoben werden. Diese Verschiebung
kann der Fahrer selbst leicht vornehmen, ohne vom Sitz aufstehen zu missen. In der
Mittelstellung,
in jeder Endstellung und zweckmäßig auch in jeder gewünschten Zwischenstellung kann
der Fahrersitz 1 samt Rückenlehne 2 arretiert werden. Zu diesem Zweck können an
sich bekannte Feststellvorrichtungen, Klemmorgane oder Verriegelungsmittel vorgesehen
werden, vorzugsweise solche, die der Fahrer von seinem Sitz aus leicht betätigen
kann.
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Die wesentlichen Betätigungsorgane zur Steuerung und Lenkung der Straßenwalze
werden zweckmäßig in doppelter Ausführung an beiden Seiten des Walzenrumpfes angeordnet.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel sind in diesem Sinne der Hebel 7 für den Wechsel där
Fahrtrichtung und der Hebel 8 für die Lenkungsbetätigung sowohl rechts als auch
linke von der Mittelstellung den Fahrersitzes angebracht. Dadurch sind diese Hebel
für den Fahrer in jeder Sitzposition bequem erreichbar. Mindestens vor dem in eine
Endstellung ausgefahrenen Fahrereit$ sind die Arbeitswalen 12 durch Schutzbleche
9 mit Trittbrettern abgedeckt. Ferner können Schutzvorrichtungen wie Schutzbügel
oder -ketten vorgesehen sein, die ein Herausfallen des Fahrers nach vorn bei seitlich
ausgefahrenem Sitz verhindern.
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Im Übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf das vorstehend
beschriebene und in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiel,
sondern sie umfallt alle Varianten und Anwendungen der Pahrereitzanordnung im Rahmen
des wesentlichen Erfindungsgedankens.