DE147834C

DE147834C -

Info

Publication number: DE147834C
Application number: DENDAT147834D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Schleifen und Polieren von Glas mittels umlaufender Schleifplatten, welche sich dadurch auszeichnet, daß die Achsen der nach Art der Kapselräderpumpen ineinander greifenden Schleifplatten derart in ihren Lagern verstellt werden können, daß sie unter einem Winkel, der im Hinblick auf den Zahnräderantrieb der Läufer selbstverständlich ein bestimmtes Maß nicht überschreiten darf, zu den Glasplatten gebracht werden können.

Die winklige Lagerung der Läufer ist von hohem Wert, wenn die Rohglastafeln erhebliehe Unebenheiten aufweisen; dieselben werden erfahrungsgemäß durch schief zur Tafel gerichtete Schleifplatten erheblich mehr angegriffen , als durch parallel zu diesen gerichtete.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Anschauung gebracht, und zwar in Fig. ι in einem senkrechten Schnitt, in Fig. 2 in einer Ansicht von vorn, während Fig. 3 die Lagerung der Schleifplattenachsen und

Fig. 4 bis 6 die Schleifplatten selbst erkennen lassen.

Das dargestellte Ausführungsbeispiel der Maschine besitzt sechs Paare von Schleifplatten oder Läufern 2, die auf beiden Seiten der Glastafel χ senkrecht angeordnet sind und auf den inneren Enden der in den Ständern 4 und 14 des Maschinengestelles gelagerten Wellen 3 sitzen. Letztere haben sowohl in wagerechter als auch in senkrechter Richtung gleiche Achsenabstände, so daß die auf ihnen befestigten Getriebe 5 in jeder Richtung ineinander greifen und alle Läufer mit gleichmäßiger Geschwindigkeit in der erforderlichen Richtung umlaufen. Die Läufer 2 sind nach Art der Flügel der bekannten Kapselräderpumpen ausgebildet und greifen infolge dieser eigenartigen Form ineinander, so daß die Glastafel ihrer vollen Fläche nach auf einmal angegriffen wird.

Die Glasplatte χ ist in bekannter Weise in einem verstellbaren Rahmen 11 befestigt, welcher oben und unten von Rollen 12, die in an den Ständern 14 angebrachten Lagern 13 verschiebbar sind, getragen und durch die Verbindungsstange 16 der Pleuelstange 15, welche an einem Ende des Rahmens befestigt ist, durch das Getriebe 9 in hin- und hergehende Bewegung gesetzt wird, so daß jeder Teil der Glasflächen durch die umlaufenden Läufer gleichmäßig bearbeitet werden muß.

Um die Läufer zum Zwecke des Einsetzens der Glasplatte mit ihren Achsen nach außen oder zum Zwecke des Schleifens nach innen verschieben zu können, sind die Wellen 3 in ihren Lagern verschiebbar angeordnet. Es erfolgt die Bewegung durch die Hebel 17, welche an den äußersten Enden der Wellen mittels Drehzapfen 19 befestigt sind und sich um Zapfen 18 in Ansätzen des Gestelles drehen. Das untere Ende der Hebel 17 ist mit einem Schraubengewinde 20 versehen, in das eine mit einem Wirbel am

Gestell 4 befestigte und mit Handrad versehene Schraube 21 eingreift, um so die Einstellung des Hebels und der Welle regeln zu können; die erforderliche Verschiebung wird innerhalb der Breite des Zahnkranzes des Rades 7 gehalten, so daß dasselbe mit dem Rad 6 in Eingriff bleibt.

Um die Läufer bei Glasplatten von unregelmäßigen, sehr rauhen oder gebogenen Oberflächen auch etwas schräg zu ihren normalen Drehachsen stellen zu können, sind die Lager der Wellen 3 in Ständern 4 und 14 senkrecht und wagerecht verschiebbar angeordnet (Fig. 3). Die Einstellung geschieht durch Verstellen der in den Nuten 22 verschieblichen Lagerblöcke 23 durch die Stellschraube 24. Die Verstellung der Wellen bleibt indes immer so gering, daß der Eingriff der Getriebe 5 dadurch nicht beeinflußt wird.

Die Läufer bestehen am zweckmäßigsten aus einer gußeisernen Platte 2, die an ihrer Schleiffläche in bekannter Weise mit schachbrettförmig angeordneten Ansätzen d und auf ihrer entgegengesetzten Fläche mit Versteifungsrippen versehen ist, die in einen Ring f übergehen, welcher den Sitz für die Nabe 25 bildet (Fig. 4 und 6) und mit dieser durch Bolzen 26 so verbunden ist, daß die Nabe bezw. der Läufer durch eingelegte Unterlagsscheiben leicht zentriert werden kann.

Die zwischen den Ansätzen d liegenden Flächen g sind mit Löchern h versehen, die zur Zuführung von Sand und Wasser während des Schlei fens dienen.

Die Wirkungsweise der Maschine ist beim Polieren und beim Schleifen dieselbe; die Maschine kann daher abwechselnd für den einen oder den anderen Zweck gebraucht werden.

Die Bauart der Maschine ermöglicht es, alle Teile der Glasplatte gleichmäßig der Wirkung der Läufer auszusetzen, ohne allzugroße Längsbewegung der Glasplatte und ohne daß die Läufer weit über die Kanten der Glasplatte bei der Bearbeitung derselben überstehen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Maschine zum Schleifen und Polieren von Glas mit einer Anzahl doppelseitig angeordneter, umlaufender und ineinander greifender Läufer, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager der seitlich verstellbaren Läuferachsen (3) durch diametral versetzte Stellschrauben (24) in ihrer jeweiligen Lage festgehalten werden, zum Zwecke, die Läufer unter einem bestimmten Winkel zur Glasplatte bringen zu können.

2. Eine Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Läufer (2) durch mit den Wellen (3) derselben drehbar verbundene Hebel (17) in Richtung der Wellenachse eingestellt werden können, um das Einsetzen des Glasrahmens zu erleichtern und die Läufer nach dem Fortschritt der Arbeit an das Glas angedrückt zu halten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.